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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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North British Railway (1339 englische Meilen = 2154 km), größte Eisenbahngesellschaft Schottlands mit dem Sitz in Edinburgh.

Die N. wurde auf Grund eines Ges. von 1844 für eine Bahn von Edinburgh nach Berwick nebst Abzweigung nach Haddington errichtet. In den Jahren 1845 und 1846 erhielt sie die Genehmigung zum Ankauf der Linie Edingburgh-Dalkeith und zum Bau der Strecken Edinburgh-Hawick sowie von mehreren Zweiglinien.

Auf Grund eines Ges. von 1862 erfolgte die Fusion der Stammbahn der N. mit den Eisenbahnen Edinburgh-Perth-Dundee und West of Fife. 1865 wurde ferner das Unternehmen der N. mit der Eisenbahn Edinburgh-Glasgow vereinigt, die kurz vorher die Monklandbahn in sich aufgenommen hatte. In der Folge hat die N. ihr Netz noch durch weitere Fusionen und zahlreiche Neubauten erweitert.

Die N. beherrscht den Verkehr von Edinburgh, von wo sich ihre Linien südlich bis Carlisle, nördlich bis Bervie an der Ostküste und über Glasgow nach West-Schottland erstrecken.

Von bemerkenswerten Bauwerken sei die neue, über 2 Meilen lange Taybrücke erwähnt, die am 13. Juni 1887 eröffnet worden ist.

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 66·7 Mill. L (1360·7 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 5·1 Mill. L (104 Mill. M.), denen 3 Mill. L (61·2 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 58%.

Grünthal.


North Eastern Railway (1728 englische Meilen = 2780 km), Eisenbahn in Nordengland mit dem Sitz in York. Die N. ist 1854 durch Fusion der Eisenbahnen York, Newcastle and Berwick, York and North Midland, Leeds Northern und Malton and Driffield entstanden. 1862 vereinigten sich mit der N. die Eisenbahn Newcastle and Carlisle, 1863 die Stockton-Darlington-Bahn und 1865 die Bahnen West Hartlepool und Cleveland. Später entwickelte sich das Netz der N. durch weitere Fusionen und Neubauten.

Die Hauptlinie der N. geht von York über Newcastle on Tyne nach Berwick, im übrigen verzweigt sich ihr Bahnnetz über die hauptsächlich in Betracht kommenden Teile der Grafschaften Yorkshire, Durham und Northumberland, unter Verdichtung in den Industriegegenden von Newcastle on Tyne und Darlington. Die N. ist in den von ihren Linien berührten Gegenden nahezu ohne Wettbewerb und nimmt in dieser Hinsicht unter allen Bahnen Englands eine begünstigte Ausnahmsstellung ein.

Bemerkenswert ist der Bahnhof Newcastle Central mit 15 Bahnsteigen (3400 Yard Gesamtlänge).

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 80·9 Mill. L (1650·4 Mill. M). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 10·8 Mill. L (220·3 Mill. M.), denen 6·9 Mill. L (140·8 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 64%.

Dr. Grünthal.


