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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

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168.
Ein Sprichwort sagt, darauf magst du dein Glücke bauen:
Dem Feinde soll man selbst zur Flucht die Brücke bauen.
Im Feld des Krieges zwar ist manches auch dawider;
Laß heut den Feind entfliehn, so kommt er morgen wieder.
Hingegen unbedingt gilts in des Lebens Krieg:
Verfolge nicht zu weit den Feind und deinen Sieg.

169.
Die gute Absicht macht das Böse niemals gut,
Denn gute Absicht hat gar nie, wer Böses thut.
Das Gute aber was du thust, wo nicht dabei
Die gute Absicht ist, sag' ich, daß bös' es sei.
Doch etwas, weder gut noch böse, was vollbracht
In guter Absicht wird, das hat sie gut gemacht.

168.
Ein Sprichwort ſagt, darauf magſt du dein Gluͤcke bauen:
Dem Feinde ſoll man ſelbſt zur Flucht die Bruͤcke bauen.
Im Feld des Krieges zwar iſt manches auch dawider;
Laß heut den Feind entfliehn, ſo kommt er morgen wieder.
Hingegen unbedingt gilts in des Lebens Krieg:
Verfolge nicht zu weit den Feind und deinen Sieg.

169.
Die gute Abſicht macht das Boͤſe niemals gut,
Denn gute Abſicht hat gar nie, wer Boͤſes thut.
Das Gute aber was du thuſt, wo nicht dabei
Die gute Abſicht iſt, ſag' ich, daß boͤſ' es ſei.
Doch etwas, weder gut noch boͤſe, was vollbracht
In guter Abſicht wird, das hat ſie gut gemacht.

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[102/0112] 168. Ein Sprichwort ſagt, darauf magſt du dein Gluͤcke bauen: Dem Feinde ſoll man ſelbſt zur Flucht die Bruͤcke bauen. Im Feld des Krieges zwar iſt manches auch dawider; Laß heut den Feind entfliehn, ſo kommt er morgen wieder. Hingegen unbedingt gilts in des Lebens Krieg: Verfolge nicht zu weit den Feind und deinen Sieg. 169. Die gute Abſicht macht das Boͤſe niemals gut, Denn gute Abſicht hat gar nie, wer Boͤſes thut. Das Gute aber was du thuſt, wo nicht dabei Die gute Abſicht iſt, ſag' ich, daß boͤſ' es ſei. Doch etwas, weder gut noch boͤſe, was vollbracht In guter Abſicht wird, das hat ſie gut gemacht.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/112>, abgerufen am 21.11.2024.