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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Die gleichen Wagen werden für die Beförderung von Schafen und anderem Kleinvieh verwendet. Für Geflügel werden die Wagen durch Einlegen von weiteren zwei Zwischenböden vorübergehend eingerichtet.

Im Durchschnitt können auf je 1 m2 Bodenfläche verladen werden:


f. d.St.
6-7 Ferkelmit etwa20 kg
oder5-6 Frischlingemit etwa30 kg
oder4 magere Schweinemit etwa60 kg
oder2 gemästete Schweinemit etwa170 kg
oder4-5 Schafemit etwa40 kg

Da die Massenbeförderung von Schweinen und anderem Kleinvieh nur in einzelnen Monaten des Jahres stattfindet und derartige B. für andere Beförderungszwecke schwer verwendbar sind, so werden zuweilen auch gewöhnliche gedeckte Güterwagen für solche Sendungen benützt und mit entsprechenden Einrichtungen versehen.

Zu diesem Zweck werden die Schiebetüren in geöffneter Stellung festgemacht und die Türöffnungen mit hölzernen Vorsatzgittern von entsprechender Höhe (etwa 1·5 m) verschlossen, um das Entspringen der Tiere zu verhüten. Bei längerer Beförderungsdauer werden auch in diese Wagen Tränkevorrichtungen ein gestellt.

Schützenhofer-Cimonetti.


Bosnisch-hercegovinische Eisenbahnen. Die Geschichte der Eisenbahnen Bosniens und der Hercegovina beginnt mit ihrer im Jahre 1878 erfolgten Besetzung durch Österreich und Ungarn. Die traurige Lage des Landes vor diesem Zeitpunkte kennzeichnet am besten ein Versuch, den die ottomanische Regierung im Jahre 1872 mit der normalspurigen Eisenbahnlinie Banjaluka-Novi (87 km) unternommen hatte. Ihr Betrieb mußte bereits nach 3 Jahren (1875) eingestellt werden.

I. Bau der Militärbahn Banjaluka-Doberlin.

Unmittelbar nach dem Einmarsch der österr.-ungar. Truppen in Bosnien wurde die Eisenbahnlinie Banjaluka-Novi über Auftrag des Reichskriegsministeriums durch eine Militärbauleitung umgestaltet. Am 1. Dezember 1878 erfolgte die Wiedereröffnung des Betriebs auf der 56·2 km langen Strecke Banjaluka-Prijedor. Mit diesem Tage beginnt sonach eigentlich die Geschichte der Eisenbahnen Bosniens.

Am 24. März 1879 konnte bereits die ganze 104·31 km lange Linie bis Doberlin für den Gesamtverkehr eröffnet werden. Diese Bahnlinie wurde unter dem Namen "K. u. k. Militärbahn Banjaluka-Doberlin" der Militärverwaltung unterstellt und wird durch eine unmittelbar dem Reichskriegsministerium untergeordnete Direktion mit dem Sitze in Banjaluka geleitet.

II. Sonstige Normalspurbahnen.

In den Jahren 1878/79 wurde die normalspurige Verbindungsbahn Slawon.-Brod-Bosn.-Brod (3·6 km), die die Save auf einer eisernen Brücke übersetzt, gebaut und der Betrieb am 10. Juli 1879 eröffnet. Die Savebrücke dient sowohl für den Eisenbahn- als auch für den Straßenverkehr.

Die Kosten dieser Verbindungsbahn wurden aus dem Okkupationskredit bestritten, die Bahn ist jetzt Eigentum der bosn.-herceg. Landesverwaltung.

Der Betrieb wird von den ungar. Staatsbahnen auf eigene Rechnung geführt.

An normalspurigen Linien wurde in der Folge nur mehr die Lokalbahn Vinkovce-Brcka von der auf slawonischer Seite liegenden Station Gunja mit Überbrückung der Save bis nach Brcka, einer größeren Handelsstadt am bosnischen Saveufer, fortgesetzt (0·9 km).

Die Lokalbahn Vinkovce-Brcka ist, mit Ausnahme der Savebrücke, Eigentum der Vinkovce-Brckaer Lokaleisenbahngesellschaft. Die Savebrücke ist Eigentum des ungarischen Staates und des bosn.-herceg. Landesärars.

