Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.1875 erhielt die F. die Konzession für die Linien Douai-Orchies und Orchies an die belgische Grenze gegen Tournai (22 km) ohne Subvention und Zinsengarantie. Mit Gesetz vom 30. Dezember 1875 erhielt die F. die definitive Konzession der Linien Amiens-la Vallee de l'Ourcq über Montdidier und Compiegne und Abbeville-Eu-Treport, überdies gestand die Regierung der F. für die Linie Amiens-la Vallee de l'Ourcq eine Subvention zu. Am 17. Dezember 1875 schloß die F. mit der Nord-Est, am 31. Dezember 1875 mit der Gesellschaft Lille-Valenciennes und am 2. Februar 1876 mit der Gesellschaft Lille-Bethune Betriebsverträge für die Dauer ihrer Konzessionen. Es waren dies kleine Bahnen im Norden, die der belgische Unternehmer Philippart unter dem Eindruck der allgemeinen Mißstimmung gegen die großen Bahnen im Nordosten zu einem leistungsfähigen Eisenbahnsystem zusammenlegen wollte, um der Nordbahn Konkurrenz zu machen. Infolgedessen machte die Nordbahn ihrerseits den erwähnten Nachbarbahnen eine solche Konkurrenz, daß sie binnen kürzester Frist unterlagen und schloß hierauf mit ihnen Pachtverträge ab. Eine weitgehende Umgestaltung erfuhr das Unternehmen durch den Vertrag vom Jahre 1883 (Gesetz vom 20. November 1883). Nach Art. 1 erhielt die F. die definitive Konzession für die Linien: Le Cateau-Laon, Thiant-Lourches, Ormoy-Mareuil sur Ourcq, Laon-Liart gegen Mezieres, Denain-St. Amand, Don-Templeuve (zus. 214 km) und die eventuelle Konzession für die Linien Armentieres-Tourcoing-Roubaix, Roubaix (Wattrelos)-belgische Grenze, Avesnes-Sars-Poteries, Wymi-Guise (zus. 62 km). Der Staat überließ der F. sechs von ihm gebaute oder noch zu bauende Linien, u. zw.: Compiegne-Soissons (33 km, eröffnet 9. Juni 1881), Lens-Armentieres (33 km, eröffnet 1. Februar 1884), Busigny-Hirson (55 km, eröffnet 10. Mai 1885), Dünkirchen-belgische Grenze bei Furnes (15 km), Armentieres-belgische Grenze (3 km) und Valenciennes-Cateau (36 km). Die F. trat an Stelle der Konzessionäre in betreff der Linien Lille-Valenciennes, Lille-Bethune, Picardie et Flandres (St. Just-Douai-Somain), Abancourt-Treport, Frevent-Gamaches. Ende 1890 betrug die Betriebslänge 3606 km. Seither hat sich diese nur unwesentlich erhöht. Sie belief sich Ende 1912 auf 3840 km. Das Netz der F. umfaßt folgende Hauptlinien (ausschließlich Zweig-, Lokal- und Pachtbahnen): Paris-Erquelines, Paris-Ermont-Creol, Chantilly-Crepy-en Valois, Creil-Beauvais-Gournay, Paris-Boulogne-Calais, Tergnier-Laon, St. Just-Epehy-Douai, Amiens-Arras-Calais (Paris), Lille-Tourcoing, Valen-ciennes-Solesmes-Hirson, St. Amand-Blanc (Misserin), Lens-Libercourt, Paris-Soissons-Laon-Anor-belgische Grenze, Ternier-Amiens-Rouen, Paris-Beauvais-Amiens, Lens-Corbehem-Donai. Nachstehend folgen die Betriebsergebnisse der französischen Linien der Nordbahngesellschaft (reseau general et secondaire) für die Jahre 1910 bis 1912. Literatur: Lambert, Monographie du Reseau du Nord. Paris 1912. Französische Ostbahn (compagnie des chemins de l'Est). Die F. wurde im Jahre 1845 unter dem Namen "Compagnie du chemin de fer de Paris a Strassbourg" gegründet und erhielt die Konzession für die Linie von Paris nach Straßburg mit Abzweigungen von Epernay nach Reims sowie von Frouard nach Metz an die preußische Grenze. Diese Linie wurde 1849-1854 eröffnet. 