Chamedris, Perfoliata, Lactuca sylvestris, Hieracium Chon- drilloides, Hieracium ramosum magno flore, Myrrhis mo- tana, Pimpinella Italica, vnd die andere Pimpinella vera, Lagopus maximus, ein anderthalb Ellen hoch mit einer schö- nen braunrothen Blumen/ Genistella, &c. Gar vnten am Berge herumb stehet eine schöne Nigella, so den gantzen Sommer hindurch blühet/ Flos Adonis mit schönen gros- sen Blumen hoch Pomerantzenfarbe/ wie auch mit weissen Blumen/ so in der mitten Violenbraun/ ein schön Phalan- gium, &c. Auff der andern Seiten von dem Dorff Heuber ligen noch etliche Bergelein zwischen den Kornfeldern/ wor- an auch feine Kräuter wachsen/ sonderlich aber stehet in der mitten die Scorzonera Germanica zimlich häuffig/ auch vn- terschiedlicher Art/ etliche mit feinen grossen breiten Blät- tern/ andere mit mittelmässigen/ wieder andere mit zarten schmalen Blättern/ haben schöne grosse dicke Wurtzeln/ auch wackere gefüllte Blumen.
V. Die alte Asseburg.
DJe Asse ist ein lustiger Wald/ eine halbe Meilwe- ges von Wolffenbüttel/ nach dem Osten hin gele- gen/ worinnen auff der Höhe noch ein altes Mawr- werck vnd ein Stück vom Thurn stehet/ die alte Asseburg genand/ ist alles mit Bäumen vnd Buschwerck bewachsen/ aber auch mit schönen Kräuterlein vnd Blümlein gezieret/ wenn man von Grossen Dencke in den Wald/ vnd nach der alten Burg hinauff gehen wil/ ligt oben am Berge ein blos- ser Grasebrinck/ woran das Origanum flore albo, vnd das
Origa-
Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſen
Chamedris, Perfoliata, Lactuca ſylveſtris, Hieracium Chon- drilloides, Hieracium ramoſum magno flore, Myrrhis mõ- tana, Pimpinella Italica, vnd die andere Pimpinella vera, Lagopus maximus, ein anderthalb Ellen hoch mit einer ſchoͤ- nen braunrothen Blumen/ Geniſtella, &c. Gar vnten am Berge herumb ſtehet eine ſchoͤne Nigella, ſo den gantzen Sommer hindurch bluͤhet/ Flos Adonis mit ſchoͤnen groſ- ſen Blumen hoch Pomerantzenfarbe/ wie auch mit weiſſen Blumen/ ſo in der mitten Violenbraun/ ein ſchoͤn Phalan- gium, &c. Auff der andern Seiten von dem Dorff Heuber ligen noch etliche Bergelein zwiſchen den Kornfeldern/ wor- an auch feine Kraͤuter wachſen/ ſonderlich aber ſtehet in der mitten die Scorzonera Germanica zimlich haͤuffig/ auch vn- terſchiedlicher Art/ etliche mit feinen groſſen breiten Blaͤt- tern/ andere mit mittelmaͤſſigen/ wieder andere mit zarten ſchmalen Blaͤtteꝛn/ haben ſchoͤne groſſe dicke Wurtzeln/ auch wackere gefuͤllte Blumen.
V. Die alte Aſſeburg.
DJe Aſſe iſt ein luſtiger Wald/ eine halbe Meilwe- ges von Wolffenbuͤttel/ nach dem Oſten hin gele- gen/ worinnen auff der Hoͤhe noch ein altes Mawr- werck vnd ein Stuͤck vom Thurn ſtehet/ die alte Aſſeburg genand/ iſt alles mit Baͤumen vnd Buſchwerck bewachſen/ aber auch mit ſchoͤnen Kraͤuterlein vnd Bluͤmlein gezieret/ wenn man von Groſſen Dencke in den Wald/ vnd nach der alten Burg hinauff gehen wil/ ligt oben am Berge ein bloſ- ſer Graſebrinck/ woran das Origanum flore albo, vnd das
Origa-
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Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſen
Chamedris, Perfoliata, Lactuca ſylveſtris, Hieracium Chon-
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tana, Pimpinella Italica, vnd die andere Pimpinella vera,
Lagopus maximus, ein anderthalb Ellen hoch mit einer ſchoͤ-
nen braunrothen Blumen/ Geniſtella, &c. Gar vnten am
Berge herumb ſtehet eine ſchoͤne Nigella, ſo den gantzen
Sommer hindurch bluͤhet/ Flos Adonis mit ſchoͤnen groſ-
ſen Blumen hoch Pomerantzenfarbe/ wie auch mit weiſſen
Blumen/ ſo in der mitten Violenbraun/ ein ſchoͤn Phalan-
gium, &c. Auff der andern Seiten von dem Dorff Heuber
ligen noch etliche Bergelein zwiſchen den Kornfeldern/ wor-
an auch feine Kraͤuter wachſen/ ſonderlich aber ſtehet in der
mitten die Scorzonera Germanica zimlich haͤuffig/ auch vn-
terſchiedlicher Art/ etliche mit feinen groſſen breiten Blaͤt-
tern/ andere mit mittelmaͤſſigen/ wieder andere mit zarten
ſchmalen Blaͤtteꝛn/ haben ſchoͤne groſſe dicke Wurtzeln/ auch
wackere gefuͤllte Blumen.
V.
Die alte Aſſeburg.
DJe Aſſe iſt ein luſtiger Wald/ eine halbe Meilwe-
ges von Wolffenbuͤttel/ nach dem Oſten hin gele-
gen/ worinnen auff der Hoͤhe noch ein altes Mawr-
werck vnd ein Stuͤck vom Thurn ſtehet/ die alte Aſſeburg
genand/ iſt alles mit Baͤumen vnd Buſchwerck bewachſen/
aber auch mit ſchoͤnen Kraͤuterlein vnd Bluͤmlein gezieret/
wenn man von Groſſen Dencke in den Wald/ vnd nach der
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ſer Graſebrinck/ woran das Origanum flore albo, vnd das
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Royer, Johann: Beschreibung des gantzen Fürstlichen Braunschweigischen Gartens zu Hessem. Halberstadt, 1648, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/royer_beschreibung_1648/154>, abgerufen am 19.02.2025.
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