Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Theil. VII. Capitul.
stetswährenden Nachruhm diese Statue hätten auf-
richten lassen, so hätten Sie ihm gnädigsten Befehl
ertheilet, allenthalben und zu iedermans Kundschafft
öffentlich auszuruffen und anzudeuten/ daß sie die-
selbe, bey Vermeydung ernstlicher Bestraffung und
schweren Ungnade, von iederman heilig, unverletzt,
und in Ehren gehalten wissen wolten. Es wird
nachgehends eine schöne Music dabey gehalten, die
Soldatesque muß die Statue salutiren, und alle ho-
neur
erzeigen, und der March der Procession gehet
auf eben die Art wieder zuruck, wie er bey derselben
ankommen.

Das VII. Capitul.
Von Schloß- und Zimmer-
Ceremoniellen.

§. 1.

Jn den gantz alten Zeiten haben sich so wohl
die Teutschen, als auch andere Europäi-
sche Landes-Regenten nicht so beständig,
als wie in den neuern in ihren Residen-
tzien aufgehalten, sondern sind in ihrem Lande bald
an diesem Ort, bald an einem andern wieder her-
um gezogen, wie es ihr Staats-Interesse, die Be-
schaffenheit der Conjuncturen, und die Wohlfarth
ihrer Unterthanen erfordern wollen. Also mel-
det Lehmann in seiner Speyerischen Chronick in
dem VII. Buch und dessen XIV. Cap. pag. 754.

daß

I. Theil. VII. Capitul.
ſtetswaͤhrenden Nachruhm dieſe Statue haͤtten auf-
richten laſſen, ſo haͤtten Sie ihm gnaͤdigſten Befehl
ertheilet, allenthalben und zu iedermans Kundſchafft
oͤffentlich auszuruffen und anzudeuten/ daß ſie die-
ſelbe, bey Vermeydung ernſtlicher Beſtraffung und
ſchweren Ungnade, von iederman heilig, unverletzt,
und in Ehren gehalten wiſſen wolten. Es wird
nachgehends eine ſchoͤne Muſic dabey gehalten, die
Soldateſque muß die Statue ſalutiren, und alle ho-
neur
erzeigen, und der March der Proceſſion gehet
auf eben die Art wieder zuruck, wie er bey derſelben
ankommen.

Das VII. Capitul.
Von Schloß- und Zimmer-
Ceremoniellen.

§. 1.

Jn den gantz alten Zeiten haben ſich ſo wohl
die Teutſchen, als auch andere Europaͤi-
ſche Landes-Regenten nicht ſo beſtaͤndig,
als wie in den neuern in ihren Reſiden-
tzien aufgehalten, ſondern ſind in ihrem Lande bald
an dieſem Ort, bald an einem andern wieder her-
um gezogen, wie es ihr Staats-Intereſſe, die Be-
ſchaffenheit der Conjuncturen, und die Wohlfarth
ihrer Unterthanen erfordern wollen. Alſo mel-
det Lehmann in ſeiner Speyeriſchen Chronick in
dem VII. Buch und deſſen XIV. Cap. pag. 754.

daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0086" n="62"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Theil. <hi rendition="#aq">VII.</hi> Capitul.</hi></fw><lb/>
&#x017F;tetswa&#x0364;hrenden Nachruhm die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Statue</hi> ha&#x0364;tten auf-<lb/>
richten la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o ha&#x0364;tten Sie ihm gna&#x0364;dig&#x017F;ten Befehl<lb/>
ertheilet, allenthalben und zu iedermans Kund&#x017F;chafft<lb/>
o&#x0364;ffentlich auszuruffen und anzudeuten/ daß &#x017F;ie die-<lb/>
&#x017F;elbe, bey Vermeydung ern&#x017F;tlicher Be&#x017F;traffung und<lb/>
&#x017F;chweren Ungnade, von iederman heilig, unverletzt,<lb/>
und in Ehren gehalten wi&#x017F;&#x017F;en wolten. Es wird<lb/>
nachgehends eine &#x017F;cho&#x0364;ne <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ic</hi> dabey gehalten, die<lb/><hi rendition="#aq">Soldate&#x017F;que</hi> muß die <hi rendition="#aq">Statue &#x017F;aluti</hi>ren, und alle <hi rendition="#aq">ho-<lb/>
neur</hi> erzeigen, und der <hi rendition="#aq">March</hi> der <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;&#x017F;ion</hi> gehet<lb/>
auf eben die Art wieder zuruck, wie er bey der&#x017F;elben<lb/>
ankommen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VII.</hi></hi> Capitul.<lb/>
Von Schloß- und Zimmer-<lb/><hi rendition="#aq">Ceremoniell</hi>en.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">§. 1.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>n den gantz alten Zeiten haben &#x017F;ich &#x017F;o wohl<lb/>
die Teut&#x017F;chen, als auch andere Europa&#x0364;i-<lb/>
&#x017F;che Landes-Regenten nicht &#x017F;o be&#x017F;ta&#x0364;ndig,<lb/>
als wie in den neuern in ihren Re&#x017F;iden-<lb/>
tzien aufgehalten, &#x017F;ondern &#x017F;ind in ihrem Lande bald<lb/>
an die&#x017F;em Ort, bald an einem andern wieder her-<lb/>
um gezogen, wie es ihr Staats-<hi rendition="#aq">Intere&#x017F;&#x017F;e,</hi> die Be-<lb/>
&#x017F;chaffenheit der <hi rendition="#aq">Conjunctur</hi>en, und die Wohlfarth<lb/>
ihrer Unterthanen erfordern wollen. Al&#x017F;o mel-<lb/>
det Lehmann in &#x017F;einer Speyeri&#x017F;chen Chronick in<lb/>
dem <hi rendition="#aq">VII.</hi> Buch und de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Cap. <hi rendition="#aq">pag.</hi> 754.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0086] I. Theil. VII. Capitul. ſtetswaͤhrenden Nachruhm dieſe Statue haͤtten auf- richten laſſen, ſo haͤtten Sie ihm gnaͤdigſten Befehl ertheilet, allenthalben und zu iedermans Kundſchafft oͤffentlich auszuruffen und anzudeuten/ daß ſie die- ſelbe, bey Vermeydung ernſtlicher Beſtraffung und ſchweren Ungnade, von iederman heilig, unverletzt, und in Ehren gehalten wiſſen wolten. Es wird nachgehends eine ſchoͤne Muſic dabey gehalten, die Soldateſque muß die Statue ſalutiren, und alle ho- neur erzeigen, und der March der Proceſſion gehet auf eben die Art wieder zuruck, wie er bey derſelben ankommen. Das VII. Capitul. Von Schloß- und Zimmer- Ceremoniellen. §. 1. Jn den gantz alten Zeiten haben ſich ſo wohl die Teutſchen, als auch andere Europaͤi- ſche Landes-Regenten nicht ſo beſtaͤndig, als wie in den neuern in ihren Reſiden- tzien aufgehalten, ſondern ſind in ihrem Lande bald an dieſem Ort, bald an einem andern wieder her- um gezogen, wie es ihr Staats-Intereſſe, die Be- ſchaffenheit der Conjuncturen, und die Wohlfarth ihrer Unterthanen erfordern wollen. Alſo mel- det Lehmann in ſeiner Speyeriſchen Chronick in dem VII. Buch und deſſen XIV. Cap. pag. 754. daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/86
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/86>, abgerufen am 21.11.2024.