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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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außerhalb der Betriebserfordernisse unter besonderem Titel, so z. B. in Österreich als "außerordentliche Aufwendungen für bauliche Herstellungen und Fahrbetriebsmittelbeschaffung", eingestellt.


Irische Eisenbahnen, s. Großbritanniens und Irlands Eisenbahnen


Irrenbeförderung, s. Krankenbeförderung.


Island. Der seit Jahren schwebende Plan des Baues der ersten Eisenbahn in Island scheint der Verwirklichung insoferne näher gerückt zu sein, als im Jahre 1914 eine Ingenieurkommission eingesetzt wurde, die für das isländische Ministerium einen Bericht über den geplanten Bau ausarbeiten soll. Daß I. noch keine Eisenbahnen hat, ist nicht zu verwundern, da es, obgleich dreimal so groß wie Dänemark, nur etwa 90.000 Einwohner zählt. Die geplante erste isländische Eisenbahn soll von der Hauptstadt Reykjawik in östlicher Richtung nach den an der Südküste gelegenen Ämtern Arnes und Rangarvalli gehen, so daß die Bahn gegen 120 km lang werden würde. Die genannten Ämter, namentlich Arnes, bilden die fruchtbarsten Teile I., und hier hat auch die Landwirtschaft eine hohe Entwicklung erreicht, der gegenüber sich der Mangel einer Eisenbahnverbindung immer fühlbarer macht. Da nun aber in den Gebieten, die von der Eisenbahnlinie berührt werden, nur ungefähr 25.000 Menschen wohnen, kann die Bahn auf keinen erheblichen Personenverkehr rechnen, und soll sie daher auch so billig wie möglich gebaut werden. Nach den bisherigen Überschlägen würden sich die gesamten Kosten der Bahnanlage auf 31/2 Mill. dänische Kronen oder ungefähr 4 Mill. Mark stellen. Es sind zwar acht größere und verschiedene kleinere Brückenbauten erforderlich, doch muß in anderer Beziehung umsomehr gespart werden. So ist eine Spurweite von 1 m beabsichtigt. Jedenfalls würde die erste isländische Bahn eine der billigsten Eisenbahnen der Welt werden, indem man für den Bahnkilometer etwa 31.000 K berechnet. Das Vorhandensein genügender Wasserkraft würde nötigenfalls die Einführung elektrischen Betriebs ermöglichen. (Vgl. Ztg. & VDEV., 1914, Nr. 21).


Insolationsmessung, s. Meßinstrumente, elektrische.


Isolatoren (insulators; isolateurs; isolatori). Im weitern Sinne alle Nichtleiter oder schlechten Leiter für Elektrizität, wie Glas, Porzellan, Glimmer, Kautschuk, Guttapercha, Hartgummi, Seide, getrocknete Pflanzenfaser, Papier, Öle, atmosphärische Luft u. a. m., sofern sie dazu dienen, Elektrizitätsleiter untereinander und von der Erde so zu trennen - zu isolieren - daß ein Überfließen der Elektrizität von einem zum andern oder zur Erde verhindert oder doch nach Möglichkeit erschwert wird. Im engeren Sinne gilt die Bezeichnung für die als Träger elektrischer Freileitungen dienenden Nichtleiter. Zu diesen im Freien anzubringenden I. muß ein möglichst wetterbeständiges und festes Material gewählt werden, das seine Eigenschaft als Nichtleiter unter dem Einfluß der Luft und der Sonnenbestrahlung nicht verliert. Am besten eignet sich dazu das Porzellan, und zwar das sog. Hartfeuerporzellan (härtestes Feldspatporzellan).

Aber nicht nur von den Eigenschaften des Materials ist die Güte der Freileitungsisolatoren abhängig, sondern in hervorragendem Maße auch von ihrer Form. Die I. müssen eine solche Form erhalten, daß bei Regen und feuchter Luft das Überziehen der Oberfläche mit einer zusammenhängenden Feuchtigkeitsschicht nach Möglichkeit verhindert wird, weil andernfalls an jedem I. einem kleinen Teile der in der Leitung fließenden Elektrizität ein Abweg über die nasse Oberfläche des I. und des Stützpunktes zur Erde und zu benachbarten Freileitungen geboten wird. Dieser Verlust ist unter Umständen so groß, daß schon in verhältnismäßig geringer Entfernung von der Elektrizitätsquelle elektrischer Strom überhaupt nicht mehr oder doch nur ein unzulänglicher Rest in der Leitung nachweisbar ist. Deshalb wird für die I. die Glockenform gewählt. Der die Außenfläche treffende Regen fließt dann am untern Rande der Glocke ab, ohne die Innenfläche zu benetzen, so daß hier der leitende nasse Überzug durch eine geschlossene trockene Fläche unterbrochen ist.

