Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.die Kette sofort abläuft, ist hierdurch ein Mittel zu sehr gedrängter Anordnung der W. geboten. Damit die Last beim Aufwinden in jeder Lage frei schwebend erhalten werden kann, müssen an der W. Sperrwerke angebracht sein, die den Rücklauf des Getriebes hindern; hierfür werden meist Zahnsperrwerke verwendet. Anderseits ist auch erforderlich, daß das Senken der Last mit beliebiger Geschwindigkeit bei ausgeschaltetem Treibwerk vorgenommen werden kann, und werden hierfür Bremsen angeordnet, die die bei Rücklauf der W. von der Last ausgeübte treibende Kraft durch Einwirkung von Reibungswiderständen mäßigen oder ganz aufheben. Die Einschaltung der Reibungswiderstände kann entweder von Hand erfolgen (Handbremsen) oder selbsttätig durch die wirkende Last (selbsttätige Bremsen). In Abb. 250 ist eine sog. Bockwinde dargestellt, die bei Bauten und in Magazinen ausgedehnteste Anwendung findet; das Bockgestell gestattet die Aufstellung sowohl auf gewöhnlichem Fußboden als auch auf Gerüsten, Plattformen u. s. w.; durch Anwendung von Leitrollen ist es möglich, den Aufstellungsort der W. beliebig seitlich zu verlegen. Die beiden Teile des gußeisernen Gestells sind durch 3 Spannstangen verbunden. Die W. ist mit 2 Rädervorgelegen, Zahnsperrwerk und Bandbremse ausgeführt; um das Fördern kleiner Lasten rascher bewirken zu können, sind die Vorgelege derart angeordnet, daß die Kurbel auch auf die Achse des zweiten Vorgeleges aufgesteckt und das erste Vorgelege durch seitliche Verschiebung außer Eingriff gebracht werden kann. Bei der fahrbaren Bockwinde ist das Gestell der W. mit Rädern versehen. Die Wandwinden haben ihre Gerüste in Konsolform ausgeführt, um eine leichte Befestigung an lotrechten Wänden zu ermöglichen. Eine besondere Bauart von W. sind die Räderversenkvorrichtungen (s. d.). ![]() Abb. 249.
Löblich-Rihosek. Windmotorenanlagen s. Wasserstationen. Winkellaschen siehe Oberbau. Winkelmessungen. Die Winkel werden nach der Ebene, in der ihre Schenkel liegen, benannt, u. zw. kommen im Vermessungswesen Horizontal- und Vertikalwinkel und nur selten schiefe Winkel vor. Zu ihrer Messung hat man Horizontalwinkel-Meßinstrumente die Kette sofort abläuft, ist hierdurch ein Mittel zu sehr gedrängter Anordnung der W. geboten. Damit die Last beim Aufwinden in jeder Lage frei schwebend erhalten werden kann, müssen an der W. Sperrwerke angebracht sein, die den Rücklauf des Getriebes hindern; hierfür werden meist Zahnsperrwerke verwendet. Anderseits ist auch erforderlich, daß das Senken der Last mit beliebiger Geschwindigkeit bei ausgeschaltetem Treibwerk vorgenommen werden kann, und werden hierfür Bremsen angeordnet, die die bei Rücklauf der W. von der Last ausgeübte treibende Kraft durch Einwirkung von Reibungswiderständen mäßigen oder ganz aufheben. Die Einschaltung der Reibungswiderstände kann entweder von Hand erfolgen (Handbremsen) oder selbsttätig durch die wirkende Last (selbsttätige Bremsen). In Abb. 250 ist eine sog. Bockwinde dargestellt, die bei Bauten und in Magazinen ausgedehnteste Anwendung findet; das Bockgestell gestattet die Aufstellung sowohl auf gewöhnlichem Fußboden als auch auf Gerüsten, Plattformen u. s. w.; durch Anwendung von Leitrollen ist es möglich, den Aufstellungsort der W. beliebig seitlich zu verlegen. Die beiden Teile des gußeisernen Gestells sind durch 3 Spannstangen verbunden. Die W. ist mit 2 Rädervorgelegen, Zahnsperrwerk und Bandbremse ausgeführt; um das Fördern kleiner Lasten rascher bewirken zu können, sind die Vorgelege derart angeordnet, daß die Kurbel auch auf die Achse des zweiten Vorgeleges aufgesteckt und das erste Vorgelege durch seitliche Verschiebung außer Eingriff gebracht werden kann. Bei der fahrbaren Bockwinde ist das Gestell der W. mit Rädern versehen. Die Wandwinden haben ihre Gerüste in Konsolform ausgeführt, um eine leichte Befestigung an lotrechten Wänden zu ermöglichen. Eine besondere Bauart von W. sind die Räderversenkvorrichtungen (s. d.). ![]() Abb. 249.
