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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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Der Graf von Rochester,
warte dero Anweisungen, welchergestalt
ich wiederum einmal in dem Genuß ih-
rer Gesellschafft glücklich werden kan:
Denn, woferne sie mir dieselbe untersa-
gen, stossen sie mir einen Dolch durch
mein Hertz, welches für Liebe gegen sie
anietzo schon blutet. Dero Antwort ist
das Urtheil meines Lebens oder Todes,
welches ich mit Ungedult und Schmer-
tzen erwarte; Und woferne sie iemals
geliebet, so bittet ietzo um dero Erbar-
mung

der unglückselige und verlassene
Rochester.

Antwort.

My-Lord,

Morgen reiset der Graf von Pembro-
ke
aus der Stadt; Und um zehen Uhr des
Morgens will ich Ew. Gnaden auf dem
langen Platz im
Convent-Garden an-
treffen; biß dahin
adjeu! Mein werther,
mein werthester
Rochester.

Barry.
Madame!

Jch muß bekennen, daß sie meine Be-
siegerin, und ich dero Sclave bin, hoffe
aber nimmermehr
ranconniret oder aus-

gewech-

Der Graf von Rocheſter,
warte dero Anweiſungen, welchergeſtalt
ich wiederum einmal in dem Genuß ih-
rer Geſellſchafft gluͤcklich werden kan:
Denn, woferne ſie mir dieſelbe unterſa-
gen, ſtoſſen ſie mir einen Dolch durch
mein Hertz, welches fuͤr Liebe gegen ſie
anietzo ſchon blutet. Dero Antwort iſt
das Urtheil meines Lebens oder Todes,
welches ich mit Ungedult und Schmer-
tzen erwarte; Und woferne ſie iemals
geliebet, ſo bittet ietzo um dero Erbar-
mung

der ungluͤckſelige und verlaſſene
Rocheſter.

Antwort.

My-Lord,

Morgen reiſet der Graf von Pembro-
ke
aus der Stadt; Und um zehen Uhr des
Morgens will ich Ew. Gnaden auf dem
langen Platz im
Convent-Garden an-
treffen; biß dahin
adjeu! Mein werther,
mein wertheſter
Rocheſter.

Barry.
Madame!

Jch muß bekennen, daß ſie meine Be-
ſiegerin, und ich dero Sclave bin, hoffe
aber nimmermehr
rançonniret oder aus-

gewech-
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[428/0448] Der Graf von Rocheſter, warte dero Anweiſungen, welchergeſtalt ich wiederum einmal in dem Genuß ih- rer Geſellſchafft gluͤcklich werden kan: Denn, woferne ſie mir dieſelbe unterſa- gen, ſtoſſen ſie mir einen Dolch durch mein Hertz, welches fuͤr Liebe gegen ſie anietzo ſchon blutet. Dero Antwort iſt das Urtheil meines Lebens oder Todes, welches ich mit Ungedult und Schmer- tzen erwarte; Und woferne ſie iemals geliebet, ſo bittet ietzo um dero Erbar- mung der ungluͤckſelige und verlaſſene Rocheſter. Antwort. My-Lord, Morgen reiſet der Graf von Pembro- ke aus der Stadt; Und um zehen Uhr des Morgens will ich Ew. Gnaden auf dem langen Platz im Convent-Garden an- treffen; biß dahin adjeu! Mein werther, mein wertheſter Rocheſter. Barry. Madame! Jch muß bekennen, daß ſie meine Be- ſiegerin, und ich dero Sclave bin, hoffe aber nimmermehr rançonniret oder aus- gewech-

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/448>, abgerufen am 21.12.2024.