Wenn nun damit auch der schädigenden Wirkung des Regens vorgebeugt wird, so kann doch nicht verhindert werden, daß bei Nebel und feuchter Luft die von der Luft getragenen feinen Wasserbläschen auch in das Innere der Glocke gelangen und nach und nach auch die Innenwandung mit Nässe überziehen. Beseitigen läßt sich dieser Mangel nicht, wohl aber läßt sich sein nachteiliger Einfluß auf die Isolation der Leitung dadurch nach Möglichkeit einschränken, daß der Weg, den die über die nasse Oberfläche von der Leitung abfließende Elektrizität nehmen muß, möglichst lang gemacht wird, so daß der Leitungswiderstand des Abflußweges entsprechend vergrößert und infolgedessen die Menge der abfließenden Elektrizität entsprechend verkleinert wird. Die I. erhalten deshalb nicht nur einen, sondern zwei, bei Hochspannungsleitungen auch drei und mehr Glockenmäntel und diese werden, Soweit es ohne Beeinträchtigung der Haltbarkeit

außerhalb der Betriebserfordernisse unter besonderem Titel, so z. B. in Österreich als „außerordentliche Aufwendungen für bauliche Herstellungen und Fahrbetriebsmittelbeschaffung“, eingestellt.


Irische Eisenbahnen, s. Großbritanniens und Irlands Eisenbahnen


Irrenbeförderung, s. Krankenbeförderung.


Island. Der seit Jahren schwebende Plan des Baues der ersten Eisenbahn in Island scheint der Verwirklichung insoferne näher gerückt zu sein, als im Jahre 1914 eine Ingenieurkommission eingesetzt wurde, die für das isländische Ministerium einen Bericht über den geplanten Bau ausarbeiten soll. Daß I. noch keine Eisenbahnen hat, ist nicht zu verwundern, da es, obgleich dreimal so groß wie Dänemark, nur etwa 90.000 Einwohner zählt. Die geplante erste isländische Eisenbahn soll von der Hauptstadt Reykjawik in östlicher Richtung nach den an der Südküste gelegenen Ämtern Arnes und Rangarvalli gehen, so daß die Bahn gegen 120 km lang werden würde. Die genannten Ämter, namentlich Arnes, bilden die fruchtbarsten Teile I., und hier hat auch die Landwirtschaft eine hohe Entwicklung erreicht, der gegenüber sich der Mangel einer Eisenbahnverbindung immer fühlbarer macht. Da nun aber in den Gebieten, die von der Eisenbahnlinie berührt werden, nur ungefähr 25.000 Menschen wohnen, kann die Bahn auf keinen erheblichen Personenverkehr rechnen, und soll sie daher auch so billig wie möglich gebaut werden. Nach den bisherigen Überschlägen würden sich die gesamten Kosten der Bahnanlage auf 31/2 Mill. dänische Kronen oder ungefähr 4 Mill. Mark stellen. Es sind zwar acht größere und verschiedene kleinere Brückenbauten erforderlich, doch muß in anderer Beziehung umsomehr gespart werden. So ist eine Spurweite von 1 m beabsichtigt. Jedenfalls würde die erste isländische Bahn eine der billigsten Eisenbahnen der Welt werden, indem man für den Bahnkilometer etwa 31.000 K berechnet. Das Vorhandensein genügender Wasserkraft würde nötigenfalls die Einführung elektrischen Betriebs ermöglichen. (Vgl. Ztg. & VDEV., 1914, Nr. 21).


Insolationsmessung, s. Meßinstrumente, elektrische.