Löblich-Rihosek. Windmotorenanlagen s. Wasserstationen. Winkellaschen siehe Oberbau. Winkelmessungen. Die Winkel werden nach der Ebene, in der ihre Schenkel liegen, benannt, u. zw. kommen im Vermessungswesen Horizontal- und Vertikalwinkel und nur selten schiefe Winkel vor. Zu ihrer Messung hat man Horizontalwinkel-Meßinstrumente <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0436" n="405"/> die Kette sofort abläuft, ist hierdurch ein Mittel zu sehr gedrängter Anordnung der W. geboten.</p><lb/> <p>Damit die Last beim Aufwinden in jeder Lage frei schwebend erhalten werden kann, müssen an der W. Sperrwerke angebracht sein, die den Rücklauf des Getriebes hindern; hierfür werden meist Zahnsperrwerke verwendet. Anderseits ist auch erforderlich, daß das Senken der Last mit beliebiger Geschwindigkeit bei ausgeschaltetem Treibwerk vorgenommen werden kann, und werden hierfür Bremsen angeordnet, die die bei Rücklauf der W. von der Last ausgeübte treibende Kraft durch Einwirkung von Reibungswiderständen mäßigen oder ganz aufheben. Die Einschaltung der Reibungswiderstände kann entweder von Hand erfolgen (Handbremsen) oder selbsttätig durch die wirkende Last (selbsttätige Bremsen).</p><lb/> <p>In Abb. 250 ist eine sog. Bockwinde dargestellt, die bei Bauten und in Magazinen ausgedehnteste Anwendung findet; das Bockgestell gestattet die Aufstellung sowohl auf gewöhnlichem Fußboden als auch auf Gerüsten, Plattformen u. s. w.; durch Anwendung von Leitrollen ist es möglich, den Aufstellungsort der W. beliebig seitlich zu verlegen.</p><lb/> <p>Die beiden Teile des gußeisernen Gestells sind durch 3 Spannstangen verbunden. Die W. ist mit 2 Rädervorgelegen, Zahnsperrwerk und Bandbremse ausgeführt; um das Fördern kleiner Lasten rascher bewirken zu können, sind die Vorgelege derart angeordnet, daß die Kurbel auch auf die Achse des zweiten Vorgeleges aufgesteckt und das erste Vorgelege durch seitliche Verschiebung außer Eingriff gebracht werden kann. Bei der fahrbaren Bockwinde ist das Gestell der W. mit Rädern versehen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Wandwinden</hi> haben ihre Gerüste in Konsolform ausgeführt, um eine leichte Befestigung an lotrechten Wänden zu ermöglichen.</p><lb/> <p>Eine besondere Bauart von W. sind die Räderversenkvorrichtungen (s. d.).</p><lb/> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen10_1923/figures/roell_eisenbahnwesen10_1923_figure-0310.jpg" rendition="#c"> <head>Abb. 249.</head><lb/> </figure><lb/> <p><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen10_1923/figures/roell_eisenbahnwesen10_1923_figure-0309.jpg"><head>Abb. 250.</head><lb/></figure> W. mit besonderem, durch Dampf- oder Preßluft betriebenen Motor, auf die hier jedoch nicht näher eingegangen werden kann, finden besonders beim Bergbau, zum Verladen auf Schiffe, zum Betrieb von Aufzügen eine ausgedehnte Verwendung.</p><lb/> <p rendition="#right">Löblich-Rihosek.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Windmotorenanlagen</hi> s. <hi rendition="#g">Wasserstationen</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Winkellaschen</hi> siehe <hi rendition="#g">Oberbau</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Winkelmessungen.</hi> Die Winkel werden nach der Ebene, in der ihre Schenkel liegen, benannt, u. zw. kommen im Vermessungswesen <hi rendition="#g">Horizontal</hi>- und <hi rendition="#g">Vertikalwinkel</hi> und nur selten <hi rendition="#g">schiefe Winkel</hi> vor. Zu ihrer Messung hat man <hi rendition="#g">Horizontalwinkel</hi>-<hi rendition="#g">Meßinstrumente</hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [405/0436]
die Kette sofort abläuft, ist hierdurch ein Mittel zu sehr gedrängter Anordnung der W. geboten.
