Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Die zylindrischen Langkessel erhalten gewöhnlich einen mittleren Durchmesser von 1·5 bis 2 m, für spezifisch schwere Flüssigkeiten (Säuren) auch Durchmesser von 1·02 bis 1·03 m, lichte Längen von 6 bis 8 m und Blechstärken von 4 bis 6 mm im zylindrischen Teil, die Bodenfläche von 11/2- bis 2facher Stärke des zylindrischen Teiles. Die Blechstöße werden mit doppelten Nietenreihen dicht verbunden und innen und außen sorgfältig verstemmt. Nachdem solche Kessel keinen wesentlichen inneren Überdruck auszuhalten haben, so wird die Blechstärke hauptsächlich mit Rücksicht auf Abrosten und genügende Steifigkeit bestimmt. Die Kessel werden entweder auf Quersättel, die mit Filz- oder Bleiunterlagen belegt sind, aufgelagert und mit flachen Spannstangen am Untergestell festgehalten oder durch an die Tonne fest angenietete Längswinkel und Schrauben gegen Quer- und Längsverschiebungen gesichert. Die Spannbänder der Quersattlung bestehen aus Flacheisen und enden in Schraubengewinden, mittels der sie durch Schraubenmuttern an den Quersätteln befestigt werden. Die Quersättel müssen auch in der Längsrichtung des Wagens genügend steif sein (also entsprechend starke Bleche besitzen). Es empfiehlt sich, die Quersättel durch Längswinkel zu verbinden und die äußeren Querträger an den Hauptträgern des Untergestells zu verankern. Zur Verhinderung des Verschiebens des Kessels auf den Quersätteln in der Längsrichtung des K. durch Stöße werden auf beiden Seiten der Sättel Flacheisenbacken an die Tonne angenietet, die sich gegen die Flanschen der Quersättel stemmen. In der letzten Zeit hat sich vorherrschend die Auflagerung mit der Längswinkelverbindung eingebürgert, da sie den unvermeidlichen Längsstößen besser Widerstand leistet als die erstbeschriebene Lagerung. Wesentlich beim Entwurf der Sattlung ist die bahnseitige Vorschrift, daß die Tonne jederzeit leicht abnehmbar sein muß. Wegen der elastischen Auflage wurden früher die Kessel auch auf Längs- oder Quersättel Die Kessel erhalten meist in der Mitte einen zylindrischen Aufsatz (Dom) mit Mannloch und Dekkel. Sollen Flüssigkeiten versendet werden, die explosive Dämpfe entwickeln können, so wird am Dom des K. ein Stutzen mit Sicherheitsventil angebracht. Alle Zisternen müssen am Domdeckel eine Entlüftungskappe erhalten, die der Art des vom K. beförderten Gutes besonders angepaßt sein muß. Abb. 193 a zeigt eine solche für Säurewagen, Abb. 193 b eine solche für Wagen zur Beförderung von Dämpfen entwickelnden Flüssigkeiten sowie Spiritus, Petroleum, Teer und Teerölen. Bei Wagen, deren Tonnen mittels Druckluft entleert werden, wird diese Entlüftungskappe durch einen am höchsten Punkte des Domes angebrachten Hahn ersetzt. Am tiefsten Punkte des Mantels wird ein Ablaßventil angebracht, dessen Spindel und Griffrad im Innern des Mantels bis nahezu unter den Domdeckel reicht, so daß der Wagen erst entleert werden kann, wenn das Mannloch geöffnet wird. Nur in Fällen, wo die Flüssigkeit ätzend oder übelriechend ist (wie bei Schwefelsäure und Ammoniak), ist die Spindel außerhalb des Domes vermittels einer Stopfbüchse durch den Kesselmantel durchgeführt und in entsprechender Weise gesichert. Um zu dem Mannlochdeckel, dessen Verschlüssen, sowie zu dem Griffrad des Ablaßventils leicht gelangen zu können, wird rechts Die zylindrischen Langkessel erhalten gewöhnlich einen mittleren Durchmesser von 1·5 bis 2 m, für