Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.Doch wird sie theuerer nach Maß, Gewicht und Elle, Indem er überall sie bringt zur rechten Stelle. Dis lern von ihm, ohn' ihn zu loben noch zu schelten: Mach' alles, was du hast, am rechten Orte gelten. 315. Man sagt: Im Großen sei, gewollt zu haben, gnug. Glaubs nicht! Unmäßiges zu wollen, ist nicht klug. Entschuld'gen magst du dich, daß dir die Kraft gebrach; Die Schuld bleibt immer dein: was langtest du danach? 316. Nicht für die Menschheit nur und für den Geist der Welten, Du mußt auch für dich selbst Geschichte lassen gelten. Denn Gleiches ist in dir, wie in der Welt die streitet, Ein Streben, das durch Kampf beständig vorwerts schreitet. Und wie die Geister, die der Zeiten Teppich weben,
Stets neues wirkend, doch des Alten Bild aufheben, Doch wird ſie theuerer nach Maß, Gewicht und Elle, Indem er uͤberall ſie bringt zur rechten Stelle. Dis lern von ihm, ohn' ihn zu loben noch zu ſchelten: Mach' alles, was du haſt, am rechten Orte gelten. 315. Man ſagt: Im Großen ſei, gewollt zu haben, gnug. Glaubs nicht! Unmaͤßiges zu wollen, iſt nicht klug. Entſchuld'gen magſt du dich, daß dir die Kraft gebrach; Die Schuld bleibt immer dein: was langteſt du danach? 316. Nicht fuͤr die Menſchheit nur und fuͤr den Geiſt der Welten, Du mußt auch fuͤr dich ſelbſt Geſchichte laſſen gelten. Denn Gleiches iſt in dir, wie in der Welt die ſtreitet, Ein Streben, das durch Kampf beſtaͤndig vorwerts ſchreitet. Und wie die Geiſter, die der Zeiten Teppich weben,
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Doch wird ſie theuerer nach Maß, Gewicht und Elle,
Indem er uͤberall ſie bringt zur rechten Stelle.
Dis lern von ihm, ohn' ihn zu loben noch zu ſchelten:
Mach' alles, was du haſt, am rechten Orte gelten.
315.
Man ſagt: Im Großen ſei, gewollt zu haben, gnug.
Glaubs nicht! Unmaͤßiges zu wollen, iſt nicht klug.
Entſchuld'gen magſt du dich, daß dir die Kraft gebrach;
Die Schuld bleibt immer dein: was langteſt du danach?
316.
Nicht fuͤr die Menſchheit nur und fuͤr den Geiſt der Welten,
Du mußt auch fuͤr dich ſelbſt Geſchichte laſſen gelten.
Denn Gleiches iſt in dir, wie in der Welt die ſtreitet,
Ein Streben, das durch Kampf beſtaͤndig vorwerts ſchreitet.
Und wie die Geiſter, die der Zeiten Teppich weben,
Stets neues wirkend, doch des Alten Bild aufheben,
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