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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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eingeschlagenen Stiften aufgesteckt sind. Die Karten sind mit numerierten und zum Abreißen gelochten (perforierten) Kontrollabschnitten versehen, von denen die Karten sich leicht abreißen lassen. Die Kontrollabschnitte, die die gleichen Nummern wie die Fahrkarte tragen, sind geheftet und bleiben zurück, so daß unschwer geprüft werden kann, ob ein Verkauf aus der Mitte eines Blocks stattgefunden hat. Durch treppenförmiges Heften der Fahrkartenblocks ist ein Drehmoment gegeben, das die Abtrennung der Einzelkarten erleichtert.

Eiserne Fahrkartenschränke nach System F. Blazicek in Wien sind bei den österreichischen Bahnen im Gebrauch. Sie sind aus starkem Weißblech gefertigt. Die Fahrkarten werden von rückwärts eingelegt und sodann unter Verschluß des kontrollierenden oder rechnungslegenden Beamten genommen. Eine besondere Vorrichtung ermöglicht, daß man nur eine Karte entnehmen und daß eine herausgenommene Karte nicht mehr zurückgeschoben werden kann.

Eine neue veränderte Einrichtung bei diesen Schränken besteht darin, daß die Herausnahme der Fahrkarten durch das Vorziehen eines Schiebers erfolgt, der durch eine Feder bewegt, von selbst in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt.

Ähnliche Schränke werden auch von den Firmen Klepatar in Pilsen, S. Rothmüller in Wien, sowie von Polzer und Cie. in Wien geliefert.

Eine eigenartige Einrichtung der Fahrkartenblocks mit einer von einem Direktionsbeamten der PLM. erfundenen Bindevorrichtung ermöglicht die Befestigung des Blocks an einer in den Verkaufsschränken befindlichen Öse.

Hierbei werden die Fahrkarten bei der Herstellung in der Mitte mit zwei kleinen nahe beieinander stehenden halbmondförmigen Löchern, die nur durch einen schmalen Steg getrennt sind, versehen. Durch diese beiden Löcher wird die Bindeschnur geführt, deren beide Enden mit Bleisiegel verbunden werden. Die Bindeschnur wird dann am Verkaufsschrank befestigt. Durch leichten Zug zerreißt der kleine Kartonsteg, der die beiden Löcher von einander trennt und die Karte wird frei, ohne daß der Verschluß des Bunds gelöst wird.

v. Zluhan.


Fahrkartenselbstdrucker, Fahrkartenschalterdrucker. Die großen Schwierigkeiten, die den Eisenbahnverwaltungen durch Herstellung vieler Tausende von Fahrkarten, deren Lagerung auf zahlreichen Stationen und Verbuchung der nach Millionen zählenden Werte entstehen, legten es nahe, eine Zusammenfassung und Vereinfachung der bezüglichen Manipulationen auf mechanischem Wege zu suchen. Die Erfahrungen mit den komplizierten, Vorzügliches leistenden Rechenmaschinen und den Fahrkartenautomaten schienen auf die Möglichkeit einer befriedigenden Lösung der Aufgabe "die Fahrkarten erst bei der Ausgabe - also am Schalter selbst - zu drucken", hinzuweisen. Immerhin war der Weg dazu nicht ganz leicht; es konnten nur Einrichtungen in Betracht kommen, die rasche Abfertigung des Publikums und zugleich sichere Einnahmenverbuchung gewährleisteten.

Nach dem an den Internationalen Eisenbahnkongreß in Bern (8. Sitzung 1910) erstatteten Bericht (s. III. Band des Allgemeinen Berichts, Frage XI, S. 38) hat sich die Atchison Topeka-Eisenbahn in Nordamerika dahin ausgesprochen, daß eine befriedigende Maschine dieser Art niemals gebaut werden wird.