1875 erhielt die F. die Konzession für die Linien Douai-Orchies und Orchies an die belgische Grenze gegen Tournai (22 km) ohne Subvention und Zinsengarantie. Mit Gesetz vom 30. Dezember 1875 erhielt die F. die definitive Konzession der Linien Amiens-la Vallée de l'Ourcq über Montdidier und Compiègne und Abbeville-Eu-Tréport, überdies gestand die Regierung der F. für die Linie Amiens-la Vallée de l'Ourcq eine Subvention zu. Am 17. Dezember 1875 schloß die F. mit der Nord-Est, am 31. Dezember 1875 mit der Gesellschaft Lille-Valenciennes und am 2. Februar 1876 mit der Gesellschaft Lille-Béthune Betriebsverträge für die Dauer ihrer Konzessionen. Es waren dies kleine Bahnen im Norden, die der belgische Unternehmer Philippart unter dem Eindruck der allgemeinen Mißstimmung gegen die großen Bahnen im Nordosten zu einem leistungsfähigen Eisenbahnsystem zusammenlegen wollte, um der Nordbahn Konkurrenz zu machen. Infolgedessen machte die Nordbahn ihrerseits den erwähnten Nachbarbahnen eine solche Konkurrenz, daß sie binnen kürzester Frist unterlagen und schloß hierauf mit ihnen Pachtverträge ab. Eine weitgehende Umgestaltung erfuhr das Unternehmen durch den Vertrag vom Jahre 1883 (Gesetz vom 20. November 1883). Nach Art. 1 erhielt die F. die definitive Konzession für die Linien: Le Cateau-Laon, Thiant-Lourches, Ormoy-Mareuil sur Ourcq, Laon-Liart gegen Mézières, Denain-St. Amand, Don-Templeuve (zus. 214 km) und die eventuelle Konzession für die Linien Armentières-Tourcoing-Roubaix, Roubaix (Wattrelos)-belgische Grenze, Avesnes-Sars-Poteries, Wymi-Guise (zus. 62 km). Der Staat überließ der F. sechs von ihm gebaute oder noch zu bauende Linien, u. zw.: Compiègne-Soissons (33 km, eröffnet 9. Juni 1881), Lens-Armentières (33 km, eröffnet 1. Februar 1884), Busigny-Hirson (55 km, eröffnet 10. Mai 1885), Dünkirchen-belgische Grenze bei Furnes (15 km), Armentières-belgische Grenze (3 km) und Valenciennes-Cateau (36 km). Die F. trat an Stelle der Konzessionäre in betreff der Linien Lille-Valenciennes, Lille-Béthune, Picardie et Flandres (St. Just-Douai-Somain), Abancourt-Tréport, Frévent-Gamaches. Ende 1890 betrug die Betriebslänge 3606 km. Seither hat sich diese nur unwesentlich erhöht. Sie belief sich Ende 1912 auf 3840 km. Das Netz der F. umfaßt folgende Hauptlinien (ausschließlich Zweig-, Lokal- und Pachtbahnen): Paris-Erquelines, Paris-Ermont-Créol, Chantilly-Crépy-en Valois, Creil-Beauvais-Gournay, Paris-Boulogne-Calais, Tergnier-Laon, St. Just-Épehy-Douai, Amiens-Arras-Calais (Paris), Lille-Tourcoing, Valen-ciennes-Solesmes-Hirson, St. Amand-Blanc (Misserin), Lens-Libercourt, Paris-Soissons-Laon-Anor-belgische Grenze, Ternier-Amiens-Rouen, Paris-Beauvais-Amiens, Lens-Corbehem-Donai. Nachstehend folgen die Betriebsergebnisse der französischen Linien der Nordbahngesellschaft (réseau général et secondaire) für die Jahre 1910 bis 1912. Literatur: Lambert, Monographie du Réseau du Nord. Paris 1912. Französische Ostbahn (compagnie des chemins de l'Est). Die F. wurde im Jahre 1845 unter dem Namen „Compagnie du chemin de fer de Paris à Strassbourg“ gegründet und erhielt die Konzession für die Linie von Paris nach Straßburg mit Abzweigungen von Epernay nach Reims sowie von Frouard nach Metz an die preußische Grenze. Diese Linie wurde 1849–1854 eröffnet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0200" n="191"/> </p><lb/> <p>1875 erhielt die F. die Konzession für die Linien Douai-Orchies und Orchies an die belgische Grenze gegen Tournai (22 <hi rendition="#i">km</hi>) ohne Subvention und Zinsengarantie.</p><lb/> <p>Mit Gesetz vom 30. Dezember 1875 erhielt die F. die definitive Konzession der Linien Amiens-la Vallée de l'Ourcq über Montdidier und Compiègne und Abbeville-Eu-Tréport, überdies gestand die Regierung der F. für die Linie Amiens-la Vallée de l'Ourcq eine Subvention zu.</p><lb/> <p>Am 17. Dezember 1875 schloß die F. mit der Nord-Est, am 31. 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1875 erhielt die F. die Konzession für die Linien Douai-Orchies und Orchies an die belgische Grenze gegen Tournai (22 km) ohne Subvention und Zinsengarantie.
