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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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und Reklamematerial. Alle Bahnen, die zur Küste führen, haben eigene Dampfer, die den Verkehr nach dem Kontinent oder nach Irland und den Inseln vermitteln und zugleich als Auskunftsstellen und Organe der Propaganda dienen.

Auch die großen französischen Verkehrsanstalten besitzen einen publizistischen Dienst, dessen Aufgabe darin besteht, die Beziehungen zwischen den Eisenbahnen und der Presse zu unterhalten. In den gemeinsamen Beratungen der großen Eisenbahnverwaltungen werden zeitweilig auch die Fragen der Propaganda durch die Presse erörtert. Nach dem österreichischen Vorbild ist jüngstens beim Ministerium für öffentliche Arbeiten eine eigene Behörde für die Förderung des Reiseverkehrs geschaffen worden, die sich aus den Vertretern der wichtigsten Verkehrsvereine eine Art Beirat gebildet hat. Die für die einzelnen Gebiete bestehenden "Syndikats d'Initiative" entsprechen beiläufig den österreichischen Landesverbänden, genießen aber keine staatliche Unterstützung. Der publizistische Dienst der einzelnen Bahnen besorgt die Ausgabe der Broschüren, Karten, illustrierten Fahrpläne u. dgl. sowie auch die Verlautbarung von Verkehrsnachrichten durch die Presse. Die Verbreitung der zum Teil mit künstlerischer Vornehmheit ausgeführten Eisenbahnbroschüren erfolgt durch ihre Zusendung an die Reisebureaus des In- und Auslandes. Nach ausländischem Vorbild sind für die nächste Zeit von einzelnen französischen Bahnen Wandervorträge mit Lichtbitdern in Aussicht genommen.

Eine sehr rege und überaus erfolgreiche Reklametätigkeit betreiben die Eisenbahnen und Verkehrsvereine in Italien, Schweden und Norwegen. Eine besonders hervorstechende Eigenart ist in den bezüglichen Einrichtungen kaum wahrnehmbar.

Unter von den europäischen Bahnen wesentlich abweichenden Voraussetzungen haben die großen amerikanischen Bahnen für die F. zu sorgen. Sie hatten vielfach die Mission, erst als Pfadfinder der Kultur in bisher unbesiedelten Gegenden zu wirken. Daraus erklärt sich, daß mehrere der großen Eisenbahnen gleichzeitig über einen gewaltigen Grundbesitz verfügen, dessen Besiedelung zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt. Die Werbetätigkeit der amerikanischen Bahnen ist daher vorzugsweise auf Einwanderer und Ansiedler gerichtet, u. zw. auch solcher Verkehrsanstalten, die nicht Großgrundbesitzer sind, da die Kolonisten für das Eisenbahngeschäft natürlich eine ungleich wichtigere Rolle spielen als einfache Geschäfts- oder Vergnügungsreisende. Diesen Umständen entspricht auch die Wirksamkeit der übrigens noch nicht sehr zahlreichen Verkehrsvereine, die sich hauptsächlich mit den Fragen der Ansiedelung in ihren Tätigkeitsbezirken beschäftigen. Nur in einzelnen Gebieten oder Städten, wo besondere Anziehungspunkte für den Vergnügungsreiseverkehr vorhanden sind, wird durch die üblichen Mittel der Publizistik auf diesen einzuwirken versucht.

In der Verwaltung der einzelnen amerikanischen Bahnen ist natürlich auch ein eigener publizistischer Dienst eingerichtet. Die zahlreichen Fahrkartenbureaus sind vielfach verschiedenen Eisenbahnen gemeinsam und dienen auch als Auskunfteien. Für den Personenverkehr besteht bei den großen amerikanischen Bahnen ein eigener Direktor, dem Distriktsbeamte unterstellt sind. Diese Distriktsbeamten haben unter anderem auch Vorschläge für die Propaganda in ihren Bezirken zu erstatten. Für die Verlautbarung durch die Presse wird ihnen gewöhnlich ein Pauschalbetrag zur Verfügung gestellt, den sie nach ihrem Gutdünken verausgaben können. Unter den ihnen zugewiesenen Beamten befindet sich eine Anzahl von Reiseagenten, deren Hauptaufgabe es ist, sich mit dem reisenden Publikum, d. h. mit Reiseführern, Reisegesellschaften, Theaterdirektoren, Hotelportiers und sogar mit einzelnen Familien, die regelmäßig zu reisen pflegen, Fühlung zu erhalten. Diese Agenten sind gewöhnlich Mitglieder der lokalen Verkehrsvereine, deren etwaige Wünsche oder Ratschläge sie an ihre Bahnverwaltung weiterleiten.

