Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

Bild:
<< vorherige Seite

auf der 1361 m hohen Schafbergalm eine Ausweiche mit Haltestelle.

Der Oberbau besteht aus Eisenquerschwellen von 35 kg, Laufschienen von 21·8 kg/m und Abtscher 2teiliger Zahnstange; der gesamte Oberbau wiegt etwa 138·5 kg/m. In Steigungen bis zu 80%0, die nur in ganz kurzen Längen am Anfang der Bahn vorhanden sind, ist die Zahnstange einteilig, daher das Oberbaugewicht entsprechend geringer.

Der Betrieb erfolgt mit Dampflokomotiven von 17·5 t Dienstgewicht und 2 Zahntriebrädern. Von den Personenwagen ist einer 2achsig mit 20 Sitzplätzen und 2·2 t Gewicht; 3 Wagen haben 2 zweiachsige Drehgestelle, je 60 Sitzplätze und ein Eigengewicht von 6·4 t. Jeder Wagen hat ein Bremszahnrad.

Die Fahrgeschwindigkeit beträgt für Berg- und Talfahrt 8 km/Std. und 7 km/Std.; die Aufenthalte in den Ausweichen eingerechnet dauert die Bergfahrt etwa 1 Stunde.

Die Bahn wurde im August 1893 dem Betrieb übergeben und ist Eigentum der Salzkammergutlokalbahn (s. d.).

Das Anlagekapital wird mit 1,800.000 K angegeben.

Dolezalek.


Schaffner s. Zugpersonal.


Schaffnersitz s. Bremsersitz u. Dienstabteil.


Schantungbahn (China) s. Bd. III, S. 195 ff. Nach der Eroberung von Tsingtau durch die Japaner im Oktober 1914 ist die S. von diesen mit Beschlag belegt und in Betrieb genommen. Ihr weiteres Schicksal hängt von dem Verlauf des Krieges ab. Betriebsergebnisse werden nicht mehr veröffentlicht.


Schatzalpbahn s. Bergbahnen.


Scheibensignale s. Signalwesen.


Scheiteltunnel s. Tunnelbau.


Schiebebühnen (traversers, travelling-platforms; chariots transbordeur, pont roulant; carrelli trasbordatore, carri di servizio).

Allgemeines. Eine S. ist ein senkrecht zu seiner Längsrichtung verschiebbares fahrbares Gleisstück. Sie kreuzt eine Gruppe paralleler Aufstellungsgleise und ermöglicht Eisenbahnfahrzeugen, von einem oder mehreren Zufahrtgleisen aus auf jedes beliebige Gleis der Gruppe zu gelangen und umgekehrt, von jedem Aufstellungsgleis das oder die mit den Zufahrtgleisen häufig identischen Abfahrtgleise zu erreichen oder endlich auch von einem Aufstellungsgleis auf ein anderes zu gelangen. Die S. dienen demnach, wie man kurz sagen kann, der Verbindung paralleler Gleise, im Gegensatz zur Drehscheibe, die die Verbindung radialer Gleise vermittelt.

