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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Diese Gedanken verwirklicht in erster Linie das Lagerungssystem der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Martini und Hüneke in Berlin.

Bei diesem Verfahren werden nicht nur die an sich richtigen Vorbeugungsmittel gegeben, sondern es ist auch dafür gesorgt, daß die Sicherheitselemente nicht durch Unaufmerksamkeit der Bedienung wirkungslos werden können. Die Sicherheit ist also bei Anwendung dieses Systems zwangsläufig.

Durch Einführung nichtoxydierender Gase in die Behälter, Armaturen und Rohrleitungen der Anlagen zur Aufnahme feuergefährlicher Flüssigkeiten wird die Möglichkeit der Entzündung und Explosion im Innern ausgeschlossen, während durch sinnreiche Konstruktionen weiter dafür gesorgt ist, daß bei etwaigen Beschädigungen oder Undichtigkeiten aller Anschlüsse, Armaturen und Rohrleitungen die feuergefährliche Flüssigkeit nicht austreten kann. Diese Leitungen, Armaturen und Ventile (Abb. 76) sind mit einem Mantel umgeben, der das Schutzgas enthält. In der Mantelleitung ist der Gasdruck an jeder Stelle gleich groß, während der Flüssigkeitsdruck im Innenrohre entsprechend der überwundenen Steighöhe sich vermindert. - Bei Undichtigkeit: 1. der Innenleitung kann demnach keine Flüssigkeit austreten, sondern nur Gas eintreten. Dieses drängt dann die Flüssigkeit in den Behälter zurück,

2. des Mantelrohres entweicht das Druckgas; infolge der hierdurch entstehenden Entspannung sinkt die Flüssigkeit zurück. Diese Wirkungsweise tritt an allen Stellen der Armaturen, Leitungen und Ventile, die durchgehend ummantelt sind, ein. Abb. 77 zeigt eine schematische Darstellung einer unterirdischen Lagerung im Querschnitt.

Zur vollkommenen Durchbildung gehört nun noch die bruchsichere Ausführung der Zapfhähne (Abb. 78), die Einbettung des Vorratsbehälters in die Erde derart, daß er durch sorgfältige Umwickelung mit geteerten Bändern gegen Verrosten geschützt ist.

Der Möglichkeit, daß nach einem Rohrbruch, also nach dem Entweichen des Schutzgases, an der Bruchstelle atmosphärische Luft, also sauerstoffhaltiges Gas in den Behälter dringt, wird dadurch vorgebeugt, daß an den Rohrenden im Behälter sog. Diffusionsverschlüsse angebracht werden, in denen etwas von der im Behälter befindlichen Flüssigkeit stehen bleibt, die eine Trennung von Luft und Schutzgas aufrecht erhält.

Wenn es sich um große Lagermengen handelt, in deren Behältern daher auch große Schutzgasmengen verwendet werden, werden Apparate gebaut, durch die die Schutzgase in zwangsläufig gesicherter Weise zuverlässig hergestellt werden.

Die Eigenart der Bauart ergibt nicht nur Zwangsläufigkeit der Sicherheitselemente, indem die Anlage betriebsmäßig nicht bedient werden kann, wenn kein Schutzgas angeschlossen ist, sondern sie gewährleistet auch eine ständige selbsttätige Kontrolle für Dichtigkeit der Anschlüsse und Leitungen.

Die Sicherstellung der feuergefährlichen Flüssigkeiten erstreckt sich nicht allein auf die Lagerung, sondern begreift auch die Sicherstellung von feuergefährlichen Flüssigkeiten bei der Handhabung in den Betrieben in sich.

Bei diesen Vorrichtungen ist der Versandkessel möglichst tief gelagert, damit bei einem etwaigen Zusammenstoß mit einem anderen Wagen sein Fall möglichst gering ist. Der Kessel ist besonders stark ausgeführt, mit einer Isolierschicht versehen, damit die feuergefährliche Flüssigkeit bei Außenfeuer nicht erhitzt werden kann; in seinem Deckel befinden sich die bruchsicheren Anschlußteile, durch die beim Abfüllen des Benzins der Kessel mit Schutzgas erfüllt und er selber vor etwaiger Explosionsgefahr geschützt wird.

