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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

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221.
Wenn Gutes dir gelang, warum willst du dich scheun,
Weil es nicht dir entsprang, dich dessen doch zu freun?
Da du so oft bereun mußt, was du schlecht gemacht,
Soll dich nicht einmal freun auch was du recht vollbracht?

222.
Das Unkraut, ausgerauft, wächst eben immer wieder,
Und immer kämpfen mußt du neu das Böse nieder.
Wie du mußt jeden Tag neu waschen deine Glieder,
So die Gedanken auch an jedem Tage wieder.

223.
Ein Weiser, einst gefragt, wozu sei nutz das Leben
Auf Erden?, sprach: um sich zum Himmel zu erheben.
Zum Himmel wollen hier sich alle lebenden
Erheben, alle wie verschieden strebenden.
221.
Wenn Gutes dir gelang, warum willſt du dich ſcheun,
Weil es nicht dir entſprang, dich deſſen doch zu freun?
Da du ſo oft bereun mußt, was du ſchlecht gemacht,
Soll dich nicht einmal freun auch was du recht vollbracht?

222.
Das Unkraut, ausgerauft, waͤchſt eben immer wieder,
Und immer kaͤmpfen mußt du neu das Boͤſe nieder.
Wie du mußt jeden Tag neu waſchen deine Glieder,
So die Gedanken auch an jedem Tage wieder.

223.
Ein Weiſer, einſt gefragt, wozu ſei nutz das Leben
Auf Erden?, ſprach: um ſich zum Himmel zu erheben.
Zum Himmel wollen hier ſich alle lebenden
Erheben, alle wie verſchieden ſtrebenden.
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[131/0141] 221. Wenn Gutes dir gelang, warum willſt du dich ſcheun, Weil es nicht dir entſprang, dich deſſen doch zu freun? Da du ſo oft bereun mußt, was du ſchlecht gemacht, Soll dich nicht einmal freun auch was du recht vollbracht? 222. Das Unkraut, ausgerauft, waͤchſt eben immer wieder, Und immer kaͤmpfen mußt du neu das Boͤſe nieder. Wie du mußt jeden Tag neu waſchen deine Glieder, So die Gedanken auch an jedem Tage wieder. 223. Ein Weiſer, einſt gefragt, wozu ſei nutz das Leben Auf Erden?, ſprach: um ſich zum Himmel zu erheben. Zum Himmel wollen hier ſich alle lebenden Erheben, alle wie verſchieden ſtrebenden.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/141>, abgerufen am 21.12.2024.