Die raumersparende Wirkung der S. bei erheblicher Anzahl der Aufstellungsgleise ist aus dem Vergleich der Abb. 178 u. 179 leicht zu erkennen; die Weichenstraße liefert an sich dieselben Verbindungsmöglichkeiten, aber die von der "Gleisharfe" bedeckte Grundfläche übertrifft bei weitem die des ganzen oder halben Schiebebühnenfeldes; die Hälfte braucht nur in Betracht gezogen zu werden, wenn die S. nach beiden Seiten die Auf Stellungsgleise bedient und man bei gleicher Leichtigkeit des Verkehrs demnach zweier Weichenstraßen bedürfte. Die raumersparende Wirkung tritt umsoweniger hervor, je geringer die Zahl der Gleise ist, um schließlich von den höheren Kosten der S. gegenüber denen weniger Weichen abgelöst zu werden. Und noch in einem Fall kann sie ausscheiden, wenn nämlich die nutzbare Aufstellungsgrundfläche nicht, wie in Abb. 178 u. 179 angenommen, notwendig eine rechteckige Gestalt zu haben braucht, sondern auch die außerhalb des Rechtecks gelegenen Gleisstücke, soweit sie bereits den erforderlichen Abstand voneinander aufweisen, zur Aufstellung benutzt werden können. Da nun das Rechteck die Grundform der Gebäude ist, so ergeben sich aus dieser kurzen Betrachtung sofort als Hauptanwendungsgebiete der S. Lokomotivschuppen und Werkstättengebäude für Lokomotiven und Wagen von genau oder wesentlich rechteckigem Grundriß oder endlich Werkstättenhöfe zwischen rechteckigen Gebäuden, sämtlich bei einer nicht zu geringen Zahl von Aufstellungsgleisen. Wagenschuppen scheiden hier aus, da die Wagenzüge des Betriebs nicht in ihre Einzelfahrzeuge aufgelöst werden, sondern geschlossen bleiben, und S. für ganze Züge oder selbst nur Zugteile nicht nur unerschwinglich teuer sein, sondern auch mit ihrer gewaltigen Grundfläche die raumersparende Wirkung gegenüber der Weichenstraße oder -gruppe von Haus aus vermissen lassen würden.

Absolut genommen ist der durch das Schiebebühnenfeld der nutzbaren Grundfläche entzogene Platz naturgemäß immerhin bedeutend, und die S. ist deshalb nicht allein ein Beförderungsmittel nur für Einzelfahrzeuge (beim Lokomotivschuppen Lokomotive und Tender als Einheit betrachtet), sondern sie wird auch noch in ihrer Länge dem jeweiligen besonderen Zweck angepaßt, wodurch sie gleichzeitig möglichst leicht und billig in Anschaffung und Betrieb wird. Ausführlicher gesagt wird man lange S. (von etwa 20 m Länge) nur für Lokomotivschuppen, wo sie die längsten Lokomotiven

auf der 1361 m hohen Schafbergalm eine Ausweiche mit Haltestelle.

Der Oberbau besteht aus Eisenquerschwellen von 35 kg, Laufschienen von 21·8 kg/m und Abtscher 2teiliger Zahnstange; der gesamte Oberbau wiegt etwa 138·5 kg/m. In Steigungen bis zu 80‰, die nur in ganz kurzen Längen am Anfang der Bahn vorhanden sind, ist die Zahnstange einteilig, daher das Oberbaugewicht entsprechend geringer.

Der Betrieb erfolgt mit Dampflokomotiven von 17·5 t Dienstgewicht und 2 Zahntriebrädern. Von den Personenwagen ist einer 2achsig mit 20 Sitzplätzen und 2·2 t Gewicht; 3 Wagen haben 2 zweiachsige Drehgestelle, je 60 Sitzplätze und ein Eigengewicht von 6·4 t. Jeder Wagen hat ein Bremszahnrad.

Die Fahrgeschwindigkeit beträgt für Berg- und Talfahrt 8 km/Std. und 7 km/Std.; die Aufenthalte in den Ausweichen eingerechnet dauert die Bergfahrt etwa 1 Stunde.

Die Bahn wurde im August 1893 dem Betrieb übergeben und ist Eigentum der Salzkammergutlokalbahn (s. d.).

Das Anlagekapital wird mit 1,800.000 K angegeben.

Dolezalek.


Schaffner s. Zugpersonal.


Schaffnersitz s. Bremsersitz u. Dienstabteil.


Schantungbahn (China) s. Bd. III, S. 195 ff. Nach der Eroberung von Tsingtau durch die Japaner im Oktober 1914 ist die S. von diesen mit Beschlag belegt und in Betrieb genommen. Ihr weiteres Schicksal hängt von dem Verlauf des Krieges ab. Betriebsergebnisse werden nicht mehr veröffentlicht.


Schatzalpbahn s. Bergbahnen.


Scheibensignale s. Signalwesen.


Scheiteltunnel s. Tunnelbau.


Schiebebühnen (traversers, travelling-platforms; chariots transbordeur, pont roulant; carrelli trasbordatore, carri di servizio).

