Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.Er will den Zugang nicht zu seinem Ohr vertheuert, Und die Erlaubnis ihn zu bitten, unbesteuert. Er will beweisen, daß ein Fürst noch mit Vertraun Kann auf sein Volk, ein Volk auf seinen Fürsten schaun. O mög' er den Beweis, der noth thut, glänzend führen, In dieser Zeit, wo sich des Mistrauns Feuer schüren. Ihr größern, schaut auf ihn, und nehmt von ihm ein Zeichen! Wie müßt ihr wachsen noch, wenn ihr ihn wollt erreichen! 26. Er hat in seinem Land das Glückspiel untersagt, Durch das noch Niemand hat ein ernstlich Glück erjagt. Er weist das wankle Glück von seinem Land zurück, Weil selbst er ohne Wank will machen dessen Glück. Er will den Zugang nicht zu ſeinem Ohr vertheuert, Und die Erlaubnis ihn zu bitten, unbeſteuert. Er will beweiſen, daß ein Fuͤrſt noch mit Vertraun Kann auf ſein Volk, ein Volk auf ſeinen Fuͤrſten ſchaun. O moͤg' er den Beweis, der noth thut, glaͤnzend fuͤhren, In dieſer Zeit, wo ſich des Mistrauns Feuer ſchuͤren. Ihr groͤßern, ſchaut auf ihn, und nehmt von ihm ein Zeichen! Wie muͤßt ihr wachſen noch, wenn ihr ihn wollt erreichen! 26. Er hat in ſeinem Land das Gluͤckſpiel unterſagt, Durch das noch Niemand hat ein ernſtlich Gluͤck erjagt. Er weiſt das wankle Gluͤck von ſeinem Land zuruͤck, Weil ſelbſt er ohne Wank will machen deſſen Gluͤck. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0239" n="229"/> <lg n="4"> <l>Er will den Zugang nicht zu ſeinem Ohr vertheuert,</l><lb/> <l>Und die Erlaubnis ihn zu bitten, unbeſteuert.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Er will beweiſen, daß ein Fuͤrſt noch mit Vertraun</l><lb/> <l>Kann auf ſein Volk, ein Volk auf ſeinen Fuͤrſten ſchaun.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>O moͤg' er den Beweis, der noth thut, glaͤnzend fuͤhren,</l><lb/> <l>In dieſer Zeit, wo ſich des Mistrauns Feuer ſchuͤren.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Ihr groͤßern, ſchaut auf ihn, und nehmt von ihm ein Zeichen!</l><lb/> <l>Wie muͤßt ihr wachſen noch, wenn ihr ihn wollt erreichen!</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>26.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Er hat in ſeinem Land das Gluͤckſpiel unterſagt,</l><lb/> <l>Durch das noch Niemand hat ein ernſtlich Gluͤck erjagt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Er weiſt das wankle Gluͤck von ſeinem Land zuruͤck,</l><lb/> <l>Weil ſelbſt er ohne Wank will machen deſſen Gluͤck.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [229/0239]
Er will den Zugang nicht zu ſeinem Ohr vertheuert,
Und die Erlaubnis ihn zu bitten, unbeſteuert.
Er will beweiſen, daß ein Fuͤrſt noch mit Vertraun
Kann auf ſein Volk, ein Volk auf ſeinen Fuͤrſten ſchaun.
O moͤg' er den Beweis, der noth thut, glaͤnzend fuͤhren,
In dieſer Zeit, wo ſich des Mistrauns Feuer ſchuͤren.
Ihr groͤßern, ſchaut auf ihn, und nehmt von ihm ein Zeichen!
Wie muͤßt ihr wachſen noch, wenn ihr ihn wollt erreichen!
26.
Er hat in ſeinem Land das Gluͤckſpiel unterſagt,
Durch das noch Niemand hat ein ernſtlich Gluͤck erjagt.
Er weiſt das wankle Gluͤck von ſeinem Land zuruͤck,
Weil ſelbſt er ohne Wank will machen deſſen Gluͤck.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/239>, abgerufen am 25.07.2024. |