Für die Propagandatätigkeit der amerikanischen Eisenbahnen werden Geldmittel auf geboten, die den Jahresaufwand für die F. ganzer europäischer Staaten überragen. Nach dem Vorbild europäischer Verkehrsanstalten geben auch einzelne amerikanische Bahnen periodische Druckschriften, u. zw. in riesiger Anzahl und in für den amerikanischen Geschmack berechneter Ausstattung heraus. Eine gemeinsame Stelle für den publizistischen Dienst besteht bei den amerikanischen Bahnen nicht.

Mündl.


Fremont, John Charles, nimmt einen hervorragenden Platz in der Geschichte der Eisenbahnen der Vereinigten Staaten ein, weil er im Jahre 1842 in der Nähe von Cheyenne einen Paß durch die Felsengebirge entdeckt hat, womit die Möglichkeit der Herstellung einer Schienenverbindung quer durch das Festland der Vereinigten Staaten dargetan war. Die ersten bestimmten Pläne zum Bau einer solchen Überlandbahn fußen auf dieser Entdeckung. F. ist am 21. Januar 1813 in Savanna (Georgia)

und Reklamematerial. Alle Bahnen, die zur Küste führen, haben eigene Dampfer, die den Verkehr nach dem Kontinent oder nach Irland und den Inseln vermitteln und zugleich als Auskunftsstellen und Organe der Propaganda dienen.

Auch die großen französischen Verkehrsanstalten besitzen einen publizistischen Dienst, dessen Aufgabe darin besteht, die Beziehungen zwischen den Eisenbahnen und der Presse zu unterhalten. In den gemeinsamen Beratungen der großen Eisenbahnverwaltungen werden zeitweilig auch die Fragen der Propaganda durch die Presse erörtert. Nach dem österreichischen Vorbild ist jüngstens beim Ministerium für öffentliche Arbeiten eine eigene Behörde für die Förderung des Reiseverkehrs geschaffen worden, die sich aus den Vertretern der wichtigsten Verkehrsvereine eine Art Beirat gebildet hat. Die für die einzelnen Gebiete bestehenden „Syndikats d'Initiative“ entsprechen beiläufig den österreichischen Landesverbänden, genießen aber keine staatliche Unterstützung. Der publizistische Dienst der einzelnen Bahnen besorgt die Ausgabe der Broschüren, Karten, illustrierten Fahrpläne u. dgl. sowie auch die Verlautbarung von Verkehrsnachrichten durch die Presse. Die Verbreitung der zum Teil mit künstlerischer Vornehmheit ausgeführten Eisenbahnbroschüren erfolgt durch ihre Zusendung an die Reisebureaus des In- und Auslandes. Nach ausländischem Vorbild sind für die nächste Zeit von einzelnen französischen Bahnen Wandervorträge mit Lichtbitdern in Aussicht genommen.

Eine sehr rege und überaus erfolgreiche Reklametätigkeit betreiben die Eisenbahnen und Verkehrsvereine in Italien, Schweden und Norwegen. Eine besonders hervorstechende Eigenart ist in den bezüglichen Einrichtungen kaum wahrnehmbar.

Unter von den europäischen Bahnen wesentlich abweichenden Voraussetzungen haben die großen amerikanischen Bahnen für die F. zu sorgen. Sie hatten vielfach die Mission, erst als Pfadfinder der Kultur in bisher unbesiedelten Gegenden zu wirken. Daraus erklärt sich, daß mehrere der großen Eisenbahnen gleichzeitig über einen gewaltigen Grundbesitz verfügen, dessen Besiedelung zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt. Die Werbetätigkeit der amerikanischen Bahnen ist daher vorzugsweise auf Einwanderer und Ansiedler gerichtet, u. zw. auch solcher Verkehrsanstalten, die nicht Großgrundbesitzer sind, da die Kolonisten für das Eisenbahngeschäft natürlich eine ungleich wichtigere Rolle spielen als einfache Geschäfts- oder Vergnügungsreisende. Diesen Umständen entspricht auch die Wirksamkeit der übrigens noch nicht sehr zahlreichen Verkehrsvereine, die sich hauptsächlich mit den Fragen der Ansiedelung in ihren Tätigkeitsbezirken beschäftigen. Nur in einzelnen Gebieten oder Städten, wo besondere Anziehungspunkte für den Vergnügungsreiseverkehr vorhanden sind, wird durch die üblichen Mittel der Publizistik auf diesen einzuwirken versucht.