Die bosn.-herceg. Landesregierung hat zum Brückenbau einen Beitrag von 800.000 K geleistet.

Der Betrieb wird durch die ung. Staatsbahnen geführt.

III. Die schmalspurigen Landesbahnen.

Das Schwergewicht des Eisenbahnwesens in Bosnien und der Hercegovina liegt in den Schmalspurbahnen (Spurweite 76 cm), die von den bosn.-herceg. Landesbahnen betrieben werden.

Die heutigen bosn.-herceg. Landesbahnlinien sind aus einer militärischen Rollbahn von 76 cm Spurweite hervorgegangen, die ursprünglich nur den Zweck hatte, die militärischen Operationen zur Zeit der Okkupation zu erleichtern, insbesondere das am bosnischen Saveufer gelegene Bosn.-Brod mit dem Bosnatale zu verbinden und die besonders beschwerliche Durchführung von Transporten aus den sumpfigen Niederungen von Brod über die vom Bosnatale trennende Hügelkette zu überwinden.

Diese Übergangslinie wurde bald weiter in das Innere des Landes verlängert, u. zw. im April 1879 bis Zepce und im Juli 1879 bis; Zenica.

Die Bahn hat eine Länge von 185·8 km.

Mit Rücksicht auf den provisorischen Charakter der Rollbahn und die Notwendigkeit sie rasch zu bauen, kamen Halbmesser

Die gleichen Wagen werden für die Beförderung von Schafen und anderem Kleinvieh verwendet. Für Geflügel werden die Wagen durch Einlegen von weiteren zwei Zwischenböden vorübergehend eingerichtet.

Im Durchschnitt können auf je 1 m2 Bodenfläche verladen werden:


f. d.St.
6–7 Ferkelmit etwa20 kg
oder5–6 Frischlingemit etwa30 kg
oder4 magere Schweinemit etwa60 kg
oder2 gemästete Schweinemit etwa170 kg
oder4–5 Schafemit etwa40 kg

Da die Massenbeförderung von Schweinen und anderem Kleinvieh nur in einzelnen Monaten des Jahres stattfindet und derartige B. für andere Beförderungszwecke schwer verwendbar sind, so werden zuweilen auch gewöhnliche gedeckte Güterwagen für solche Sendungen benützt und mit entsprechenden Einrichtungen versehen.

Zu diesem Zweck werden die Schiebetüren in geöffneter Stellung festgemacht und die Türöffnungen mit hölzernen Vorsatzgittern von entsprechender Höhe (etwa 1·5 m) verschlossen, um das Entspringen der Tiere zu verhüten. Bei längerer Beförderungsdauer werden auch in diese Wagen Tränkevorrichtungen ein gestellt.

Schützenhofer-Cimonetti.


Bosnisch-hercegovinische Eisenbahnen. Die Geschichte der Eisenbahnen Bosniens und der Hercegovina beginnt mit ihrer im Jahre 1878 erfolgten Besetzung durch Österreich und Ungarn. Die traurige Lage des Landes vor diesem Zeitpunkte kennzeichnet am besten ein Versuch, den die ottomanische Regierung im Jahre 1872 mit der normalspurigen Eisenbahnlinie Banjaluka-Novi (87 km) unternommen hatte. Ihr Betrieb mußte bereits nach 3 Jahren (1875) eingestellt werden.

I. Bau der Militärbahn Banjaluka-Doberlin.

Unmittelbar nach dem Einmarsch der österr.-ungar. Truppen in Bosnien wurde die Eisenbahnlinie Banjaluka-Novi über Auftrag des Reichskriegsministeriums durch eine Militärbauleitung umgestaltet. Am 1. Dezember 1878 erfolgte die Wiedereröffnung des Betriebs auf der 56·2 km langen Strecke Banjaluka-Prijedor. Mit diesem Tage beginnt sonach eigentlich die Geschichte der Eisenbahnen Bosniens.

Am 24. März 1879 konnte bereits die ganze 104·31 km lange Linie bis Doberlin für den Gesamtverkehr eröffnet werden. Diese Bahnlinie wurde unter dem Namen „K. u. k. Militärbahn Banjaluka-Doberlin“ der Militärverwaltung unterstellt und wird durch eine unmittelbar dem Reichskriegsministerium untergeordnete Direktion mit dem Sitze in Banjaluka geleitet.

