Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.Das I. Capitel. Von der Lehre der Staats-Klug- heit überhaupt. §. 1. DJe Klugheit ist eine Geschicklich- §. 2. Die wahre verlangt nichts, als was sub- A
Das I. Capitel. Von der Lehre der Staats-Klug- heit uͤberhaupt. §. 1. DJe Klugheit iſt eine Geſchicklich- §. 2. Die wahre verlangt nichts, als was ſub- A
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Das I. Capitel.
Von der Lehre der Staats-Klug-
heit uͤberhaupt.
§. 1.
DJe Klugheit iſt eine Geſchicklich-
keit des Gemuͤths ſeine actio-
nes zu Befoͤrderung ſeiner
wahren Gluͤckſeeligkeit ver-
nuͤnfftig und vorſichtig anzu-
ſtellen; Sie ſinnet die Mittel aus, auf was vor
Art man am bequemſten und leichteſten ohne
ſich und andern zu præjudiciren und Hinder-
niß darbey zu beſorgen, die Gluͤckſeeligkeit er-
langen und erhalten moͤge. Weil ſie auf die
wahre Gluͤckſeeligkeit zielet, ſo macht ſie die
ewige zu ihrer Haupt-die zeitliche aber zu ihrer
Neben-Abſicht. Sie wird auch ſonſt die Po-
litic genannt, und iſt entweder eine wahre oder
eine falſche.
§. 2. Die wahre verlangt nichts, als was
ſie rechtmaͤßiger Weiſe den goͤttlichen und na-
tuͤrlichen Rechten nach prætendiren kan; Sie
ſub-
A
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Zitationshilfe: | Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/21>, abgerufen am 03.03.2025. |