Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.206. Wer viele Diener hat, hat viele zu bedienen; Denn alle dienen ihm nur weil er dienet ihnen. Bedienen muß er sie mit Unterhalt und Lohn; Hält das sie nicht im Dienst, so laufen sie davon. Sie dienen mit dem Leib, ihr Geist ist sorgenfrei, Sie lassen ihrem Herrn der Sorgen Sklaverei. 207. Wozu ein großes Haus? es nützt nicht voll noch leer. Zu einem großen Haus gehört ein großes Heer. Zu einem großen Heer gehört ein reicher Sold, Zum reichen Sold gehört ein eigner Schacht von Gold. Zum Schacht von Gold gehört viel Müh wol, ihn zu graben; Drum will ich auf der Welt ein kleines Haus nur haben. Das größte Haus ist eng, das kleinste Haus ist weit, Wenn dort ist ein Gedräng und hier Zufriedenheit. 206. Wer viele Diener hat, hat viele zu bedienen; Denn alle dienen ihm nur weil er dienet ihnen. Bedienen muß er ſie mit Unterhalt und Lohn; Haͤlt das ſie nicht im Dienſt, ſo laufen ſie davon. Sie dienen mit dem Leib, ihr Geiſt iſt ſorgenfrei, Sie laſſen ihrem Herrn der Sorgen Sklaverei. 207. Wozu ein großes Haus? es nuͤtzt nicht voll noch leer. Zu einem großen Haus gehoͤrt ein großes Heer. Zu einem großen Heer gehoͤrt ein reicher Sold, Zum reichen Sold gehoͤrt ein eigner Schacht von Gold. Zum Schacht von Gold gehoͤrt viel Muͤh wol, ihn zu graben; Drum will ich auf der Welt ein kleines Haus nur haben. Das groͤßte Haus iſt eng, das kleinſte Haus iſt weit, Wenn dort iſt ein Gedraͤng und hier Zufriedenheit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0134" n="124"/> <div n="2"> <head>206.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wer viele Diener hat, hat viele zu bedienen;</l><lb/> <l>Denn alle dienen ihm nur weil er dienet ihnen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Bedienen muß er ſie mit Unterhalt und Lohn;</l><lb/> <l>Haͤlt das ſie nicht im Dienſt, ſo laufen ſie davon.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Sie dienen mit dem Leib, ihr Geiſt iſt ſorgenfrei,</l><lb/> <l>Sie laſſen ihrem Herrn der Sorgen Sklaverei.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>207.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wozu ein großes Haus? es nuͤtzt nicht voll noch leer.</l><lb/> <l>Zu einem großen Haus gehoͤrt ein großes Heer.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Zu einem großen Heer gehoͤrt ein reicher Sold,</l><lb/> <l>Zum reichen Sold gehoͤrt ein eigner Schacht von Gold.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Zum Schacht von Gold gehoͤrt viel Muͤh wol, ihn zu graben;</l><lb/> <l>Drum will ich auf der Welt ein kleines Haus nur haben.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Das groͤßte Haus iſt eng, das kleinſte Haus iſt weit,</l><lb/> <l>Wenn dort iſt ein Gedraͤng und hier Zufriedenheit.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [124/0134]
206.
Wer viele Diener hat, hat viele zu bedienen;
Denn alle dienen ihm nur weil er dienet ihnen.
Bedienen muß er ſie mit Unterhalt und Lohn;
Haͤlt das ſie nicht im Dienſt, ſo laufen ſie davon.
Sie dienen mit dem Leib, ihr Geiſt iſt ſorgenfrei,
Sie laſſen ihrem Herrn der Sorgen Sklaverei.
207.
Wozu ein großes Haus? es nuͤtzt nicht voll noch leer.
Zu einem großen Haus gehoͤrt ein großes Heer.
Zu einem großen Heer gehoͤrt ein reicher Sold,
Zum reichen Sold gehoͤrt ein eigner Schacht von Gold.
Zum Schacht von Gold gehoͤrt viel Muͤh wol, ihn zu graben;
Drum will ich auf der Welt ein kleines Haus nur haben.
Das groͤßte Haus iſt eng, das kleinſte Haus iſt weit,
Wenn dort iſt ein Gedraͤng und hier Zufriedenheit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |