Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.3. Ein wenig länger noch Geduld und froher Muth, Und hell wird alle Trüb' und alles Uebel gut. Schon ist ein sanfter Stral dem Dunkel eingesprengt, Ein süßer Vorschmack schon dem Bittern eingemengt. Wenn ab der Schatten nur, wenn zu das Licht nur nimmt, Wie schwer auch jener fällt, wie schwach auch dieses glimmt; Ein wenig länger noch Geduld und froher Muth, Und hell wird alle Trüb' und alles Uebel gut. 4. Die Tage sehen wir, die theuren, gerne schwinden, Um etwas theureres herangereift zu finden, Ein seltenes Gewächs, das wir im Garten treiben, Ein Kind das wir erziehn, ein Büchlein das wir schreiben. 3. Ein wenig laͤnger noch Geduld und froher Muth, Und hell wird alle Truͤb' und alles Uebel gut. Schon iſt ein ſanfter Stral dem Dunkel eingeſprengt, Ein ſuͤßer Vorſchmack ſchon dem Bittern eingemengt. Wenn ab der Schatten nur, wenn zu das Licht nur nimmt, Wie ſchwer auch jener faͤllt, wie ſchwach auch dieſes glimmt; Ein wenig laͤnger noch Geduld und froher Muth, Und hell wird alle Truͤb' und alles Uebel gut. 4. Die Tage ſehen wir, die theuren, gerne ſchwinden, Um etwas theureres herangereift zu finden, Ein ſeltenes Gewaͤchs, das wir im Garten treiben, Ein Kind das wir erziehn, ein Buͤchlein das wir ſchreiben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0148" n="138"/> <div n="2"> <head>3.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ein wenig laͤnger noch Geduld und froher Muth,</l><lb/> <l>Und hell wird alle Truͤb' und alles Uebel gut.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Schon iſt ein ſanfter Stral dem Dunkel eingeſprengt,</l><lb/> <l>Ein ſuͤßer Vorſchmack ſchon dem Bittern eingemengt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wenn ab der Schatten nur, wenn zu das Licht nur nimmt,</l><lb/> <l>Wie ſchwer auch jener faͤllt, wie ſchwach auch dieſes glimmt;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ein wenig laͤnger noch Geduld und froher Muth,</l><lb/> <l>Und hell wird alle Truͤb' und alles Uebel gut.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>4.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Tage ſehen wir, die theuren, gerne ſchwinden,</l><lb/> <l>Um etwas theureres herangereift zu finden,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ein ſeltenes Gewaͤchs, das wir im Garten treiben,</l><lb/> <l>Ein Kind das wir erziehn, ein Buͤchlein das wir ſchreiben.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [138/0148]
3.
Ein wenig laͤnger noch Geduld und froher Muth,
Und hell wird alle Truͤb' und alles Uebel gut.
Schon iſt ein ſanfter Stral dem Dunkel eingeſprengt,
Ein ſuͤßer Vorſchmack ſchon dem Bittern eingemengt.
Wenn ab der Schatten nur, wenn zu das Licht nur nimmt,
Wie ſchwer auch jener faͤllt, wie ſchwach auch dieſes glimmt;
Ein wenig laͤnger noch Geduld und froher Muth,
Und hell wird alle Truͤb' und alles Uebel gut.
4.
Die Tage ſehen wir, die theuren, gerne ſchwinden,
Um etwas theureres herangereift zu finden,
Ein ſeltenes Gewaͤchs, das wir im Garten treiben,
Ein Kind das wir erziehn, ein Buͤchlein das wir ſchreiben.
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