Allgemeines. Eine S. ist ein senkrecht zu seiner Längsrichtung verschiebbares fahrbares Gleisstück. Sie kreuzt eine Gruppe paralleler Aufstellungsgleise und ermöglicht Eisenbahnfahrzeugen, von einem oder mehreren Zufahrtgleisen aus auf jedes beliebige Gleis der Gruppe zu gelangen und umgekehrt, von jedem Aufstellungsgleis das oder die mit den Zufahrtgleisen häufig identischen Abfahrtgleise zu erreichen oder endlich auch von einem Aufstellungsgleis auf ein anderes zu gelangen. Die S. dienen demnach, wie man kurz sagen kann, der Verbindung paralleler Gleise, im Gegensatz zur Drehscheibe, die die Verbindung radialer Gleise vermittelt.

Die raumersparende Wirkung der S. bei erheblicher Anzahl der Aufstellungsgleise ist aus dem Vergleich der Abb. 178 u. 179 leicht zu erkennen; die Weichenstraße liefert an sich dieselben Verbindungsmöglichkeiten, aber die von der „Gleisharfe“ bedeckte Grundfläche übertrifft bei weitem die des ganzen oder halben Schiebebühnenfeldes; die Hälfte braucht nur in Betracht gezogen zu werden, wenn die S. nach beiden Seiten die Auf Stellungsgleise bedient und man bei gleicher Leichtigkeit des Verkehrs demnach zweier Weichenstraßen bedürfte. Die raumersparende Wirkung tritt umsoweniger hervor, je geringer die Zahl der Gleise ist, um schließlich von den höheren Kosten der S. gegenüber denen weniger Weichen abgelöst zu werden. Und noch in einem Fall kann sie ausscheiden, wenn nämlich die nutzbare Aufstellungsgrundfläche nicht, wie in Abb. 178 u. 179 angenommen, notwendig eine rechteckige Gestalt zu haben braucht, sondern auch die außerhalb des Rechtecks gelegenen Gleisstücke, soweit sie bereits den erforderlichen Abstand voneinander aufweisen, zur Aufstellung benutzt werden können. Da nun das Rechteck die Grundform der Gebäude ist, so ergeben sich aus dieser kurzen Betrachtung sofort als Hauptanwendungsgebiete der S. Lokomotivschuppen und Werkstättengebäude für Lokomotiven und Wagen von genau oder wesentlich rechteckigem Grundriß oder endlich Werkstättenhöfe zwischen rechteckigen Gebäuden, sämtlich bei einer nicht zu geringen Zahl von Aufstellungsgleisen. Wagenschuppen scheiden hier aus, da die Wagenzüge des Betriebs nicht in ihre Einzelfahrzeuge aufgelöst werden, sondern geschlossen bleiben, und S. für ganze Züge oder selbst nur Zugteile nicht nur unerschwinglich teuer sein, sondern auch mit ihrer gewaltigen Grundfläche die raumersparende Wirkung gegenüber der Weichenstraße oder -gruppe von Haus aus vermissen lassen würden.

Absolut genommen ist der durch das Schiebebühnenfeld der nutzbaren Grundfläche entzogene Platz naturgemäß immerhin bedeutend, und die S. ist deshalb nicht allein ein Beförderungsmittel nur für Einzelfahrzeuge (beim Lokomotivschuppen Lokomotive und Tender als Einheit betrachtet), sondern sie wird auch noch in ihrer Länge dem jeweiligen besonderen Zweck angepaßt, wodurch sie gleichzeitig möglichst leicht und billig in Anschaffung und Betrieb wird. Ausführlicher gesagt wird man lange S. (von etwa 20 m Länge) nur für Lokomotivschuppen, wo sie die längsten Lokomotiven