In der Verwaltung der einzelnen amerikanischen Bahnen ist natürlich auch ein eigener publizistischer Dienst eingerichtet. Die zahlreichen Fahrkartenbureaus sind vielfach verschiedenen Eisenbahnen gemeinsam und dienen auch als Auskunfteien. Für den Personenverkehr besteht bei den großen amerikanischen Bahnen ein eigener Direktor, dem Distriktsbeamte unterstellt sind. Diese Distriktsbeamten haben unter anderem auch Vorschläge für die Propaganda in ihren Bezirken zu erstatten. Für die Verlautbarung durch die Presse wird ihnen gewöhnlich ein Pauschalbetrag zur Verfügung gestellt, den sie nach ihrem Gutdünken verausgaben können. Unter den ihnen zugewiesenen Beamten befindet sich eine Anzahl von Reiseagenten, deren Hauptaufgabe es ist, sich mit dem reisenden Publikum, d. h. mit Reiseführern, Reisegesellschaften, Theaterdirektoren, Hotelportiers und sogar mit einzelnen Familien, die regelmäßig zu reisen pflegen, Fühlung zu erhalten. Diese Agenten sind gewöhnlich Mitglieder der lokalen Verkehrsvereine, deren etwaige Wünsche oder Ratschläge sie an ihre Bahnverwaltung weiterleiten.

Für die Propagandatätigkeit der amerikanischen Eisenbahnen werden Geldmittel auf geboten, die den Jahresaufwand für die F. ganzer europäischer Staaten überragen. Nach dem Vorbild europäischer Verkehrsanstalten geben auch einzelne amerikanische Bahnen periodische Druckschriften, u. zw. in riesiger Anzahl und in für den amerikanischen Geschmack berechneter Ausstattung heraus. Eine gemeinsame Stelle für den publizistischen Dienst besteht bei den amerikanischen Bahnen nicht.

Mündl.


Frémont, John Charles, nimmt einen hervorragenden Platz in der Geschichte der Eisenbahnen der Vereinigten Staaten ein, weil er im Jahre 1842 in der Nähe von Cheyenne einen Paß durch die Felsengebirge entdeckt hat, womit die Möglichkeit der Herstellung einer Schienenverbindung quer durch das Festland der Vereinigten Staaten dargetan war. Die ersten bestimmten Pläne zum Bau einer solchen Überlandbahn fußen auf dieser Entdeckung. F. ist am 21. Januar 1813 in Savanna (Georgia)

