Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.1 an die Lübeck-Büchener Bahn und die übrigen an kleinere Privat- und Kreisbahnen. Verkehr. Die Verkehrsdichte ist nur mäßig. Mecklenburg ist in der Hauptsache ein Landwirtschaft treibendes Land. Größere industrielle Unternehmungen, soweit sie nicht mit der Land- und Forstwirtschaft zusammenhängen, sind nur wenige vorhanden. In dem Rechnungsjahr 1. April 1912/31. März 1913 sind insgesamt auf den Haupt-, Neben- und Kleinbahnen 8,538.837 Personen befördert worden. Die Gepäckbeförderung belief sich auf 21.394 t. Betriebsergebnisse. Die Gesamteinnahme des Eisenbahnbetriebs im Rechnungsjahre 1912/13 belief sich auf 22,902.168 M., davon kamen
Durch den Überschuß ist das durchschnittliche Anlagekapital des Rechnungsjahres mit 4·12%, die noch bestehende Eisenbahnkapitalschuld aber mit 6·16% verzinst worden. Diese Zahlen stellen sich auf 5·01% und 7·49%, wenn von den Betriebsausgaben die Beträge für erhebliche Erweiterungen und Neubeschaffungen abgesetzt werden. Organisation der Verwaltung. Nach der Organisationsverordnung vom 29. Januar 1890 (mit Nachträgen) erfolgt die zentrale Verwaltung und Leitung der "Großherzoglichen Friedrich-Franz-Eisenbahn" unter der Oberaufsicht des großherzoglichen Ministeriums des Innern durch die großherzogliche Generaldirektion. Zur beirätlichen Mitwirkung in Eisenbahnverkehrsfragen ist ein Landeseisenbahnrat errichtet (s. Beiräte). Für die Zwecke der Bahnunterhaltung ist die Bahn in 7 Bauinspektionen, denen höhere Techniker vorstehen, eingeteilt. Die Aufsicht über das Maschinenwesen liegt der Maschineninspektion ob, der 3 Hauptreparaturwerkstätten unterstellt sind. Für die Überwachung des äußeren Betriebsdienstes besteht ein Betriebstechnisches Bureau. Personal. Die Zahl der Beamten betrug Ende März 1913 2880, die Zahl der ständigen Arbeiter belief sich auf 3433. Die Verhältnisse der Beamten sind im wesentlichsten durch die Verwaltungsorganisation und durch das Gesetz, betreffend das Disziplinarverfahren gegen Be amte und ihre Versetzung in den Ruhestand vom 29. April 1909, geregelt (vgl. Ztg. d. VDEV. 1915, Nr. 40). Ehlers. Mehrgleisige Strecken nennt man die mehr als 2 Streckengleise aufweisenden Bahnlinien. Man unterscheidet 3-, 4- und 5-8gleisige Strecken. Zu ihrer Ausführung wird man genötigt, wenn eine 2gleisige Strecke trotz engster Blockstellen und Überholungsstationen den Verkehr nicht mehr zu bewältigen vermag. A. Dreigleisige Strecken kommen nur selten vor. Sie sind stets verkümmerte 4gleisige Strecken und daher verhältnismäßig wenig leistungsfähig. Sie sind auf einigen Teilstrecken der Schnellbahnen New Yorks ausgeführt, indem zwischen den beiden Hauptgleisen, die dem regelmäßigen Stadtverkehr dienen, noch ein drittes Gleis gelegt ist, auf dem in den Stunden stärksten Verkehrs besondere Stadtschnellzüge fahren, die vor Geschäftsbeginn in der Richtung nach der Stadt und nachmittags nach Geschäftsschluß in der Richtung von der Stadt benutzt werden. B. Viergleisige Strecken. Da die Zugfolge und damit die Leistungsfähigkeit einer Strecke am größten ist, wenn alle auf ihr verkehrenden Züge annähernd gleiche Geschwindigkeit aufweisen, so werden bei 4gleisigen Strecken die Züge nach ihrer Geschwindigkeit oder nach besonderen Zugarten, die in der Geschwindigkeit sehr voneinander abweichen, auf beide Gleispaare verteilt. Die Gleispaare der 4gleisigen Strecken werden entweder nach dem Grundsatze des Richtungsbetriebs oder nach dem des Linienbetriebs geordnet. Beim Richtungsbetrieb liegen (nach Abb. 293) die Gleise derselben Fahrtrichtung nebeneinander; zu der Anordnung gelangt man durch Zusammenschluß Der Richtungsbetrieb hat gegenüber dem Linienbetrieb eine Reihe von allgemeinen Vorteilen: 1 an die Lübeck-Büchener Bahn und die übrigen an kleinere Privat- und Kreisbahnen. Verkehr. Die Verkehrsdichte ist nur mäßig. Mecklenburg ist in der Hauptsache ein Landwirtschaft treibendes Land. Größere industrielle Unternehmungen, soweit sie nicht mit der Land- und Forstwirtschaft zusammenhängen, sind nur wenige vorhanden. In dem Rechnungsjahr 1. April 1912/31. März 1913 sind insgesamt auf den Haupt-, Neben- und Kleinbahnen 8,538.837 Personen befördert worden. Die Gepäckbeförderung belief sich auf 21.394 t. Betriebsergebnisse. Die Gesamteinnahme des Eisenbahnbetriebs im Rechnungsjahre 1912/13 belief sich auf 22,902.168 M., davon kamen
