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Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.

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Sumpfpflanzen.
derlichen deutschen Namen, dessen Grund nicht einzusehen ist, gehört in
die Familie der Dolden, von deren bekanntem Habitus sie sich freilich am
weitesten entfernt. Sie ist zwar nicht so ätherischer Natur wie der Son-
nenthau, der seinen poetischen Namen gewiß nicht unverdient trägt, er-
fordert aber ebenfalls sehr vorsichtige Behandlung.

6. Die Moorhaide, Erica tetralix. (Fig. 27.) Neben den zahlreichen
Haiden unserer Gewächshäuser, die größtentheils vom Cap der guten

[Abbildung] Fig. 27.

Die Moorhaide, Erica tetralix. ()
a eine Zweigspitze mit Blüthen, nat. Gr.

Hoffnung stammen, darf sich un-
sere Moorhaide wohl sehen lassen.
Die Abbildung beweist das, wel-
cher ich nur noch hinzufüge, daß
die schönen kugelrunden Glocken-
blumen eine rosenrothe Farbe ha-
ben. Sie wächst auf Moorboden
in Erlenbrüchen und Nadelwäl-
dern und in Haidemooren, freilich
nicht überall. Sie bildet handhohe
schlanke, verzweigte Büschchen, an
denen die Nadelblättchen vierreihig
geordnet sind.

7. Die schwarze Rauschbeere,
Empetrum nigrum.
An ähnlichen
Orten wie die Moorhaide, zuwei-
len jedoch auch an ganz trocknen
Orten, wachsen die zierlichen kaum
fingerlangen und dicht mit ganz
kleinen Blättchen bedeckten Büsch-
chen dieser Pflanze, welche man an
den am wenigsten nassen Platz des Aquariums bringen muß. Sie ist im
Habitus der Moorhaide ähnlich, doch gedrungener und ohne ins Auge
fallende Blüthen.

Roßmäßler, Aquarium. 3

Sumpfpflanzen.
derlichen deutſchen Namen, deſſen Grund nicht einzuſehen iſt, gehört in
die Familie der Dolden, von deren bekanntem Habitus ſie ſich freilich am
weiteſten entfernt. Sie iſt zwar nicht ſo ätheriſcher Natur wie der Son-
nenthau, der ſeinen poetiſchen Namen gewiß nicht unverdient trägt, er-
fordert aber ebenfalls ſehr vorſichtige Behandlung.

6. Die Moorhaide, Erica tetralix. (Fig. 27.) Neben den zahlreichen
Haiden unſerer Gewächshäuſer, die größtentheils vom Cap der guten

[Abbildung] Fig. 27.

Die Moorhaide, Erica tetralix. ()
a eine Zweigſpitze mit Blüthen, nat. Gr.

Hoffnung ſtammen, darf ſich un-
ſere Moorhaide wohl ſehen laſſen.
Die Abbildung beweiſt das, wel-
cher ich nur noch hinzufüge, daß
die ſchönen kugelrunden Glocken-
blumen eine roſenrothe Farbe ha-
ben. Sie wächſt auf Moorboden
in Erlenbrüchen und Nadelwäl-
dern und in Haidemooren, freilich
nicht überall. Sie bildet handhohe
ſchlanke, verzweigte Büſchchen, an
denen die Nadelblättchen vierreihig
geordnet ſind.

7. Die ſchwarze Rauſchbeere,
Empetrum nigrum.
An ähnlichen
Orten wie die Moorhaide, zuwei-
len jedoch auch an ganz trocknen
Orten, wachſen die zierlichen kaum
fingerlangen und dicht mit ganz
kleinen Blättchen bedeckten Büſch-
chen dieſer Pflanze, welche man an
den am wenigſten naſſen Platz des Aquariums bringen muß. Sie iſt im
Habitus der Moorhaide ähnlich, doch gedrungener und ohne ins Auge
fallende Blüthen.

Roßmäßler, Aquarium. 3
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[33/0049] Sumpfpflanzen. derlichen deutſchen Namen, deſſen Grund nicht einzuſehen iſt, gehört in die Familie der Dolden, von deren bekanntem Habitus ſie ſich freilich am weiteſten entfernt. Sie iſt zwar nicht ſo ätheriſcher Natur wie der Son- nenthau, der ſeinen poetiſchen Namen gewiß nicht unverdient trägt, er- fordert aber ebenfalls ſehr vorſichtige Behandlung. 6. Die Moorhaide, Erica tetralix. (Fig. 27.) Neben den zahlreichen Haiden unſerer Gewächshäuſer, die größtentheils vom Cap der guten [Abbildung Fig. 27. Die Moorhaide, Erica tetralix. ([FORMEL]) a eine Zweigſpitze mit Blüthen, nat. Gr.] Hoffnung ſtammen, darf ſich un- ſere Moorhaide wohl ſehen laſſen. Die Abbildung beweiſt das, wel- cher ich nur noch hinzufüge, daß die ſchönen kugelrunden Glocken- blumen eine roſenrothe Farbe ha- ben. Sie wächſt auf Moorboden in Erlenbrüchen und Nadelwäl- dern und in Haidemooren, freilich nicht überall. Sie bildet handhohe ſchlanke, verzweigte Büſchchen, an denen die Nadelblättchen vierreihig geordnet ſind. 7. Die ſchwarze Rauſchbeere, Empetrum nigrum. An ähnlichen Orten wie die Moorhaide, zuwei- len jedoch auch an ganz trocknen Orten, wachſen die zierlichen kaum fingerlangen und dicht mit ganz kleinen Blättchen bedeckten Büſch- chen dieſer Pflanze, welche man an den am wenigſten naſſen Platz des Aquariums bringen muß. Sie iſt im Habitus der Moorhaide ähnlich, doch gedrungener und ohne ins Auge fallende Blüthen. Roßmäßler, Aquarium. 3

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_suesswasseraquarium_1857/49>, abgerufen am 26.04.2024.