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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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(12·6 km) und Zilah-Einmündung der S. (2·6 km).

Das Gesamtnetz erreicht daher die Länge von (253·6 km) ferner betreibt die S. 2 fremde Lokalbahnen in der Länge von 146·8 km (Zsibo-Nagybanyes und Naszodvideker Lokalbahnen).

Das Anlagekapital beträgt 33·6 Mill. K, die Dividende durchschnittlich 5%.

Die Linien der S. haben große Bedeutung für die Ausbeutung der mächtigen Waldgebiete und Bergwerke in ihrem Bereich.

Anschluß hat die S. in Kolozsvar (Klausenburg) und Apahida an die ungarischen Staatsbahnen, in Zilah an die Szilagysager und in Sajomagyaros an die Marosludas-Beszterczeer Lokalbahn.


T.

Tachymetrie.

Einleitung. Unter T. versteht man die rasche Vermessung von Gebieten nach Lage und Höhe zum Zweck der Herstellung von Plänen mit Höhenlinien für technische Aufgaben oder von Karten kleineren Maßstabs - topographische Karten - für allgemeine Zwecke. Der Unterschied gegen andere Meßmethoden besteht in der Anwendung der optischen Entfernungsmessung.

Die Feldaufnahme erfolgt nach Polarkoordinaten, die Längenbestimmung durch das entfernungsmessende Fernrohr mit Distanzlatte. Den mittleren Fehler der Lagebestimmung eines Meßpunktes bis zu etwa 400 m Entfernung vom Instrument kann man bei der gewöhnlichen Meßart mit Ablesung der Latte auf cm, mit der Entfernung von 0·3-0·6 m wachsend veranschlagen; der Höchstfehler ist 3mal größer zu nehmen. Die schärfere Lattenablesung auf mm, anwendbar bis gegen 100 m Entfernung, gibt den ebenfalls mit der Entfernung zunehmenden mittleren Fehler von 0·15-0·25 m. Die Genauigkeit der Höhenmessung gewöhnlicher Meßpunkte findet in der natürlichen Unebenheit des Bodens, also in etwa 0·1 m, ihre praktische Grenze. Wechselpunkte für den Instrumentenstand werden schärfer gemessen, weil sich ihre Fehler übertragen.

Da es sich meist um ausgedehnte Gebiete handelt, sind den Tachymeteraufnahmen genauere Vermessungen zu grunde zu legen: für die Lage ein Dreiecknetz, nach Bedarf mit Einfügung von Polygonzügen; für die Höhe Nivellementszüge längs Tälern und Höhen, mit Ergänzung durch trigonometrische Höhenmessung. Die Festpunkte für Lage und für Höhe brauchen nicht identisch zu sein. Zwischen diese Festpunkte in Entfernungen von 1-3 km sind Tachymeterzüge mit der Flächenpunktmessung einzuschalten. Die Höhenmessung hat bei Tachymeteraufnahmen eine größere Bedeutung als die Bestimmung der Lage. Wenn der Lageplan schon vorhanden ist, erübrigt sich die Dreiecksmessung.

