Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.7. Es ist ein altes Wort, die Seele sei ein Licht, Das alles um sich her erleuchtet, sich nur nicht. Von seinem Glanze wird die Schöpfung dir erschlossen, Allein des Lichtes Kern bleibt deinem Blick verschlossen. Als wie die Sonne rings mit tausend Stralen sieht, Wenn ihren Anblick selbst dir ein Gewölk entzieht. Zwar vor der Sonne wird der Wolkenflor zerrinnen; Und wird vorm Geiste so die Nacht auch gehn vonhinnen? Vonhinnen gehet sie, du schaust das Licht der Wonne, Und siehst, geblendet, nichts, als sähst du in die Sonne. 8. Das Glück des Mannes kann nicht Etwas seyn, o Sohn, Wo einer wenig hat und einer viel davon. Das Glück muß etwas seyn wie Luft und Licht und Leben,
Das allen allgemein, ist allen gleich gegeben. 7. Es iſt ein altes Wort, die Seele ſei ein Licht, Das alles um ſich her erleuchtet, ſich nur nicht. Von ſeinem Glanze wird die Schoͤpfung dir erſchloſſen, Allein des Lichtes Kern bleibt deinem Blick verſchloſſen. Als wie die Sonne rings mit tauſend Stralen ſieht, Wenn ihren Anblick ſelbſt dir ein Gewoͤlk entzieht. Zwar vor der Sonne wird der Wolkenflor zerrinnen; Und wird vorm Geiſte ſo die Nacht auch gehn vonhinnen? Vonhinnen gehet ſie, du ſchauſt das Licht der Wonne, Und ſiehſt, geblendet, nichts, als ſaͤhſt du in die Sonne. 8. Das Gluͤck des Mannes kann nicht Etwas ſeyn, o Sohn, Wo einer wenig hat und einer viel davon. Das Gluͤck muß etwas ſeyn wie Luft und Licht und Leben,
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7.
Es iſt ein altes Wort, die Seele ſei ein Licht,
Das alles um ſich her erleuchtet, ſich nur nicht.
Von ſeinem Glanze wird die Schoͤpfung dir erſchloſſen,
Allein des Lichtes Kern bleibt deinem Blick verſchloſſen.
Als wie die Sonne rings mit tauſend Stralen ſieht,
Wenn ihren Anblick ſelbſt dir ein Gewoͤlk entzieht.
Zwar vor der Sonne wird der Wolkenflor zerrinnen;
Und wird vorm Geiſte ſo die Nacht auch gehn vonhinnen?
Vonhinnen gehet ſie, du ſchauſt das Licht der Wonne,
Und ſiehſt, geblendet, nichts, als ſaͤhſt du in die Sonne.
8.
Das Gluͤck des Mannes kann nicht Etwas ſeyn, o Sohn,
Wo einer wenig hat und einer viel davon.
Das Gluͤck muß etwas ſeyn wie Luft und Licht und Leben,
Das allen allgemein, iſt allen gleich gegeben.
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