Isolatoren (insulators; isolateurs; isolatori). Im weitern Sinne alle Nichtleiter oder schlechten Leiter für Elektrizität, wie Glas, Porzellan, Glimmer, Kautschuk, Guttapercha, Hartgummi, Seide, getrocknete Pflanzenfaser, Papier, Öle, atmosphärische Luft u. a. m., sofern sie dazu dienen, Elektrizitätsleiter untereinander und von der Erde so zu trennen – zu isolieren – daß ein Überfließen der Elektrizität von einem zum andern oder zur Erde verhindert oder doch nach Möglichkeit erschwert wird. Im engeren Sinne gilt die Bezeichnung für die als Träger elektrischer Freileitungen dienenden Nichtleiter. Zu diesen im Freien anzubringenden I. muß ein möglichst wetterbeständiges und festes Material gewählt werden, das seine Eigenschaft als Nichtleiter unter dem Einfluß der Luft und der Sonnenbestrahlung nicht verliert. Am besten eignet sich dazu das Porzellan, und zwar das sog. Hartfeuerporzellan (härtestes Feldspatporzellan).

Aber nicht nur von den Eigenschaften des Materials ist die Güte der Freileitungsisolatoren abhängig, sondern in hervorragendem Maße auch von ihrer Form. Die I. müssen eine solche Form erhalten, daß bei Regen und feuchter Luft das Überziehen der Oberfläche mit einer zusammenhängenden Feuchtigkeitsschicht nach Möglichkeit verhindert wird, weil andernfalls an jedem I. einem kleinen Teile der in der Leitung fließenden Elektrizität ein Abweg über die nasse Oberfläche des I. und des Stützpunktes zur Erde und zu benachbarten Freileitungen geboten wird. Dieser Verlust ist unter Umständen so groß, daß schon in verhältnismäßig geringer Entfernung von der Elektrizitätsquelle elektrischer Strom überhaupt nicht mehr oder doch nur ein unzulänglicher Rest in der Leitung nachweisbar ist. Deshalb wird für die I. die Glockenform gewählt. Der die Außenfläche treffende Regen fließt dann am untern Rande der Glocke ab, ohne die Innenfläche zu benetzen, so daß hier der leitende nasse Überzug durch eine geschlossene trockene Fläche unterbrochen ist.

Wenn nun damit auch der schädigenden Wirkung des Regens vorgebeugt wird, so kann doch nicht verhindert werden, daß bei Nebel und feuchter Luft die von der Luft getragenen feinen Wasserbläschen auch in das Innere der Glocke gelangen und nach und nach auch die Innenwandung mit Nässe überziehen. Beseitigen läßt sich dieser Mangel nicht, wohl aber läßt sich sein nachteiliger Einfluß auf die Isolation der Leitung dadurch nach Möglichkeit einschränken, daß der Weg, den die über die nasse Oberfläche von der Leitung abfließende Elektrizität nehmen muß, möglichst lang gemacht wird, so daß der Leitungswiderstand des Abflußweges entsprechend vergrößert und infolgedessen die Menge der abfließenden Elektrizität entsprechend verkleinert wird. Die I. erhalten deshalb nicht nur einen, sondern zwei, bei Hochspannungsleitungen auch drei und mehr Glockenmäntel und diese werden, Soweit es ohne Beeinträchtigung der Haltbarkeit

