Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.Im Jahre 1912 betrug das verwendete Kapital rund 99 Mill. L (202·0 Mill. M.). Die Gesamteinnahmen betrugen im Jahre 1912 14·8 Mill. L (301·9 Mill. M.); hiervon Personen- und Gepäckverkehr 6·9 Mill. L (140·8 Mill. M.), Güterverkehr 7·5 Mill. L (153·0 Mill. M.), sonstige Einnahmen 0·4 Mill. L (8·1 Mill. M.). Die Betriebsausgaben betrugen 1912 9·5 Mill. L (193·8 Mill. M.), der Betriebskoeffizient stellt sich auf 64%. Grenchenbergtunnel. Der eingleisige, 8565 m lange Tunnel auf der Bahnstrecke Münster - Lengnau der Berner Alpenbahn unterfährt zwischen den Stationen Münster und Grenchen die Graitery und den Grenchenberg (s. Abb. 296), u. zw. wahrscheinlich der Reihe nach Alluvium und Diluvium, Tertiär, Malm, Dogger, Lias und dann Trias; er steigt vom Nordmunde bei Münster (535·3 m ü. M.) auf 3900 m. Lange mit 2·5% bis zum Scheitelpunkt (545 m ü. M.) und fällt von da auf 4665 m mit 13% nach dem Südmunde bei Grenchen (484·5 m ü. M.). Die größten Abb. 296. Die Bauarbeiten wurden mit Vertrag vom 26. Oktober 1911 der Bauunternehmung "Societe franco-suisse de construction du chemin de fer Moutier-Longeau, Prud'home, Rotpletz & Co." übertragen und wurden auf der Nordseite am 7. November, auf der Südseite am 6. November 1911 begonnen. Die Vollendung ist zu Anfang des Jahres 1915 vorgesehen. Der Stollenvortrieb erfolgte anfangs mit Handbohrung, später mit Maschinenbohrung; auf der Nordseite mit 4 Preßluft-Stoßbohrmaschinen "Meyer" auf einem Bohrwagen, wobei der mittlere Stollenquerschnitt 6·7 m2 betrug, im übrigen wird auch mit Handbohrhämmern "Revolver" gearbeitet. Im ersten Vierteljahr 1913 wurde im Stollen der Nordseite in den Malmschichten ein mittlerer Tagesfortschritt von 8·16 m erreicht; dagegen waren die Stollenarbeiten auf der Südseite durch starken Wasserzudrang erschwert. Am 26. Februar 1913 wurde im Stollen eine Wasserader von 250 l/Sek. und am 24. März durch Aufbruch in die First eine Wasserader von 370 l/Sek. angebohrt, so daß die Stollenarbeiten im Monate Februar teilweise, im Monate März 1913 ganz eingestellt werden mußten. Zudem wurde dem Dorfe Grenchen das Trink- und Betriebswasser entzogen, wodurch beträchtliche Entschädigungskosten entstanden sind. Ende März 1913 waren im ganzen hergestellt 3336 m Sohlstollen, 2548 m Vollausbruch, 2225 m Widerlager, 2157 m Firstgewölbe, 1930 m Sohlgewölbe. Literatur: Vierteljahrsberichte der Berner Alpenbahn-Gesellschaft über den Stand der Arbeiten der Linie Münster - Lengnau. Schwz. Bauztg. April 1912. Dolezalek. Grenzbahnhöfe, Grenzstationen (frontier stations, -depots; gares frontieres; stazioni di confine), sind Bahnhöfe, auf denen die für den Übergang des Verkehres über die Landesgrenze nötigen Dienstvorrichtungen, insbesondere die zollamtliche Überwachung des Personen- und Güterüberganges (s. Zollverfahren) vorgenommen werden. Da diese Überwachung sich im wesentlichen auf die Einfuhr der Güter und des Reisegepäcks beschränkt und die Ausfuhr hiervon weniger betroffen wird, so sind um sie im eigenen Lande vornehmen zu können, beim Übergang der Verkehrswege über die Landesgrenze vielfach zwei nahe beieinander liegende durch die Landesgrenze getrennte G. vorhanden. An der Grenze des russischen Reiches, für das bekanntlich sowohl für den Eingang als auch den Ausgang der Reisenden Paß- und Visazwang