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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863.

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Das ſchon früher erwähnte lang andauernde Feſtſitzen des dürren
Laubes zeigt ſich ganz beſonders auch am Hornbaum, namentlich am Stock-
ausſchlag und an Hecken.

Die forſtliche Bedeutung des Hornbaumes iſt faſt nur für den
Mittel- und Niederwald erheblich, da er kaum als beſtandbildender Baum
vorkommt; wogegen ihn ſein großes Ausſchlagsvermögen für die beiden
genannten Betriebsarten ſehr empfiehlt. Da aber auch der Stock- und
Stammausſchlag ſehr langſam wächſt, ſo wird er gewöhnlich auf den
25—30 jährigen, den längſten, Umtrieb geſtellt.

Wegen der Leichtigkeit, mit welcher der Hornbaum im jüngeren Alter
den Verluſt des Wipfels erträgt, und ſich durch Ausſchläge verdichtet,
eignet er ſich ganz vorzüglich zu Hecken. Dieſe werden nicht nur ſehr
dicht ſondern wegen des zähen Holzes der ſich vielfach feſt verſchränkenden
Zweige auch eine faſt undurchdringliche Mauer für Thiere und Menſchen.

Das weiße, dichte und ſehr zähe Holz findet vor allen anderen deutſchen
Holzarten zu vielerlei Zwecken faſt ausſchließende Verwendung, namentlich
zu Trieben und Schrauben, Walzen, Radkämmen, Stielen für Hacken
und andere Werkzeuge.

Der Hornbaum iſt weniger unter dieſem als unter vielen andern
Namen bekannt, von denen namentlich diejenigen zu verwerfen aber leider
nicht auszurotten ſind, welche mit Buche zuſammengeſetzt ſind: Hainbuche,
Hage-, Weißbuche und welche zu dem Irrthum verleiten, daß Rothbuche
und Weißbuche etwa eben ſo gattungsverwandt ſeien wie Weißerle und
Schwarzerle (vergl. S. 371). Wo die Buche fehlt, alſo der Grund
zu einem unterſcheidenden Beiſatz wegfällt, wird ſehr oft, wie z. B. in
der Leipziger Ebene, der Hornbaum kurzweg Buche genannt.

8. Die Hopfenbuche, Ostrya carpinifolia Scopoli.
(Carpinus Ostrya L.)

Dieſer dem vorigen ſehr ähnliche und auch ſehr nahe verwandte
Baum wurde daher von Linné zu derſelben Gattung gerechnet, jedoch
ſchon von Scopoli zur eigenen Gattung erhoben.

Das Blatt der Hopfenbuche iſt durchſchnittlich etwas kleiner als
das des Hornbaums und in eine längere und ſchlankere Spitze ausgezogen;

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/453>, abgerufen am 30.12.2024.