Archiv zu reponiren zugestellt. Nach der Publi- cation des Testaments hält der Cantzler eine solen- ne Rede/ wündschet dem hochseelia verstorbenen Fürsten die ewige Ruhe, und dem Successori alles Glück und Heyl, und schärfft ihm nach Jnhalt des Testaments, jedoch mit dem allerhöflichsten und freundlichsten Expressionen, die Pflichten eines Re- genten ein. Es wird auch wohl bißweilen nach der Publication ein Hand-Briefgen mit abgelesen, welches der Vater an seinen Sohn geschrieben, und viel heylsame Monita in sich fasset, die dem Durchlauchtigsten Successori nicht eher als zu die- ser Zeit, und bey der Gelegenheit haben sollen hin- terbracht werden.
Das XVIII. Capitul. Von Leich-Begängnissen und Begräbnissen.
§. 1.
Man wird wohl in der gantzen Historie kein so ungewöhnlich Leich-Begäng- niß haben als dieses, da sich der Rö- mische Kayser Carolus V. noch bey seinem Leben einige Jahre vor seinem Tode eine Leich-Bestattung halten ließ, nachdem die Exe- quien seiner Schwester der Königin Eleonorae, sammt dem kurtz darauf begangenen jährlichen
Gedächt-
I. Theil. XVIII. Capitul.
Archiv zu reponiren zugeſtellt. Nach der Publi- cation des Teſtaments haͤlt der Cantzler eine ſolen- ne Rede/ wuͤndſchet dem hochſeelia verſtorbenen Fuͤrſten die ewige Ruhe, und dem Succeſſori alles Gluͤck und Heyl, und ſchaͤrfft ihm nach Jnhalt des Teſtaments, jedoch mit dem allerhoͤflichſten und freundlichſten Expreſſionen, die Pflichten eines Re- genten ein. Es wird auch wohl bißweilen nach der Publication ein Hand-Briefgen mit abgeleſen, welches der Vater an ſeinen Sohn geſchrieben, und viel heylſame Monita in ſich faſſet, die dem Durchlauchtigſten Succeſſori nicht eher als zu die- ſer Zeit, und bey der Gelegenheit haben ſollen hin- terbracht werden.
Das XVIII. Capitul. Von Leich-Begaͤngniſſen und Begraͤbniſſen.
§. 1.
Man wird wohl in der gantzen Hiſtorie kein ſo ungewoͤhnlich Leich-Begaͤng- niß haben als dieſes, da ſich der Roͤ- miſche Kayſer Carolus V. noch bey ſeinem Leben einige Jahre vor ſeinem Tode eine Leich-Beſtattung halten ließ, nachdem die Exe- quien ſeiner Schweſter der Koͤnigin Eleonoræ, ſammt dem kurtz darauf begangenen jaͤhrlichen
Gedaͤcht-
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I. Theil. XVIII. Capitul.
Archiv zu reponiren zugeſtellt. Nach der Publi-
cation des Teſtaments haͤlt der Cantzler eine ſolen-
ne Rede/ wuͤndſchet dem hochſeelia verſtorbenen
Fuͤrſten die ewige Ruhe, und dem Succeſſori alles
Gluͤck und Heyl, und ſchaͤrfft ihm nach Jnhalt des
Teſtaments, jedoch mit dem allerhoͤflichſten und
freundlichſten Expreſſionen, die Pflichten eines Re-
genten ein. Es wird auch wohl bißweilen nach
der Publication ein Hand-Briefgen mit abgeleſen,
welches der Vater an ſeinen Sohn geſchrieben,
und viel heylſame Monita in ſich faſſet, die dem
Durchlauchtigſten Succeſſori nicht eher als zu die-
ſer Zeit, und bey der Gelegenheit haben ſollen hin-
terbracht werden.
Das XVIII. Capitul.
Von Leich-Begaͤngniſſen und
Begraͤbniſſen.
§. 1.
Man wird wohl in der gantzen Hiſtorie
kein ſo ungewoͤhnlich Leich-Begaͤng-
niß haben als dieſes, da ſich der Roͤ-
miſche Kayſer Carolus V. noch bey
ſeinem Leben einige Jahre vor ſeinem Tode eine
Leich-Beſtattung halten ließ, nachdem die Exe-
quien ſeiner Schweſter der Koͤnigin Eleonoræ,
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/328>, abgerufen am 23.11.2024.
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