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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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wurden, die die Entfernung von 963 und 907 engl. Meilen nach der 1905 erfolgten Beschleunigung in 18 Stunden zurücklegen, erhielten sie die Bezeichnung "Twentieth Century Limited E." und "Pensylvania Special E.".

Die E. werden in der Regel aus Wagen mit innerem Durchgang und Übergangsbrücken gebildet. Man nennt sie daher auch Korridorzüge oder Corridor Expreß. In Deutschland werden solche Züge "D-Züge" (s. d.) genannt und E. nur dann, wenn es sich um Luxuszüge (s. d.) handelt, die wie der Orient-E., Nord-E., Ägypten-E., Ostende - Wien - Budapest-E., Petersburg - Wien - Nizza auf Veranlassung der internationalen Eisenbahn-Schlafwagengesellschaft in Brüssel, die auch die Wagen für die Züge stellt, befördert werden (s. Personenzüge).

Breusing.


Exter Karl, geboren am 10. Juni 1816 in Zweibrücken (Rheinpfalz), gestorben in München am 30. Oktober 1870, beschäftigte sich nach Beendigung seiner theoretisch-mechanischen Studien mit dem Studium des Dampfmaschinen- und Lokomotivbaues bei Stephenson in Newcastle.

Nach seiner Rückkehr aus England (1839) wurde E. Maschinenmeister der Taunusbahn, trat 1842 in den Dienst der bayrischen Staatsbahnen und wurde 1848 zum Obermaschinenmeister ernannt.

E. hat sich insbesondere Verdienste erworben durch Einrichtung der Fabrikation des Preßtorfs und Anwendung desselben zur Lokomotivfeuerung, durch Konstruktion der Seil- oder Flaschenbremse, der Wurfbremse an den Tendern, sowie einer Schiebebühne mit Dampfbetrieb.


F.

Fackeln (torches; torches; torci) werden bei Bahnarbeiten benutzt, die bei künstlicher Beleuchtung durchgeführt werden müssen, beispielsweise in längeren Tunneln, bei nächtlichen Arbeiten auf offener Strecke infolge von Entgleisungen, Abrutschungen oder sonstigen Bahnunfällen, bei dringenden Herstellungen am Bahnkörper u. s. w. Man benutzt zu diesem Zweck Kien-, Pech-, Petroleum- auch Gas-, Ceresin-, Magnesium-, Zinkfackeln u. s. w.

Kienfackeln werden aus trockenem, harzreichem Kienholz hergestellt.

Pechfackeln haben eine Länge von 1·5 bis 1·7 m, sind 42-45 mm dick und werden manchmal mit Holzstielen versehen. Sie bestehen aus einem Docht von Hanfwergfäden, die von Holzsplittern gut gereinigt und gewickelt, mit bestem Weißpech (Harz ohne Teerzusatz) getränkt und mittels des Fackeleisens fest zusammengepreßt werden. Zum Schutz gegen das Abbröckeln des Pechs werden die Pechfackeln mit einem Überzug versehen, der aus Oips, Bergkreide und Leim bereitet ist. Die F. dürfen sich nicht zu schwierig anzünden lassen, müssen leicht und sparsam brennen, ein helles Licht geben, ohne zu qualmen und zu tropfen, sie dürfen nur wenig Asche hinterlassen, bei starkem Wind nicht verlöschen und müssen bis auf den letzten Rest ohne Lockerung niederbrennen. Die Brenndauer einer F. soll zwei Stunden betragen.

Petroleumfackeln werden nach zwei verschiedenen Systemen hergestellt. Nach dem einen System besteht die F. aus einem zylindrischen Petroleumbehälter, der mit einem Tragbügel samt eisenbeschlagenem Holzstiel (zum Einstecken in einen Dreifuß oder in die Erde) und am oberen Rand mit einem Brenner samt Docht, einem Reflektor und einer Verschlußkappe versehen ist. Nach dem andern System wird der Ölbehälter oben angebracht und fließt das Petroleum durch ein Ventil und das senkrechte, mit wagrechtem Knie versehene Leitungsrohr zum sternförmig angeordneten Brenner ohne Docht und wird dort entzündet. Die Petroleumfackeln können an Mauern, Holzpfosten u. dgl. angehängt werden.

