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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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unterhalb des Rauchfanges und axial mit dem B. ein Strahlapparat angebracht, der oft auch als B., richtiger als Hilfsgebläse oder Schnelldampfer (s. d.) bezeichnet wird.

Über die Lage der Blasrohrmündung gegenüber dem Siederohrbündel und Abstand der ersteren von der engsten Stelle des Rauchfanges sowie über die vorteilhafteste Größe der Mündung - Blasrohrquerschnitt - s. Rauchfang.

Literatur: Troske, Vorteilhafteste Abmessung der Blasrohre. Glasers Ann. 1895. - Hoffmannsches Blasrohr. Zentralbl. d. Bauverw. 1903. - Die Lokomotiven der Gegenwart. Wiesbaden 1003, S. 179 ff. - Stockert, Handbuch des Eisenb.-Maschinenwesens. 1908, Bd. 3. - Strahl, Untersuchung und Berechnung der Blasrohre und Schornsteine von Lokomotiven. Organ. 1911.

Gölsdorf.


Blechträger (plate girder; poutre en tole; trave di latta) sind vollwandige eiserne Träger, die aus Blechen, Winkeleisen und Flacheisen durch Vernietung zusammengesetzt sind. Sie bestehen aus dem Stehblech, aus den dieses


Abb. 143.
Abb. 144.
säumenden Gurtwinkeln und aus den nach Erfordernis auf letztere genieteten Horizontalblechen oder Gurtungsplatten. Der so gebildete Querschnitt (Abb. 143) ist bei Blechbalken immer zur horizontalen Mittellinie symmetrisch, bei Blechbogen können sich aus der Beanspruchung auch unsymmetrische Querschnitte mit verschieden starken Gurtungen ergeben. Die Blechbalkenträger finden im Eisenhochbau und im Brückenbau als Tragkonstruktion vielfach Anwendung, u. zw. dort, wo man mit Walzträgern nicht mehr auslangt und wo die Gewichtsersparnis, die man mit gegliederten Trägern (Gitter- und Fachwerksträgern) gegenüber Vollwandträgern erzielen könnte, noch nicht ausschlaggebend ist. Im Brückenbau insbesondere verwendet man sie für die Fahrbahnträger (Längs- und Querträger) fast ausschließlich, ferner für die Hauptträger eiserner Balkenbrücken mit Stützweiten bis zu 20 m, ausnahmsweise auch noch bis 25-30 m.

Zur Bestimmung der Abmessungen eines Blechbalkens wird zunächst ein Grundquerschnitt, bestehend aus Stehblech und den dieses säumenden 4 Winkeleisen, angenommen (Abb. 144). Man macht das Stehblech für Brückenträger 9-12 mm stark und gibt ihm eine Höhe von etwa 1/10 der Stützweite des Trägers. Die Winkeleisen erhalten in der Regel etwas größere Stärke als das Stehblech. Für einen solchen Querschnitt berechnet sich das Trägheitsmoment aus
    1
b' und b1' sind hierin die um das Maß der Nietschwächung verringerten Breiten b und b1, u. zw. werden zwei Nietdurchmesser in Abzug gebracht und für die Stärke des Stehblechs nur etwa 86% der wirklichen Dicke d eingesetzt.

Die erforderliche nutzbare Fläche der Gurtbleche folgt nun zunächst angenähert aus
    2
worin M das auf den fraglichen Querschnitt bezogene Moment der äußeren Kräfte und s die zulässige Inanspruchnahme bezeichnet.

Mit anzunehmender Breite b0, bzw. abzüglich zweier Nietdurchmesser b0' ergibt sich die Dicke der Lamellen eines Gurts aus

Hiermit wird dann genauer die Fläche erhalten
    3

Diese Rechnung ist für eine Anzahl Querschnitte des Trägers durchzuführen, und man


Abb. 145.
wird, entsprechend der Veränderlichkeit des Biegungsmoments, für die verschiedenen Stellen des Trägers auch ein verschiedenes f als notwendige Lamellenfläche erhalten. Dieser theoretischen Fläche kann man sich in der Ausführung natürlich nicht genau anschließen, da durch Weglassung oder Hinzugabe von Lamellen nur eine sprungweise Veränderung möglich ist. Die beste Übersicht gibt die zeichnerische Darstellung der Materialverteilung (Abb. 145). Die Kurve a b c entspricht der Kurve der Maximalmomente; bestimmt man einen Flächenmaßstab so, daß seine Einheit gleich der sh fachen Einheit des Momentenmaßstabs ist, so geben die hiernach gemessenen Ordinaten dieser Kurve auch die Größen M/sh. Man zeichne nun nach diesem Maßstab ein

unterhalb des Rauchfanges und axial mit dem B. ein Strahlapparat angebracht, der oft auch als B., richtiger als Hilfsgebläse oder Schnelldampfer (s. d.) bezeichnet wird.