Northern Pacific-Eisenbahn. Die ersten bis an den Beginn des Eisenbahnzeitalters zurückreichenden Pläne einer Schienenverbindung zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean hatten als die geeignetste Gegend das Gebiet zwischen den großen Seen, nördlich vom 45. Breitegrad, und der Mündung des Columbia-Flusses ins Auge gefaßt. Es dauerte indessen 30 Jahre, bis die immer wieder von verschiedenen Personen aufgenommenen Bestrebungen dazu führten, daß am 2. Juli 1864 von Abraham Lincoln der Freibrief für eine solche "Northern Pacific Railroad Company" genannte Überlandbahn erteilt wurde. Gleichzeitig erhielt die Bahn eine Landschenkung, u. zw. für die Meile 40 Sektionen in den von ihr durchzogenen (damaligen) Territorien (Dacota, Montana, Idaho und Washington) und 20 Sektionen in den Staaten (Wisconsin und Minnesota). Auch der Bau der Bahn erlitt wechselvolle Schicksale. Der erste Konzessionär, Josiah Perham, brachte es nur zur Bildung der nötigen Aktiengesellschaft. Der Bau der Bahn wurde in Angriff genommen von Jay Cooke im Sommer 1870. Nachdem bis Ende 1873 im Osten eine Strecke von 450 Meilen bis zum Missouri, im Westen eine solche von 105 Meilen (von Kalama nach Tacoma) fertiggestellt war, gingen unter dem Einfluß der Krisis von 1873 die Geldmittel aus und die Bahn mußte ihre Zahlungen einstellen. Mit Mühe gelang es allmählich dem Präsidenten Frederik Billings, die Finanzverhältnisse der Bahn einigermaßen zu ordnen. Im Jahre 1879 konnte mit dem Weiterbau begonnen, 1880 ein Anlehen von 40 Mill. Dollar aufgenommen werden, womit Billings die Bahn zu vollenden hoffte. Er wurde indessen genötigt, seine Präsidentschaft 1881 niederzulegen; ihm folgte am 15. September 1881 der Deutsche Henry Villard (Heinrich Hilgard), dem es gelang, bis zum 22. August 1883 die Strecke von St. Paul und Duluth im Osten bis nach Ainsworth (Wallula Junct.) im Westen zu vollenden, und da von Ainsworth nach Portland bereits eine Eisenbahnlinie, die Stammlinie der Oregon Railway and Navigation Company, vorhanden war, hiermit eine neue durchgehende Schienenverbindung zwischen den beiden Weltmeeren zu schaffen. Am 8. September 1883 wurde unter Teilnahme zahlreicher aus Amerika, Deutschland und England geladener Gäste dieses Ereignis an Ort und Stelle in den Felsengebirgen in großartigster

North British Railway (1339 englische Meilen = 2154 km), größte Eisenbahngesellschaft Schottlands mit dem Sitz in Edinburgh.

Die N. wurde auf Grund eines Ges. von 1844 für eine Bahn von Edinburgh nach Berwick nebst Abzweigung nach Haddington errichtet. In den Jahren 1845 und 1846 erhielt sie die Genehmigung zum Ankauf der Linie Edingburgh-Dalkeith und zum Bau der Strecken Edinburgh-Hawick sowie von mehreren Zweiglinien.

Auf Grund eines Ges. von 1862 erfolgte die Fusion der Stammbahn der N. mit den Eisenbahnen Edinburgh-Perth-Dundee und West of Fife. 1865 wurde ferner das Unternehmen der N. mit der Eisenbahn Edinburgh-Glasgow vereinigt, die kurz vorher die Monklandbahn in sich aufgenommen hatte. In der Folge hat die N. ihr Netz noch durch weitere Fusionen und zahlreiche Neubauten erweitert.

Die N. beherrscht den Verkehr von Edinburgh, von wo sich ihre Linien südlich bis Carlisle, nördlich bis Bervie an der Ostküste und über Glasgow nach West-Schottland erstrecken.

Von bemerkenswerten Bauwerken sei die neue, über 2 Meilen lange Taybrücke erwähnt, die am 13. Juni 1887 eröffnet worden ist.

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 66·7 Mill. (1360·7 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 5·1 Mill. (104 Mill. M.), denen 3 Mill. (61·2 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 58%.

Grünthal.


North Eastern Railway (1728 englische Meilen = 2780 km), Eisenbahn in Nordengland mit dem Sitz in York. Die N. ist 1854 durch Fusion der Eisenbahnen York, Newcastle and Berwick, York and North Midland, Leeds Northern und Malton and Driffield entstanden. 1862 vereinigten sich mit der N. die Eisenbahn Newcastle and Carlisle, 1863 die Stockton-Darlington-Bahn und 1865 die Bahnen West Hartlepool und Cleveland. Später entwickelte sich das Netz der N. durch weitere Fusionen und Neubauten.

Die Hauptlinie der N. geht von York über Newcastle on Tyne nach Berwick, im übrigen verzweigt sich ihr Bahnnetz über die hauptsächlich in Betracht kommenden Teile der Grafschaften Yorkshire, Durham und Northumberland, unter Verdichtung in den Industriegegenden von Newcastle on Tyne und Darlington. Die N. ist in den von ihren Linien berührten Gegenden nahezu ohne Wettbewerb und nimmt in dieser Hinsicht unter allen Bahnen Englands eine begünstigte Ausnahmsstellung ein.

Bemerkenswert ist der Bahnhof Newcastle Central mit 15 Bahnsteigen (3400 Yard Gesamtlänge).

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 80·9 Mill. (1650·4 Mill. M). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 10·8 Mill. (220·3 Mill. M.), denen 6·9 Mill. (140·8 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 64%.