spezifisch schwere Flüssigkeiten (Säuren) auch Durchmesser von 1·02 bis 1·03 m, lichte Längen von 6 bis 8 m und Blechstärken von 4 bis 6 mm im zylindrischen Teil, die Bodenfläche von 11/2- bis 2facher Stärke des zylindrischen Teiles. Die Blechstöße werden mit doppelten Nietenreihen dicht verbunden und innen und außen sorgfältig verstemmt. Nachdem solche Kessel keinen wesentlichen inneren Überdruck auszuhalten haben, so wird die Blechstärke hauptsächlich mit Rücksicht auf Abrosten und genügende Steifigkeit bestimmt. Die Kessel werden entweder auf Quersättel, die mit Filz- oder Bleiunterlagen belegt sind, aufgelagert und mit flachen Spannstangen am Untergestell festgehalten oder durch an die Tonne fest angenietete Längswinkel und Schrauben gegen Quer- und Längsverschiebungen gesichert. Die Spannbänder der Quersattlung bestehen aus Flacheisen und enden in Schraubengewinden, mittels der sie durch Schraubenmuttern an den Quersätteln befestigt werden. Die Quersättel müssen auch in der Längsrichtung des Wagens genügend steif sein (also entsprechend starke Bleche besitzen). Es empfiehlt sich, die Quersättel durch Längswinkel zu verbinden und die äußeren Querträger an den Hauptträgern des Untergestells zu verankern. Zur Verhinderung des Verschiebens des Kessels auf den Quersätteln in der Längsrichtung des K. durch Stöße werden auf beiden Seiten der Sättel Flacheisenbacken an die Tonne angenietet, die sich gegen die Flanschen der Quersättel stemmen. In der letzten Zeit hat sich vorherrschend die Auflagerung mit der Längswinkelverbindung eingebürgert, da sie den unvermeidlichen Längsstößen besser Widerstand leistet als die erstbeschriebene Lagerung. Wesentlich beim Entwurf der Sattlung ist die bahnseitige Vorschrift, daß die Tonne jederzeit leicht abnehmbar sein muß. Wegen der elastischen Auflage wurden früher die Kessel auch auf Längs- oder Quersättel Die Kessel erhalten meist in der Mitte einen zylindrischen Aufsatz (Dom) mit Mannloch und Dekkel. Sollen Flüssigkeiten versendet werden, die explosive Dämpfe entwickeln können, so wird am Dom des K. ein Stutzen mit Sicherheitsventil angebracht. Alle Zisternen müssen am Domdeckel eine Entlüftungskappe erhalten, die der Art des vom K. beförderten Gutes besonders angepaßt sein muß. Abb. 193 a zeigt eine solche für Säurewagen, Abb. 193 b eine solche für Wagen zur Beförderung von Dämpfen entwickelnden Flüssigkeiten sowie Spiritus, Petroleum, Teer und Teerölen. Bei Wagen, deren Tonnen mittels Druckluft entleert werden, wird diese Entlüftungskappe durch einen am höchsten Punkte des Domes angebrachten Hahn ersetzt. Am tiefsten Punkte des Mantels wird ein Ablaßventil angebracht, dessen Spindel und Griffrad im Innern des Mantels bis nahezu unter den Domdeckel reicht, so daß der Wagen erst entleert werden kann, wenn das Mannloch geöffnet wird. Nur in Fällen, wo die Flüssigkeit ätzend oder übelriechend ist (wie bei Schwefelsäure und Ammoniak), ist die Spindel außerhalb des Domes vermittels einer Stopfbüchse durch den Kesselmantel durchgeführt und in entsprechender Weise gesichert. 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Die zylindrischen Langkessel erhalten gewöhnlich einen mittleren Durchmesser von 1·5 bis 2 m, für spezifisch schwere Flüssigkeiten (Säuren) auch Durchmesser von 1·02 bis 1·03 m, lichte Längen von 6 bis 8 m und Blechstärken von 4 bis 6 mm im zylindrischen Teil, die Bodenfläche von 11/2- bis 2facher Stärke des zylindrischen Teiles.