besteht, bildet dieser Zustand noch heute die Regel, während sonst das Bestreben nach Beschleunigung und Erleichterung des Verkehrs vielfach dazu geführt hat, nur einen G. zu errichten und diesen nach dem der Landesgrenze zunächst gelegenen geeigneten Orte, sei es diesseits oder jenseits der Grenze, zu verlegen. So gibt es eine Reihe von G., auf denen die Zoll-, Post- und Eisenbahnverwaltungen zweier Nachbarländer nebeneinander ihre Tätigkeit ausüben. Als Beispiele neuerer G., bei deren Bau von diesem Gesichtspunkte ausgegangen wurde, sind der schweizer Bahnhof Basel S. B. und der österreichische Bahnhof Salzburg anzuführen. Beide Bahnhöfe werden für den Übergangsverkehr nach Deutschland von den deutschen Behörden in gleicher Weise mitbenutzt, als ob sie auf Im Jahre 1912 betrug das verwendete Kapital rund 99 Mill. ₤ (202·0 Mill. M.). Die Gesamteinnahmen betrugen im Jahre 1912 14·8 Mill. ₤ (301·9 Mill. M.); hiervon Personen- und Gepäckverkehr 6·9 Mill. ₤ (140·8 Mill. M.), Güterverkehr 7·5 Mill. ₤ (153·0 Mill. M.), sonstige Einnahmen 0·4 Mill. ₤ (8·1 Mill. M.). Die Betriebsausgaben betrugen 1912 9·5 Mill. ₤ (193·8 Mill. M.), der Betriebskoeffizient stellt sich auf 64%. Grenchenbergtunnel. Der eingleisige, 8565 m lange Tunnel auf der Bahnstrecke Münster – Lengnau der Berner Alpenbahn unterfährt zwischen den Stationen Münster und Grenchen die Graitery und den Grenchenberg (s. Abb. 296), u. zw. wahrscheinlich der Reihe nach Alluvium und Diluvium, Tertiär, Malm, Dogger, Lias und dann Trias; er steigt vom Nordmunde bei Münster (535·3 m ü. M.) auf 3900 m. Lange mit 2·5% bis zum Scheitelpunkt (545 m ü. M.) und fällt von da auf 4665 m mit 13% nach dem Südmunde bei Grenchen (484·5 m ü. M.). Die größten Abb. 296. Die Bauarbeiten wurden mit Vertrag vom 26. Oktober 1911 der Bauunternehmung „Société franco-suisse de construction du chemin de fer Moutier-Longeau, Prud'home, Rotpletz & Co.“ übertragen und wurden auf der Nordseite am 7. November, auf der Südseite am 6. November 1911 begonnen. Die Vollendung ist zu Anfang des Jahres 1915 vorgesehen. Der Stollenvortrieb erfolgte anfangs mit Handbohrung, später mit Maschinenbohrung; auf der Nordseite mit 4 Preßluft-Stoßbohrmaschinen „Meyer“ auf einem Bohrwagen, wobei der mittlere Stollenquerschnitt 6·7 m2 betrug, im übrigen wird auch mit Handbohrhämmern „Revolver“ gearbeitet. Im ersten Vierteljahr 1913 wurde im Stollen der Nordseite in den Malmschichten ein mittlerer Tagesfortschritt von 8·16 m erreicht; dagegen waren die Stollenarbeiten auf der Südseite durch starken Wasserzudrang erschwert. Am 26. Februar 1913 wurde im Stollen eine Wasserader von 250 l/Sek. und am 24. März durch Aufbruch in die First eine Wasserader von 370 l/Sek. angebohrt, so daß die Stollenarbeiten im Monate Februar teilweise, im Monate März 1913 ganz eingestellt werden mußten. Zudem wurde dem Dorfe Grenchen das Trink- und Betriebswasser entzogen, wodurch beträchtliche Entschädigungskosten entstanden sind. Ende März 1913 waren im ganzen hergestellt 3336 m Sohlstollen, 2548 m Vollausbruch, 2225 m Widerlager, 2157 m Firstgewölbe, 1930 m Sohlgewölbe. Literatur: Vierteljahrsberichte der Berner Alpenbahn-Gesellschaft über den Stand der Arbeiten der Linie Münster – Lengnau. Schwz. Bauztg. April 1912. Dolezalek. Grenzbahnhöfe, Grenzstationen (frontier stations, -depots; gares frontières; stazioni