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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Linie, die von einer Privatgesellschaft (der Java Spoorweg Maatschappy) gebaute Bahn von Tagal nach Balahoclang (25 km) gehört jetzt zu den Kleinbahnen, eine dritte von Batavia nach Kedong Gedek (57 km), von der Batavia-Ooster Spoorweg Maatschappy gebaut, ist später in Staatseigentum übergegangen.

Außer diesen Privatbahnen bestehen in J. Staatsbahnen, teils Hauptbahnen, teils Kleinbahnen, und Kleinbahnen, die zum größten Teil Privatunternehmern gehören. Das Staatsbahnnetz hatte (1912) eine Länge von 2172 km, wovon 16 km zweispurig, 2·5 km dreispurig waren. Die Hauptlinie durchzieht die Insel vom äußersten Westen Laboean nach dem äußersten Osten Banjoevangi in einer Länge von rund 1350 km, einschl. der Zwischenstrecke Djokjakarta-Soerakarta der niederländisch-indischen Privatbahn. An verschiedenen Punkten schließen sich Zweigbahnen an zur Verbindung der Hauptstrecke mit der Nordküste und den Häfen. Eine kurze Zweigbahn führt von der Station Maos nach den oben erwähnten Hafen von Tjilatjap. Ein in den Jahren 1890 und 1891 unternommener Versuch, in Niederländisch Indien dasselbe System einzuführen wie in den Niederlanden, und die Staatsbahnen zu verpachten, ist gescheitert.

Auf J. finden sich Gebirgsbahnen mit Steigungen von 25, 30 und 40%0. Auf einzelnen Linien wird das Zahnrad angewendet. Es finden sich auch zahlreiche Kunstbauten (Tunnel, Brücken, Durchlässe). Mit Rücksicht auf die häufig auftretenden Hochwässer, die durch plötzliche starke Regengüsse entstehen, sind besondere Schutzvorkehrungen getroffen.

Die Kleinbahnen, deren Gesamtnetz, außer den städtischen Straßenbahnen einen Umfang von 2000 km hat,1 haben fast durchweg eine Spurweite von 1·067 m, so daß ein Übergang der Betriebsmittel von den Hauptbahnen stattfinden kann. Vielfach gehen sie auch in die Straßenbahnen der Städte über. Es lassen sich etwa 3 Gruppen unterscheiden: 1. Die von Soerabaja und den dort mündenden Eisenbahnen ausgehenden Linien, einschließlich der Kleinbahnen auf der Insel Madoera. 2. Die von Semarang ausgehenden Linien. 3. Die im nördlichen Teil der Insel liegenden Längslinien. An vielen Stellen schließen sich kurze Stichbahnen an. Die längsten Linien haben folgenden Umfang: Kadipaten-Cheribon Pekalongan-Semarang (297 km), Semarang-Goendhi (82 km), Goendhi-Tjepoc-Soerabaja (270 km) und Soerabaja-Kaliangit-Ostspitze der Insel Modoera (210 km). Nach Fertigstellung der zurzeit in Vorbereitung begriffenen Staatsbahn Kadipaten-Rantjaekek würde dieses Kleinbahnnetz das größte Stück einer zweiten, die Insel von Osten nach Westen durchziehenden Linie bilden.

Nachrichten über die Betriebsergebnisse liegen nur für die Staatsbahnen vor. Für die ältere Zeit finden sie sich in den unten angeführten Aufsätzen von Snethlage, sowie in den alljährlich herausgegebenen Berichten über die Staatsbahnen in Niederländisch Indien, aus denen regelmäßig Auszüge im Arch. f. Ebw. (zuletzt Jahrg. 1913 S. 817 ff.) veröffentlicht werden.

Es betrugen bei den Staatsbahnen und staatlichen Kleinbahnen mit javanischer Normalspur (1·067 m):


JahrEinnahmenAusgabenÜberschuß
fl.fl.fl.
1878259.849129.087130.782
18905,458.1953,139.0212,319.174
190011,770.1106,218.4175,551.893
190514,084.4727,546.8426,537.630
191021,421.46610,862.78010,608.686
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191227,155.29912,584.06914,571.220

Literatur: Snethlage, Die Kleinbahnen auf Java. Arch. f. Ebw. 1892, S. 277 ff. u. 550 ff. - Blum, Die Kleinbahnen Javas. Ztschr. f. Kleinb. 1905, S. 117 ff. - Die Tramwegen op Java, Denkschrift. 1908. Auszug in der Ztschr. f. Kleinb. 1908, S. 611 ff. Verslag der Staatsspoorwegen in Niederlandsch Indie. (Jahresberichte, die alljährlich veröffentlicht werden.) - Staatsspoor en Tramwegen op Java. Verkort verslag. Batavia (Amtlicher, jährlich veröffentlichter Bericht über die Betriebsergebnisse.)

v. der Leyen.