Die Blechstöße werden mit doppelten Nietenreihen dicht verbunden und innen und außen sorgfältig verstemmt. Nachdem solche Kessel keinen wesentlichen inneren Überdruck auszuhalten haben, so wird die Blechstärke hauptsächlich mit Rücksicht auf Abrosten und genügende Steifigkeit bestimmt.
Die Kessel werden entweder auf Quersättel, die mit Filz- oder Bleiunterlagen belegt sind, aufgelagert und mit flachen Spannstangen am Untergestell festgehalten oder durch an die Tonne fest angenietete Längswinkel und Schrauben gegen Quer- und Längsverschiebungen gesichert.
Die Spannbänder der Quersattlung bestehen aus Flacheisen und enden in Schraubengewinden, mittels der sie durch Schraubenmuttern an den Quersätteln befestigt werden. Die Quersättel müssen auch in der Längsrichtung des Wagens genügend steif sein (also entsprechend starke Bleche besitzen). Es empfiehlt sich, die Quersättel durch Längswinkel zu verbinden und die äußeren Querträger an den Hauptträgern des Untergestells zu verankern.
Zur Verhinderung des Verschiebens des Kessels auf den Quersätteln in der Längsrichtung des K. durch Stöße werden auf beiden Seiten der Sättel Flacheisenbacken an die Tonne angenietet, die sich gegen die Flanschen der Quersättel stemmen. In der letzten Zeit hat sich vorherrschend die Auflagerung mit der Längswinkelverbindung eingebürgert, da sie den unvermeidlichen Längsstößen besser Widerstand leistet als die erstbeschriebene Lagerung. Wesentlich beim Entwurf der Sattlung ist die bahnseitige Vorschrift, daß die Tonne jederzeit leicht abnehmbar sein muß.
Wegen der elastischen Auflage wurden früher die Kessel auch auf Längs- oder Quersättel
[Abbildung Abb. 193 a u. b. Entlüftungskappen für Kesselwagen.
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aus Holz gelagert, doch ist man infolge der geringen Dauerhaftigkeit wieder davon abgekommen.
Die Kessel erhalten meist in der Mitte einen zylindrischen Aufsatz (Dom) mit Mannloch und Dekkel. Sollen Flüssigkeiten versendet werden, die explosive Dämpfe entwickeln können, so wird am Dom des K. ein Stutzen mit Sicherheitsventil angebracht.
Alle Zisternen müssen am Domdeckel eine Entlüftungskappe erhalten, die der Art des vom K. beförderten Gutes besonders angepaßt sein muß. Abb. 193 a zeigt eine solche für Säurewagen, Abb. 193 b eine solche für Wagen zur Beförderung von Dämpfen entwickelnden Flüssigkeiten sowie Spiritus, Petroleum, Teer und Teerölen.
Bei Wagen, deren Tonnen mittels Druckluft entleert werden, wird diese Entlüftungskappe durch einen am höchsten Punkte des Domes angebrachten Hahn ersetzt.
Am tiefsten Punkte des Mantels wird ein Ablaßventil angebracht, dessen Spindel und Griffrad im Innern des Mantels bis nahezu unter den Domdeckel reicht, so daß der Wagen erst entleert werden kann, wenn das Mannloch geöffnet wird.
Nur in Fällen, wo die Flüssigkeit ätzend oder übelriechend ist (wie bei Schwefelsäure und Ammoniak), ist die Spindel außerhalb des Domes vermittels einer Stopfbüchse durch den Kesselmantel durchgeführt und in entsprechender Weise gesichert.
Um zu dem Mannlochdeckel, dessen Verschlüssen, sowie zu dem Griffrad des Ablaßventils leicht gelangen zu können, wird rechts
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