Der genannte Bericht enthält jedoch weiterhin die Beschreibung zweier Maschinen, von denen wohl gesagt werden kann, daß sie das gesteckte Ziel mit Erfolg zu erreichen suchen. Insbesondere hat der im Jahre 1907 von dem Ingenieur Friedlein in Cöln-Kalk (s. Ztg. d. VDEV. Jg. 1908, S. 562) erfundene Schalterfahrkartendrucker "Regina" durch die Allg. Elektrizitätsgesellschaft in Berlin eine ziemliche Vervollkommnung erfahren, so daß er jetzt in


Abb. 375.
mehreren 100 Stücken bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen sowie sonstigen Bahnen Europas und anderer Erdteile in Gebrauch ist.

Der Druckapparat "Regina" ermöglicht unmittelbar auf Anforderung am Schalter Fahrkartenpappen mit jeweils gewünschtem Fahrkartentext zu bedrucken. Gleichzeitig mit der Fahrkarte bedruckt der Apparat zwangläufig zwei Kontrollstreifen, aus denen Anzahl und Geldbetrag der verkauften Fahrkarten jederzeit festgestellt werden können.

Das Untergestell des Apparates (s. Abb. 375) besteht aus einem gußeisernen Tisch, der in mehreren parallelen Schächten die lose nebeneinander vertikal eingesteckten Druckplatten zum Druck der Karten enthält. Ferner trägt der Tisch ein drehbares, mehrseitiges Prisma P,

eingeschlagenen Stiften aufgesteckt sind. Die Karten sind mit numerierten und zum Abreißen gelochten (perforierten) Kontrollabschnitten versehen, von denen die Karten sich leicht abreißen lassen. Die Kontrollabschnitte, die die gleichen Nummern wie die Fahrkarte tragen, sind geheftet und bleiben zurück, so daß unschwer geprüft werden kann, ob ein Verkauf aus der Mitte eines Blocks stattgefunden hat. Durch treppenförmiges Heften der Fahrkartenblocks ist ein Drehmoment gegeben, das die Abtrennung der Einzelkarten erleichtert.

Eiserne Fahrkartenschränke nach System F. Blazicek in Wien sind bei den österreichischen Bahnen im Gebrauch. Sie sind aus starkem Weißblech gefertigt. Die Fahrkarten werden von rückwärts eingelegt und sodann unter Verschluß des kontrollierenden oder rechnungslegenden Beamten genommen. Eine besondere Vorrichtung ermöglicht, daß man nur eine Karte entnehmen und daß eine herausgenommene Karte nicht mehr zurückgeschoben werden kann.

Eine neue veränderte Einrichtung bei diesen Schränken besteht darin, daß die Herausnahme der Fahrkarten durch das Vorziehen eines Schiebers erfolgt, der durch eine Feder bewegt, von selbst in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt.

Ähnliche Schränke werden auch von den Firmen Klepatár in Pilsen, S. Rothmüller in Wien, sowie von Polzer und Cie. in Wien geliefert.

Eine eigenartige Einrichtung der Fahrkartenblocks mit einer von einem Direktionsbeamten der PLM. erfundenen Bindevorrichtung ermöglicht die Befestigung des Blocks an einer in den Verkaufsschränken befindlichen Öse.

Hierbei werden die Fahrkarten bei der Herstellung in der Mitte mit zwei kleinen nahe beieinander stehenden halbmondförmigen Löchern, die nur durch einen schmalen Steg getrennt sind, versehen. Durch diese beiden Löcher wird die Bindeschnur geführt, deren beide Enden mit Bleisiegel verbunden werden. Die Bindeschnur wird dann am Verkaufsschrank befestigt. Durch leichten Zug zerreißt der kleine Kartonsteg, der die beiden Löcher von einander trennt und die Karte wird frei, ohne daß der Verschluß des Bunds gelöst wird.

v. Zluhan.