Mit Gesetz vom 30. Dezember 1875 erhielt die F. die definitive Konzession der Linien Amiens-la Vallée de l'Ourcq über Montdidier und Compiègne und Abbeville-Eu-Tréport, überdies gestand die Regierung der F. für die Linie Amiens-la Vallée de l'Ourcq eine Subvention zu.
Am 17. Dezember 1875 schloß die F. mit der Nord-Est, am 31. Dezember 1875 mit der Gesellschaft Lille-Valenciennes und am 2. Februar 1876 mit der Gesellschaft Lille-Béthune Betriebsverträge für die Dauer ihrer Konzessionen. Es waren dies kleine Bahnen im Norden, die der belgische Unternehmer Philippart unter dem Eindruck der allgemeinen Mißstimmung gegen die großen Bahnen im Nordosten zu einem leistungsfähigen Eisenbahnsystem zusammenlegen wollte, um der Nordbahn Konkurrenz zu machen. Infolgedessen machte die Nordbahn ihrerseits den erwähnten Nachbarbahnen eine solche Konkurrenz, daß sie binnen kürzester Frist unterlagen und schloß hierauf mit ihnen Pachtverträge ab.
Eine weitgehende Umgestaltung erfuhr das Unternehmen durch den Vertrag vom Jahre 1883 (Gesetz vom 20. November 1883). Nach Art. 1 erhielt die F. die definitive Konzession für die Linien: Le Cateau-Laon, Thiant-Lourches, Ormoy-Mareuil sur Ourcq, Laon-Liart gegen Mézières, Denain-St. Amand, Don-Templeuve (zus. 214 km) und die eventuelle Konzession für die Linien Armentières-Tourcoing-Roubaix, Roubaix (Wattrelos)-belgische Grenze, Avesnes-Sars-Poteries, Wymi-Guise (zus. 62 km).
Der Staat überließ der F. sechs von ihm gebaute oder noch zu bauende Linien, u. zw.: Compiègne-Soissons (33 km, eröffnet 9. Juni 1881), Lens-Armentières (33 km, eröffnet 1. Februar 1884), Busigny-Hirson (55 km, eröffnet 10. Mai 1885), Dünkirchen-belgische Grenze bei Furnes (15 km), Armentières-belgische Grenze (3 km) und Valenciennes-Cateau (36 km).
Die F. trat an Stelle der Konzessionäre in betreff der Linien Lille-Valenciennes, Lille-Béthune, Picardie et Flandres (St. Just-Douai-Somain), Abancourt-Tréport, Frévent-Gamaches.
Ende 1890 betrug die Betriebslänge 3606 km. Seither hat sich diese nur unwesentlich erhöht. Sie belief sich Ende 1912 auf 3840 km.
Das Netz der F. umfaßt folgende Hauptlinien (ausschließlich Zweig-, Lokal- und Pachtbahnen): Paris-Erquelines, Paris-Ermont-Créol, Chantilly-Crépy-en Valois, Creil-Beauvais-Gournay, Paris-Boulogne-Calais, Tergnier-Laon, St. Just-Épehy-Douai, Amiens-Arras-Calais (Paris), Lille-Tourcoing, Valen-ciennes-Solesmes-Hirson, St. Amand-Blanc (Misserin), Lens-Libercourt, Paris-Soissons-Laon-Anor-belgische Grenze, Ternier-Amiens-Rouen, Paris-Beauvais-Amiens, Lens-Corbehem-Donai.
Nachstehend folgen die Betriebsergebnisse der französischen Linien der Nordbahngesellschaft (réseau général et secondaire) für die Jahre 1910 bis 1912.
Literatur: Lambert, Monographie du Réseau du Nord. Paris 1912.
Französische Ostbahn (compagnie des chemins de l'Est). Die F. wurde im Jahre 1845 unter dem Namen „Compagnie du chemin de fer de Paris à Strassbourg“ gegründet und erhielt die Konzession für die Linie von Paris nach Straßburg mit Abzweigungen von Epernay nach Reims sowie von Frouard nach Metz an die preußische Grenze. Diese Linie wurde 1849–1854 eröffnet.
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