Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.aus dem Innern zur Küste dienen, werden von der Kolonie verwaltet und zeigen eine befriedigende Rente. Das Vollspurnetz umfaßt folgende Strecken: 1. Im Norden von Port Louis nach Grand River im Osten, 50 km, mit der Zweigbahn Terre Rouge-Montagee, 5·6 km; 2. die Mittellandbahn Port Louis-Mahebourg, 57·9 km; 3. die Moka Flaglinie Rose Hill-Riviere Seche, 43·5 km; 4. die Savannenlinie Rose Belle-Souillac im Süden, 17·7 km; 5. die Zweigbahn Richelieu-Tamarin, 20·9 km, sog. Blackriverlinie. Ferner ist die schmalspurige Riviere-Kanaka-Government Forest Railway oder Bois Cheri-Bahn, eine Waldbahn im Südosten der Insel, von Riviere du Poste nach Mexiko zu nennen. ![]() Baltzer. Maybach Albert v., geboren am 29. November 1822 in Haus Abdinghof bei Werne (Westfalen), besuchte das Gymnasium in Recklinghausen und studierte die Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn, Heidelberg und Berlin, wurde 1850 Gerichtsassessor, 1852 Kreisrichter in Hagen (Westfalen) und trat 1853 zur Eisenbahnverwaltung über, in der er in kurzer Zeit eine glänzende Laufbahn zurückgelegt hat. Als Präsident der neugebildeten Eisenbahndirektion Hannover wurde er 1873 zur Leitung der neuen Abteilung für Beaufsichtigung der Privatbahnen in das Handelsministerium berufen und 1874 zum Präsidenten des Reichseisenbahnamtes ernannt. Von da an tritt seine Tätigkeit in die breitere Öffentlichkeit. Als Vertrauensmann des Fürsten Bismarck war er hervorragend an dessen großen Reformplänen (Reichseisenbahngesetz, Tarifreform, Erwerb der Eisenbahn für das Reich) beteiligt. 1877 wurde er Unterstaatssekretär im Handelsministerium, 1878 an Stelle Achenbachs Handelsminister und später Minister der öffentlichen Arbeiten und Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. Seit 1879 hat er, ein entschiedener und überzeugter Anhänger des Staatsbahnsystems, allmählich die sämtlichen großen Privatbahnen für Preußen angekauft und bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Jahre 1891 war das große Werk der Einführung des reinen Staatsbahnsystems in Preußen im wesentlichen vollendet und die von ihm eingeleitete vollständige Reform der Verwaltung des preußischen Staatsbahnnetzes durchgeführt. M. gilt mit Recht als einer der bedeutendsten Staatsmänner aus dem Zeitalter Bismarcks. Er war reich an Erfahrungen in allen Zweigen des Eisenbahnwesens und verstand es, mit überlegenem Geschick und zäher Tatkraft die vielen ihm entgegenstehenden Widerstände zu überwinden und seine großen Pläne zu verwirklichen. Am 21. Januar 1904 ist er gestorben. Literatur: Friedrich Jungnickl, Staatsminister v. Maybach (1900). - v. der Leyen, Die Eisenbahnpolitik des Fürsten Bismarck (1914). v. der Leyen. Mechanische Blockung s. Blockeinrichtungen. Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn. Die M., Gesellschaft mit dem Sitz in Neustrelitz, ist 1894 durch Fusion der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn mit der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn entstanden. Sie verbindet Strasburg i. Uckermark mit Blankensee in Mecklenburg-Strelitz (36·9 km) und Neustrelitz mit Mirow in Mecklenburg-Strelitz aus dem Innern zur Küste dienen, werden von der Kolonie verwaltet und zeigen eine befriedigende Rente. Das Vollspurnetz umfaßt folgende Strecken: 1. Im Norden von Port Louis nach Grand River im Osten, 50 km, mit der Zweigbahn Terre Rouge-Montagee, 5·6 km; 2. die Mittellandbahn Port Louis-Mahébourg, 57·9 km; 3. die Moka Flaglinie Rose Hill-Rivière Sèche, 43·5 km; 4. die Savannenlinie Rose Belle-Souillac im Süden, 17·7 km; 5. die Zweigbahn Richelieu-Tamarin, 20·9 km, sog. Blackriverlinie. Ferner ist die schmalspurige Rivière-Kanaka-Government Forest Railway oder Bois Chéri-Bahn, eine Waldbahn im Südosten der Insel, von Rivière du Poste nach Mexiko zu nennen. ![]() Baltzer. Maybach Albert v., geboren am 