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[280/0295] außerhalb der Betriebserfordernisse unter besonderem Titel, so z. B. in Österreich als „außerordentliche Aufwendungen für bauliche Herstellungen und Fahrbetriebsmittelbeschaffung“, eingestellt. Irische Eisenbahnen, s. Großbritanniens und Irlands Eisenbahnen Irrenbeförderung, s. Krankenbeförderung. Island. Der seit Jahren schwebende Plan des Baues der ersten Eisenbahn in Island scheint der Verwirklichung insoferne näher gerückt zu sein, als im Jahre 1914 eine Ingenieurkommission eingesetzt wurde, die für das isländische Ministerium einen Bericht über den geplanten Bau ausarbeiten soll. Daß I. noch keine Eisenbahnen hat, ist nicht zu verwundern, da es, obgleich dreimal so groß wie Dänemark, nur etwa 90.000 Einwohner zählt. Die geplante erste isländische Eisenbahn soll von der Hauptstadt Reykjawik in östlicher Richtung nach den an der Südküste gelegenen Ämtern Arnes und Rangarvalli gehen, so daß die Bahn gegen 120 km lang werden würde. Die genannten Ämter, namentlich Arnes, bilden die fruchtbarsten Teile I., und hier hat auch die Landwirtschaft eine hohe Entwicklung erreicht, der gegenüber sich der Mangel einer Eisenbahnverbindung immer fühlbarer macht. Da nun aber in den Gebieten, die von der Eisenbahnlinie berührt werden, nur ungefähr 25.000 Menschen wohnen, kann die Bahn auf keinen erheblichen Personenverkehr rechnen, und soll sie daher auch so billig wie möglich gebaut werden. Nach den bisherigen Überschlägen würden sich die gesamten Kosten der Bahnanlage auf 31/2 Mill. dänische Kronen oder ungefähr 4 Mill. Mark stellen. Es sind zwar acht größere und verschiedene kleinere Brückenbauten erforderlich, doch muß in anderer Beziehung umsomehr gespart werden. So ist eine Spurweite von 1 m beabsichtigt. Jedenfalls würde die erste isländische Bahn eine der billigsten Eisenbahnen der Welt werden, indem man für den Bahnkilometer etwa 31.000 K berechnet. Das Vorhandensein genügender Wasserkraft würde nötigenfalls die Einführung elektrischen Betriebs ermöglichen. (Vgl. Ztg. & VDEV., 1914, Nr. 21). Insolationsmessung, s. Meßinstrumente, elektrische. Isolatoren (insulators; isolateurs; isolatori). Im weitern Sinne alle Nichtleiter oder schlechten Leiter für Elektrizität, wie Glas, Porzellan, Glimmer, Kautschuk, Guttapercha, Hartgummi, Seide, getrocknete Pflanzenfaser, Papier, Öle, atmosphärische Luft u. a. m., sofern sie dazu dienen, Elektrizitätsleiter untereinander und von der Erde so zu trennen – zu isolieren – daß ein Überfließen der Elektrizität von einem zum andern oder zur Erde verhindert oder doch nach Möglichkeit erschwert wird. Im engeren Sinne gilt die Bezeichnung für die als Träger elektrischer Freileitungen dienenden Nichtleiter. Zu diesen im Freien anzubringenden I. muß ein möglichst wetterbeständiges und festes Material gewählt werden, das seine Eigenschaft als Nichtleiter unter dem Einfluß der Luft und der Sonnenbestrahlung nicht verliert. Am besten eignet sich dazu das Porzellan, und zwar das sog. Hartfeuerporzellan (härtestes Feldspatporzellan). Aber nicht nur von den Eigenschaften des Materials ist die Güte der Freileitungsisolatoren abhängig, sondern in hervorragendem Maße auch von ihrer Form. Die I. müssen eine solche Form erhalten, daß bei Regen und feuchter Luft das Überziehen der Oberfläche mit einer zusammenhängenden Feuchtigkeitsschicht nach Möglichkeit verhindert wird, weil andernfalls an jedem I. einem kleinen Teile der in der Leitung fließenden Elektrizität ein Abweg über die nasse Oberfläche des I. und des Stützpunktes zur Erde und zu benachbarten Freileitungen geboten wird. Dieser Verlust ist unter Umständen so groß, daß schon in verhältnismäßig geringer Entfernung von der Elektrizitätsquelle elektrischer Strom überhaupt nicht mehr oder doch nur ein unzulänglicher Rest in der Leitung nachweisbar ist. Deshalb wird für die I. die Glockenform gewählt. Der die Außenfläche treffende Regen fließt dann am untern Rande der Glocke ab, ohne die Innenfläche zu benetzen, so daß hier der leitende nasse Überzug durch eine geschlossene trockene Fläche unterbrochen ist. Wenn nun damit auch der schädigenden Wirkung des Regens vorgebeugt wird, so kann doch nicht verhindert werden, daß bei Nebel und feuchter Luft die von der Luft getragenen feinen Wasserbläschen auch in das Innere der Glocke gelangen und nach und nach auch die Innenwandung mit Nässe überziehen. Beseitigen läßt sich dieser Mangel nicht, wohl aber läßt sich sein nachteiliger Einfluß auf die Isolation der Leitung dadurch nach Möglichkeit einschränken, daß der Weg, den die über die nasse Oberfläche von der Leitung abfließende Elektrizität nehmen muß, möglichst lang gemacht wird, so daß der Leitungswiderstand des Abflußweges entsprechend vergrößert und infolgedessen die Menge der abfließenden Elektrizität entsprechend verkleinert wird. Die I. erhalten deshalb nicht nur einen, sondern zwei, bei Hochspannungsleitungen auch drei und mehr Glockenmäntel und diese werden, Soweit es ohne Beeinträchtigung der Haltbarkeit

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/295>, abgerufen am 22.12.2024.