Der Dienst, den sie mir erwiesen, er- fordert eine weit grössere Erkänntlich- keit, als in meinem Vermögen stehet, ihnen zu geben; Und ich hoffe, sie wer- den mich entschuldigen, daß mein Mund sich die letzte Nacht mit einem schertz- hafften und ausschweiffendenDiscours etwas allzu frey heraus gelassen. Jch sehe keinen andern Weg, dero Höflich- keiten zu vergelten, als ihnen zu eröff- nen, was für Gewalt sie über eine See- le haben, die so empfindlich als die mei- nige ist; Und die Schuld lieget auf ih- rer Seite, daß sie nicht mehr angeneh- me Proben meiner Liebe und Zuneigun- gen haben: Also bitte ergebenst um die Gnade, daß sie dero Gefangene besu- chen, welche ist
Dero gäntzlich ergebene Cecilia Hayes.
Gur-
Die heimlichen Liebes-Geſchichte
Monſieur,
Der Dienſt, den ſie mir erwieſen, er- fordert eine weit groͤſſere Erkaͤnntlich- keit, als in meinem Vermoͤgen ſtehet, ihnen zu geben; Und ich hoffe, ſie wer- den mich entſchuldigen, daß mein Mund ſich die letzte Nacht mit einem ſchertz- hafften und ausſchweiffendenDiſcours etwas allzu frey heraus gelaſſen. Jch ſehe keinen andern Weg, dero Hoͤflich- keiten zu vergelten, als ihnen zu eroͤff- nen, was fuͤr Gewalt ſie uͤber eine See- le haben, die ſo empfindlich als die mei- nige iſt; Und die Schuld lieget auf ih- rer Seite, daß ſie nicht mehr angeneh- me Proben meiner Liebe und Zuneigun- gen haben: Alſo bitte ergebenſt um die Gnade, daß ſie dero Gefangene beſu- chen, welche iſt
Dero gaͤntzlich ergebene Cecilia Hayes.
Gur-
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Die heimlichen Liebes-Geſchichte
Monſieur,
Der Dienſt, den ſie mir erwieſen, er-
fordert eine weit groͤſſere Erkaͤnntlich-
keit, als in meinem Vermoͤgen ſtehet,
ihnen zu geben; Und ich hoffe, ſie wer-
den mich entſchuldigen, daß mein Mund
ſich die letzte Nacht mit einem ſchertz-
hafften und ausſchweiffenden Diſcours
etwas allzu frey heraus gelaſſen. Jch
ſehe keinen andern Weg, dero Hoͤflich-
keiten zu vergelten, als ihnen zu eroͤff-
nen, was fuͤr Gewalt ſie uͤber eine See-
le haben, die ſo empfindlich als die mei-
nige iſt; Und die Schuld lieget auf ih-
rer Seite, daß ſie nicht mehr angeneh-
me Proben meiner Liebe und Zuneigun-
gen haben: Alſo bitte ergebenſt um die
Gnade, daß ſie dero Gefangene beſu-
chen, welche iſt
Dero
gaͤntzlich ergebene
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/574>, abgerufen am 21.11.2024.
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