di confine), sind Bahnhöfe, auf denen die für den Übergang des Verkehres über die Landesgrenze nötigen Dienstvorrichtungen, insbesondere die zollamtliche Überwachung des Personen- und Güterüberganges (s. Zollverfahren) vorgenommen werden. Da diese Überwachung sich im wesentlichen auf die Einfuhr der Güter und des Reisegepäcks beschränkt und die Ausfuhr hiervon weniger betroffen wird, so sind um sie im eigenen Lande vornehmen zu können, beim Übergang der Verkehrswege über die Landesgrenze vielfach zwei nahe beieinander liegende durch die Landesgrenze getrennte G. vorhanden. An der Grenze des russischen Reiches, für das bekanntlich sowohl für den Eingang als auch den Ausgang der Reisenden Paß- und Visazwang besteht, bildet dieser Zustand noch heute die Regel, während sonst das Bestreben nach Beschleunigung und Erleichterung des Verkehrs vielfach dazu geführt hat, nur einen G. zu errichten und diesen nach dem der Landesgrenze zunächst gelegenen geeigneten Orte, sei es diesseits oder jenseits der Grenze, zu verlegen. So gibt es eine Reihe von G., auf denen die Zoll-, Post- und Eisenbahnverwaltungen zweier Nachbarländer nebeneinander ihre Tätigkeit ausüben. Als Beispiele neuerer G., bei deren Bau von diesem Gesichtspunkte ausgegangen wurde, sind der schweizer Bahnhof Basel S. B. und der österreichische Bahnhof Salzburg anzuführen. 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An der Grenze des russischen Reiches, für das bekanntlich sowohl für den Eingang als auch den Ausgang der Reisenden Paß- und Visazwang besteht, bildet dieser Zustand noch heute die Regel, während sonst das Bestreben nach Beschleunigung und Erleichterung des Verkehrs vielfach dazu geführt hat, nur einen G. zu errichten und diesen nach dem der Landesgrenze zunächst gelegenen geeigneten Orte, sei es diesseits oder jenseits der Grenze, zu verlegen. So gibt es eine Reihe von G., auf denen die Zoll-, Post- und Eisenbahnverwaltungen zweier Nachbarländer nebeneinander ihre Tätigkeit ausüben. Als Beispiele neuerer G., bei deren Bau von diesem Gesichtspunkte ausgegangen wurde, sind der schweizer Bahnhof Basel S. B. und der österreichische Bahnhof Salzburg anzuführen. Beide Bahnhöfe werden für den Übergangsverkehr nach Deutschland von den deutschen Behörden in gleicher Weise mitbenutzt, als ob sie auf </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [370/0381]
Im Jahre 1912 betrug das verwendete Kapital rund 99 Mill. ₤ (202·0 Mill. M.).
Die Gesamteinnahmen betrugen im Jahre 1912 14·8 Mill. ₤ (301·9 Mill. M.); hiervon Personen- und Gepäckverkehr 6·9 Mill. ₤ (140·8 Mill. M.), Güterverkehr 7·5 Mill. ₤ (153·0 Mill. M.), sonstige Einnahmen 0·4 Mill. ₤ (8·1 Mill. M.). Die Betriebsausgaben betrugen 1912 9·5 Mill. ₤ (193·8 Mill. M.), der Betriebskoeffizient stellt sich auf 64%.
Grenchenbergtunnel. Der eingleisige, 8565 m lange Tunnel auf der Bahnstrecke Münster – Lengnau der Berner Alpenbahn unterfährt zwischen den Stationen Münster und Grenchen die Graitery und den Grenchenberg (s. Abb. 296), u. zw. wahrscheinlich der Reihe nach Alluvium und Diluvium, Tertiär, Malm, Dogger, Lias und dann Trias; er steigt vom Nordmunde bei Münster (535·3 m ü. M.) auf 3900 m. Lange mit 2·5% bis zum Scheitelpunkt (545 m ü. M.) und fällt von da auf 4665 m mit 13% nach dem Südmunde bei Grenchen (484·5 m ü. M.). Die größten
[Abbildung Abb. 296.