Joy, David, geboren 3. März 1825 in Leeds, gestorben 14. März 1903 in Hampstead, englischer Ingenieur, der auf fast allen Gebieten der Technik, besonders aber im Lokomotivbau, Hervorragendes leistete.

Sein Vater war Leiter einer Ölpresse in Leeds. Im Jahre 1814 trat J. in dieses Werk ein, um mit den maschinellen Einrichtungen vertraut zu werden. Zwei Jahre später kam er in die Lokomotivfabrik von Fenton, Murray & Jackson, die er bald verließ, um in den Werken von Shephert & Todd, Leeds, die ab 1844 in den Besitz von E. B. Wilson übergingen, die Stelle eines Vorstandes im Konstruktionsbureau zu übernehmen.

Zwischen 1850 und 1865 war er Vorstand des Maschinendienstes (Superintendent) bei einigen kleineren englischen Bahnen, von 1856 bis 1859 wieder bei E. B. Wilson, und dann einige Zeit bei einer Brückenbaufirma in Manchester. Vorübergehend betätigte er sich auch bei montanistischen Unternehmungen und bei großen Firmen im Schiff- und Kesselbau.

1 Berichte werden nur selten veröffentlicht. Im Jahre 1905 betrug der Umfang 1899 km, - seitdem sind aber eine Reihe weiterer Bahnen gebaut worden.

Linie, die von einer Privatgesellschaft (der Java Spoorweg Maatschappy) gebaute Bahn von Tagal nach Balahoclang (25 km) gehört jetzt zu den Kleinbahnen, eine dritte von Batavia nach Kedong Gedek (57 km), von der Batavia-Ooster Spoorweg Maatschappy gebaut, ist später in Staatseigentum übergegangen.

Außer diesen Privatbahnen bestehen in J. Staatsbahnen, teils Hauptbahnen, teils Kleinbahnen, und Kleinbahnen, die zum größten Teil Privatunternehmern gehören. Das Staatsbahnnetz hatte (1912) eine Länge von 2172 km, wovon 16 km zweispurig, 2·5 km dreispurig waren. Die Hauptlinie durchzieht die Insel vom äußersten Westen Laboean nach dem äußersten Osten Banjoevangi in einer Länge von rund 1350 km, einschl. der Zwischenstrecke Djokjakarta-Soerakarta der niederländisch-indischen Privatbahn. An verschiedenen Punkten schließen sich Zweigbahnen an zur Verbindung der Hauptstrecke mit der Nordküste und den Häfen. Eine kurze Zweigbahn führt von der Station Maos nach den oben erwähnten Hafen von Tjilatjap. Ein in den Jahren 1890 und 1891 unternommener Versuch, in Niederländisch Indien dasselbe System einzuführen wie in den Niederlanden, und die Staatsbahnen zu verpachten, ist gescheitert.

Auf J. finden sich Gebirgsbahnen mit Steigungen von 25, 30 und 40. Auf einzelnen Linien wird das Zahnrad angewendet. Es finden sich auch zahlreiche Kunstbauten (Tunnel, Brücken, Durchlässe). Mit Rücksicht auf die häufig auftretenden Hochwässer, die durch plötzliche starke Regengüsse entstehen, sind besondere Schutzvorkehrungen getroffen.

Die Kleinbahnen, deren Gesamtnetz, außer den städtischen Straßenbahnen einen Umfang von 2000 km hat,1 haben fast durchweg eine Spurweite von 1·067 m, so daß ein Übergang der Betriebsmittel von den Hauptbahnen stattfinden kann. Vielfach gehen sie auch in die Straßenbahnen der Städte über. Es lassen sich etwa 3 Gruppen unterscheiden: 1. Die von Soerabaja und den dort mündenden Eisenbahnen ausgehenden Linien, einschließlich der Kleinbahnen auf der Insel Madoera. 2. Die von Semarang ausgehenden Linien. 3. Die im nördlichen Teil der Insel liegenden Längslinien. An vielen Stellen schließen sich kurze Stichbahnen an. Die längsten Linien haben folgenden Umfang: Kadipaten-Cheribon Pekalongan-Semarang (297 km), Semarang-Goendhi (82 km), Goendhi-Tjepoc-Soerabaja (270 km) und Soerabaja-Kaliangit-Ostspitze der Insel Modoera (210 km). Nach Fertigstellung der zurzeit in Vorbereitung begriffenen Staatsbahn Kadipaten-Rantjaekek würde dieses Kleinbahnnetz das größte Stück einer zweiten, die Insel von Osten nach Westen durchziehenden Linie bilden.