II. Sonstige Normalspurbahnen.

In den Jahren 1878/79 wurde die normalspurige Verbindungsbahn Slawon.-Brod-Bosn.-Brod (3·6 km), die die Save auf einer eisernen Brücke übersetzt, gebaut und der Betrieb am 10. Juli 1879 eröffnet. Die Savebrücke dient sowohl für den Eisenbahn- als auch für den Straßenverkehr.

Die Kosten dieser Verbindungsbahn wurden aus dem Okkupationskredit bestritten, die Bahn ist jetzt Eigentum der bosn.-herceg. Landesverwaltung.

Der Betrieb wird von den ungar. Staatsbahnen auf eigene Rechnung geführt.

An normalspurigen Linien wurde in der Folge nur mehr die Lokalbahn Vinkovce-Brčka von der auf slawonischer Seite liegenden Station Gunja mit Überbrückung der Save bis nach Brčka, einer größeren Handelsstadt am bosnischen Saveufer, fortgesetzt (0·9 km).

Die Lokalbahn Vinkovce-Brčka ist, mit Ausnahme der Savebrücke, Eigentum der Vinkovce-Brčkaer Lokaleisenbahngesellschaft. Die Savebrücke ist Eigentum des ungarischen Staates und des bosn.-herceg. Landesärars.

Die bosn.-herceg. Landesregierung hat zum Brückenbau einen Beitrag von 800.000 K geleistet.

Der Betrieb wird durch die ung. Staatsbahnen geführt.

III. Die schmalspurigen Landesbahnen.

Das Schwergewicht des Eisenbahnwesens in Bosnien und der Hercegovina liegt in den Schmalspurbahnen (Spurweite 76 cm), die von den bosn.-herceg. Landesbahnen betrieben werden.

Die heutigen bosn.-herceg. Landesbahnlinien sind aus einer militärischen Rollbahn von 76 cm Spurweite hervorgegangen, die ursprünglich nur den Zweck hatte, die militärischen Operationen zur Zeit der Okkupation zu erleichtern, insbesondere das am bosnischen Saveufer gelegene Bosn.-Brod mit dem Bosnatale zu verbinden und die besonders beschwerliche Durchführung von Transporten aus den sumpfigen Niederungen von Brod über die vom Bosnatale trennende Hügelkette zu überwinden.

Diese Übergangslinie wurde bald weiter in das Innere des Landes verlängert, u. zw. im April 1879 bis Žepče und im Juli 1879 bis; Zenica.

Die Bahn hat eine Länge von 185·8 km.

Mit Rücksicht auf den provisorischen Charakter der Rollbahn und die Notwendigkeit sie rasch zu bauen, kamen Halbmesser