Gasfackeln, die unmittelbar von einer Gasleitung gespeist werden, bedingen den Anschluß an eine solche und finden daher seltener Verwendung.

In England und in Holland werden Gasfackeln (Lucigen) für Verschubstationen verwendet. Als Brennstoff dient Teeröl, das mit einer hellen Flamme brennt, wenn reichlich Luft zugeführt wird. Die Lichtstärke kann durch Erwärmung noch erhöht werden.

Bei einer anderen Gattung von F. wird die Lampe mit Petroleum gespeist, das unter Luftdruck als Gas zur Verbrennung gelangt.

Für umfassendere, längere Zeit in Anspruch nehmende Arbeiten wird häufig eine elektrische Beleuchtung eingerichtet, zu welchem Zweck die Bahnverwaltungen Beleuchtungswagen (s. d.) besitzen, die mit allen notwendigen Einrichtungen ausgestattet sind.


Fächergleise, Strahlengleise (radiating tracks; voies en eventail; binari a ventaglio) strahlenförmig angeordnete Gleise, in deren

wurden, die die Entfernung von 963 und 907 engl. Meilen nach der 1905 erfolgten Beschleunigung in 18 Stunden zurücklegen, erhielten sie die Bezeichnung „Twentieth Century Limited E.“ und „Pensylvania Special E.“.

Die E. werden in der Regel aus Wagen mit innerem Durchgang und Übergangsbrücken gebildet. Man nennt sie daher auch Korridorzüge oder Corridor Expreß. In Deutschland werden solche Züge „D-Züge“ (s. d.) genannt und E. nur dann, wenn es sich um Luxuszüge (s. d.) handelt, die wie der Orient-E., Nord-E., Ägypten-E., Ostende – Wien – Budapest-E., Petersburg – Wien – Nizza auf Veranlassung der internationalen Eisenbahn-Schlafwagengesellschaft in Brüssel, die auch die Wagen für die Züge stellt, befördert werden (s. Personenzüge).

Breusing.


Exter Karl, geboren am 10. Juni 1816 in Zweibrücken (Rheinpfalz), gestorben in München am 30. Oktober 1870, beschäftigte sich nach Beendigung seiner theoretisch-mechanischen Studien mit dem Studium des Dampfmaschinen- und Lokomotivbaues bei Stephenson in Newcastle.

Nach seiner Rückkehr aus England (1839) wurde E. Maschinenmeister der Taunusbahn, trat 1842 in den Dienst der bayrischen Staatsbahnen und wurde 1848 zum Obermaschinenmeister ernannt.

E. hat sich insbesondere Verdienste erworben durch Einrichtung der Fabrikation des Preßtorfs und Anwendung desselben zur Lokomotivfeuerung, durch Konstruktion der Seil- oder Flaschenbremse, der Wurfbremse an den Tendern, sowie einer Schiebebühne mit Dampfbetrieb.


F.

Fackeln (torches; torches; torci) werden bei Bahnarbeiten benutzt, die bei künstlicher Beleuchtung durchgeführt werden müssen, beispielsweise in längeren Tunneln, bei nächtlichen Arbeiten auf offener Strecke infolge von Entgleisungen, Abrutschungen oder sonstigen Bahnunfällen, bei dringenden Herstellungen am Bahnkörper u. s. w. Man benutzt zu diesem Zweck Kien-, Pech-, Petroleum- auch Gas-, Ceresin-, Magnesium-, Zinkfackeln u. s. w.

Kienfackeln werden aus trockenem, harzreichem Kienholz hergestellt.

