erdappte: Worauf er sie denn alsbald von sich jagte, da sie zusehen mochte, wie sie in der Welt weiter fortkäme.
XXXVIII. Der schöne Seymour und Madame Danvers.
JN der Stadt Bath in Somersetshire wohnte Herr Jonathan Danvers, ein Baronet, der jährlich über 5000. Pfund Einkünffte hatte. Dieser befande sich eines Tages nebst unterschiedlichen andern Herren, die seine tägliche Compagnons bey seinen Ergötz- lichkeiten auf dem Lande waren, auf dem Felde; Da entdeckte sich seinem Falconier ein grosser Reiger im Flug; Worauf der Baronet ihm als- bald befohle, die Courage seines Falckens zu prü- fen, ob er einen so tapffermüthigen Feind anfallen würde. Nachdem sie sich nun, zum grösten Ver- gnügen der Zuschauer, etlichemal mit einander in der Lufft herum gedrehet hatten, wuste man nicht, welcher unter beyden den Sieg darvon tragen würde; Biß endlich der Falcke über den tapffern Widerstand seines halsstarrigen Gegners ungedul- tig wurde, seine Stärcke verdoppelte, und den Rei- ger zur Erden schlug; Da sie denn mit einander
in
F f 3
Der ſchoͤne Seymour, u. Mad. Danvers.
erdappte: Worauf er ſie denn alsbald von ſich jagte, da ſie zuſehen mochte, wie ſie in der Welt weiter fortkaͤme.
XXXVIII. Der ſchoͤne Seymour und Madame Danvers.
JN der Stadt Bath in Somerſetshire wohnte Herr Jonathan Danvers, ein Baronet, der jaͤhrlich uͤber 5000. Pfund Einkuͤnffte hatte. Dieſer befande ſich eines Tages nebſt unterſchiedlichen andern Herren, die ſeine taͤgliche Compagnons bey ſeinen Ergoͤtz- lichkeiten auf dem Lande waren, auf dem Felde; Da entdeckte ſich ſeinem Falconier ein groſſer Reiger im Flug; Worauf der Baronet ihm als- bald befohle, die Courage ſeines Falckens zu pruͤ- fen, ob er einen ſo tapffermuͤthigen Feind anfallen wuͤrde. Nachdem ſie ſich nun, zum groͤſten Ver- gnuͤgen der Zuſchauer, etlichemal mit einander in der Lufft herum gedrehet hatten, wuſte man nicht, welcher unter beyden den Sieg darvon tragen wuͤrde; Biß endlich der Falcke uͤber den tapffern Widerſtand ſeines halsſtarrigen Gegners ungedul- tig wurde, ſeine Staͤrcke verdoppelte, und den Rei- ger zur Erden ſchlug; Da ſie denn mit einander
in
F f 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="3"><p><pbfacs="#f0473"n="453"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der ſchoͤne <hirendition="#aq">Seymour,</hi> u. <hirendition="#aq">Mad. Danvers.</hi></hi></fw><lb/>
erdappte: Worauf er ſie denn alsbald von ſich<lb/>
jagte, da ſie zuſehen mochte, wie ſie in der Welt<lb/>
weiter fortkaͤme.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXVIII.</hi><lb/>
Der ſchoͤne <hirendition="#aq">Seymour</hi> und <hirendition="#aq">Madame<lb/>
Danvers.</hi></hi></head><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>N der Stadt <hirendition="#aq">Bath</hi> in <hirendition="#aq">Somerſetshire</hi><lb/>
wohnte Herr <hirendition="#aq">Jonathan Danvers,</hi> ein<lb/><hirendition="#aq">Baronet,</hi> der jaͤhrlich uͤber 5000.<lb/>
Pfund Einkuͤnffte hatte. Dieſer befande ſich eines<lb/>
Tages nebſt unterſchiedlichen andern Herren, die<lb/>ſeine taͤgliche <hirendition="#aq">Compagnons</hi> bey ſeinen Ergoͤtz-<lb/>
lichkeiten auf dem Lande waren, auf dem Felde;<lb/>
Da entdeckte ſich ſeinem <hirendition="#aq">Falconier</hi> ein groſſer<lb/>
Reiger im Flug; Worauf der <hirendition="#aq">Baronet</hi> ihm als-<lb/>
bald befohle, die <hirendition="#aq">Courage</hi>ſeines Falckens zu pruͤ-<lb/>
fen, ob er einen ſo tapffermuͤthigen Feind anfallen<lb/>
wuͤrde. Nachdem ſie ſich nun, zum groͤſten Ver-<lb/>
gnuͤgen der Zuſchauer, etlichemal mit einander in<lb/>
der Lufft herum gedrehet hatten, wuſte man nicht,<lb/>
welcher unter beyden den Sieg darvon tragen<lb/>
wuͤrde; Biß endlich der Falcke uͤber den tapffern<lb/>
Widerſtand ſeines halsſtarrigen Gegners ungedul-<lb/>
tig wurde, ſeine Staͤrcke verdoppelte, und den Rei-<lb/>
ger zur Erden ſchlug; Da ſie denn mit einander<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">in</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[453/0473]
Der ſchoͤne Seymour, u. Mad. Danvers.
erdappte: Worauf er ſie denn alsbald von ſich
jagte, da ſie zuſehen mochte, wie ſie in der Welt
weiter fortkaͤme.
XXXVIII.
Der ſchoͤne Seymour und Madame
Danvers.
JN der Stadt Bath in Somerſetshire
wohnte Herr Jonathan Danvers, ein
Baronet, der jaͤhrlich uͤber 5000.
Pfund Einkuͤnffte hatte. Dieſer befande ſich eines
Tages nebſt unterſchiedlichen andern Herren, die
ſeine taͤgliche Compagnons bey ſeinen Ergoͤtz-
lichkeiten auf dem Lande waren, auf dem Felde;
Da entdeckte ſich ſeinem Falconier ein groſſer
Reiger im Flug; Worauf der Baronet ihm als-
bald befohle, die Courage ſeines Falckens zu pruͤ-
fen, ob er einen ſo tapffermuͤthigen Feind anfallen
wuͤrde. Nachdem ſie ſich nun, zum groͤſten Ver-
gnuͤgen der Zuſchauer, etlichemal mit einander in
der Lufft herum gedrehet hatten, wuſte man nicht,
welcher unter beyden den Sieg darvon tragen
wuͤrde; Biß endlich der Falcke uͤber den tapffern
Widerſtand ſeines halsſtarrigen Gegners ungedul-
tig wurde, ſeine Staͤrcke verdoppelte, und den Rei-
ger zur Erden ſchlug; Da ſie denn mit einander
in
F f 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/473>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.