Dr. Grünthal.


Northern Pacific-Eisenbahn. Die ersten bis an den Beginn des Eisenbahnzeitalters zurückreichenden Pläne einer Schienenverbindung zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean hatten als die geeignetste Gegend das Gebiet zwischen den großen Seen, nördlich vom 45. Breitegrad, und der Mündung des Columbia-Flusses ins Auge gefaßt. Es dauerte indessen 30 Jahre, bis die immer wieder von verschiedenen Personen aufgenommenen Bestrebungen dazu führten, daß am 2. Juli 1864 von Abraham Lincoln der Freibrief für eine solche „Northern Pacific Railroad Company“ genannte Überlandbahn erteilt wurde. Gleichzeitig erhielt die Bahn eine Landschenkung, u. zw. für die Meile 40 Sektionen in den von ihr durchzogenen (damaligen) Territorien (Dacota, Montana, Idaho und Washington) und 20 Sektionen in den Staaten (Wisconsin und Minnesota). Auch der Bau der Bahn erlitt wechselvolle Schicksale. Der erste Konzessionär, Josiah Perham, brachte es nur zur Bildung der nötigen Aktiengesellschaft. Der Bau der Bahn wurde in Angriff genommen von Jay Cooke im Sommer 1870. Nachdem bis Ende 1873 im Osten eine Strecke von 450 Meilen bis zum Missouri, im Westen eine solche von 105 Meilen (von Kalama nach Tacoma) fertiggestellt war, gingen unter dem Einfluß der Krisis von 1873 die Geldmittel aus und die Bahn mußte ihre Zahlungen einstellen. Mit Mühe gelang es allmählich dem Präsidenten Frederik Billings, die Finanzverhältnisse der Bahn einigermaßen zu ordnen. Im Jahre 1879 konnte mit dem Weiterbau begonnen, 1880 ein Anlehen von 40 Mill. Dollar aufgenommen werden, womit Billings die Bahn zu vollenden hoffte. Er wurde indessen genötigt, seine Präsidentschaft 1881 niederzulegen; ihm folgte am 15. September 1881 der Deutsche Henry Villard (Heinrich Hilgard), dem es gelang, bis zum 22. August 1883 die Strecke von St. Paul und Duluth im Osten bis nach Ainsworth (Wallula Junct.) im Westen zu vollenden, und da von Ainsworth nach Portland bereits eine Eisenbahnlinie, die Stammlinie der Oregon Railway and Navigation Company, vorhanden war, hiermit eine neue durchgehende Schienenverbindung zwischen den beiden Weltmeeren zu schaffen. Am 8. September 1883 wurde unter Teilnahme zahlreicher aus Amerika, Deutschland und England geladener Gäste dieses Ereignis an Ort und Stelle in den Felsengebirgen in großartigster