Pechfackeln haben eine Länge von 1·5 bis 1·7 m, sind 42–45 mm dick und werden manchmal mit Holzstielen versehen. Sie bestehen aus einem Docht von Hanfwergfäden, die von Holzsplittern gut gereinigt und gewickelt, mit bestem Weißpech (Harz ohne Teerzusatz) getränkt und mittels des Fackeleisens fest zusammengepreßt werden. Zum Schutz gegen das Abbröckeln des Pechs werden die Pechfackeln mit einem Überzug versehen, der aus Oips, Bergkreide und Leim bereitet ist. Die F. dürfen sich nicht zu schwierig anzünden lassen, müssen leicht und sparsam brennen, ein helles Licht geben, ohne zu qualmen und zu tropfen, sie dürfen nur wenig Asche hinterlassen, bei starkem Wind nicht verlöschen und müssen bis auf den letzten Rest ohne Lockerung niederbrennen. Die Brenndauer einer F. soll zwei Stunden betragen.

Petroleumfackeln werden nach zwei verschiedenen Systemen hergestellt. Nach dem einen System besteht die F. aus einem zylindrischen Petroleumbehälter, der mit einem Tragbügel samt eisenbeschlagenem Holzstiel (zum Einstecken in einen Dreifuß oder in die Erde) und am oberen Rand mit einem Brenner samt Docht, einem Reflektor und einer Verschlußkappe versehen ist. Nach dem andern System wird der Ölbehälter oben angebracht und fließt das Petroleum durch ein Ventil und das senkrechte, mit wagrechtem Knie versehene Leitungsrohr zum sternförmig angeordneten Brenner ohne Docht und wird dort entzündet. Die Petroleumfackeln können an Mauern, Holzpfosten u. dgl. angehängt werden.

Gasfackeln, die unmittelbar von einer Gasleitung gespeist werden, bedingen den Anschluß an eine solche und finden daher seltener Verwendung.

In England und in Holland werden Gasfackeln (Lucigen) für Verschubstationen verwendet. Als Brennstoff dient Teeröl, das mit einer hellen Flamme brennt, wenn reichlich Luft zugeführt wird. Die Lichtstärke kann durch Erwärmung noch erhöht werden.

Bei einer anderen Gattung von F. wird die Lampe mit Petroleum gespeist, das unter Luftdruck als Gas zur Verbrennung gelangt.

Für umfassendere, längere Zeit in Anspruch nehmende Arbeiten wird häufig eine elektrische Beleuchtung eingerichtet, zu welchem Zweck die Bahnverwaltungen Beleuchtungswagen (s. d.) besitzen, die mit allen notwendigen Einrichtungen ausgestattet sind.


Fächergleise, Strahlengleise (radiating tracks; voies en eventail; binari a ventaglio) strahlenförmig angeordnete Gleise, in deren

