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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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31.
Du bist beglückt, wenn dir, was da ist, ganz gefällt,
Und deine Lust daran solang hält als es hält,
Und dann vergeht, wenn es zum Gehn auch Anstalt macht;
Dann ist dir andre Lust an anderm zugedacht.

32.
Wenn du am rechten Ort das rechte Wort zu sagen
Hast unterlassen, bleibt es immer zu beklagen.
Wenn in Gedanken dann du's sagest hinterher,
Wird die Versäumnis dir nur fühlbar um so mehr.
Doch unterlaß nur nicht, und sage dir es fein;
Vielleicht ein andermal wirst du dann klüger seyn.

31.
Du biſt begluͤckt, wenn dir, was da iſt, ganz gefaͤllt,
Und deine Luſt daran ſolang haͤlt als es haͤlt,
Und dann vergeht, wenn es zum Gehn auch Anſtalt macht;
Dann iſt dir andre Luſt an anderm zugedacht.

32.
Wenn du am rechten Ort das rechte Wort zu ſagen
Haſt unterlaſſen, bleibt es immer zu beklagen.
Wenn in Gedanken dann du's ſageſt hinterher,
Wird die Verſaͤumnis dir nur fuͤhlbar um ſo mehr.
Doch unterlaß nur nicht, und ſage dir es fein;
Vielleicht ein andermal wirſt du dann kluͤger ſeyn.

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[124/0134] 31. Du biſt begluͤckt, wenn dir, was da iſt, ganz gefaͤllt, Und deine Luſt daran ſolang haͤlt als es haͤlt, Und dann vergeht, wenn es zum Gehn auch Anſtalt macht; Dann iſt dir andre Luſt an anderm zugedacht. 32. Wenn du am rechten Ort das rechte Wort zu ſagen Haſt unterlaſſen, bleibt es immer zu beklagen. Wenn in Gedanken dann du's ſageſt hinterher, Wird die Verſaͤumnis dir nur fuͤhlbar um ſo mehr. Doch unterlaß nur nicht, und ſage dir es fein; Vielleicht ein andermal wirſt du dann kluͤger ſeyn.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/134>, abgerufen am 30.12.2024.