Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.Alswie am Töchterchen ein strenger Vater schalt Die Schönheit, die bei ihm nur als Verführung galt; Nur daß der Vater nicht wie jener auch ausraufen Das Unkraut will noch darf, wonach die Knaben laufen. 23. Wenn einen Teller mehr hat auf den Tisch gesetzt Die Hausfrau, als am Tisch sich finden Gäste jetzt; So räume sie nur nicht den Teller wieder ein! Ein hungeriger Gast wird auf dem Wege seyn. 24. Wenn dir die Lust noch nicht vergangen ist, den Herden Der Weltberühmtheiten auch beigezählt zu werden, Soll sie dir jetzt vergehn, wo zum berühmten Mann Ein Mörder, frech im Tod wie Leben, werden kann, Und eine Metze, weil sie seine Metze war, Als eine Schönheit sich darstellt, einäugig zwar. Alswie am Toͤchterchen ein ſtrenger Vater ſchalt Die Schoͤnheit, die bei ihm nur als Verfuͤhrung galt; Nur daß der Vater nicht wie jener auch ausraufen Das Unkraut will noch darf, wonach die Knaben laufen. 23. Wenn einen Teller mehr hat auf den Tiſch geſetzt Die Hausfrau, als am Tiſch ſich finden Gaͤſte jetzt; So raͤume ſie nur nicht den Teller wieder ein! Ein hungeriger Gaſt wird auf dem Wege ſeyn. 24. Wenn dir die Luſt noch nicht vergangen iſt, den Herden Der Weltberuͤhmtheiten auch beigezaͤhlt zu werden, Soll ſie dir jetzt vergehn, wo zum beruͤhmten Mann Ein Moͤrder, frech im Tod wie Leben, werden kann, Und eine Metze, weil ſie ſeine Metze war, Als eine Schoͤnheit ſich darſtellt, einaͤugig zwar. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0221" n="211"/> </l> <lg n="6"> <l>Alswie am Toͤchterchen ein ſtrenger Vater ſchalt</l><lb/> <l>Die Schoͤnheit, die bei ihm nur als Verfuͤhrung galt;</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Nur daß der Vater nicht wie jener auch ausraufen</l><lb/> <l>Das Unkraut will noch darf, wonach die Knaben laufen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>23.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn einen Teller mehr hat auf den Tiſch geſetzt</l><lb/> <l>Die Hausfrau, als am Tiſch ſich finden Gaͤſte jetzt;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>So raͤume ſie nur nicht den Teller wieder ein!</l><lb/> <l>Ein hungeriger Gaſt wird auf dem Wege ſeyn.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>24.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn dir die Luſt noch nicht vergangen iſt, den Herden</l><lb/> <l>Der Weltberuͤhmtheiten auch beigezaͤhlt zu werden,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Soll ſie dir jetzt vergehn, wo zum beruͤhmten Mann</l><lb/> <l>Ein Moͤrder, frech im Tod wie Leben, werden kann,</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Und eine Metze, weil ſie ſeine Metze war,</l><lb/> <l>Als eine Schoͤnheit ſich darſtellt, einaͤugig zwar.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [211/0221]
Alswie am Toͤchterchen ein ſtrenger Vater ſchalt
Die Schoͤnheit, die bei ihm nur als Verfuͤhrung galt;
Nur daß der Vater nicht wie jener auch ausraufen
Das Unkraut will noch darf, wonach die Knaben laufen.
23.
Wenn einen Teller mehr hat auf den Tiſch geſetzt
Die Hausfrau, als am Tiſch ſich finden Gaͤſte jetzt;
So raͤume ſie nur nicht den Teller wieder ein!
Ein hungeriger Gaſt wird auf dem Wege ſeyn.
24.
Wenn dir die Luſt noch nicht vergangen iſt, den Herden
Der Weltberuͤhmtheiten auch beigezaͤhlt zu werden,
Soll ſie dir jetzt vergehn, wo zum beruͤhmten Mann
Ein Moͤrder, frech im Tod wie Leben, werden kann,
Und eine Metze, weil ſie ſeine Metze war,
Als eine Schoͤnheit ſich darſtellt, einaͤugig zwar.
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