29. November 1822 in Haus Abdinghof bei Werne (Westfalen), besuchte das Gymnasium in Recklinghausen und studierte die Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn, Heidelberg und Berlin, wurde 1850 Gerichtsassessor, 1852 Kreisrichter in Hagen (Westfalen) und trat 1853 zur Eisenbahnverwaltung über, in der er in kurzer Zeit eine glänzende Laufbahn zurückgelegt hat. Als Präsident der neugebildeten Eisenbahndirektion Hannover wurde er 1873 zur Leitung der neuen Abteilung für Beaufsichtigung der Privatbahnen in das Handelsministerium berufen und 1874 zum Präsidenten des Reichseisenbahnamtes ernannt. Von da an tritt seine Tätigkeit in die breitere Öffentlichkeit. Als Vertrauensmann des Fürsten Bismarck war er hervorragend an dessen großen Reformplänen (Reichseisenbahngesetz, Tarifreform, Erwerb der Eisenbahn für das Reich) beteiligt. 1877 wurde er Unterstaatssekretär im Handelsministerium, 1878 an Stelle Achenbachs Handelsminister und später Minister der öffentlichen Arbeiten und Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. Seit 1879 hat er, ein entschiedener und überzeugter Anhänger des Staatsbahnsystems, allmählich die sämtlichen großen Privatbahnen für Preußen angekauft und bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Jahre 1891 war das große Werk der Einführung des reinen Staatsbahnsystems in Preußen im wesentlichen vollendet und die von ihm eingeleitete vollständige Reform der Verwaltung des preußischen Staatsbahnnetzes durchgeführt. M. gilt mit Recht als einer der bedeutendsten Staatsmänner aus dem Zeitalter Bismarcks. Er war reich an Erfahrungen in allen Zweigen des Eisenbahnwesens und verstand es, mit überlegenem Geschick und zäher Tatkraft die vielen ihm entgegenstehenden Widerstände zu überwinden und seine großen Pläne zu verwirklichen. Am 21. Januar 1904 ist er gestorben. Literatur: Friedrich Jungnickl, Staatsminister v. Maybach (1900). – v. der Leyen, Die Eisenbahnpolitik des Fürsten Bismarck (1914). v. der Leyen. Mechanische Blockung s. Blockeinrichtungen. Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn. Die M., Gesellschaft mit dem Sitz in Neustrelitz, ist 1894 durch Fusion der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn mit der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn entstanden. Sie verbindet Strasburg i. Uckermark mit Blankensee in Mecklenburg-Strelitz (36·9 km) und Neustrelitz mit Mirow in Mecklenburg-Strelitz <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0272" n="257"/> aus dem Innern zur Küste dienen, werden von der Kolonie verwaltet und zeigen eine befriedigende Rente. Das Vollspurnetz umfaßt folgende Strecken:</p><lb/> <p>1. 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Als Vertrauensmann des Fürsten Bismarck war er hervorragend an dessen großen Reformplänen (Reichseisenbahngesetz, Tarifreform, Erwerb der Eisenbahn für das Reich) beteiligt. 1877 wurde er Unterstaatssekretär im Handelsministerium, 1878 an Stelle Achenbachs Handelsminister und später Minister der öffentlichen Arbeiten und Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. Seit 1879 hat er, ein entschiedener und überzeugter Anhänger des Staatsbahnsystems, allmählich die sämtlichen großen Privatbahnen für Preußen angekauft und bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Jahre 1891 war das große Werk der Einführung des reinen Staatsbahnsystems in Preußen im wesentlichen vollendet und die von ihm eingeleitete vollständige Reform der Verwaltung des preußischen Staatsbahnnetzes durchgeführt. M. gilt mit Recht als einer der bedeutendsten Staatsmänner aus dem Zeitalter Bismarcks. Er war reich an Erfahrungen in allen Zweigen des Eisenbahnwesens und verstand es, mit überlegenem Geschick und zäher Tatkraft die vielen ihm entgegenstehenden Widerstände zu überwinden und seine großen Pläne zu verwirklichen. Am 21. Januar 1904 ist er gestorben.