Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.Die waren undankbar, und trieben aus dem Haus Die Eltern, und das Paar zog in die Welt hinaus. Da war es wunderbar, sie ließen doch die Kinder Zu Haus, und fanden nun sie da und dort nicht minder. Voll Schrecken flohen sie und wollten sich verstecken, Doch stets bedrohen sie die Kinder aus den Ecken. 197. Vertrau auf Gottes Schutz! Wer könnte sonst dich schützen? Und stütze dich auf ihn! Auf wen willst du dich stützen! Der Welt Bosheit gereicht zum Besten Gottes Kindern, Und fördern werden dich selbst Feinde die dich hindern. 198. Mein Kind, du bist schon lang der Mutter aus der Wiegen, Nun hilf dir selbst; wie du dir bettest, wirst du liegen. Mein Kind, du bist schon lang der Mutter aus der Wiegen,
Die Flügel wuchsen dir, gebrauche sie zum Fliegen. Die waren undankbar, und trieben aus dem Haus Die Eltern, und das Paar zog in die Welt hinaus. Da war es wunderbar, ſie ließen doch die Kinder Zu Haus, und fanden nun ſie da und dort nicht minder. Voll Schrecken flohen ſie und wollten ſich verſtecken, Doch ſtets bedrohen ſie die Kinder aus den Ecken. 197. Vertrau auf Gottes Schutz! Wer koͤnnte ſonſt dich ſchuͤtzen? Und ſtuͤtze dich auf ihn! Auf wen willſt du dich ſtuͤtzen! Der Welt Bosheit gereicht zum Beſten Gottes Kindern, Und foͤrdern werden dich ſelbſt Feinde die dich hindern. 198. Mein Kind, du biſt ſchon lang der Mutter aus der Wiegen, Nun hilf dir ſelbſt; wie du dir betteſt, wirſt du liegen. Mein Kind, du biſt ſchon lang der Mutter aus der Wiegen,
Die Fluͤgel wuchſen dir, gebrauche ſie zum Fliegen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0129" n="119"/> </l> <lg n="3"> <l>Die waren undankbar, und trieben aus dem Haus</l><lb/> <l>Die Eltern, und das Paar zog in die Welt hinaus.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Da war es wunderbar, ſie ließen doch die Kinder</l><lb/> <l>Zu Haus, und fanden nun ſie da und dort nicht minder.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Voll Schrecken flohen ſie und wollten ſich verſtecken,</l><lb/> <l>Doch ſtets bedrohen ſie die Kinder aus den Ecken.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>197.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Vertrau auf Gottes Schutz! Wer koͤnnte ſonſt dich ſchuͤtzen?</l><lb/> <l>Und ſtuͤtze dich auf ihn! Auf wen willſt du dich ſtuͤtzen!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Welt Bosheit gereicht zum Beſten Gottes Kindern,</l><lb/> <l>Und foͤrdern werden dich ſelbſt Feinde die dich hindern.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>198.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Mein Kind, du biſt ſchon lang der Mutter aus der Wiegen,</l><lb/> <l>Nun hilf dir ſelbſt; wie du dir betteſt, wirſt du liegen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Mein Kind, du biſt ſchon lang der Mutter aus der Wiegen,</l><lb/> <l>Die Fluͤgel wuchſen dir, gebrauche ſie zum Fliegen.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0129]
Die waren undankbar, und trieben aus dem Haus
Die Eltern, und das Paar zog in die Welt hinaus.
Da war es wunderbar, ſie ließen doch die Kinder
Zu Haus, und fanden nun ſie da und dort nicht minder.
Voll Schrecken flohen ſie und wollten ſich verſtecken,
Doch ſtets bedrohen ſie die Kinder aus den Ecken.
197.
Vertrau auf Gottes Schutz! Wer koͤnnte ſonſt dich ſchuͤtzen?
Und ſtuͤtze dich auf ihn! Auf wen willſt du dich ſtuͤtzen!
Der Welt Bosheit gereicht zum Beſten Gottes Kindern,
Und foͤrdern werden dich ſelbſt Feinde die dich hindern.
198.
Mein Kind, du biſt ſchon lang der Mutter aus der Wiegen,
Nun hilf dir ſelbſt; wie du dir betteſt, wirſt du liegen.
Mein Kind, du biſt ſchon lang der Mutter aus der Wiegen,
Die Fluͤgel wuchſen dir, gebrauche ſie zum Fliegen.
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