Dieses System der Lagerung ist explosions- und brandsicher. Durch die zuverlässige Sicherstellung der feuergefährlichen Flüssigkeiten ist der Vorteil geschaffen, daß die Behörden von den sehr einengenden landespolizeilichen Vorschriften abgehen, so daß Störungen vermieden werden und eine große Bewegungsfreiheit möglich ist. Dabei sind beliebig große Mengen vollständig ungefährlich, während bei Anwendung der früheren Vorschriften selbst die kleinsten Mengen immer noch große Gefahren bedeuten. Außerdem ist diese Lagerung noch wirtschaftlich vorteilhaft durch Fortfall der Verdampfungs- und Verschüttungsverluste, der teuern Schutzzonen, der sog. feuersicheren Keller und durch Gewährung von Prämienermäßigungen seitens der Feuerversicherungen.

Abgesehen von dem genannten Verfahren, wurden in letzter Zeit noch verschiedene andere Versuche gemacht, brauchbare Lagerungen von feuergefährlichen Flüssigkeiten einzurichten. Es seien hier die Verfahren von Lange-Ruppel, das Schwelmer und das Salzkottener Verfahren erwähnt.

Dolezalek.


Feuertür, auch Heiztür (fire door, stoke holedoor; porte de foyer; porta del focolare), der Verschluß der in der Rück- oder Seitenwand des Feuerkastens zur Beschickung des Rosts angebrachten Feuerungsöffnung.

Am gebräuchlichsten sind einflügelige Drehtüren mit einem stets an der Führerseite, also meist rechts angebrachten Scharnier (Abb. 79); sie werden innen durch ein Schutzblech

Diese Gedanken verwirklicht in erster Linie das Lagerungssystem der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Martini und Hüneke in Berlin.

Bei diesem Verfahren werden nicht nur die an sich richtigen Vorbeugungsmittel gegeben, sondern es ist auch dafür gesorgt, daß die Sicherheitselemente nicht durch Unaufmerksamkeit der Bedienung wirkungslos werden können. Die Sicherheit ist also bei Anwendung dieses Systems zwangsläufig.

Durch Einführung nichtoxydierender Gase in die Behälter, Armaturen und Rohrleitungen der Anlagen zur Aufnahme feuergefährlicher Flüssigkeiten wird die Möglichkeit der Entzündung und Explosion im Innern ausgeschlossen, während durch sinnreiche Konstruktionen weiter dafür gesorgt ist, daß bei etwaigen Beschädigungen oder Undichtigkeiten aller Anschlüsse, Armaturen und Rohrleitungen die feuergefährliche Flüssigkeit nicht austreten kann. Diese Leitungen, Armaturen und Ventile (Abb. 76) sind mit einem Mantel umgeben, der das Schutzgas enthält. In der Mantelleitung ist der Gasdruck an jeder Stelle gleich groß, während der Flüssigkeitsdruck im Innenrohre entsprechend der überwundenen Steighöhe sich vermindert. – Bei Undichtigkeit: 1. der Innenleitung kann demnach keine Flüssigkeit austreten, sondern nur Gas eintreten. Dieses drängt dann die Flüssigkeit in den Behälter zurück,

2. des Mantelrohres entweicht das Druckgas; infolge der hierdurch entstehenden Entspannung sinkt die Flüssigkeit zurück. Diese Wirkungsweise tritt an allen Stellen der Armaturen, Leitungen und Ventile, die durchgehend ummantelt sind, ein. Abb. 77 zeigt eine schematische Darstellung einer unterirdischen Lagerung im Querschnitt.

Zur vollkommenen Durchbildung gehört nun noch die bruchsichere Ausführung der Zapfhähne (Abb. 78), die Einbettung des Vorratsbehälters in die Erde derart, daß er durch sorgfältige Umwickelung mit geteerten Bändern gegen Verrosten geschützt ist.

Der Möglichkeit, daß nach einem Rohrbruch, also nach dem Entweichen des Schutzgases, an der Bruchstelle atmosphärische Luft, also sauerstoffhaltiges Gas in den Behälter dringt, wird dadurch vorgebeugt, daß an den Rohrenden im Behälter sog. Diffusionsverschlüsse angebracht werden, in denen etwas von der im Behälter befindlichen Flüssigkeit stehen bleibt, die eine Trennung von Luft und Schutzgas aufrecht erhält.

Wenn es sich um große Lagermengen handelt, in deren Behältern daher auch große Schutzgasmengen verwendet werden, werden Apparate gebaut, durch die die Schutzgase in zwangsläufig gesicherter Weise zuverlässig hergestellt werden.