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0324" n="307"/>
auf der 1361 <hi rendition="#i">m</hi> hohen Schafbergalm eine Ausweiche mit Haltestelle.</p><lb/>
          <p>Der Oberbau besteht aus Eisenquerschwellen von 35 <hi rendition="#i">kg,</hi> Laufschienen von 21·8 <hi rendition="#i">kg</hi>/<hi rendition="#i">m</hi> und Abtscher 2teiliger Zahnstange; der gesamte Oberbau wiegt etwa 138·5 <hi rendition="#i">kg</hi>/<hi rendition="#i">m.</hi> In Steigungen bis zu 80<hi rendition="#i">&#x2030;,</hi> die nur in ganz kurzen Längen am Anfang der Bahn vorhanden sind, ist die Zahnstange einteilig, daher das Oberbaugewicht entsprechend geringer.</p><lb/>
          <p>Der Betrieb erfolgt mit Dampflokomotiven von 17·5 <hi rendition="#i">t</hi> Dienstgewicht und 2 Zahntriebrädern. Von den Personenwagen ist einer 2achsig mit 20 Sitzplätzen und 2·2 <hi rendition="#i">t</hi> Gewicht; 3 Wagen haben 2 zweiachsige Drehgestelle, je 60 Sitzplätze und ein Eigengewicht von 6·4 <hi rendition="#i">t.</hi> Jeder Wagen hat ein Bremszahnrad.</p><lb/>
          <p>Die Fahrgeschwindigkeit beträgt für Berg- und Talfahrt 8 <hi rendition="#i">km</hi>/Std. und 7 <hi rendition="#i">km</hi>/Std.; die Aufenthalte in den Ausweichen eingerechnet dauert die Bergfahrt etwa 1 Stunde.</p><lb/>
          <p>Die Bahn wurde im August 1893 dem Betrieb übergeben und ist Eigentum der Salzkammergutlokalbahn (s. d.).</p><lb/>
          <p>Das Anlagekapital wird mit 1,800.000 K angegeben.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Dolezalek.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schaffner</hi> s. Zugpersonal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schaffnersitz</hi> s. Bremsersitz u. Dienstabteil.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schantungbahn</hi> (China) s. Bd. III, S. 195 ff. Nach der Eroberung von Tsingtau durch die Japaner im Oktober 1914 ist die S. von diesen mit Beschlag belegt und in Betrieb genommen. Ihr weiteres Schicksal hängt von dem Verlauf des Krieges ab. Betriebsergebnisse werden nicht mehr veröffentlicht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schatzalpbahn</hi> s. Bergbahnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Scheibensignale</hi> s. Signalwesen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Scheiteltunnel</hi> s. Tunnelbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p> <hi rendition="#b">Schiebebühnen</hi> <hi rendition="#i">(traversers, travelling-platforms; chariots transbordeur, pont roulant; carrelli trasbordatore, carri di servizio).</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Allgemeines</hi>. Eine S. ist ein senkrecht zu seiner Längsrichtung verschiebbares fahrbares Gleisstück. Sie kreuzt eine Gruppe paralleler Aufstellungsgleise und ermöglicht Eisenbahnfahrzeugen, von einem oder mehreren Zufahrtgleisen aus auf jedes beliebige Gleis der Gruppe zu gelangen und umgekehrt, von jedem Aufstellungsgleis das oder die mit den Zufahrtgleisen häufig identischen Abfahrtgleise zu erreichen oder endlich auch von einem Aufstellungsgleis auf ein anderes zu gelangen. Die S. dienen demnach, wie man kurz sagen kann, der Verbindung paralleler Gleise, im Gegensatz zur Drehscheibe, die die Verbindung radialer Gleise vermittelt.