Instrumente und Meßmethoden. Zu Tachymetermessungen kann jeder Universaltheodolit mit Distanzfäden im Fernrohr und jede Nivellierlatte benutzt werden. Die Haupteigenschaften der Meßart: rasche Aufnahme großer Gebiete, also Beweglichkeit, ferner die Einschränkung der Genauigkeit der Winkelmessung auf das durch die optische Distanzmessung gegebene Maß geben die Anhaltspunkte für die Umgestaltung des Universaltheodolits wie für die Nivellierlatte, auch für die Einrichtung der Meßmethode für die T. Die Messung geht bergauf und -ab bei raschem Wechsel der Standpunkte, sie führt durch Feld und Wald und ist auch bei weniger gutem Wetter vorzunehmen. Der Tachymetertheodolit (Abb. 257) muß also leicht und zugleich feldfest sein; er soll mit Stativ nur wenige kg wiegen und darf leicht verletzliche Teile nicht enthalten. Das Stativ braucht nur eben so stark zu sein, daß das Instrument auch bei stärkerem Wind nicht zittert; eine Vorrichtung zum Zentrieren des Instruments muß das Stativ nicht notwendig haben. Da eine auf die Kippachse des Fernrohrs aufsetzbare Kreisbussole mit kräftiger Bezifferung und Einteilung in volle Grade vorhanden sein muß, ist das Instrument und Stativ eisenfrei herzustellen. Doch kann die Stehachse des Instruments aus Stahl sein, da deren Einwirkung auf die ebenfalls zentrisch sitzende Magnetnadel belanglos ist. Die rasche Messung erfordert eine Dosenlibelle zur Horizontierung und eine mit dem Nonius fest verbundene, durch Feinschraube drehbare Höhenwinkellibelle; auch muß auf dem Fernrohr eine Nivellierlibelle sitzen. Das Fernrohr soll so lichtstark sein, daß man die in cm geteilte und nach dm bezifferte Latte bis gegen 100 m Entfernung noch auf mm, die in dm geteilte und groß bezifferte Latte bis auf 400 m auf cm ablesen kann. Das Instrument ist für Horizontal- und Vertikalwinkelmessung und zum Nivellieren vollständig zu berichtigen, da man nur in einer Fernrohrlage mißt. Der Beobachter soll alle Ablesungen am Instrumente machen können, ohne seinen Standort ändern zu müssen; darnach ist die Ablesestelle am Horizontal- und am Vertikalkreis zu wählen und die Abschrägung des Vertikalkreises zu bemessen. Die Kreise

(12·6 km) und Zilah-Einmündung der S. (2·6 km).

Das Gesamtnetz erreicht daher die Länge von (253·6 km) ferner betreibt die S. 2 fremde Lokalbahnen in der Länge von 146·8 km (Zsibo-Nagybányes und Naszódvidéker Lokalbahnen).

Das Anlagekapital beträgt 33·6 Mill. K, die Dividende durchschnittlich 5%.

Die Linien der S. haben große Bedeutung für die Ausbeutung der mächtigen Waldgebiete und Bergwerke in ihrem Bereich.

Anschluß hat die S. in Kolozsvár (Klausenburg) und Apahida an die ungarischen Staatsbahnen, in Zilah an die Szilágyságer und in Sajómagyaros an die Marosludas-Beszterczeer Lokalbahn.


T.

Tachymetrie.

Einleitung. Unter T. versteht man die rasche Vermessung von Gebieten nach Lage und Höhe zum Zweck der Herstellung von Plänen mit Höhenlinien für technische Aufgaben oder von Karten kleineren Maßstabs – topographische Karten – für allgemeine Zwecke. Der Unterschied gegen andere Meßmethoden besteht in der Anwendung der optischen Entfernungsmessung.

Die Feldaufnahme erfolgt nach Polarkoordinaten, die Längenbestimmung durch das entfernungsmessende Fernrohr mit Distanzlatte. Den mittleren Fehler der Lagebestimmung eines Meßpunktes bis zu etwa 400 m Entfernung vom Instrument kann man bei der gewöhnlichen Meßart mit Ablesung der Latte auf cm, mit der Entfernung von 0·3–0·6 m wachsend veranschlagen; der Höchstfehler ist 3mal größer zu nehmen. Die schärfere Lattenablesung auf mm, anwendbar bis gegen 100 m Entfernung, gibt den ebenfalls mit der Entfernung zunehmenden mittleren Fehler von 0·15–0·25 m. Die Genauigkeit der Höhenmessung gewöhnlicher Meßpunkte findet in der natürlichen Unebenheit des Bodens, also in etwa 0·1 m, ihre praktische Grenze. Wechselpunkte für den Instrumentenstand werden schärfer gemessen, weil sich ihre Fehler übertragen.

Da es sich meist um ausgedehnte Gebiete handelt, sind den Tachymeteraufnahmen genauere Vermessungen zu grunde zu legen: für die Lage ein Dreiecknetz, nach Bedarf mit Einfügung von Polygonzügen; für die Höhe Nivellementszüge längs Tälern und Höhen, mit Ergänzung durch trigonometrische Höhenmessung. Die Festpunkte für Lage und für Höhe brauchen nicht identisch zu sein. Zwischen diese Festpunkte in Entfernungen von 1–3 km sind Tachymeterzüge mit der Flächenpunktmessung einzuschalten. Die Höhenmessung hat bei Tachymeteraufnahmen eine größere Bedeutung als die Bestimmung der Lage. Wenn der Lageplan schon vorhanden ist, erübrigt sich die Dreiecksmessung.