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[463/0475] Die gleichen Wagen werden für die Beförderung von Schafen und anderem Kleinvieh verwendet. Für Geflügel werden die Wagen durch Einlegen von weiteren zwei Zwischenböden vorübergehend eingerichtet. Im Durchschnitt können auf je 1 m2 Bodenfläche verladen werden: f. d.St. 6–7 Ferkel mit etwa 20 kg oder 5–6 Frischlinge mit etwa 30 kg oder 4 magere Schweine mit etwa 60 kg oder 2 gemästete Schweine mit etwa 170 kg oder 4–5 Schafe mit etwa 40 kg Da die Massenbeförderung von Schweinen und anderem Kleinvieh nur in einzelnen Monaten des Jahres stattfindet und derartige B. für andere Beförderungszwecke schwer verwendbar sind, so werden zuweilen auch gewöhnliche gedeckte Güterwagen für solche Sendungen benützt und mit entsprechenden Einrichtungen versehen. Zu diesem Zweck werden die Schiebetüren in geöffneter Stellung festgemacht und die Türöffnungen mit hölzernen Vorsatzgittern von entsprechender Höhe (etwa 1·5 m) verschlossen, um das Entspringen der Tiere zu verhüten. Bei längerer Beförderungsdauer werden auch in diese Wagen Tränkevorrichtungen ein gestellt. Schützenhofer-Cimonetti. Bosnisch-hercegovinische Eisenbahnen. Die Geschichte der Eisenbahnen Bosniens und der Hercegovina beginnt mit ihrer im Jahre 1878 erfolgten Besetzung durch Österreich und Ungarn. Die traurige Lage des Landes vor diesem Zeitpunkte kennzeichnet am besten ein Versuch, den die ottomanische Regierung im Jahre 1872 mit der normalspurigen Eisenbahnlinie Banjaluka-Novi (87 km) unternommen hatte. Ihr Betrieb mußte bereits nach 3 Jahren (1875) eingestellt werden. I. Bau der Militärbahn Banjaluka-Doberlin. Unmittelbar nach dem Einmarsch der österr.-ungar. Truppen in Bosnien wurde die Eisenbahnlinie Banjaluka-Novi über Auftrag des Reichskriegsministeriums durch eine Militärbauleitung umgestaltet. Am 1. Dezember 1878 erfolgte die Wiedereröffnung des Betriebs auf der 56·2 km langen Strecke Banjaluka-Prijedor. Mit diesem Tage beginnt sonach eigentlich die Geschichte der Eisenbahnen Bosniens. Am 24. März 1879 konnte bereits die ganze 104·31 km lange Linie bis Doberlin für den Gesamtverkehr eröffnet werden. Diese Bahnlinie wurde unter dem Namen „K. u. k. Militärbahn Banjaluka-Doberlin“ der Militärverwaltung unterstellt und wird durch eine unmittelbar dem Reichskriegsministerium untergeordnete Direktion mit dem Sitze in Banjaluka geleitet. II. Sonstige Normalspurbahnen. In den Jahren 1878/79 wurde die normalspurige Verbindungsbahn Slawon.-Brod-Bosn.-Brod (3·6 km), die die Save auf einer eisernen Brücke übersetzt, gebaut und der Betrieb am 10. Juli 1879 eröffnet. Die Savebrücke dient sowohl für den Eisenbahn- als auch für den Straßenverkehr. Die Kosten dieser Verbindungsbahn wurden aus dem Okkupationskredit bestritten, die Bahn ist jetzt Eigentum der bosn.-herceg. Landesverwaltung. Der Betrieb wird von den ungar. Staatsbahnen auf eigene Rechnung geführt. An normalspurigen Linien wurde in der Folge nur mehr die Lokalbahn Vinkovce-Brčka von der auf slawonischer Seite liegenden Station Gunja mit Überbrückung der Save bis nach Brčka, einer größeren Handelsstadt am bosnischen Saveufer, fortgesetzt (0·9 km). Die Lokalbahn Vinkovce-Brčka ist, mit Ausnahme der Savebrücke, Eigentum der Vinkovce-Brčkaer Lokaleisenbahngesellschaft. Die Savebrücke ist Eigentum des ungarischen Staates und des bosn.-herceg. Landesärars. Die bosn.-herceg. Landesregierung hat zum Brückenbau einen Beitrag von 800.000 K geleistet. Der Betrieb wird durch die ung. Staatsbahnen geführt. III. Die schmalspurigen Landesbahnen. Das Schwergewicht des Eisenbahnwesens in Bosnien und der Hercegovina liegt in den Schmalspurbahnen (Spurweite 76 cm), die von den bosn.-herceg. Landesbahnen betrieben werden. Die heutigen bosn.-herceg. Landesbahnlinien sind aus einer militärischen Rollbahn von 76 cm Spurweite hervorgegangen, die ursprünglich nur den Zweck hatte, die militärischen Operationen zur Zeit der Okkupation zu erleichtern, insbesondere das am bosnischen Saveufer gelegene Bosn.-Brod mit dem Bosnatale zu verbinden und die besonders beschwerliche Durchführung von Transporten aus den sumpfigen Niederungen von Brod über die vom Bosnatale trennende Hügelkette zu überwinden. Diese Übergangslinie wurde bald weiter in das Innere des Landes verlängert, u. zw. im April 1879 bis Žepče und im Juli 1879 bis; Zenica. Die Bahn hat eine Länge von 185·8 km. Mit Rücksicht auf den provisorischen Charakter der Rollbahn und die Notwendigkeit sie rasch zu bauen, kamen Halbmesser

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/475>, abgerufen am 21.11.2024.