Damit die Last beim Aufwinden in jeder Lage frei schwebend erhalten werden kann, müssen an der W. Sperrwerke angebracht sein, die den Rücklauf des Getriebes hindern; hierfür werden meist Zahnsperrwerke verwendet. Anderseits ist auch erforderlich, daß das Senken der Last mit beliebiger Geschwindigkeit bei ausgeschaltetem Treibwerk vorgenommen werden kann, und werden hierfür Bremsen angeordnet, die die bei Rücklauf der W. von der Last ausgeübte treibende Kraft durch Einwirkung von Reibungswiderständen mäßigen oder ganz aufheben. Die Einschaltung der Reibungswiderstände kann entweder von Hand erfolgen (Handbremsen) oder selbsttätig durch die wirkende Last (selbsttätige Bremsen).
In Abb. 250 ist eine sog. Bockwinde dargestellt, die bei Bauten und in Magazinen ausgedehnteste Anwendung findet; das Bockgestell gestattet die Aufstellung sowohl auf gewöhnlichem Fußboden als auch auf Gerüsten, Plattformen u. s. w.; durch Anwendung von Leitrollen ist es möglich, den Aufstellungsort der W. beliebig seitlich zu verlegen.
Die beiden Teile des gußeisernen Gestells sind durch 3 Spannstangen verbunden. Die W. ist mit 2 Rädervorgelegen, Zahnsperrwerk und Bandbremse ausgeführt; um das Fördern kleiner Lasten rascher bewirken zu können, sind die Vorgelege derart angeordnet, daß die Kurbel auch auf die Achse des zweiten Vorgeleges aufgesteckt und das erste Vorgelege durch seitliche Verschiebung außer Eingriff gebracht werden kann. Bei der fahrbaren Bockwinde ist das Gestell der W. mit Rädern versehen.
Die Wandwinden haben ihre Gerüste in Konsolform ausgeführt, um eine leichte Befestigung an lotrechten Wänden zu ermöglichen.
Eine besondere Bauart von W. sind die Räderversenkvorrichtungen (s. d.).
[Abbildung Abb. 249.
]
[Abbildung Abb. 250.
]
W. mit besonderem, durch Dampf- oder Preßluft betriebenen Motor, auf die hier jedoch nicht näher eingegangen werden kann, finden besonders beim Bergbau, zum Verladen auf Schiffe, zum Betrieb von Aufzügen eine ausgedehnte Verwendung.
Löblich-Rihosek.
Windmotorenanlagen s. Wasserstationen.
Winkellaschen siehe Oberbau.
Winkelmessungen. Die Winkel werden nach der Ebene, in der ihre Schenkel liegen, benannt, u. zw. kommen im Vermessungswesen Horizontal- und Vertikalwinkel und nur selten schiefe Winkel vor. Zu ihrer Messung hat man Horizontalwinkel-Meßinstrumente
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/436>, abgerufen am 04.07.2024. |