Instrumente und Meßmethoden. Zu Tachymetermessungen kann jeder Universaltheodolit mit Distanzfäden im Fernrohr und jede Nivellierlatte benutzt werden. Die Haupteigenschaften der Meßart: rasche Aufnahme großer Gebiete, also Beweglichkeit, ferner die Einschränkung der Genauigkeit der Winkelmessung auf das durch die optische Distanzmessung gegebene Maß geben die Anhaltspunkte für die Umgestaltung des Universaltheodolits wie für die Nivellierlatte, auch für die Einrichtung der Meßmethode für die T. Die Messung geht bergauf und -ab bei raschem Wechsel der Standpunkte, sie führt durch Feld und Wald und ist auch bei weniger gutem Wetter vorzunehmen. Der Tachymetertheodolit (Abb. 257) muß also leicht und zugleich feldfest sein; er soll mit Stativ nur wenige kg wiegen und darf leicht verletzliche Teile nicht enthalten. Das Stativ braucht nur eben so stark zu sein, daß das Instrument auch bei stärkerem Wind nicht zittert; eine Vorrichtung zum Zentrieren des Instruments muß das Stativ nicht notwendig haben. Da eine auf die Kippachse des Fernrohrs aufsetzbare Kreisbussole mit kräftiger Bezifferung und Einteilung in volle Grade vorhanden sein muß, ist das Instrument und Stativ eisenfrei herzustellen. Doch kann die Stehachse des Instruments aus Stahl sein, da deren Einwirkung auf die ebenfalls zentrisch sitzende Magnetnadel belanglos ist. Die rasche Messung erfordert eine Dosenlibelle zur Horizontierung und eine mit dem Nonius fest verbundene, durch Feinschraube drehbare Höhenwinkellibelle; auch muß auf dem Fernrohr eine Nivellierlibelle sitzen. Das Fernrohr soll so lichtstark sein, daß man die in cm geteilte und nach dm bezifferte Latte bis gegen 100 m Entfernung noch auf mm, die in dm geteilte und groß bezifferte Latte bis auf 400 m auf cm ablesen kann. Das Instrument ist für Horizontal- und Vertikalwinkelmessung und zum Nivellieren vollständig zu berichtigen, da man nur in einer Fernrohrlage mißt. Der Beobachter soll alle Ablesungen am Instrumente machen können, ohne seinen Standort ändern zu müssen; darnach ist die Ablesestelle am Horizontal- und am Vertikalkreis zu wählen und die Abschrägung des Vertikalkreises zu bemessen. Die Kreise

