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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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"Ochsenzoll" endigt. Die westlichen beiden Gleise dienen dem Personenverkehr - der in Ohlsdorf direkt auf die Hochbahn übergeleitet wird -, das dritte dient dem Güterverkehr im Anschluß an den preußischen Staatsbahnhof Ohlsdorf. Der Betrieb dürfte gleichfalls der bestehenden Gesellschaft übertragen werden, bezüglich der Personenzüge zu den Bedingungen des Abkommens über die Walddörfer Bahn, bezüglich der Güterzüge auf eigene Rechnung gegen eine Abgabe von 20% des Rohertrages; die Betriebsmittel für den Güterverkehr beschafft die Gesellschaft. Wie bei der Walddörfer Bahn, soll ein Teil der Baukosten auf den Grundbesitz umgelegt werden, der beim Verkauf von baureifem Gelände in dem von der Bahn erschlossenen Gebiet mit einer Steuer von 0·5 M. für 1 m2 belastet wird. Die Baukosten der dreigleisigen Bahn einschließlich der Güterbahnhöfe, des Betriebsbahnhofs beim Ochsenzoll und einschließlich der elektrischen Ausrüstung, Signale und Betriebsmittel werden sich auf 7·16 Mill. M. belaufen, ungerechnet die Kosten für die technischen Vorarbeiten und den Grunderwerb. Während auf den Personengleisen die gleichen Triebwagen wie auf der Hochbahn verkehren, die den Strom von einer dritten Schiene abnehmen, sollen die Güterzüge im Oberleitungsbetrieb durch elektrische Lokomotiven befördert werden. Vorläufig werden für den Personenverkehr die Zwischenhaltestellen Fuhlsbüttel und Langenhorn-Mitte, für den Güterverkehr die Stationen Langenhorn-Mitte und Ochsenzoll angelegt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Bahn späterhin vom Ochsenzoll nach den preußischen Dörfern Garstedt, Tangstedt und Wakendorf fortgesetzt wird. Eine Seitenlinie von Eppendorf nach Groß-Borstel soll gleich falls bis Langenhorn und zum Ochsenzoll gebaut werden.

Kemmann.


Handbaum, s. Abschlußvorrichtungen.


Handbremse, s. Bremsen.


Handfalle der Weichen-, Riegel- oder Signalhebel (spring catch or latch lock; manette a ressort, verrou; impugnatura a molla od a paletto) ist eine mit dem Stellhebel verbundene, unter Federdruck stehende Vorrichtung, die den Hebel in den beiden Endstellungen festhält und vor dem Umlegen und Zurücklegen des Hebels ausgehoben werden muß.

Bei den Weichen- und Riegelhebeln, die durch Fahrstraßenhebel festgelegt werden können, hindert die angehobene H. das Umlegen des Fahrstraßenhebels, bei Signalhebeln hindert sie das Zurücklegen des Fahrstraßenhebels.

Hoogen.


Handlaternen, s. Signallaternen.


Handsignal (hand signal; signal a main; segnale a mano), ein durch Hand- und Armbewegungen oder durch Schwenken von Signalfahnen, Signalscheiben, Laternen oder anderen Gegenständen gegebenes Signal. Es kommt hauptsächlich als Wärtersignal (s. d.), aber auch als Rangiersignal vor. In der deutschen Signalordnung ist das Wärtersignal 6a (der Zug soll halten) ausdrücklich als H. bezeichnet. Auch in manchen anderen Signalvorschriften werden H. als besondere Signalgruppe aufgeführt. Das holländische Signalreglement hat die "Handseinen", das dänische die "Haandsignaler".

Hoogen.


Handsignalscheiben, s. Wärtersignale.


Hardy, J. George, Ingenieur, geboren 1851 in Sotteville bei Rouen in Frankreich, gestorben 1914 als Patentanwalt in Wien, ist ein Sohn des Schülers Stephensons John Hardy, des Erfinders der Vakuumbremse. H. wurde 1886 kontinentaler Direktor der Vacuum Brake Co. in London. Als Frucht seiner Tätigkeit in dieser Stellung ist u. a. die Erfindung der automatischen Einkammer-Vakuumbremse zu nennen.


Harfengleise (sorting gridiron; grille; grigliato di binari) nennt man eine Gruppe von beiderseits angeschlossenen Parallelgleisen, deren Achse im Grundriß meist gegen die Bahnhofsachse geneigt ist. Die H. haben in der Regel gleiche nutzbare Länge. Sie werden auf Verschiebebahnhöfen mit durchgehendem Gefälle zum Ordnen der Wagen nach Stationen benutzt. Sie sind zuerst in England angewandt worden; dort wurden sie wegen ihrer Form als "Rost" (gridiron) bezeichnet (s. Verschiebebahnhöfe).