Die Eigenart der Bauart ergibt nicht nur Zwangsläufigkeit der Sicherheitselemente, indem die Anlage betriebsmäßig nicht bedient werden kann, wenn kein Schutzgas angeschlossen ist, sondern sie gewährleistet auch eine ständige selbsttätige Kontrolle für Dichtigkeit der Anschlüsse und Leitungen.

Die Sicherstellung der feuergefährlichen Flüssigkeiten erstreckt sich nicht allein auf die Lagerung, sondern begreift auch die Sicherstellung von feuergefährlichen Flüssigkeiten bei der Handhabung in den Betrieben in sich.

Bei diesen Vorrichtungen ist der Versandkessel möglichst tief gelagert, damit bei einem etwaigen Zusammenstoß mit einem anderen Wagen sein Fall möglichst gering ist. Der Kessel ist besonders stark ausgeführt, mit einer Isolierschicht versehen, damit die feuergefährliche Flüssigkeit bei Außenfeuer nicht erhitzt werden kann; in seinem Deckel befinden sich die bruchsicheren Anschlußteile, durch die beim Abfüllen des Benzins der Kessel mit Schutzgas erfüllt und er selber vor etwaiger Explosionsgefahr geschützt wird.

Dieses System der Lagerung ist explosions- und brandsicher. Durch die zuverlässige Sicherstellung der feuergefährlichen Flüssigkeiten ist der Vorteil geschaffen, daß die Behörden von den sehr einengenden landespolizeilichen Vorschriften abgehen, so daß Störungen vermieden werden und eine große Bewegungsfreiheit möglich ist. Dabei sind beliebig große Mengen vollständig ungefährlich, während bei Anwendung der früheren Vorschriften selbst die kleinsten Mengen immer noch große Gefahren bedeuten. Außerdem ist diese Lagerung noch wirtschaftlich vorteilhaft durch Fortfall der Verdampfungs- und Verschüttungsverluste, der teuern Schutzzonen, der sog. feuersicheren Keller und durch Gewährung von Prämienermäßigungen seitens der Feuerversicherungen.

Abgesehen von dem genannten Verfahren, wurden in letzter Zeit noch verschiedene andere Versuche gemacht, brauchbare Lagerungen von feuergefährlichen Flüssigkeiten einzurichten. Es seien hier die Verfahren von Lange-Ruppel, das Schwelmer und das Salzkottener Verfahren erwähnt.

Dolezalek.


Feuertür, auch Heiztür (fire door, stoke holedoor; porte de foyer; porta del focolare), der Verschluß der in der Rück- oder Seitenwand des Feuerkastens zur Beschickung des Rosts angebrachten Feuerungsöffnung.

Am gebräuchlichsten sind einflügelige Drehtüren mit einem stets an der Führerseite, also meist rechts angebrachten Scharnier (Abb. 79); sie werden innen durch ein Schutzblech