</p><lb/> <p rendition="#smaller"><hi rendition="#i">Literatur:</hi> Friedrich <hi rendition="#g">Jungnickl</hi>, Staatsminister v. Maybach (1900). – v. <hi rendition="#g">der Leyen</hi>, Die Eisenbahnpolitik des Fürsten Bismarck (1914).</p><lb/> <p rendition="#right">v. der Leyen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Mechanische Blockung</hi> s. Blockeinrichtungen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn.</hi> Die M., Gesellschaft mit dem Sitz in Neustrelitz, ist 1894 durch Fusion der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn mit der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn entstanden. Sie verbindet Strasburg i. 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aus dem Innern zur Küste dienen, werden von der Kolonie verwaltet und zeigen eine befriedigende Rente. Das Vollspurnetz umfaßt folgende Strecken:
1. Im Norden von Port Louis nach Grand River im Osten, 50 km, mit der Zweigbahn Terre Rouge-Montagee, 5·6 km; 2. die Mittellandbahn Port Louis-Mahébourg, 57·9 km; 3. die Moka Flaglinie Rose Hill-Rivière Sèche, 43·5 km; 4. die Savannenlinie Rose Belle-Souillac im Süden, 17·7 km; 5. die Zweigbahn Richelieu-Tamarin, 20·9 km, sog. Blackriverlinie. Ferner ist die schmalspurige Rivière-Kanaka-Government Forest Railway oder Bois Chéri-Bahn, eine Waldbahn im Südosten der Insel, von Rivière du Poste nach Mexiko zu nennen.
Baltzer.
Maybach Albert v., geboren am 29. November 1822 in Haus Abdinghof bei Werne (Westfalen), besuchte das Gymnasium in Recklinghausen und studierte die Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn, Heidelberg und Berlin, wurde 1850 Gerichtsassessor, 1852 Kreisrichter in Hagen (Westfalen) und trat 1853 zur Eisenbahnverwaltung über, in der er in kurzer Zeit eine glänzende Laufbahn zurückgelegt hat. Als Präsident der neugebildeten Eisenbahndirektion Hannover wurde er 1873 zur Leitung der neuen Abteilung für Beaufsichtigung der Privatbahnen in das Handelsministerium berufen und 1874 zum Präsidenten des Reichseisenbahnamtes ernannt. Von da an tritt seine Tätigkeit in die breitere Öffentlichkeit. Als Vertrauensmann des Fürsten Bismarck war er hervorragend an dessen großen Reformplänen (Reichseisenbahngesetz, Tarifreform, Erwerb der Eisenbahn für das Reich) beteiligt. 1877 wurde er Unterstaatssekretär im Handelsministerium, 1878 an Stelle Achenbachs Handelsminister und später Minister der öffentlichen Arbeiten und Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. Seit 1879 hat er, ein entschiedener und überzeugter Anhänger des Staatsbahnsystems, allmählich die sämtlichen großen Privatbahnen für Preußen angekauft und bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Jahre 1891 war das große Werk der Einführung des reinen Staatsbahnsystems in Preußen im wesentlichen vollendet und die von ihm eingeleitete vollständige Reform der Verwaltung des preußischen Staatsbahnnetzes durchgeführt. M. gilt mit Recht als einer der bedeutendsten Staatsmänner aus dem Zeitalter Bismarcks. Er war reich an Erfahrungen in allen Zweigen des Eisenbahnwesens und verstand es, mit überlegenem Geschick und zäher Tatkraft die vielen ihm entgegenstehenden Widerstände zu überwinden und seine großen Pläne zu verwirklichen. Am 21. Januar 1904 ist er gestorben.
Literatur: Friedrich Jungnickl, Staatsminister v. Maybach (1900). – v. der Leyen, Die Eisenbahnpolitik des Fürsten Bismarck (1914).
v. der Leyen.
Mechanische Blockung s. Blockeinrichtungen.
Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn. Die M., Gesellschaft mit dem Sitz in Neustrelitz, ist 1894 durch Fusion der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn mit der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn entstanden. Sie verbindet Strasburg i. Uckermark mit Blankensee in Mecklenburg-Strelitz (36·9 km) und Neustrelitz mit Mirow in Mecklenburg-Strelitz
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/272>, abgerufen am 22.02.2025. |