Oder.


Harkort, Friedrich, geb. am 22. Februar 1793 in Harkorten (Westfalen), gest. am 6. März 1880, war in Wort und Schrift ein eifriger Förderer der ersten Eisenbahnbestrebungen im Rheinland und in Westfalen. Von vornherein den Wert der Eisenbahnen richtig erkennend, wies er bereits im Jahre 1825, kurz nach Eröffnung der ersten englischen Eisenbahn von Darlington nach Stockton in der Zeitschrift "Hermann" auf die Bedeutung der Eisenbahnen hin und stellte im folgenden Jahre eine den heutigen Schwebe- und Drahtseilbahnen ähnliche Probebahn in Elberfeld auf, um die Möglichkeit der Verbindung des industriereichen Wuppertales mit den Ruhrkohlenfeldern durch eine Schienenbahn darzutun. H. trat insbesondere sehr energisch ein für den Bau einer Bahn vom Rhein zur Weser (Minden). Seinen eifrigen Bemühungen war jedoch ein unmittelbarer, praktischer Erfolg nicht beschieden. Seit 1834 trat H. - im Gegensatz zum vorhergehenden Jahrzehnt - nur noch verhältnismäßig wenig in Eisenbahnangelegenheiten hervor.

„Ochsenzoll“ endigt. Die westlichen beiden Gleise dienen dem Personenverkehr – der in Ohlsdorf direkt auf die Hochbahn übergeleitet wird –, das dritte dient dem Güterverkehr im Anschluß an den preußischen Staatsbahnhof Ohlsdorf. Der Betrieb dürfte gleichfalls der bestehenden Gesellschaft übertragen werden, bezüglich der Personenzüge zu den Bedingungen des Abkommens über die Walddörfer Bahn, bezüglich der Güterzüge auf eigene Rechnung gegen eine Abgabe von 20% des Rohertrages; die Betriebsmittel für den Güterverkehr beschafft die Gesellschaft. Wie bei der Walddörfer Bahn, soll ein Teil der Baukosten auf den Grundbesitz umgelegt werden, der beim Verkauf von baureifem Gelände in dem von der Bahn erschlossenen Gebiet mit einer Steuer von 0·5 M. für 1 m2 belastet wird. Die Baukosten der dreigleisigen Bahn einschließlich der Güterbahnhöfe, des Betriebsbahnhofs beim Ochsenzoll und einschließlich der elektrischen Ausrüstung, Signale und Betriebsmittel werden sich auf 7·16 Mill. M. belaufen, ungerechnet die Kosten für die technischen Vorarbeiten und den Grunderwerb. Während auf den Personengleisen die gleichen Triebwagen wie auf der Hochbahn verkehren, die den Strom von einer dritten Schiene abnehmen, sollen die Güterzüge im Oberleitungsbetrieb durch elektrische Lokomotiven befördert werden. Vorläufig werden für den Personenverkehr die Zwischenhaltestellen Fuhlsbüttel und Langenhorn-Mitte, für den Güterverkehr die Stationen Langenhorn-Mitte und Ochsenzoll angelegt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Bahn späterhin vom Ochsenzoll nach den preußischen Dörfern Garstedt, Tangstedt und Wakendorf fortgesetzt wird. Eine Seitenlinie von Eppendorf nach Groß-Borstel soll gleich falls bis Langenhorn und zum Ochsenzoll gebaut werden.

Kemmann.


Handbaum, s. Abschlußvorrichtungen.


Handbremse, s. Bremsen.


Handfalle der Weichen-, Riegel- oder Signalhebel (spring catch or latch lock; manette à ressort, verrou; impugnatura a molla od a paletto) ist eine mit dem Stellhebel verbundene, unter Federdruck stehende Vorrichtung, die den Hebel in den beiden Endstellungen festhält und vor dem Umlegen und Zurücklegen des Hebels ausgehoben werden muß.

Bei den Weichen- und Riegelhebeln, die durch Fahrstraßenhebel festgelegt werden können, hindert die angehobene H. das Umlegen des Fahrstraßenhebels, bei Signalhebeln hindert sie das Zurücklegen des Fahrstraßenhebels.

Hoogen.


Handlaternen, s. Signallaternen.


