warte dero Anweisungen, welchergestalt ich wiederum einmal in dem Genuß ih- rer Gesellschafft glücklich werden kan: Denn, woferne sie mir dieselbe untersa- gen, stossen sie mir einen Dolch durch mein Hertz, welches für Liebe gegen sie anietzo schon blutet. Dero Antwort ist das Urtheil meines Lebens oder Todes, welches ich mit Ungedult und Schmer- tzen erwarte; Und woferne sie iemals geliebet, so bittet ietzo um dero Erbar- mung
der unglückselige und verlassene Rochester.
Antwort.
My-Lord,
Morgen reiset der Graf vonPembro- keaus der Stadt; Und um zehen Uhr des Morgens will ich Ew. Gnaden auf dem langen Platz imConvent-Gardenan- treffen; biß dahinadjeu!Mein werther, mein werthesterRochester.
Barry.
Madame!
Jch muß bekennen, daß sie meine Be- siegerin, und ich dero Sclave bin, hoffe aber nimmermehrranconniret oder aus-
gewech-
Der Graf von Rocheſter,
warte dero Anweiſungen, welchergeſtalt ich wiederum einmal in dem Genuß ih- rer Geſellſchafft gluͤcklich werden kan: Denn, woferne ſie mir dieſelbe unterſa- gen, ſtoſſen ſie mir einen Dolch durch mein Hertz, welches fuͤr Liebe gegen ſie anietzo ſchon blutet. Dero Antwort iſt das Urtheil meines Lebens oder Todes, welches ich mit Ungedult und Schmer- tzen erwarte; Und woferne ſie iemals geliebet, ſo bittet ietzo um dero Erbar- mung
der ungluͤckſelige und verlaſſene Rocheſter.
Antwort.
My-Lord,
Morgen reiſet der Graf vonPembro- keaus der Stadt; Und um zehen Uhr des Morgens will ich Ew. Gnaden auf dem langen Platz imConvent-Gardenan- treffen; biß dahinadjeu!Mein werther, mein wertheſterRocheſter.
Barry.
Madame!
Jch muß bekennen, daß ſie meine Be- ſiegerin, und ich dero Sclave bin, hoffe aber nimmermehrrançonniret oder aus-
gewech-
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Der Graf von Rocheſter,
warte dero Anweiſungen, welchergeſtalt
ich wiederum einmal in dem Genuß ih-
rer Geſellſchafft gluͤcklich werden kan:
Denn, woferne ſie mir dieſelbe unterſa-
gen, ſtoſſen ſie mir einen Dolch durch
mein Hertz, welches fuͤr Liebe gegen ſie
anietzo ſchon blutet. Dero Antwort iſt
das Urtheil meines Lebens oder Todes,
welches ich mit Ungedult und Schmer-
tzen erwarte; Und woferne ſie iemals
geliebet, ſo bittet ietzo um dero Erbar-
mung
der ungluͤckſelige und verlaſſene
Rocheſter.
Antwort.
My-Lord,
Morgen reiſet der Graf von Pembro-
ke aus der Stadt; Und um zehen Uhr des
Morgens will ich Ew. Gnaden auf dem
langen Platz im Convent-Garden an-
treffen; biß dahin adjeu! Mein werther,
mein wertheſter Rocheſter.
Barry.
Madame!
Jch muß bekennen, daß ſie meine Be-
ſiegerin, und ich dero Sclave bin, hoffe
aber nimmermehr rançonniret oder aus-
gewech-
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/448>, abgerufen am 03.03.2025.
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