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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XVI. Capitul.
Das XVI. Capitul.
Von der Fürstlichen Personen
Vorbereitung zu ihrem Tode/
und von ihrem Sterben
selbst.

§. 1.

Nachdem der Tod der Fürstlichen Palläste
so wenig verschonet als der Bauerhütten,
so pflegen Christliche und weise Fürsten
und Fürstinnen ihr Hoch-Fürstliches
Hauß bey Zeiten zu bestellen, und in allen Stü-
cken zu verordnen, wie es so wohl bey ihrem Ende
als auch nach ihrem Tode in einem und dem an-
dern gehalten werden soll, damit sie der Tod nicht
unvermuthet überfallen möge, sondern sie ihn mit
guter Ordnung und Gelassenheit entgegen treten
mögen.

§. 2. Sie suchen sich bey Zeiten die herrlichsten
Lieder, und die kräfftigsten Trost-Sprüche aus,
die wider die Schrecken des Todes dienen, damit
sie sich dieselben auf ihrem künfftigen Tod-Bette
zum Heyl ihrer Seelen von ihren Beicht-Vätern,
von ihren Hoch-Fürstlichen Anverwandten und
Bedienten vorbethen und vorsingen lassen, wie
wir bey diesen und andern Stücken, die zu einer
Christ-Fürstlichen Vorbereitung des Todes die-

nen,
I. Theil. XVI. Capitul.
Das XVI. Capitul.
Von der Fuͤrſtlichen Perſonen
Vorbereitung zu ihrem Tode/
und von ihrem Sterben
ſelbſt.

§. 1.

Nachdem der Tod der Fuͤrſtlichen Pallaͤſte
ſo wenig verſchonet als der Bauerhuͤtten,
ſo pflegen Chriſtliche und weiſe Fuͤrſten
und Fuͤrſtinnen ihr Hoch-Fuͤrſtliches
Hauß bey Zeiten zu beſtellen, und in allen Stuͤ-
cken zu verordnen, wie es ſo wohl bey ihrem Ende
als auch nach ihrem Tode in einem und dem an-
dern gehalten werden ſoll, damit ſie der Tod nicht
unvermuthet uͤberfallen moͤge, ſondern ſie ihn mit
guter Ordnung und Gelaſſenheit entgegen treten
moͤgen.

§. 2. Sie ſuchen ſich bey Zeiten die herrlichſten
Lieder, und die kraͤfftigſten Troſt-Spruͤche aus,
die wider die Schrecken des Todes dienen, damit
ſie ſich dieſelben auf ihrem kuͤnfftigen Tod-Bette
zum Heyl ihrer Seelen von ihren Beicht-Vaͤtern,
von ihren Hoch-Fuͤrſtlichen Anverwandten und
Bedienten vorbethen und vorſingen laſſen, wie
wir bey dieſen und andern Stuͤcken, die zu einer
Chriſt-Fuͤrſtlichen Vorbereitung des Todes die-

nen,
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[272/0296] I. Theil. XVI. Capitul. Das XVI. Capitul. Von der Fuͤrſtlichen Perſonen Vorbereitung zu ihrem Tode/ und von ihrem Sterben ſelbſt. §. 1. Nachdem der Tod der Fuͤrſtlichen Pallaͤſte ſo wenig verſchonet als der Bauerhuͤtten, ſo pflegen Chriſtliche und weiſe Fuͤrſten und Fuͤrſtinnen ihr Hoch-Fuͤrſtliches Hauß bey Zeiten zu beſtellen, und in allen Stuͤ- cken zu verordnen, wie es ſo wohl bey ihrem Ende als auch nach ihrem Tode in einem und dem an- dern gehalten werden ſoll, damit ſie der Tod nicht unvermuthet uͤberfallen moͤge, ſondern ſie ihn mit guter Ordnung und Gelaſſenheit entgegen treten moͤgen. §. 2. Sie ſuchen ſich bey Zeiten die herrlichſten Lieder, und die kraͤfftigſten Troſt-Spruͤche aus, die wider die Schrecken des Todes dienen, damit ſie ſich dieſelben auf ihrem kuͤnfftigen Tod-Bette zum Heyl ihrer Seelen von ihren Beicht-Vaͤtern, von ihren Hoch-Fuͤrſtlichen Anverwandten und Bedienten vorbethen und vorſingen laſſen, wie wir bey dieſen und andern Stuͤcken, die zu einer Chriſt-Fuͤrſtlichen Vorbereitung des Todes die- nen,

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/296>, abgerufen am 23.11.2024.