Nachrichten über die Betriebsergebnisse liegen nur für die Staatsbahnen vor. Für die ältere Zeit finden sie sich in den unten angeführten Aufsätzen von Snethlage, sowie in den alljährlich herausgegebenen Berichten über die Staatsbahnen in Niederländisch Indien, aus denen regelmäßig Auszüge im Arch. f. Ebw. (zuletzt Jahrg. 1913 S. 817 ff.) veröffentlicht werden.

Es betrugen bei den Staatsbahnen und staatlichen Kleinbahnen mit javanischer Normalspur (1·067 m):


JahrEinnahmenAusgabenÜberschuß
fl.fl.fl.
1878259.849129.087130.782
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190011,770.1106,218.4175,551.893
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191021,421.46610,862.78010,608.686
191124,147.91211,057.86213,090.050
191227,155.29912,584.06914,571.220

Literatur: Snethlage, Die Kleinbahnen auf Java. Arch. f. Ebw. 1892, S. 277 ff. u. 550 ff. – Blum, Die Kleinbahnen Javas. Ztschr. f. Kleinb. 1905, S. 117 ff. – Die Tramwegen op Java, Denkschrift. 1908. Auszug in der Ztschr. f. Kleinb. 1908, S. 611 ff. Verslag der Staatsspoorwegen in Niederlandsch Indie. (Jahresberichte, die alljährlich veröffentlicht werden.) – Staatsspoor en Tramwegen op Java. Verkort verslag. Batavia (Amtlicher, jährlich veröffentlichter Bericht über die Betriebsergebnisse.)

v. der Leyen.


Joy, David, geboren 3. März 1825 in Leeds, gestorben 14. März 1903 in Hampstead, englischer Ingenieur, der auf fast allen Gebieten der Technik, besonders aber im Lokomotivbau, Hervorragendes leistete.

Sein Vater war Leiter einer Ölpresse in Leeds. Im Jahre 1814 trat J. in dieses Werk ein, um mit den maschinellen Einrichtungen vertraut zu werden. Zwei Jahre später kam er in die Lokomotivfabrik von Fenton, Murray & Jackson, die er bald verließ, um in den Werken von Shephert & Todd, Leeds, die ab 1844 in den Besitz von E. B. Wilson übergingen, die Stelle eines Vorstandes im Konstruktionsbureau zu übernehmen.

Zwischen 1850 und 1865 war er Vorstand des Maschinendienstes (Superintendent) bei einigen kleineren englischen Bahnen, von 1856 bis 1859 wieder bei E. B. Wilson, und dann einige Zeit bei einer Brückenbaufirma in Manchester. Vorübergehend betätigte er sich auch bei montanistischen Unternehmungen und bei großen Firmen im Schiff- und Kesselbau.