</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">raumersparende</hi> Wirkung der S. bei erheblicher Anzahl der Aufstellungsgleise ist aus dem Vergleich der Abb. 178 u. 179 leicht zu erkennen; die Weichenstraße liefert an sich dieselben Verbindungsmöglichkeiten, aber die von der &#x201E;Gleisharfe&#x201C; bedeckte Grundfläche übertrifft bei weitem die des ganzen oder halben Schiebebühnenfeldes; die Hälfte braucht nur in Betracht gezogen zu werden, wenn die S. nach <hi rendition="#g">beiden</hi> Seiten die Auf Stellungsgleise bedient und man bei gleicher Leichtigkeit des Verkehrs demnach zweier Weichenstraßen bedürfte. Die raumersparende Wirkung tritt umsoweniger hervor, je geringer die Zahl der Gleise ist, um schließlich von den höheren Kosten der S. gegenüber denen weniger Weichen abgelöst zu werden. Und noch in einem Fall kann sie ausscheiden, wenn nämlich die nutzbare Aufstellungsgrundfläche nicht, wie in Abb. 178 u. 179 angenommen, notwendig eine rechteckige Gestalt zu haben braucht, sondern auch die außerhalb des Rechtecks gelegenen Gleisstücke, soweit sie bereits den erforderlichen Abstand voneinander aufweisen, zur Aufstellung benutzt werden können. Da nun das Rechteck die Grundform der Gebäude ist, so ergeben sich aus dieser kurzen Betrachtung sofort als Hauptanwendungsgebiete der S. Lokomotivschuppen und Werkstättengebäude für Lokomotiven und Wagen von genau oder wesentlich rechteckigem Grundriß oder endlich Werkstättenhöfe zwischen rechteckigen Gebäuden, sämtlich bei einer nicht zu geringen Zahl von Aufstellungsgleisen. Wagenschuppen scheiden hier aus, da die Wagenzüge des Betriebs nicht in ihre Einzelfahrzeuge aufgelöst werden, sondern geschlossen bleiben, und S. für ganze Züge oder selbst nur Zugteile nicht nur unerschwinglich teuer sein, sondern auch mit ihrer gewaltigen Grundfläche die raumersparende Wirkung gegenüber der Weichenstraße oder -gruppe von Haus aus vermissen lassen würden.</p><lb/>
          <p>Absolut genommen ist der durch das Schiebebühnenfeld der <hi rendition="#g">nutzbaren</hi> Grundfläche entzogene Platz naturgemäß immerhin bedeutend, und die S. ist deshalb nicht allein ein Beförderungsmittel nur für <hi rendition="#g">Einzelfahrzeuge</hi> (beim Lokomotivschuppen Lokomotive und Tender als Einheit betrachtet), sondern sie wird auch noch in ihrer Länge dem jeweiligen besonderen Zweck angepaßt, wodurch sie gleichzeitig möglichst leicht und billig in Anschaffung und Betrieb wird. Ausführlicher gesagt wird man <hi rendition="#g">lange</hi> S. (von etwa 20 <hi rendition="#i">m</hi> Länge) nur für Lokomotivschuppen, wo sie die längsten Lokomotiven
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[307/0324] auf der 1361 m hohen Schafbergalm eine Ausweiche mit Haltestelle. Der Oberbau besteht aus Eisenquerschwellen von 35 kg, Laufschienen von 21·8 kg/m und Abtscher 2teiliger Zahnstange; der gesamte Oberbau wiegt etwa 138·5 kg/m. In Steigungen bis zu 80‰, die nur in ganz kurzen Längen am Anfang der Bahn vorhanden sind, ist die Zahnstange einteilig, daher das Oberbaugewicht entsprechend geringer. Der Betrieb erfolgt mit Dampflokomotiven von 17·5 t Dienstgewicht und 2 Zahntriebrädern. Von den Personenwagen ist einer 2achsig mit 20 Sitzplätzen und 2·2 t Gewicht; 3 Wagen haben 2 zweiachsige Drehgestelle, je 60 Sitzplätze und ein Eigengewicht von 6·4 t. Jeder Wagen hat ein Bremszahnrad. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt für Berg- und Talfahrt 8 km/Std. und 7 km/Std.; die Aufenthalte in den Ausweichen eingerechnet dauert die Bergfahrt etwa 1 Stunde. Die Bahn wurde im August 1893 dem Betrieb übergeben und ist Eigentum der Salzkammergutlokalbahn (s. d.). Das Anlagekapital wird mit 1,800.000 K angegeben. Dolezalek. Schaffner s. Zugpersonal. Schaffnersitz s. Bremsersitz u. Dienstabteil. Schantungbahn (China) s. Bd. III, S. 195 ff. Nach der Eroberung von Tsingtau durch die Japaner im Oktober 1914 ist die S. von diesen mit Beschlag belegt und in Betrieb genommen. Ihr weiteres Schicksal hängt von dem Verlauf des Krieges ab. Betriebsergebnisse