]
Überlagerungen des Tunnels betragen 700 und 876 m. Die Tunnelachse ist gerade, mit Ausnahme einer kurzen Strecke von 55 m Länge am Nordeingange, die einen Bogen von 300 m Halbmesser erhält.
Die Bauarbeiten wurden mit Vertrag vom 26. Oktober 1911 der Bauunternehmung „Société franco-suisse de construction du chemin de fer Moutier-Longeau, Prud'home, Rotpletz & Co.“ übertragen und wurden auf der Nordseite am 7. November, auf der Südseite am 6. November 1911 begonnen. Die Vollendung ist zu Anfang des Jahres 1915 vorgesehen.
Der Stollenvortrieb erfolgte anfangs mit Handbohrung, später mit Maschinenbohrung; auf der Nordseite mit 4 Preßluft-Stoßbohrmaschinen „Meyer“ auf einem Bohrwagen, wobei der mittlere Stollenquerschnitt 6·7 m2 betrug, im übrigen wird auch mit Handbohrhämmern „Revolver“ gearbeitet.
Im ersten Vierteljahr 1913 wurde im Stollen der Nordseite in den Malmschichten ein mittlerer Tagesfortschritt von 8·16 m erreicht; dagegen waren die Stollenarbeiten auf der Südseite durch starken Wasserzudrang erschwert. Am 26. Februar 1913 wurde im Stollen eine Wasserader von 250 l/Sek. und am 24. März durch Aufbruch in die First eine Wasserader von 370 l/Sek. angebohrt, so daß die Stollenarbeiten im Monate Februar teilweise, im Monate März 1913 ganz eingestellt werden mußten. Zudem wurde dem Dorfe Grenchen das Trink- und Betriebswasser entzogen, wodurch beträchtliche Entschädigungskosten entstanden sind. Ende März 1913 waren im ganzen hergestellt 3336 m Sohlstollen, 2548 m Vollausbruch, 2225 m Widerlager, 2157 m Firstgewölbe, 1930 m Sohlgewölbe.
Literatur: Vierteljahrsberichte der Berner Alpenbahn-Gesellschaft über den Stand der Arbeiten der Linie Münster – Lengnau. Schwz. Bauztg. April 1912.
Dolezalek.
Grenzbahnhöfe, Grenzstationen (frontier stations, -depots; gares frontières; stazioni di confine), sind Bahnhöfe, auf denen die für den Übergang des Verkehres über die Landesgrenze nötigen Dienstvorrichtungen, insbesondere die zollamtliche Überwachung des Personen- und Güterüberganges (s. Zollverfahren) vorgenommen werden. Da diese Überwachung sich im wesentlichen auf die Einfuhr der Güter und des Reisegepäcks beschränkt und die Ausfuhr hiervon weniger betroffen wird, so sind um sie im eigenen Lande vornehmen zu können, beim Übergang der Verkehrswege über die Landesgrenze vielfach zwei nahe beieinander liegende durch die Landesgrenze getrennte G. vorhanden. An der Grenze des russischen Reiches, für das bekanntlich sowohl für den Eingang als auch den Ausgang der Reisenden Paß- und Visazwang besteht, bildet dieser Zustand noch heute die Regel, während sonst das Bestreben nach Beschleunigung und Erleichterung des Verkehrs vielfach dazu geführt hat, nur einen G. zu errichten und diesen nach dem der Landesgrenze zunächst gelegenen geeigneten Orte, sei es diesseits oder jenseits der Grenze, zu verlegen. So gibt es eine Reihe von G., auf denen die Zoll-, Post- und Eisenbahnverwaltungen zweier Nachbarländer nebeneinander ihre Tätigkeit ausüben. Als Beispiele neuerer G., bei deren Bau von diesem Gesichtspunkte ausgegangen wurde, sind der schweizer Bahnhof Basel S. B. und der österreichische Bahnhof Salzburg anzuführen. Beide Bahnhöfe werden für den Übergangsverkehr nach Deutschland von den deutschen Behörden in gleicher Weise mitbenutzt, als ob sie auf
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