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[366/0383] North British Railway (1339 englische Meilen = 2154 km), größte Eisenbahngesellschaft Schottlands mit dem Sitz in Edinburgh. Die N. wurde auf Grund eines Ges. von 1844 für eine Bahn von Edinburgh nach Berwick nebst Abzweigung nach Haddington errichtet. In den Jahren 1845 und 1846 erhielt sie die Genehmigung zum Ankauf der Linie Edingburgh-Dalkeith und zum Bau der Strecken Edinburgh-Hawick sowie von mehreren Zweiglinien. Auf Grund eines Ges. von 1862 erfolgte die Fusion der Stammbahn der N. mit den Eisenbahnen Edinburgh-Perth-Dundee und West of Fife. 1865 wurde ferner das Unternehmen der N. mit der Eisenbahn Edinburgh-Glasgow vereinigt, die kurz vorher die Monklandbahn in sich aufgenommen hatte. In der Folge hat die N. ihr Netz noch durch weitere Fusionen und zahlreiche Neubauten erweitert. Die N. beherrscht den Verkehr von Edinburgh, von wo sich ihre Linien südlich bis Carlisle, nördlich bis Bervie an der Ostküste und über Glasgow nach West-Schottland erstrecken. Von bemerkenswerten Bauwerken sei die neue, über 2 Meilen lange Taybrücke erwähnt, die am 13. Juni 1887 eröffnet worden ist. Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 66·7 Mill. ₤ (1360·7 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 5·1 Mill. ₤ (104 Mill. M.), denen 3 Mill. ₤ (61·2 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 58%. Grünthal. North Eastern Railway (1728 englische Meilen = 2780 km), Eisenbahn in Nordengland mit dem Sitz in York. Die N. ist 1854 durch Fusion der Eisenbahnen York, Newcastle and Berwick, York and North Midland, Leeds Northern und Malton and Driffield entstanden. 1862 vereinigten sich mit der N. die Eisenbahn Newcastle and Carlisle, 1863 die Stockton-Darlington-Bahn und 1865 die Bahnen West Hartlepool und Cleveland. Später entwickelte sich das Netz der N. durch weitere Fusionen und Neubauten. Die Hauptlinie der N. geht von York über Newcastle on Tyne nach Berwick, im übrigen verzweigt sich ihr Bahnnetz über die hauptsächlich in Betracht kommenden Teile der Grafschaften Yorkshire, Durham und Northumberland, unter Verdichtung in den Industriegegenden von Newcastle on Tyne und Darlington. Die N. ist in den von ihren Linien berührten Gegenden nahezu ohne Wettbewerb und nimmt in dieser Hinsicht unter allen Bahnen Englands eine begünstigte Ausnahmsstellung ein. Bemerkenswert ist der Bahnhof Newcastle Central mit 15 Bahnsteigen (3400 Yard Gesamtlänge). Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 80·9 Mill. ₤ (1650·4 Mill. M). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 10·8 Mill. ₤ (220·3 Mill. M.), denen 6·9 Mill. ₤ (140·8 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 64%. Dr. Grünthal. Northern Pacific-Eisenbahn. Die ersten bis an den Beginn des Eisenbahnzeitalters zurückreichenden Pläne einer Schienenverbindung zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean hatten als die geeignetste Gegend das Gebiet zwischen den großen Seen, nördlich vom 45. Breitegrad, und der Mündung des Columbia-Flusses ins Auge gefaßt. Es dauerte indessen 30 Jahre, bis die immer wieder von verschiedenen Personen aufgenommenen Bestrebungen dazu führten, daß am 2. Juli 1864 von Abraham Lincoln der Freibrief für eine solche „Northern Pacific Railroad Company“ genannte Überlandbahn erteilt wurde. Gleichzeitig erhielt die Bahn eine Landschenkung, u. zw. für die Meile 40 Sektionen in den von ihr durchzogenen (damaligen) Territorien (Dacota, Montana, Idaho und Washington) und 20 Sektionen in den Staaten (Wisconsin und Minnesota). Auch der Bau der Bahn erlitt wechselvolle Schicksale. Der erste Konzessionär, Josiah Perham, brachte es nur zur Bildung der nötigen Aktiengesellschaft. Der Bau der Bahn wurde in Angriff genommen von Jay Cooke im Sommer 1870. Nachdem bis Ende 1873 im Osten eine Strecke von 450 Meilen bis zum Missouri, im Westen eine solche von 105 Meilen (von Kalama nach Tacoma) fertiggestellt war, gingen unter dem Einfluß der Krisis von 1873 die Geldmittel aus und die Bahn mußte ihre Zahlungen einstellen. Mit Mühe gelang es allmählich dem Präsidenten Frederik Billings, die Finanzverhältnisse der Bahn einigermaßen zu ordnen. Im Jahre 1879 konnte mit dem Weiterbau begonnen, 1880 ein Anlehen von 40 Mill. Dollar aufgenommen werden, womit Billings die Bahn zu vollenden hoffte. Er wurde indessen genötigt, seine Präsidentschaft 1881 niederzulegen; ihm folgte am 15. September 1881 der Deutsche Henry Villard (Heinrich Hilgard), dem es gelang, bis zum 22. August 1883 die Strecke von St. Paul und Duluth im Osten bis nach Ainsworth (Wallula Junct.) im Westen zu vollenden, und da von Ainsworth nach Portland bereits eine Eisenbahnlinie, die Stammlinie der Oregon Railway and Navigation Company, vorhanden war, hiermit eine neue durchgehende Schienenverbindung zwischen den beiden Weltmeeren zu schaffen. Am 8. September 1883 wurde unter Teilnahme zahlreicher aus Amerika, Deutschland und England geladener Gäste dieses Ereignis an Ort und Stelle in den Felsengebirgen in großartigster

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/383>, abgerufen am 22.12.2024.