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[311/0328] Linie, die von einer Privatgesellschaft (der Java Spoorweg Maatschappy) gebaute Bahn von Tagal nach Balahoclang (25 km) gehört jetzt zu den Kleinbahnen, eine dritte von Batavia nach Kedong Gedek (57 km), von der Batavia-Ooster Spoorweg Maatschappy gebaut, ist später in Staatseigentum übergegangen. Außer diesen Privatbahnen bestehen in J. Staatsbahnen, teils Hauptbahnen, teils Kleinbahnen, und Kleinbahnen, die zum größten Teil Privatunternehmern gehören. Das Staatsbahnnetz hatte (1912) eine Länge von 2172 km, wovon 16 km zweispurig, 2·5 km dreispurig waren. Die Hauptlinie durchzieht die Insel vom äußersten Westen Laboean nach dem äußersten Osten Banjoevangi in einer Länge von rund 1350 km, einschl. der Zwischenstrecke Djokjakarta-Soerakarta der niederländisch-indischen Privatbahn. An verschiedenen Punkten schließen sich Zweigbahnen an zur Verbindung der Hauptstrecke mit der Nordküste und den Häfen. Eine kurze Zweigbahn führt von der Station Maos nach den oben erwähnten Hafen von Tjilatjap. Ein in den Jahren 1890 und 1891 unternommener Versuch, in Niederländisch Indien dasselbe System einzuführen wie in den Niederlanden, und die Staatsbahnen zu verpachten, ist gescheitert. Auf J. finden sich Gebirgsbahnen mit Steigungen von 25, 30 und 40‰. Auf einzelnen Linien wird das Zahnrad angewendet. Es finden sich auch zahlreiche Kunstbauten (Tunnel, Brücken, Durchlässe). Mit Rücksicht auf die häufig auftretenden Hochwässer, die durch plötzliche starke Regengüsse entstehen, sind besondere Schutzvorkehrungen getroffen. Die Kleinbahnen, deren Gesamtnetz, außer den städtischen Straßenbahnen einen Umfang von 2000 km hat, 1 haben fast durchweg eine Spurweite von 1·067 m, so daß ein Übergang der Betriebsmittel von den Hauptbahnen stattfinden kann. Vielfach gehen sie auch in die Straßenbahnen der Städte über. Es lassen sich etwa 3 Gruppen unterscheiden: 1. Die von Soerabaja und den dort mündenden Eisenbahnen ausgehenden Linien, einschließlich der Kleinbahnen auf der Insel Madoera. 2. Die von Semarang ausgehenden Linien. 3. Die im nördlichen Teil der Insel liegenden Längslinien. An vielen Stellen schließen sich kurze Stichbahnen an. Die längsten Linien haben folgenden Umfang: Kadipaten-Cheribon Pekalongan-Semarang (297 km), Semarang-Goendhi (82 km), Goendhi-Tjepoc-Soerabaja (270 km) und Soerabaja-Kaliangit-Ostspitze der Insel Modoera (210 km). Nach Fertigstellung der zurzeit in Vorbereitung begriffenen Staatsbahn Kadipaten-Rantjaekek würde dieses Kleinbahnnetz das größte Stück einer zweiten, die Insel von Osten nach Westen durchziehenden Linie bilden. Nachrichten über die Betriebsergebnisse liegen nur für die Staatsbahnen vor. Für die ältere Zeit finden sie sich in den unten angeführten Aufsätzen von Snethlage, sowie in den alljährlich herausgegebenen Berichten über die Staatsbahnen in Niederländisch Indien, aus denen regelmäßig Auszüge im Arch. f. Ebw. (zuletzt Jahrg. 1913 S. 817 ff.) veröffentlicht werden. Es betrugen bei den Staatsbahnen und staatlichen Kleinbahnen mit javanischer Normalspur (1·067 m): Jahr Einnahmen Ausgaben Überschuß fl. fl. fl. 1878 259.849 129.087 130.782 1890 5,458.195 3,139.021 2,319.174 1900 11,770.110 6,218.417 5,551.893 1905 14,084.472 7,546.842 6,537.630 1910 21,421.466 10,862.780 10,608.686 1911 24,147.912 11,057.862 13,090.050 1912 27,155.299 12,584.069 14,571.220 Literatur: Snethlage, Die Kleinbahnen auf Java. Arch. f. Ebw. 1892, S. 277 ff. u. 550 ff. – Blum, Die Kleinbahnen Javas. Ztschr. f. Kleinb. 1905, S. 117 ff. – Die Tramwegen op Java, Denkschrift. 1908. Auszug in der Ztschr. f. Kleinb. 1908, S. 611 ff. Verslag der Staatsspoorwegen in Niederlandsch Indie. (Jahresberichte, die alljährlich veröffentlicht werden.) – Staatsspoor en Tramwegen op Java. Verkort verslag. Batavia (Amtlicher, jährlich veröffentlichter Bericht über die Betriebsergebnisse.) v. der Leyen. Joy, David, geboren 3. März 1825 in Leeds, gestorben 14. März 1903 in Hampstead, englischer Ingenieur, der auf fast allen Gebieten der Technik, besonders aber im Lokomotivbau, Hervorragendes leistete. Sein Vater war Leiter einer Ölpresse in Leeds. Im Jahre 1814 trat J. in dieses Werk ein, um mit den maschinellen Einrichtungen vertraut zu werden. Zwei Jahre später kam er in die Lokomotivfabrik von Fenton, Murray & Jackson, die er bald verließ, um in den Werken von Shephert & Todd, Leeds, die ab 1844 in den Besitz von E. B. Wilson übergingen, die Stelle eines Vorstandes im Konstruktionsbureau zu übernehmen. Zwischen 1850 und 1865 war er Vorstand des Maschinendienstes (Superintendent) bei einigen kleineren englischen Bahnen, von 1856 bis 1859 wieder bei E. B. Wilson, und dann einige Zeit bei einer Brückenbaufirma in Manchester. Vorübergehend betätigte er sich auch bei montanistischen Unternehmungen und bei großen Firmen im Schiff- und Kesselbau. 1 Berichte werden nur selten veröffentlicht. Im Jahre 1905 betrug der Umfang 1899 km, – seitdem sind aber eine Reihe weiterer Bahnen gebaut worden.

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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:44Z)

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/328>, abgerufen am 21.11.2024.