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[255/0267] (12·6 km) und Zilah-Einmündung der S. (2·6 km). Das Gesamtnetz erreicht daher die Länge von (253·6 km) ferner betreibt die S. 2 fremde Lokalbahnen in der Länge von 146·8 km (Zsibo-Nagybányes und Naszódvidéker Lokalbahnen). Das Anlagekapital beträgt 33·6 Mill. K, die Dividende durchschnittlich 5%. Die Linien der S. haben große Bedeutung für die Ausbeutung der mächtigen Waldgebiete und Bergwerke in ihrem Bereich. Anschluß hat die S. in Kolozsvár (Klausenburg) und Apahida an die ungarischen Staatsbahnen, in Zilah an die Szilágyságer und in Sajómagyaros an die Marosludas-Beszterczeer Lokalbahn. T. Tachymetrie. Einleitung. Unter T. versteht man die rasche Vermessung von Gebieten nach Lage und Höhe zum Zweck der Herstellung von Plänen mit Höhenlinien für technische Aufgaben oder von Karten kleineren Maßstabs – topographische Karten – für allgemeine Zwecke. Der Unterschied gegen andere Meßmethoden besteht in der Anwendung der optischen Entfernungsmessung. Die Feldaufnahme erfolgt nach Polarkoordinaten, die Längenbestimmung durch das entfernungsmessende Fernrohr mit Distanzlatte. Den mittleren Fehler der Lagebestimmung eines Meßpunktes bis zu etwa 400 m Entfernung vom Instrument kann man bei der gewöhnlichen Meßart mit Ablesung der Latte auf cm, mit der Entfernung von 0·3–0·6 m wachsend veranschlagen; der Höchstfehler ist 3mal größer zu nehmen. Die schärfere Lattenablesung auf mm, anwendbar bis gegen 100 m Entfernung, gibt den ebenfalls mit der Entfernung zunehmenden mittleren Fehler von 0·15–0·25 m. Die Genauigkeit der Höhenmessung gewöhnlicher Meßpunkte findet in der natürlichen Unebenheit des Bodens, also in etwa 0·1 m, ihre praktische Grenze. Wechselpunkte für den Instrumentenstand werden schärfer gemessen, weil sich ihre Fehler übertragen. Da es sich meist um ausgedehnte Gebiete handelt, sind den Tachymeteraufnahmen genauere Vermessungen zu grunde zu legen: für die Lage ein Dreiecknetz, nach Bedarf mit Einfügung von Polygonzügen; für die Höhe Nivellementszüge längs Tälern und Höhen, mit Ergänzung durch trigonometrische Höhenmessung. Die Festpunkte für Lage und für Höhe brauchen nicht identisch zu sein. Zwischen diese Festpunkte in Entfernungen von 1–3 km sind Tachymeterzüge mit der Flächenpunktmessung einzuschalten. Die Höhenmessung hat bei Tachymeteraufnahmen eine größere Bedeutung als die Bestimmung der Lage. Wenn der Lageplan schon vorhanden ist, erübrigt sich die Dreiecksmessung. Instrumente und Meßmethoden. Zu Tachymetermessungen kann jeder Universaltheodolit mit Distanzfäden im Fernrohr und jede Nivellierlatte benutzt werden. Die Haupteigenschaften der Meßart: rasche Aufnahme großer Gebiete, also Beweglichkeit, ferner die Einschränkung der Genauigkeit der Winkelmessung auf das durch die optische Distanzmessung gegebene Maß geben die Anhaltspunkte für die Umgestaltung des Universaltheodolits wie für die Nivellierlatte, auch für die Einrichtung der Meßmethode für die T. Die Messung geht bergauf und -ab bei raschem Wechsel der Standpunkte, sie führt durch Feld und Wald und ist auch bei weniger gutem Wetter vorzunehmen. Der Tachymetertheodolit (Abb. 257) muß also leicht und zugleich feldfest sein; er soll mit Stativ nur wenige kg wiegen und darf leicht verletzliche Teile nicht enthalten. Das Stativ braucht nur eben so stark zu sein, daß das Instrument auch bei stärkerem Wind nicht zittert; eine Vorrichtung zum Zentrieren des Instruments muß das Stativ nicht notwendig haben. Da eine auf die Kippachse des Fernrohrs aufsetzbare Kreisbussole mit kräftiger Bezifferung und Einteilung in volle Grade vorhanden sein muß, ist das Instrument und Stativ eisenfrei herzustellen. Doch kann die Stehachse des Instruments aus Stahl sein, da deren Einwirkung auf die ebenfalls zentrisch sitzende Magnetnadel belanglos ist. Die rasche Messung erfordert eine Dosenlibelle zur Horizontierung und eine mit dem Nonius fest verbundene, durch Feinschraube drehbare Höhenwinkellibelle; auch muß auf dem Fernrohr eine Nivellierlibelle sitzen. Das Fernrohr soll so lichtstark sein, daß man die in cm geteilte und nach dm bezifferte Latte bis gegen 100 m Entfernung noch auf mm, die in dm geteilte und groß bezifferte Latte bis auf 400 m auf cm ablesen kann. Das Instrument ist für Horizontal- und Vertikalwinkelmessung und zum Nivellieren vollständig zu berichtigen, da man nur in einer Fernrohrlage mißt. Der Beobachter soll alle Ablesungen am Instrumente machen können, ohne seinen Standort ändern zu müssen; darnach ist die Ablesestelle am Horizontal- und am Vertikalkreis zu wählen und die Abschrägung des Vertikalkreises zu bemessen. Die Kreise

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/267>, abgerufen am 21.11.2024.