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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Abb. 187. Diesellokomotive.
chemins de fer et d. tramways 1913, S. 384. Diese sog. Thermolokomotive wurde von den Firmen A. Borsig und Gebr. Sulzer gebaut und steht auf der Strecke Berlin-Potsdam-Magdeburg dauernd in Dienst. Sie ist symmetrisch gebaut (Abb. 187) mit zwei Führerständen, zwei Drehgestellen (1) und zwei Triebachsen (2). Diese werden von dem eigentlichen Triebmotor (4) mittels Blindwelle (3) angetrieben. Ein zweiter Dieselmotor (7) liefert mittels Luftpumpen (8) und Zylinderreservoiren (10) gepreßte Luft, mit der das Anfahren und Manövrieren der Lokomotive vorgenommen wird.

Die Ausrüstung der Lokomotive wird ergänzt durch Brennstoffpumpen (5), Schalldämpfer (6), Vorratsbehälter für Wasser und Brennstoff (14) und einen Hilfskessel (15) für die Heizung des Zuges.

Über die Bauart Dunlop in England berichtet das Organ für Fortschritte d. Eisenbahnwesens, Jahr 1913, S. 383. Hier wird zur primären Energieerzeugung auch ein Dieselmotor benützt, der eine Hauptpreßluftpumpe antreibt. Die erzeugte Druckluft jedoch ist das eigentliche Übertragungsagens auf die Triebachsen, indem mit ihr Druckluftmotoren gespeist werden.

Über die Verwendung von Verbrennungsmotoren zur Erzeugung elektrischer Energie in automobilen Triebwagen für Eisenbahnzwecke s. "Elektrische Eisenbahnen".

Slovsa.


Gastransportwagen (gas reservoir car; wagon reservoir a gaz; carro serbatoio per gas), Wagen zur Versendung von Leuchtgas (gewöhnlich Ölgas) im verdichteten Zustand. In den G. wird das Gas nach jenen nicht mit Gasanstalten versehenen Stationen geführt, in denen ein Nachfüllen der Behälter der für Gasbeleuchtung eingerichteten Eisenbahnwagen stattfinden soll.

Die G. werden als Kesselwagen (Gefäßwagen) gebaut und unterscheiden sich von den übrigen Gefäßwagen für Flüssigkeiten insbesondere dadurch, daß die Gefäße auch einem größeren inneren Druck Widerstand zu leisten haben.

Auf dem Wagenuntergestell ist entweder ein größerer Kessel auf sattelartigen Querträgern befestigt, oder es sind 2-3, vereinzelt auch 4 Kessel von kleinerem Durchmesser entsprechend angebracht.

Die Kessel werden aus Schweißeisen oder Flußeisen mit gewölbtem Boden, dichter, doppelter Vernietung in den Längs- und Querstößen, innen und außen an den Stößen gut verstemmt, oder ohne Vernietung durchaus geschweißt hergestellt. Die letztere Herstellungsart ist die gebräuchlichere und für G. zweckmäßigere. An einem Ende oder in der Mitte des Kessels ist ein rotmetallener Kopf mit Absperrventil angebracht, von dem ein schmiedeisernes Rohr zu einem Kreuzstutzen führt. Von diesem zweigen nach rechts und links Rohre zu den Füllköpfen ab. Die Füllköpfe sind mit Manometern ausgerüstet und besitzen an dem vorderen Ende ein mit einem Schraubengewinde versehenes Mundstück (in einer Höhe von ungefähr 800 mm über Schienenoberkante), an dem die Füllschläuche mittels Holländermuttern gasdicht



Abb. 187. Diesellokomotive.
chemins de fer et d. tramways 1913, S. 384. Diese sog. Thermolokomotive wurde von den Firmen A. Borsig und Gebr. Sulzer gebaut und steht auf der Strecke Berlin-Potsdam-Magdeburg dauernd in Dienst. Sie ist symmetrisch gebaut (Abb. 187) mit zwei Führerständen, zwei Drehgestellen (1) und zwei Triebachsen (2). Diese werden von dem eigentlichen Triebmotor (4) mittels Blindwelle (3) angetrieben. Ein zweiter Dieselmotor (7) liefert mittels Luftpumpen (8) und Zylinderreservoiren (10) gepreßte Luft, mit der das Anfahren und Manövrieren der Lokomotive vorgenommen wird.

Die Ausrüstung der Lokomotive wird ergänzt durch Brennstoffpumpen (5), Schalldämpfer (6), Vorratsbehälter für Wasser und Brennstoff (14) und einen Hilfskessel (15) für die Heizung des Zuges.

Über die Bauart Dunlop in England berichtet das Organ für Fortschritte d. Eisenbahnwesens, Jahr 1913, S. 383. Hier wird zur primären Energieerzeugung auch ein Dieselmotor benützt, der eine Hauptpreßluftpumpe antreibt. Die erzeugte Druckluft jedoch ist das eigentliche Übertragungsagens auf die Triebachsen, indem mit ihr Druckluftmotoren gespeist werden.

Über die Verwendung von Verbrennungsmotoren zur Erzeugung elektrischer Energie in automobilen Triebwagen für Eisenbahnzwecke s. „Elektrische Eisenbahnen“.

Slovsa.


