Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.Und von den glänzenden Partieen nicht beschwichtigt Wird der Beschauer, der die schadhaften besichtigt. Das Bild ist offenbar nicht in dem rechten Stand, Wie es gekommen ist aus seines Meisters Hand. Wir kommen überein hierinnen, und entzwein Uns darin nur, wie dem mag abzuhelfen seyn; Wer übernehmen soll und kann beim Bild das Amt, Es herzustellen so, wie es vom Meister stammt. 39. Nur wer ein König war, kann den Verlust empfinden, Daß er ein Reich verlor, und kann's nicht wieder finden. Und so empfindet wol der Mensch, daß er verlor Die Herrschaft der Natur, die er besaß zuvor. Wodurch ließ er den Stab der Herrschaft sich entwinden? Und was soll er nun thun um wieder ihn zu finden! Und von den glaͤnzenden Partieen nicht beſchwichtigt Wird der Beſchauer, der die ſchadhaften beſichtigt. Das Bild iſt offenbar nicht in dem rechten Stand, Wie es gekommen iſt aus ſeines Meiſters Hand. Wir kommen uͤberein hierinnen, und entzwein Uns darin nur, wie dem mag abzuhelfen ſeyn; Wer uͤbernehmen ſoll und kann beim Bild das Amt, Es herzuſtellen ſo, wie es vom Meiſter ſtammt. 39. Nur wer ein Koͤnig war, kann den Verluſt empfinden, Daß er ein Reich verlor, und kann's nicht wieder finden. Und ſo empfindet wol der Menſch, daß er verlor Die Herrſchaft der Natur, die er beſaß zuvor. Wodurch ließ er den Stab der Herrſchaft ſich entwinden? Und was ſoll er nun thun um wieder ihn zu finden! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0146" n="136"/> <lg n="4"> <l>Und von den glaͤnzenden Partieen nicht beſchwichtigt</l><lb/> <l>Wird der Beſchauer, der die ſchadhaften beſichtigt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Das Bild iſt offenbar nicht in dem rechten Stand,</l><lb/> <l>Wie es gekommen iſt aus ſeines Meiſters Hand.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Wir kommen uͤberein hierinnen, und entzwein</l><lb/> <l>Uns darin nur, wie dem mag abzuhelfen ſeyn;</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Wer uͤbernehmen ſoll und kann beim Bild das Amt,</l><lb/> <l>Es herzuſtellen ſo, wie es vom Meiſter ſtammt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>39.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Nur wer ein Koͤnig war, kann den Verluſt empfinden,</l><lb/> <l>Daß er ein Reich verlor, und kann's nicht wieder finden.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und ſo empfindet wol der Menſch, daß er verlor</l><lb/> <l>Die Herrſchaft der Natur, die er beſaß zuvor.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wodurch ließ er den Stab der Herrſchaft ſich entwinden?</l><lb/> <l>Und was ſoll er nun thun um wieder ihn zu finden!</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [136/0146]
Und von den glaͤnzenden Partieen nicht beſchwichtigt
Wird der Beſchauer, der die ſchadhaften beſichtigt.
Das Bild iſt offenbar nicht in dem rechten Stand,
Wie es gekommen iſt aus ſeines Meiſters Hand.
Wir kommen uͤberein hierinnen, und entzwein
Uns darin nur, wie dem mag abzuhelfen ſeyn;
Wer uͤbernehmen ſoll und kann beim Bild das Amt,
Es herzuſtellen ſo, wie es vom Meiſter ſtammt.
39.
Nur wer ein Koͤnig war, kann den Verluſt empfinden,
Daß er ein Reich verlor, und kann's nicht wieder finden.
Und ſo empfindet wol der Menſch, daß er verlor
Die Herrſchaft der Natur, die er beſaß zuvor.
Wodurch ließ er den Stab der Herrſchaft ſich entwinden?
Und was ſoll er nun thun um wieder ihn zu finden!
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