Fahrkartenselbstdrucker, Fahrkartenschalterdrucker. Die großen Schwierigkeiten, die den Eisenbahnverwaltungen durch Herstellung vieler Tausende von Fahrkarten, deren Lagerung auf zahlreichen Stationen und Verbuchung der nach Millionen zählenden Werte entstehen, legten es nahe, eine Zusammenfassung und Vereinfachung der bezüglichen Manipulationen auf mechanischem Wege zu suchen. Die Erfahrungen mit den komplizierten, Vorzügliches leistenden Rechenmaschinen und den Fahrkartenautomaten schienen auf die Möglichkeit einer befriedigenden Lösung der Aufgabe „die Fahrkarten erst bei der Ausgabe – also am Schalter selbst – zu drucken“, hinzuweisen. Immerhin war der Weg dazu nicht ganz leicht; es konnten nur Einrichtungen in Betracht kommen, die rasche Abfertigung des Publikums und zugleich sichere Einnahmenverbuchung gewährleisteten.

Nach dem an den Internationalen Eisenbahnkongreß in Bern (8. Sitzung 1910) erstatteten Bericht (s. III. Band des Allgemeinen Berichts, Frage XI, S. 38) hat sich die Atchison Topeka-Eisenbahn in Nordamerika dahin ausgesprochen, daß eine befriedigende Maschine dieser Art niemals gebaut werden wird.

Der genannte Bericht enthält jedoch weiterhin die Beschreibung zweier Maschinen, von denen wohl gesagt werden kann, daß sie das gesteckte Ziel mit Erfolg zu erreichen suchen. Insbesondere hat der im Jahre 1907 von dem Ingenieur Friedlein in Cöln-Kalk (s. Ztg. d. VDEV. Jg. 1908, S. 562) erfundene Schalterfahrkartendrucker „Regina“ durch die Allg. Elektrizitätsgesellschaft in Berlin eine ziemliche Vervollkommnung erfahren, so daß er jetzt in


Abb. 375.
mehreren 100 Stücken bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen sowie sonstigen Bahnen Europas und anderer Erdteile in Gebrauch ist.

Der Druckapparat „Regina“ ermöglicht unmittelbar auf Anforderung am Schalter Fahrkartenpappen mit jeweils gewünschtem Fahrkartentext zu bedrucken. Gleichzeitig mit der Fahrkarte bedruckt der Apparat zwangläufig zwei Kontrollstreifen, aus denen Anzahl und Geldbetrag der verkauften Fahrkarten jederzeit festgestellt werden können.

Das Untergestell des Apparates (s. Abb. 375) besteht aus einem gußeisernen Tisch, der in mehreren parallelen Schächten die lose nebeneinander vertikal eingesteckten Druckplatten zum Druck der Karten enthält. Ferner trägt der Tisch ein drehbares, mehrseitiges Prisma P,