Durch den Überschuß ist das durchschnittliche Anlagekapital des Rechnungsjahres mit 4·12%, die noch bestehende Eisenbahnkapitalschuld aber mit 6·16% verzinst worden. Diese Zahlen stellen sich auf 5·01% und 7·49%, wenn von den Betriebsausgaben die Beträge für erhebliche Erweiterungen und Neubeschaffungen abgesetzt werden. Organisation der Verwaltung. Nach der Organisationsverordnung vom 29. Januar 1890 (mit Nachträgen) erfolgt die zentrale Verwaltung und Leitung der „Großherzoglichen Friedrich-Franz-Eisenbahn“ unter der Oberaufsicht des großherzoglichen Ministeriums des Innern durch die großherzogliche Generaldirektion. Zur beirätlichen Mitwirkung in Eisenbahnverkehrsfragen ist ein Landeseisenbahnrat errichtet (s. Beiräte). Für die Zwecke der Bahnunterhaltung ist die Bahn in 7 Bauinspektionen, denen höhere Techniker vorstehen, eingeteilt. Die Aufsicht über das Maschinenwesen liegt der Maschineninspektion ob, der 3 Hauptreparaturwerkstätten unterstellt sind. Für die Überwachung des äußeren Betriebsdienstes besteht ein Betriebstechnisches Bureau. Personal. Die Zahl der Beamten betrug Ende März 1913 2880, die Zahl der ständigen Arbeiter belief sich auf 3433. Die Verhältnisse der Beamten sind im wesentlichsten durch die Verwaltungsorganisation und durch das Gesetz, betreffend das Disziplinarverfahren gegen Be amte und ihre Versetzung in den Ruhestand vom 29. April 1909, geregelt (vgl. Ztg. d. VDEV. 1915, Nr. 40). Ehlers. Mehrgleisige Strecken nennt man die mehr als 2 Streckengleise aufweisenden Bahnlinien. Man unterscheidet 3-, 4- und 5–8gleisige Strecken. Zu ihrer Ausführung wird man genötigt, wenn eine 2gleisige Strecke trotz engster Blockstellen und Überholungsstationen den Verkehr nicht mehr zu bewältigen vermag. A. Dreigleisige Strecken kommen nur selten vor. Sie sind stets verkümmerte 4gleisige Strecken und daher verhältnismäßig wenig leistungsfähig. Sie sind auf einigen Teilstrecken der Schnellbahnen New Yorks ausgeführt, indem zwischen den beiden Hauptgleisen, die dem regelmäßigen Stadtverkehr dienen, noch ein drittes Gleis gelegt ist, auf dem in den Stunden stärksten Verkehrs besondere Stadtschnellzüge fahren, die vor Geschäftsbeginn in der Richtung nach der Stadt und nachmittags nach Geschäftsschluß in der Richtung von der Stadt benutzt werden. B. Viergleisige Strecken. Da die Zugfolge und damit die Leistungsfähigkeit einer Strecke am größten ist, wenn alle auf ihr verkehrenden Züge annähernd gleiche Geschwindigkeit aufweisen, so werden bei 4gleisigen Strecken die Züge nach ihrer Geschwindigkeit oder nach besonderen Zugarten, die in der Geschwindigkeit sehr voneinander abweichen, auf beide Gleispaare verteilt. Die Gleispaare der 4gleisigen Strecken werden entweder nach dem Grundsatze des Richtungsbetriebs oder nach dem des Linienbetriebs geordnet. 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1 an die Lübeck-Büchener Bahn und die übrigen an kleinere Privat- und Kreisbahnen.
Verkehr. Die Verkehrsdichte ist nur mäßig. Mecklenburg ist in der Hauptsache ein Landwirtschaft treibendes Land. Größere industrielle Unternehmungen, soweit sie nicht mit der Land- und Forstwirtschaft zusammenhängen, sind nur wenige vorhanden.
In dem Rechnungsjahr 1. April 1912/31. März 1913 sind insgesamt auf den Haupt-, Neben- und Kleinbahnen 8,538.837 Personen befördert worden. Die Gepäckbeförderung belief sich auf 21.394 t.