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[223/0232] und Reklamematerial. Alle Bahnen, die zur Küste führen, haben eigene Dampfer, die den Verkehr nach dem Kontinent oder nach Irland und den Inseln vermitteln und zugleich als Auskunftsstellen und Organe der Propaganda dienen. Auch die großen französischen Verkehrsanstalten besitzen einen publizistischen Dienst, dessen Aufgabe darin besteht, die Beziehungen zwischen den Eisenbahnen und der Presse zu unterhalten. In den gemeinsamen Beratungen der großen Eisenbahnverwaltungen werden zeitweilig auch die Fragen der Propaganda durch die Presse erörtert. Nach dem österreichischen Vorbild ist jüngstens beim Ministerium für öffentliche Arbeiten eine eigene Behörde für die Förderung des Reiseverkehrs geschaffen worden, die sich aus den Vertretern der wichtigsten Verkehrsvereine eine Art Beirat gebildet hat. Die für die einzelnen Gebiete bestehenden „Syndikats d'Initiative“ entsprechen beiläufig den österreichischen Landesverbänden, genießen aber keine staatliche Unterstützung. Der publizistische Dienst der einzelnen Bahnen besorgt die Ausgabe der Broschüren, Karten, illustrierten Fahrpläne u. dgl. sowie auch die Verlautbarung von Verkehrsnachrichten durch die Presse. Die Verbreitung der zum Teil mit künstlerischer Vornehmheit ausgeführten Eisenbahnbroschüren erfolgt durch ihre Zusendung an die Reisebureaus des In- und Auslandes. Nach ausländischem Vorbild sind für die nächste Zeit von einzelnen französischen Bahnen Wandervorträge mit Lichtbitdern in Aussicht genommen. Eine sehr rege und überaus erfolgreiche Reklametätigkeit betreiben die Eisenbahnen und Verkehrsvereine in Italien, Schweden und Norwegen. Eine besonders hervorstechende Eigenart ist in den bezüglichen Einrichtungen kaum wahrnehmbar. Unter von den europäischen Bahnen wesentlich abweichenden Voraussetzungen haben die großen amerikanischen Bahnen für die F. zu sorgen. Sie hatten vielfach die Mission, erst als Pfadfinder der Kultur in bisher unbesiedelten Gegenden zu wirken. Daraus erklärt sich, daß mehrere der großen Eisenbahnen gleichzeitig über einen gewaltigen Grundbesitz verfügen, dessen Besiedelung zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt. Die Werbetätigkeit der amerikanischen Bahnen ist daher vorzugsweise auf Einwanderer und Ansiedler gerichtet, u. zw. auch solcher Verkehrsanstalten, die nicht Großgrundbesitzer sind, da die Kolonisten für das Eisenbahngeschäft natürlich eine ungleich wichtigere Rolle spielen als einfache Geschäfts- oder Vergnügungsreisende. Diesen Umständen entspricht auch die Wirksamkeit der übrigens noch nicht sehr zahlreichen Verkehrsvereine, die sich hauptsächlich mit den Fragen der Ansiedelung in ihren Tätigkeitsbezirken beschäftigen. Nur in einzelnen Gebieten oder Städten, wo besondere Anziehungspunkte für den Vergnügungsreiseverkehr vorhanden sind, wird durch die üblichen Mittel der Publizistik auf diesen einzuwirken versucht. In der Verwaltung der einzelnen amerikanischen Bahnen ist natürlich auch ein eigener publizistischer Dienst eingerichtet. Die zahlreichen Fahrkartenbureaus sind vielfach verschiedenen Eisenbahnen gemeinsam und dienen auch als Auskunfteien. Für den Personenverkehr besteht bei den großen amerikanischen Bahnen ein eigener Direktor, dem Distriktsbeamte unterstellt sind. Diese Distriktsbeamten haben unter anderem auch Vorschläge für die Propaganda in ihren Bezirken zu erstatten. Für die Verlautbarung durch die Presse wird ihnen gewöhnlich ein Pauschalbetrag zur Verfügung gestellt, den sie nach ihrem Gutdünken verausgaben können. Unter den ihnen zugewiesenen Beamten befindet sich eine Anzahl von Reiseagenten, deren Hauptaufgabe es ist, sich mit dem reisenden Publikum, d. h. mit Reiseführern, Reisegesellschaften, Theaterdirektoren, Hotelportiers und sogar mit einzelnen Familien, die regelmäßig zu reisen pflegen, Fühlung zu erhalten. Diese Agenten sind gewöhnlich Mitglieder der lokalen Verkehrsvereine, deren etwaige Wünsche oder Ratschläge sie an ihre Bahnverwaltung weiterleiten. Für die Propagandatätigkeit der amerikanischen Eisenbahnen werden Geldmittel auf geboten, die den Jahresaufwand für die F. ganzer europäischer Staaten überragen. Nach dem Vorbild europäischer Verkehrsanstalten geben auch einzelne amerikanische Bahnen periodische Druckschriften, u. zw. in riesiger Anzahl und in für den amerikanischen Geschmack berechneter Ausstattung heraus. Eine gemeinsame Stelle für den publizistischen Dienst besteht bei den amerikanischen Bahnen nicht. Mündl. Frémont, John Charles, nimmt einen hervorragenden Platz in der Geschichte der Eisenbahnen der Vereinigten Staaten ein, weil er im Jahre 1842 in der Nähe von Cheyenne einen Paß durch die Felsengebirge entdeckt hat, womit die Möglichkeit der Herstellung einer Schienenverbindung quer durch das Festland der Vereinigten Staaten dargetan war. Die ersten bestimmten Pläne zum Bau einer solchen Überlandbahn fußen auf dieser Entdeckung. F. ist am 21. Januar 1813 in Savanna (Georgia)

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/232>, abgerufen am 21.11.2024.