§. 16. Es pflegen auch bißweilen auf eine beson- dere Weise bey nächtlicher Weile gantze Gärten illuminirt zu werden. Eine dergleichen prächtige Garten-Illumination sahe man zu Wien, als Jhro Königliche Hoheit der Chur-Printz zu Sachsen, so sich damahls daselbst aufhielt, an dem Kayser- lichen Geburths-Tage dergleichen anstellen ließ. Es waren nicht allein alle Zierrathen des Garten- Gebäudes, die Sims-Wercke und Frontons biß an das Dach erleuchtet, sondern man sahe auch so gar die Terrassen, die Blumenstücke die Vasen und Orengerie-Bäume mit Flämmgen ausgezieret, da auch die Fontainen selbst ein gelindes Feuer von sich gaben, so wurde durch das Wasser der Glantz der zurück prallenden Strahlen noch mehr vermehret. Diese prächtige Garten-Illumination ist in des Gustavi Heraei Gedichten mit allen Inscriptionen und Devisen beschrieben und in Kupffer gestochen. S. p. 109. biß 123.
Das XI. Capitul. Von Feuerwercken.
§. 1.
Wenn ein Feuerwerck wohl ordonirt wer- den, und aus unterschiedenen Handlun- gen bestehen soll, so gehört eben eine so geschickte Composition dazu, als zu ei-
ner
IV. Theil. XI. Capitul.
§. 16. Es pflegen auch bißweilen auf eine beſon- dere Weiſe bey naͤchtlicher Weile gantze Gaͤrten illuminirt zu werden. Eine dergleichen praͤchtige Garten-Illumination ſahe man zu Wien, als Jhro Koͤnigliche Hoheit der Chur-Printz zu Sachſen, ſo ſich damahls daſelbſt aufhielt, an dem Kayſer- lichen Geburths-Tage dergleichen anſtellen ließ. Es waren nicht allein alle Zierrathen des Garten- Gebaͤudes, die Sims-Wercke und Frontons biß an das Dach erleuchtet, ſondern man ſahe auch ſo gar die Terraſſen, die Blumenſtuͤcke die Vaſen und Orengerie-Baͤume mit Flaͤmmgen ausgezieret, da auch die Fontainen ſelbſt ein gelindes Feuer von ſich gaben, ſo wurde durch das Waſſer der Glantz der zuruͤck prallenden Strahlen noch mehr vermehret. Dieſe praͤchtige Garten-Illumination iſt in des Guſtavi Heræi Gedichten mit allen Inſcriptionen und Deviſen beſchrieben und in Kupffer geſtochen. S. p. 109. biß 123.
Das XI. Capitul. Von Feuerwercken.
§. 1.
Wenn ein Feuerwerck wohl ordonirt wer- den, und aus unterſchiedenen Handlun- gen beſtehen ſoll, ſo gehoͤrt eben eine ſo geſchickte Compoſition dazu, als zu ei-
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IV. Theil. XI. Capitul.
§. 16. Es pflegen auch bißweilen auf eine beſon-
dere Weiſe bey naͤchtlicher Weile gantze Gaͤrten
illuminirt zu werden. Eine dergleichen praͤchtige
Garten-Illumination ſahe man zu Wien, als Jhro
Koͤnigliche Hoheit der Chur-Printz zu Sachſen,
ſo ſich damahls daſelbſt aufhielt, an dem Kayſer-
lichen Geburths-Tage dergleichen anſtellen ließ.
Es waren nicht allein alle Zierrathen des Garten-
Gebaͤudes, die Sims-Wercke und Frontons biß
an das Dach erleuchtet, ſondern man ſahe auch ſo
gar die Terraſſen, die Blumenſtuͤcke die Vaſen und
Orengerie-Baͤume mit Flaͤmmgen ausgezieret, da
auch die Fontainen ſelbſt ein gelindes Feuer von ſich
gaben, ſo wurde durch das Waſſer der Glantz der
zuruͤck prallenden Strahlen noch mehr vermehret.
Dieſe praͤchtige Garten-Illumination iſt in des
Guſtavi Heræi Gedichten mit allen Inſcriptionen
und Deviſen beſchrieben und in Kupffer geſtochen.
S. p. 109. biß 123.
Das XI. Capitul.
Von Feuerwercken.
§. 1.
Wenn ein Feuerwerck wohl ordonirt wer-
den, und aus unterſchiedenen Handlun-
gen beſtehen ſoll, ſo gehoͤrt eben eine ſo
geſchickte Compoſition dazu, als zu ei-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/870>, abgerufen am 21.11.2024.
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