Betriebsergebnisse. Die Gesamteinnahme des Eisenbahnbetriebs im Rechnungsjahre 1912/13 belief sich auf 22,902.168 M., davon kamen
auf den Personen- und
Gepäckverkehr 9.722.834 M.
auf den Güterverkehr 11,243.871 M.
auf sonstige Einnahmen 1,935.463 M.
dazu kommt die Einnahme aus
dem Fährenverkehr 649.219 M.
Einnahme der gesamten
Verwaltung 23,551.387 M.
Die Ausgaben stellten sich
insgesamt auf 17,501.465 M.
Überschuß 6,049.922 M.
Durch den Überschuß ist das durchschnittliche Anlagekapital des Rechnungsjahres mit 4·12%, die noch bestehende Eisenbahnkapitalschuld aber mit 6·16% verzinst worden. Diese Zahlen stellen sich auf 5·01% und 7·49%, wenn von den Betriebsausgaben die Beträge für erhebliche Erweiterungen und Neubeschaffungen abgesetzt werden.
Organisation der Verwaltung. Nach der Organisationsverordnung vom 29. Januar 1890 (mit Nachträgen) erfolgt die zentrale Verwaltung und Leitung der „Großherzoglichen Friedrich-Franz-Eisenbahn“ unter der Oberaufsicht des großherzoglichen Ministeriums des Innern durch die großherzogliche Generaldirektion.
Zur beirätlichen Mitwirkung in Eisenbahnverkehrsfragen ist ein Landeseisenbahnrat errichtet (s. Beiräte).
Für die Zwecke der Bahnunterhaltung ist die Bahn in 7 Bauinspektionen, denen höhere Techniker vorstehen, eingeteilt.
Die Aufsicht über das Maschinenwesen liegt der Maschineninspektion ob, der 3 Hauptreparaturwerkstätten unterstellt sind. Für die Überwachung des äußeren Betriebsdienstes besteht ein Betriebstechnisches Bureau.
Personal. Die Zahl der Beamten betrug Ende März 1913 2880, die Zahl der ständigen Arbeiter belief sich auf 3433. Die Verhältnisse der Beamten sind im wesentlichsten durch die Verwaltungsorganisation und durch das Gesetz, betreffend das Disziplinarverfahren gegen Be amte und ihre Versetzung in den Ruhestand vom 29. April 1909, geregelt (vgl. Ztg. d. VDEV. 1915, Nr. 40).
Ehlers.
Mehrgleisige Strecken nennt man die mehr als 2 Streckengleise aufweisenden Bahnlinien. Man unterscheidet 3-, 4- und 5–8gleisige Strecken. Zu ihrer Ausführung wird man genötigt, wenn eine 2gleisige Strecke trotz engster Blockstellen und Überholungsstationen den Verkehr nicht mehr zu bewältigen vermag.
A. Dreigleisige Strecken kommen nur selten vor. Sie sind stets verkümmerte 4gleisige Strecken und daher verhältnismäßig wenig leistungsfähig.
Sie sind auf einigen Teilstrecken der Schnellbahnen New Yorks ausgeführt, indem zwischen den beiden Hauptgleisen, die dem regelmäßigen Stadtverkehr dienen, noch ein drittes Gleis gelegt ist, auf dem in den Stunden stärksten Verkehrs besondere Stadtschnellzüge fahren, die vor Geschäftsbeginn in der Richtung nach der Stadt und nachmittags nach Geschäftsschluß in der Richtung von der Stadt benutzt werden.
B. Viergleisige Strecken. Da die Zugfolge und damit die Leistungsfähigkeit einer Strecke am größten ist, wenn alle auf ihr verkehrenden Züge annähernd gleiche Geschwindigkeit aufweisen, so werden bei 4gleisigen Strecken die Züge nach ihrer Geschwindigkeit oder nach besonderen Zugarten, die in der Geschwindigkeit sehr voneinander abweichen, auf beide Gleispaare verteilt.
Die Gleispaare der 4gleisigen Strecken werden entweder nach dem Grundsatze des Richtungsbetriebs oder nach dem des Linienbetriebs geordnet. Beim Richtungsbetrieb liegen (nach Abb. 293) die Gleise derselben Fahrtrichtung nebeneinander; zu der Anordnung gelangt man durch Zusammenschluß
[Abbildung Abb. 293.
]
[Abbildung Abb. 294.
]
von außenliegenden Überholungsgleisen einer 2gleisigen Bahn. Beim Linienbetrieb werden (nach Abb. 294) 2 nebeneinander liegende 2gleisige Strecken gebildet, und es liegt neben jedem Gleise der einen Fahrtrichtung eins der andern Fahrtrichtung; zu solcher Anordnung gelangt man durch Zusammenschluß der auf derselben Seite gelegenen Überholungsgleise einer 2gleisigen Bahn.
Der Richtungsbetrieb hat gegenüber dem Linienbetrieb eine Reihe von allgemeinen Vorteilen:
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