ich eben zu dieser Zeit kommen müssen! Jst nichtMad. Barrydie Ursache ihrer Verzweiffelung? Ja, sagte er mit aufgehabe- nen Händen und Augen, die schöne, aber fal- scheMad. Barrybetrübet mich zu tode! Und hierauf rolleten einige Thränen, ungeachtet al- ler seiner Courage, die Backen herab. Sie le- bet! sagte der Bothe, sie lebet, und zwar ih- rentwegen, woferne sie, mein Herr, der HerrBrownsind. Bey diesen Worten sprang er auf ihn zu, und fasse ihn so derb bey seinen Armen an, als ob er in einem rasenden Paroxismo gewe- sen wäre, zugleich ausschreyende: O! mein gu- ter Engel! lasset mich diese Worte noch einmal hören, und diese erfreuliche Post meine Ohren und Hertz bescelen! Lebet Mad. Barry?lebet sie, und zwar meinet- wegen? Es ist nicht anders, sie lebet! er- wiederte der Bothe; womit er ihm zugleich einen Brieff überreichte, worinnen er folgendes lase:
Mein Herr!
Von wegen der ungemeinen Zärlich- keit, die sie für mich zu hegen scheinen, schmeichle ich mir fast mit der Meynung, sie werden meiner Abreise halber beküm- mert seyn, als wovon ich kaum eine Stunde vorher, ehe ich meines Vaters
Haus
Der Graf von Rocheſter,
ich eben zu dieſer Zeit kommen muͤſſen! Jſt nichtMad. Barrydie Urſache ihrer Verzweiffelung? Ja, ſagte er mit aufgehabe- nen Haͤnden und Augen, die ſchoͤne, aber fal- ſcheMad. Barrybetruͤbet mich zu tode! Und hierauf rolleten einige Thraͤnen, ungeachtet al- ler ſeiner Courage, die Backen herab. Sie le- bet! ſagte der Bothe, ſie lebet, und zwar ih- rentwegen, woferne ſie, mein Herr, der HerrBrownſind. Bey dieſen Worten ſprang er auf ihn zu, und faſſe ihn ſo derb bey ſeinen Armen an, als ob er in einem raſenden Paroxiſmo gewe- ſen waͤre, zugleich ausſchreyende: O! mein gu- ter Engel! laſſet mich dieſe Worte noch einmal hoͤren, und dieſe erfreuliche Poſt meine Ohren und Hertz beſcelen! Lebet Mad. Barry?lebet ſie, und zwar meinet- wegen? Es iſt nicht anders, ſie lebet! er- wiederte der Bothe; womit er ihm zugleich einen Brieff uͤberreichte, worinnen er folgendes laſe:
Mein Herr!
Von wegen der ungemeinen Zaͤrlich- keit, die ſie fuͤr mich zu hegen ſcheinen, ſchmeichle ich mir faſt mit der Meynung, ſie werden meiner Abreiſe halber bekuͤm- mert ſeyn, als wovon ich kaum eine Stunde vorher, ehe ich meines Vaters
Haus
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Der Graf von Rocheſter,
ich eben zu dieſer Zeit kommen muͤſſen!
Jſt nicht Mad. Barry die Urſache ihrer
Verzweiffelung? Ja, ſagte er mit aufgehabe-
nen Haͤnden und Augen, die ſchoͤne, aber fal-
ſche Mad. Barry betruͤbet mich zu tode!
Und hierauf rolleten einige Thraͤnen, ungeachtet al-
ler ſeiner Courage, die Backen herab. Sie le-
bet! ſagte der Bothe, ſie lebet, und zwar ih-
rentwegen, woferne ſie, mein Herr, der
Herr Brown ſind. Bey dieſen Worten ſprang
er auf ihn zu, und faſſe ihn ſo derb bey ſeinen Armen
an, als ob er in einem raſenden Paroxiſmo gewe-
ſen waͤre, zugleich ausſchreyende: O! mein gu-
ter Engel! laſſet mich dieſe Worte noch
einmal hoͤren, und dieſe erfreuliche Poſt
meine Ohren und Hertz beſcelen! Lebet
Mad. Barry? lebet ſie, und zwar meinet-
wegen? Es iſt nicht anders, ſie lebet! er-
wiederte der Bothe; womit er ihm zugleich einen
Brieff uͤberreichte, worinnen er folgendes laſe:
Mein Herr!
Von wegen der ungemeinen Zaͤrlich-
keit, die ſie fuͤr mich zu hegen ſcheinen,
ſchmeichle ich mir faſt mit der Meynung,
ſie werden meiner Abreiſe halber bekuͤm-
mert ſeyn, als wovon ich kaum eine
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/440>, abgerufen am 03.03.2025.
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