werden nicht mehr veröffentlicht. Schatzalpbahn s. Bergbahnen. Scheibensignale s. Signalwesen. Scheiteltunnel s. Tunnelbau. Schiebebühnen (traversers, travelling-platforms; chariots transbordeur, pont roulant; carrelli trasbordatore, carri di servizio). Allgemeines. Eine S. ist ein senkrecht zu seiner Längsrichtung verschiebbares fahrbares Gleisstück. Sie kreuzt eine Gruppe paralleler Aufstellungsgleise und ermöglicht Eisenbahnfahrzeugen, von einem oder mehreren Zufahrtgleisen aus auf jedes beliebige Gleis der Gruppe zu gelangen und umgekehrt, von jedem Aufstellungsgleis das oder die mit den Zufahrtgleisen häufig identischen Abfahrtgleise zu erreichen oder endlich auch von einem Aufstellungsgleis auf ein anderes zu gelangen. Die S. dienen demnach, wie man kurz sagen kann, der Verbindung paralleler Gleise, im Gegensatz zur Drehscheibe, die die Verbindung radialer Gleise vermittelt. Die raumersparende Wirkung der S. bei erheblicher Anzahl der Aufstellungsgleise ist aus dem Vergleich der Abb. 178 u. 179 leicht zu erkennen; die Weichenstraße liefert an sich dieselben Verbindungsmöglichkeiten, aber die von der „Gleisharfe“ bedeckte Grundfläche übertrifft bei weitem die des ganzen oder halben Schiebebühnenfeldes; die Hälfte braucht nur in Betracht gezogen zu werden, wenn die S. nach beiden Seiten die Auf Stellungsgleise bedient und man bei gleicher Leichtigkeit des Verkehrs demnach zweier Weichenstraßen bedürfte. Die raumersparende Wirkung tritt umsoweniger hervor, je geringer die Zahl der Gleise ist, um schließlich von den höheren Kosten der S. gegenüber denen weniger Weichen abgelöst zu werden. Und noch in einem Fall kann sie ausscheiden, wenn nämlich die nutzbare Aufstellungsgrundfläche nicht, wie in Abb. 178 u. 179 angenommen, notwendig eine rechteckige Gestalt zu haben braucht, sondern auch die außerhalb des Rechtecks gelegenen Gleisstücke, soweit sie bereits den erforderlichen Abstand voneinander aufweisen, zur Aufstellung benutzt werden können. Da nun das Rechteck die Grundform der Gebäude ist, so ergeben sich aus dieser kurzen Betrachtung sofort als Hauptanwendungsgebiete der S. Lokomotivschuppen und Werkstättengebäude für Lokomotiven und Wagen von genau oder wesentlich rechteckigem Grundriß oder endlich Werkstättenhöfe zwischen rechteckigen Gebäuden, sämtlich bei einer nicht zu geringen Zahl von Aufstellungsgleisen. Wagenschuppen scheiden hier aus, da die Wagenzüge des Betriebs nicht in ihre Einzelfahrzeuge aufgelöst werden, sondern geschlossen bleiben, und S. für ganze Züge oder selbst nur Zugteile nicht nur unerschwinglich teuer sein, sondern auch mit ihrer gewaltigen Grundfläche die raumersparende Wirkung gegenüber der Weichenstraße oder -gruppe von Haus aus vermissen lassen würden. Absolut genommen ist der durch das Schiebebühnenfeld der nutzbaren Grundfläche entzogene Platz naturgemäß immerhin bedeutend, und die S. ist deshalb nicht allein ein Beförderungsmittel nur für Einzelfahrzeuge (beim Lokomotivschuppen Lokomotive und Tender als Einheit betrachtet), sondern sie wird auch noch in ihrer Länge dem jeweiligen besonderen Zweck angepaßt, wodurch sie gleichzeitig möglichst leicht und billig in Anschaffung und Betrieb wird. Ausführlicher gesagt wird man lange S. (von etwa 20 m Länge) nur für Lokomotivschuppen, wo sie die längsten Lokomotiven

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:51Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:51Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text sowie die Faksimiles 0459 und 0460 stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/324
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/324>, abgerufen am 03.12.2024.