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[75/0083] Diese Gedanken verwirklicht in erster Linie das Lagerungssystem der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Martini und Hüneke in Berlin. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die an sich richtigen Vorbeugungsmittel gegeben, sondern es ist auch dafür gesorgt, daß die Sicherheitselemente nicht durch Unaufmerksamkeit der Bedienung wirkungslos werden können. Die Sicherheit ist also bei Anwendung dieses Systems zwangsläufig. Durch Einführung nichtoxydierender Gase in die Behälter, Armaturen und Rohrleitungen der Anlagen zur Aufnahme feuergefährlicher Flüssigkeiten wird die Möglichkeit der Entzündung und Explosion im Innern ausgeschlossen, während durch sinnreiche Konstruktionen weiter dafür gesorgt ist, daß bei etwaigen Beschädigungen oder Undichtigkeiten aller Anschlüsse, Armaturen und Rohrleitungen die feuergefährliche Flüssigkeit nicht austreten kann. Diese Leitungen, Armaturen und Ventile (Abb. 76) sind mit einem Mantel umgeben, der das Schutzgas enthält. In der Mantelleitung ist der Gasdruck an jeder Stelle gleich groß, während der Flüssigkeitsdruck im Innenrohre entsprechend der überwundenen Steighöhe sich vermindert. – Bei Undichtigkeit: 1. der Innenleitung kann demnach keine Flüssigkeit austreten, sondern nur Gas eintreten. Dieses drängt dann die Flüssigkeit in den Behälter zurück, 2. des Mantelrohres entweicht das Druckgas; infolge der hierdurch entstehenden Entspannung sinkt die Flüssigkeit zurück. Diese Wirkungsweise tritt an allen Stellen der Armaturen, Leitungen und Ventile, die durchgehend ummantelt sind, ein. Abb. 77 zeigt eine schematische Darstellung einer unterirdischen Lagerung im Querschnitt. Zur vollkommenen Durchbildung gehört nun noch die bruchsichere Ausführung der Zapfhähne (Abb. 78), die Einbettung des Vorratsbehälters in die Erde derart, daß er durch sorgfältige Umwickelung mit geteerten Bändern gegen Verrosten geschützt ist. Der Möglichkeit, daß nach einem Rohrbruch, also nach dem Entweichen des Schutzgases, an der Bruchstelle atmosphärische Luft, also sauerstoffhaltiges Gas in den Behälter dringt, wird dadurch vorgebeugt, daß an den Rohrenden im Behälter sog. Diffusionsverschlüsse angebracht werden, in denen etwas von der im Behälter befindlichen Flüssigkeit stehen bleibt, die eine Trennung von Luft und Schutzgas aufrecht erhält. Wenn es sich um große Lagermengen handelt, in deren Behältern daher auch große Schutzgasmengen verwendet werden, werden Apparate gebaut, durch die die Schutzgase in zwangsläufig gesicherter Weise zuverlässig hergestellt werden. Die Eigenart der Bauart ergibt nicht nur Zwangsläufigkeit der Sicherheitselemente, indem die Anlage betriebsmäßig nicht bedient werden kann, wenn kein Schutzgas angeschlossen ist, sondern sie gewährleistet auch eine ständige selbsttätige Kontrolle für Dichtigkeit der Anschlüsse und Leitungen. Die Sicherstellung der feuergefährlichen Flüssigkeiten erstreckt sich nicht allein auf die Lagerung, sondern begreift auch die Sicherstellung von feuergefährlichen Flüssigkeiten bei der Handhabung in den Betrieben in sich. Bei diesen Vorrichtungen ist der Versandkessel möglichst tief gelagert, damit bei einem etwaigen Zusammenstoß mit einem anderen Wagen sein Fall möglichst gering ist. Der Kessel ist besonders stark ausgeführt, mit einer Isolierschicht versehen, damit die feuergefährliche Flüssigkeit bei Außenfeuer nicht erhitzt werden kann; in seinem Deckel befinden sich die bruchsicheren Anschlußteile, durch die beim Abfüllen des Benzins der Kessel mit Schutzgas erfüllt und er selber vor etwaiger Explosionsgefahr geschützt wird. Dieses System der Lagerung ist explosions- und brandsicher. Durch die zuverlässige Sicherstellung der feuergefährlichen Flüssigkeiten ist der Vorteil geschaffen, daß die Behörden von den sehr einengenden landespolizeilichen Vorschriften abgehen, so daß Störungen vermieden werden und eine große Bewegungsfreiheit möglich ist. Dabei sind beliebig große Mengen vollständig ungefährlich, während bei Anwendung der früheren Vorschriften selbst die kleinsten Mengen immer noch große Gefahren bedeuten. Außerdem ist diese Lagerung noch wirtschaftlich vorteilhaft durch Fortfall der Verdampfungs- und Verschüttungsverluste, der teuern Schutzzonen, der sog. feuersicheren Keller und durch Gewährung von Prämienermäßigungen seitens der Feuerversicherungen. Abgesehen von dem genannten Verfahren, wurden in letzter Zeit noch verschiedene andere Versuche gemacht, brauchbare Lagerungen von feuergefährlichen Flüssigkeiten einzurichten. Es seien hier die Verfahren von Lange-Ruppel, das Schwelmer und das Salzkottener Verfahren erwähnt. Dolezalek. Feuertür, auch Heiztür (fire door, stoke holedoor; porte de foyer; porta del focolare), der Verschluß der in der Rück- oder Seitenwand des Feuerkastens zur Beschickung des Rosts angebrachten Feuerungsöffnung. Am gebräuchlichsten sind einflügelige Drehtüren mit einem stets an der Führerseite, also meist rechts angebrachten Scharnier (Abb. 79); sie werden innen durch ein Schutzblech

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/83>, abgerufen am 21.11.2024.