Handsignal (hand signal; signal à main; segnale a mano), ein durch Hand- und Armbewegungen oder durch Schwenken von Signalfahnen, Signalscheiben, Laternen oder anderen Gegenständen gegebenes Signal. Es kommt hauptsächlich als Wärtersignal (s. d.), aber auch als Rangiersignal vor. In der deutschen Signalordnung ist das Wärtersignal 6a (der Zug soll halten) ausdrücklich als H. bezeichnet. Auch in manchen anderen Signalvorschriften werden H. als besondere Signalgruppe aufgeführt. Das holländische Signalreglement hat die „Handseinen“, das dänische die „Haandsignaler“.

Hoogen.


Handsignalscheiben, s. Wärtersignale.


Hardy, J. George, Ingenieur, geboren 1851 in Sotteville bei Rouen in Frankreich, gestorben 1914 als Patentanwalt in Wien, ist ein Sohn des Schülers Stephensons John Hardy, des Erfinders der Vakuumbremse. H. wurde 1886 kontinentaler Direktor der Vacuum Brake Co. in London. Als Frucht seiner Tätigkeit in dieser Stellung ist u. a. die Erfindung der automatischen Einkammer-Vakuumbremse zu nennen.


Harfengleise (sorting gridiron; grille; grigliato di binari) nennt man eine Gruppe von beiderseits angeschlossenen Parallelgleisen, deren Achse im Grundriß meist gegen die Bahnhofsachse geneigt ist. Die H. haben in der Regel gleiche nutzbare Länge. Sie werden auf Verschiebebahnhöfen mit durchgehendem Gefälle zum Ordnen der Wagen nach Stationen benutzt. Sie sind zuerst in England angewandt worden; dort wurden sie wegen ihrer Form als „Rost“ (gridiron) bezeichnet (s. Verschiebebahnhöfe).

Oder.


Harkort, Friedrich, geb. am 22. Februar 1793 in Harkorten (Westfalen), gest. am 6. März 1880, war in Wort und Schrift ein eifriger Förderer der ersten Eisenbahnbestrebungen im Rheinland und in Westfalen. Von vornherein den Wert der Eisenbahnen richtig erkennend, wies er bereits im Jahre 1825, kurz nach Eröffnung der ersten englischen Eisenbahn von Darlington nach Stockton in der Zeitschrift „Hermann“ auf die Bedeutung der Eisenbahnen hin und stellte im folgenden Jahre eine den heutigen Schwebe- und Drahtseilbahnen ähnliche Probebahn in Elberfeld auf, um die Möglichkeit der Verbindung des industriereichen Wuppertales mit den Ruhrkohlenfeldern durch eine Schienenbahn darzutun. H. trat insbesondere sehr energisch ein für den Bau einer Bahn vom Rhein zur Weser (Minden). Seinen eifrigen Bemühungen war jedoch ein unmittelbarer, praktischer Erfolg nicht beschieden. Seit 1834 trat H. – im Gegensatz zum vorhergehenden Jahrzehnt – nur noch verhältnismäßig wenig in Eisenbahnangelegenheiten hervor.