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[423/0439] wurden, die die Entfernung von 963 und 907 engl. Meilen nach der 1905 erfolgten Beschleunigung in 18 Stunden zurücklegen, erhielten sie die Bezeichnung „Twentieth Century Limited E.“ und „Pensylvania Special E.“. Die E. werden in der Regel aus Wagen mit innerem Durchgang und Übergangsbrücken gebildet. Man nennt sie daher auch Korridorzüge oder Corridor Expreß. In Deutschland werden solche Züge „D-Züge“ (s. d.) genannt und E. nur dann, wenn es sich um Luxuszüge (s. d.) handelt, die wie der Orient-E., Nord-E., Ägypten-E., Ostende – Wien – Budapest-E., Petersburg – Wien – Nizza auf Veranlassung der internationalen Eisenbahn-Schlafwagengesellschaft in Brüssel, die auch die Wagen für die Züge stellt, befördert werden (s. Personenzüge). Breusing. Exter Karl, geboren am 10. Juni 1816 in Zweibrücken (Rheinpfalz), gestorben in München am 30. Oktober 1870, beschäftigte sich nach Beendigung seiner theoretisch-mechanischen Studien mit dem Studium des Dampfmaschinen- und Lokomotivbaues bei Stephenson in Newcastle. Nach seiner Rückkehr aus England (1839) wurde E. Maschinenmeister der Taunusbahn, trat 1842 in den Dienst der bayrischen Staatsbahnen und wurde 1848 zum Obermaschinenmeister ernannt. E. hat sich insbesondere Verdienste erworben durch Einrichtung der Fabrikation des Preßtorfs und Anwendung desselben zur Lokomotivfeuerung, durch Konstruktion der Seil- oder Flaschenbremse, der Wurfbremse an den Tendern, sowie einer Schiebebühne mit Dampfbetrieb. F. Fackeln (torches; torches; torci) werden bei Bahnarbeiten benutzt, die bei künstlicher Beleuchtung durchgeführt werden müssen, beispielsweise in längeren Tunneln, bei nächtlichen Arbeiten auf offener Strecke infolge von Entgleisungen, Abrutschungen oder sonstigen Bahnunfällen, bei dringenden Herstellungen am Bahnkörper u. s. w. Man benutzt zu diesem Zweck Kien-, Pech-, Petroleum- auch Gas-, Ceresin-, Magnesium-, Zinkfackeln u. s. w. Kienfackeln werden aus trockenem, harzreichem Kienholz hergestellt. Pechfackeln haben eine Länge von 1·5 bis 1·7 m, sind 42–45 mm dick und werden manchmal mit Holzstielen versehen. Sie bestehen aus einem Docht von Hanfwergfäden, die von Holzsplittern gut gereinigt und gewickelt, mit bestem Weißpech (Harz ohne Teerzusatz) getränkt und mittels des Fackeleisens fest zusammengepreßt werden. Zum Schutz gegen das Abbröckeln des Pechs werden die Pechfackeln mit einem Überzug versehen, der aus Oips, Bergkreide und Leim bereitet ist. Die F. dürfen sich nicht zu schwierig anzünden lassen, müssen leicht und sparsam brennen, ein helles Licht geben, ohne zu qualmen und zu tropfen, sie dürfen nur wenig Asche hinterlassen, bei starkem Wind nicht verlöschen und müssen bis auf den letzten Rest ohne Lockerung niederbrennen. Die Brenndauer einer F. soll zwei Stunden betragen. Petroleumfackeln werden nach zwei verschiedenen Systemen hergestellt. Nach dem einen System besteht die F. aus einem zylindrischen Petroleumbehälter, der mit einem Tragbügel samt eisenbeschlagenem Holzstiel (zum Einstecken in einen Dreifuß oder in die Erde) und am oberen Rand mit einem Brenner samt Docht, einem Reflektor und einer Verschlußkappe versehen ist. Nach dem andern System wird der Ölbehälter oben angebracht und fließt das Petroleum durch ein Ventil und das senkrechte, mit wagrechtem Knie versehene Leitungsrohr zum sternförmig angeordneten Brenner ohne Docht und wird dort entzündet. Die Petroleumfackeln können an Mauern, Holzpfosten u. dgl. angehängt werden. Gasfackeln, die unmittelbar von einer Gasleitung gespeist werden, bedingen den Anschluß an eine solche und finden daher seltener Verwendung. In England und in Holland werden Gasfackeln (Lucigen) für Verschubstationen verwendet. Als Brennstoff dient Teeröl, das mit einer hellen Flamme brennt, wenn reichlich Luft zugeführt wird. Die Lichtstärke kann durch Erwärmung noch erhöht werden. Bei einer anderen Gattung von F. wird die Lampe mit Petroleum gespeist, das unter Luftdruck als Gas zur Verbrennung gelangt. Für umfassendere, längere Zeit in Anspruch nehmende Arbeiten wird häufig eine elektrische Beleuchtung eingerichtet, zu welchem Zweck die Bahnverwaltungen Beleuchtungswagen (s. d.) besitzen, die mit allen notwendigen Einrichtungen ausgestattet sind. Fächergleise, Strahlengleise (radiating tracks; voies en eventail; binari a ventaglio) strahlenförmig angeordnete Gleise, in deren

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/439>, abgerufen am 21.11.2024.