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[475/0492] eingeschlagenen Stiften aufgesteckt sind. Die Karten sind mit numerierten und zum Abreißen gelochten (perforierten) Kontrollabschnitten versehen, von denen die Karten sich leicht abreißen lassen. Die Kontrollabschnitte, die die gleichen Nummern wie die Fahrkarte tragen, sind geheftet und bleiben zurück, so daß unschwer geprüft werden kann, ob ein Verkauf aus der Mitte eines Blocks stattgefunden hat. Durch treppenförmiges Heften der Fahrkartenblocks ist ein Drehmoment gegeben, das die Abtrennung der Einzelkarten erleichtert. Eiserne Fahrkartenschränke nach System F. Blazicek in Wien sind bei den österreichischen Bahnen im Gebrauch. Sie sind aus starkem Weißblech gefertigt. Die Fahrkarten werden von rückwärts eingelegt und sodann unter Verschluß des kontrollierenden oder rechnungslegenden Beamten genommen. Eine besondere Vorrichtung ermöglicht, daß man nur eine Karte entnehmen und daß eine herausgenommene Karte nicht mehr zurückgeschoben werden kann. Eine neue veränderte Einrichtung bei diesen Schränken besteht darin, daß die Herausnahme der Fahrkarten durch das Vorziehen eines Schiebers erfolgt, der durch eine Feder bewegt, von selbst in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt. Ähnliche Schränke werden auch von den Firmen Klepatár in Pilsen, S. Rothmüller in Wien, sowie von Polzer und Cie. in Wien geliefert. Eine eigenartige Einrichtung der Fahrkartenblocks mit einer von einem Direktionsbeamten der PLM. erfundenen Bindevorrichtung ermöglicht die Befestigung des Blocks an einer in den Verkaufsschränken befindlichen Öse. Hierbei werden die Fahrkarten bei der Herstellung in der Mitte mit zwei kleinen nahe beieinander stehenden halbmondförmigen Löchern, die nur durch einen schmalen Steg getrennt sind, versehen. Durch diese beiden Löcher wird die Bindeschnur geführt, deren beide Enden mit Bleisiegel verbunden werden. Die Bindeschnur wird dann am Verkaufsschrank befestigt. Durch leichten Zug zerreißt der kleine Kartonsteg, der die beiden Löcher von einander trennt und die Karte wird frei, ohne daß der Verschluß des Bunds gelöst wird. v. Zluhan. Fahrkartenselbstdrucker, Fahrkartenschalterdrucker. Die großen Schwierigkeiten, die den Eisenbahnverwaltungen durch Herstellung vieler Tausende von Fahrkarten, deren Lagerung auf zahlreichen Stationen und Verbuchung der nach Millionen zählenden Werte entstehen, legten es nahe, eine Zusammenfassung und Vereinfachung der bezüglichen Manipulationen auf mechanischem Wege zu suchen. Die Erfahrungen mit den komplizierten, Vorzügliches leistenden Rechenmaschinen und den Fahrkartenautomaten schienen auf die Möglichkeit einer befriedigenden Lösung der Aufgabe „die Fahrkarten erst bei der Ausgabe – also am Schalter selbst – zu drucken“, hinzuweisen. Immerhin war der Weg dazu nicht ganz leicht; es konnten nur Einrichtungen in Betracht kommen, die rasche Abfertigung des Publikums und zugleich sichere Einnahmenverbuchung gewährleisteten. Nach dem an den Internationalen Eisenbahnkongreß in Bern (8. Sitzung 1910) erstatteten Bericht (s. III. Band des Allgemeinen Berichts, Frage XI, S. 38) hat sich die Atchison Topeka-Eisenbahn in Nordamerika dahin ausgesprochen, daß eine befriedigende Maschine dieser Art niemals gebaut werden wird. Der genannte Bericht enthält jedoch weiterhin die Beschreibung zweier Maschinen, von denen wohl gesagt werden kann, daß sie das gesteckte Ziel mit Erfolg zu erreichen suchen. Insbesondere hat der im Jahre 1907 von dem Ingenieur Friedlein in Cöln-Kalk (s. Ztg. d. VDEV. Jg. 1908, S. 562) erfundene Schalterfahrkartendrucker „Regina“ durch die Allg. Elektrizitätsgesellschaft in Berlin eine ziemliche Vervollkommnung erfahren, so daß er jetzt in [Abbildung Abb. 375. ] mehreren 100 Stücken bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen sowie sonstigen Bahnen Europas und anderer Erdteile in Gebrauch ist. Der Druckapparat „Regina“ ermöglicht unmittelbar auf Anforderung am Schalter Fahrkartenpappen mit jeweils gewünschtem Fahrkartentext zu bedrucken. Gleichzeitig mit der Fahrkarte bedruckt der Apparat zwangläufig zwei Kontrollstreifen, aus denen Anzahl und Geldbetrag der verkauften Fahrkarten jederzeit festgestellt werden können. Das Untergestell des Apparates (s. Abb. 375) besteht aus einem gußeisernen Tisch, der in mehreren parallelen Schächten die lose nebeneinander vertikal eingesteckten Druckplatten zum Druck der Karten enthält. Ferner trägt der Tisch ein drehbares, mehrseitiges Prisma P,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/492>, abgerufen am 22.12.2024.