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[114/0125] „Ochsenzoll“ endigt. Die westlichen beiden Gleise dienen dem Personenverkehr – der in Ohlsdorf direkt auf die Hochbahn übergeleitet wird –, das dritte dient dem Güterverkehr im Anschluß an den preußischen Staatsbahnhof Ohlsdorf. Der Betrieb dürfte gleichfalls der bestehenden Gesellschaft übertragen werden, bezüglich der Personenzüge zu den Bedingungen des Abkommens über die Walddörfer Bahn, bezüglich der Güterzüge auf eigene Rechnung gegen eine Abgabe von 20% des Rohertrages; die Betriebsmittel für den Güterverkehr beschafft die Gesellschaft. Wie bei der Walddörfer Bahn, soll ein Teil der Baukosten auf den Grundbesitz umgelegt werden, der beim Verkauf von baureifem Gelände in dem von der Bahn erschlossenen Gebiet mit einer Steuer von 0·5 M. für 1 m2 belastet wird. Die Baukosten der dreigleisigen Bahn einschließlich der Güterbahnhöfe, des Betriebsbahnhofs beim Ochsenzoll und einschließlich der elektrischen Ausrüstung, Signale und Betriebsmittel werden sich auf 7·16 Mill. M. belaufen, ungerechnet die Kosten für die technischen Vorarbeiten und den Grunderwerb. Während auf den Personengleisen die gleichen Triebwagen wie auf der Hochbahn verkehren, die den Strom von einer dritten Schiene abnehmen, sollen die Güterzüge im Oberleitungsbetrieb durch elektrische Lokomotiven befördert werden. Vorläufig werden für den Personenverkehr die Zwischenhaltestellen Fuhlsbüttel und Langenhorn-Mitte, für den Güterverkehr die Stationen Langenhorn-Mitte und Ochsenzoll angelegt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Bahn späterhin vom Ochsenzoll nach den preußischen Dörfern Garstedt, Tangstedt und Wakendorf fortgesetzt wird. Eine Seitenlinie von Eppendorf nach Groß-Borstel soll gleich falls bis Langenhorn und zum Ochsenzoll gebaut werden. Kemmann. Handbaum, s. Abschlußvorrichtungen. Handbremse, s. Bremsen. Handfalle der Weichen-, Riegel- oder Signalhebel (spring catch or latch lock; manette à ressort, verrou; impugnatura a molla od a paletto) ist eine mit dem Stellhebel verbundene, unter Federdruck stehende Vorrichtung, die den Hebel in den beiden Endstellungen festhält und vor dem Umlegen und Zurücklegen des Hebels ausgehoben werden muß. Bei den Weichen- und Riegelhebeln, die durch Fahrstraßenhebel festgelegt werden können, hindert die angehobene H. das Umlegen des Fahrstraßenhebels, bei Signalhebeln hindert sie das Zurücklegen des Fahrstraßenhebels. Hoogen. Handlaternen, s. Signallaternen. Handsignal (hand signal; signal à main; segnale a mano), ein durch Hand- und Armbewegungen oder durch Schwenken von Signalfahnen, Signalscheiben, Laternen oder anderen Gegenständen gegebenes Signal. Es kommt hauptsächlich als Wärtersignal (s. d.), aber auch als Rangiersignal vor. In der deutschen Signalordnung ist das Wärtersignal 6a (der Zug soll halten) ausdrücklich als H. bezeichnet. Auch in manchen anderen Signalvorschriften werden H. als besondere Signalgruppe aufgeführt. Das holländische Signalreglement hat die „Handseinen“, das dänische die „Haandsignaler“. Hoogen. Handsignalscheiben, s. Wärtersignale. Hardy, J. George, Ingenieur, geboren 1851 in Sotteville bei Rouen in Frankreich, gestorben 1914 als Patentanwalt in Wien, ist ein Sohn des Schülers Stephensons John Hardy, des Erfinders der Vakuumbremse. H. wurde 1886 kontinentaler Direktor der Vacuum Brake Co. in London. Als Frucht seiner Tätigkeit in dieser Stellung ist u. a. die Erfindung der automatischen Einkammer-Vakuumbremse zu nennen. Harfengleise (sorting gridiron; grille; grigliato di binari) nennt man eine Gruppe von beiderseits angeschlossenen Parallelgleisen, deren Achse im Grundriß meist gegen die Bahnhofsachse geneigt ist. Die H. haben in der Regel gleiche nutzbare Länge. Sie werden auf Verschiebebahnhöfen mit durchgehendem Gefälle zum Ordnen der Wagen nach Stationen benutzt. Sie sind zuerst in England angewandt worden; dort wurden sie wegen ihrer Form als „Rost“ (gridiron) bezeichnet (s. Verschiebebahnhöfe). Oder. Harkort, Friedrich, geb. am 22. Februar 1793 in Harkorten (Westfalen), gest. am 6. März 1880, war in Wort und Schrift ein eifriger Förderer der ersten Eisenbahnbestrebungen im Rheinland und in Westfalen. Von vornherein den Wert der Eisenbahnen richtig erkennend, wies er bereits im Jahre 1825, kurz nach Eröffnung der ersten englischen Eisenbahn von Darlington nach Stockton in der Zeitschrift „Hermann“ auf die Bedeutung der Eisenbahnen hin und stellte im folgenden Jahre eine den heutigen Schwebe- und Drahtseilbahnen ähnliche Probebahn in Elberfeld auf, um die Möglichkeit der Verbindung des industriereichen Wuppertales mit den Ruhrkohlenfeldern durch eine Schienenbahn darzutun. H. trat insbesondere sehr energisch ein für den Bau einer Bahn vom Rhein zur Weser (Minden). Seinen eifrigen Bemühungen war jedoch ein unmittelbarer, praktischer Erfolg nicht beschieden. Seit 1834 trat H. – im Gegensatz zum vorhergehenden Jahrzehnt – nur noch verhältnismäßig wenig in Eisenbahnangelegenheiten hervor.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/125>, abgerufen am 21.11.2024.