Geschichte des Hopfenbaues in den neuern Zeiten, besonders seit dem sech- zehnten Jahrhunderte.
Der Hopfen war von den ältesten Zeiten her für Deutschland wichtig, weil das Bier ein Nationalgetränke war. Man baue- te ihn im sechzehnten Jahrhunderte noch seit den mittlern Zeiten her, in der Mark, in Pom- mern, im Mecklenburgischen, in dem Wendi- schen, in Meißen und Böheim. In der al- ten Mark blühere er vorzüglich um die Stadt Gardelegen im salzwedelischen Kreise, und in Pommern in der Gegend von Pölitz x). Aus der Mark hatte er sich nach Pommern verbrei- tet, so wie aus Böheim nach Meißen und Chursachsen, wovon sich in der Forst- und Holzordnung des großen Churfürsten Augusts Spuren finden. Auch bauete man denselben in dem sächsischen Erzgebirge, in Meißen, vorzüglich in der Gegend um Erbersdorf, oder Ehrenfriedersdorf; er litte daselbst sonder-
lich
x) S. Georgi's Nachrichten von dem Hopfenbaue um Pölitz, in Schrebers neuen Cameralschrif- ten III. S. 473.
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Geſchichte des Hopfenbaues in den neuern Zeiten, beſonders ſeit dem ſech- zehnten Jahrhunderte.
Der Hopfen war von den aͤlteſten Zeiten her fuͤr Deutſchland wichtig, weil das Bier ein Nationalgetraͤnke war. Man baue- te ihn im ſechzehnten Jahrhunderte noch ſeit den mittlern Zeiten her, in der Mark, in Pom- mern, im Mecklenburgiſchen, in dem Wendi- ſchen, in Meißen und Boͤheim. In der al- ten Mark bluͤhere er vorzuͤglich um die Stadt Gardelegen im ſalzwedeliſchen Kreiſe, und in Pommern in der Gegend von Poͤlitz x). Aus der Mark hatte er ſich nach Pommern verbrei- tet, ſo wie aus Boͤheim nach Meißen und Churſachſen, wovon ſich in der Forſt- und Holzordnung des großen Churfuͤrſten Auguſts Spuren finden. Auch bauete man denſelben in dem ſaͤchſiſchen Erzgebirge, in Meißen, vorzuͤglich in der Gegend um Erbersdorf, oder Ehrenfriedersdorf; er litte daſelbſt ſonder-
lich
x) S. Georgi’s Nachrichten von dem Hopfenbaue um Poͤlitz, in Schrebers neuen Cameralſchrif- ten III. S. 473.
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Geſchichte
des Hopfenbaues
in den neuern Zeiten, beſonders ſeit dem ſech-
zehnten Jahrhunderte.
Der Hopfen war von den aͤlteſten Zeiten
her fuͤr Deutſchland wichtig, weil das
Bier ein Nationalgetraͤnke war. Man baue-
te ihn im ſechzehnten Jahrhunderte noch ſeit
den mittlern Zeiten her, in der Mark, in Pom-
mern, im Mecklenburgiſchen, in dem Wendi-
ſchen, in Meißen und Boͤheim. In der al-
ten Mark bluͤhere er vorzuͤglich um die Stadt
Gardelegen im ſalzwedeliſchen Kreiſe, und in
Pommern in der Gegend von Poͤlitz x). Aus
der Mark hatte er ſich nach Pommern verbrei-
tet, ſo wie aus Boͤheim nach Meißen und
Churſachſen, wovon ſich in der Forſt- und
Holzordnung des großen Churfuͤrſten Auguſts
Spuren finden. Auch bauete man denſelben
in dem ſaͤchſiſchen Erzgebirge, in Meißen,
vorzuͤglich in der Gegend um Erbersdorf, oder
Ehrenfriedersdorf; er litte daſelbſt ſonder-
lich
x) S. Georgi’s Nachrichten von dem Hopfenbaue
um Poͤlitz, in Schrebers neuen Cameralſchrif-
ten III. S. 473.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/237>, abgerufen am 21.12.2024.
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