Gastransportwagen (gas reservoir car; wagon réservoir à gaz; carro serbatoio per gas), Wagen zur Versendung von Leuchtgas (gewöhnlich Ölgas) im verdichteten Zustand. In den G. wird das Gas nach jenen nicht mit Gasanstalten versehenen Stationen geführt, in denen ein Nachfüllen der Behälter der für Gasbeleuchtung eingerichteten Eisenbahnwagen stattfinden soll.

Die G. werden als Kesselwagen (Gefäßwagen) gebaut und unterscheiden sich von den übrigen Gefäßwagen für Flüssigkeiten insbesondere dadurch, daß die Gefäße auch einem größeren inneren Druck Widerstand zu leisten haben.

Auf dem Wagenuntergestell ist entweder ein größerer Kessel auf sattelartigen Querträgern befestigt, oder es sind 2–3, vereinzelt auch 4 Kessel von kleinerem Durchmesser entsprechend angebracht.

Die Kessel werden aus Schweißeisen oder Flußeisen mit gewölbtem Boden, dichter, doppelter Vernietung in den Längs- und Querstößen, innen und außen an den Stößen gut verstemmt, oder ohne Vernietung durchaus geschweißt hergestellt. Die letztere Herstellungsart ist die gebräuchlichere und für G. zweckmäßigere. An einem Ende oder in der Mitte des Kessels ist ein rotmetallener Kopf mit Absperrventil angebracht, von dem ein schmiedeisernes Rohr zu einem Kreuzstutzen führt. Von diesem zweigen nach rechts und links Rohre zu den Füllköpfen ab. Die Füllköpfe sind mit Manometern ausgerüstet und besitzen an dem vorderen Ende ein mit einem Schraubengewinde versehenes Mundstück (in einer Höhe von ungefähr 800 mm über Schienenoberkante), an dem die Füllschläuche mittels Holländermuttern gasdicht

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[255/0264] [Abbildung Abb. 187. Diesellokomotive. ] chemins de fer et d. tramways 1913, S. 384. Diese sog. Thermolokomotive wurde von den Firmen A. Borsig und Gebr. Sulzer gebaut und steht auf der Strecke Berlin-Potsdam-Magdeburg dauernd in Dienst. Sie ist symmetrisch gebaut (Abb. 187) mit zwei Führerständen, zwei Drehgestellen (1) und zwei Triebachsen (2). Diese werden von dem eigentlichen Triebmotor (4) mittels Blindwelle (3) angetrieben. Ein zweiter Dieselmotor (7) liefert mittels Luftpumpen (8) und Zylinderreservoiren (10) gepreßte Luft, mit der das Anfahren und Manövrieren der Lokomotive vorgenommen wird. Die Ausrüstung der Lokomotive wird ergänzt durch Brennstoffpumpen (5), Schalldämpfer (6), Vorratsbehälter für Wasser und Brennstoff (14) und einen Hilfskessel (15) für die Heizung des Zuges. Über die Bauart Dunlop in England berichtet das Organ für Fortschritte d. Eisenbahnwesens, Jahr 1913, S. 383. Hier wird zur primären Energieerzeugung auch ein Dieselmotor benützt, der eine Hauptpreßluftpumpe antreibt. Die erzeugte Druckluft jedoch ist das eigentliche Übertragungsagens auf die Triebachsen, indem mit ihr Druckluftmotoren gespeist werden. Über die Verwendung von Verbrennungsmotoren zur Erzeugung elektrischer Energie in automobilen Triebwagen für Eisenbahnzwecke s. „Elektrische Eisenbahnen“. Slovsa. Gastransportwagen (gas reservoir car; wagon réservoir à gaz; carro serbatoio per gas), Wagen zur Versendung von Leuchtgas (gewöhnlich Ölgas) im verdichteten Zustand. In den G. wird das Gas nach jenen nicht mit Gasanstalten versehenen Stationen geführt, in denen ein Nachfüllen der Behälter der für Gasbeleuchtung eingerichteten Eisenbahnwagen stattfinden soll. Die G. werden als Kesselwagen (Gefäßwagen) gebaut und unterscheiden sich von den übrigen Gefäßwagen für Flüssigkeiten insbesondere dadurch, daß die Gefäße auch einem größeren inneren Druck Widerstand zu leisten haben. Auf dem Wagenuntergestell ist entweder ein größerer Kessel auf sattelartigen Querträgern befestigt, oder es sind 2–3, vereinzelt auch 4 Kessel von kleinerem Durchmesser entsprechend angebracht. Die Kessel werden aus Schweißeisen oder Flußeisen mit gewölbtem Boden, dichter, doppelter Vernietung in den Längs- und Querstößen, innen und außen an den Stößen gut verstemmt, oder ohne Vernietung durchaus geschweißt hergestellt. Die letztere Herstellungsart ist die gebräuchlichere und für G. zweckmäßigere. An einem Ende oder in der Mitte des Kessels ist ein rotmetallener Kopf mit Absperrventil angebracht, von dem ein schmiedeisernes Rohr zu einem Kreuzstutzen führt. Von diesem zweigen nach rechts und links Rohre zu den Füllköpfen ab. Die Füllköpfe sind mit Manometern ausgerüstet und besitzen an dem vorderen Ende ein mit einem Schraubengewinde versehenes Mundstück (in einer Höhe von ungefähr 800 mm über Schienenoberkante), an dem die Füllschläuche mittels Holländermuttern gasdicht

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/264>, abgerufen am 13.11.2024.