Über die Lage der Blasrohrmündung gegenüber dem Siederohrbündel und Abstand der ersteren von der engsten Stelle des Rauchfanges sowie über die vorteilhafteste Größe der Mündung – Blasrohrquerschnitt – s. Rauchfang.

Literatur: Troske, Vorteilhafteste Abmessung der Blasrohre. Glasers Ann. 1895. – Hoffmannsches Blasrohr. Zentralbl. d. Bauverw. 1903. – Die Lokomotiven der Gegenwart. Wiesbaden 1003, S. 179 ff. – Stockert, Handbuch des Eisenb.-Maschinenwesens. 1908, Bd. 3. – Strahl, Untersuchung und Berechnung der Blasrohre und Schornsteine von Lokomotiven. Organ. 1911.

Gölsdorf.


Blechträger (plate girder; poutre en tôle; trave di latta) sind vollwandige eiserne Träger, die aus Blechen, Winkeleisen und Flacheisen durch Vernietung zusammengesetzt sind. Sie bestehen aus dem Stehblech, aus den dieses


Abb. 143.
Abb. 144.
säumenden Gurtwinkeln und aus den nach Erfordernis auf letztere genieteten Horizontalblechen oder Gurtungsplatten. Der so gebildete Querschnitt (Abb. 143) ist bei Blechbalken immer zur horizontalen Mittellinie symmetrisch, bei Blechbogen können sich aus der Beanspruchung auch unsymmetrische Querschnitte mit verschieden starken Gurtungen ergeben. Die Blechbalkenträger finden im Eisenhochbau und im Brückenbau als Tragkonstruktion vielfach Anwendung, u. zw. dort, wo man mit Walzträgern nicht mehr auslangt und wo die Gewichtsersparnis, die man mit gegliederten Trägern (Gitter- und Fachwerksträgern) gegenüber Vollwandträgern erzielen könnte, noch nicht ausschlaggebend ist. Im Brückenbau insbesondere verwendet man sie für die Fahrbahnträger (Längs- und Querträger) fast ausschließlich, ferner für die Hauptträger eiserner Balkenbrücken mit Stützweiten bis zu 20 m, ausnahmsweise auch noch bis 25–30 m.

Zur Bestimmung der Abmessungen eines Blechbalkens wird zunächst ein Grundquerschnitt, bestehend aus Stehblech und den dieses säumenden 4 Winkeleisen, angenommen (Abb. 144). Man macht das Stehblech für Brückenträger 9–12 mm stark und gibt ihm eine Höhe von etwa 1/10 der Stützweite des Trägers. Die Winkeleisen erhalten in der Regel etwas größere Stärke als das Stehblech. Für einen solchen Querschnitt berechnet sich das Trägheitsmoment aus
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b' und b1' sind hierin die um das Maß der Nietschwächung verringerten Breiten b und b1, u. zw. werden zwei Nietdurchmesser in Abzug gebracht und für die Stärke des Stehblechs nur etwa 86% der wirklichen Dicke δ eingesetzt.

Die erforderliche nutzbare Fläche der Gurtbleche folgt nun zunächst angenähert aus
    2
worin M das auf den fraglichen Querschnitt bezogene Moment der äußeren Kräfte und s die zulässige Inanspruchnahme bezeichnet.

Mit anzunehmender Breite b0, bzw. abzüglich zweier Nietdurchmesser b0' ergibt sich die Dicke der Lamellen eines Gurts aus

Hiermit wird dann genauer die Fläche erhalten
    3

Diese Rechnung ist für eine Anzahl Querschnitte des Trägers durchzuführen, und man


Abb. 145.
wird, entsprechend der Veränderlichkeit des Biegungsmoments, für die verschiedenen Stellen des Trägers auch ein verschiedenes f als notwendige Lamellenfläche erhalten. Dieser theoretischen Fläche kann man sich in der Ausführung natürlich nicht genau anschließen, da durch Weglassung oder Hinzugabe von Lamellen nur eine sprungweise Veränderung möglich ist. Die beste Übersicht gibt die zeichnerische Darstellung der Materialverteilung (Abb. 145). Die Kurve a b c entspricht der Kurve der Maximalmomente; bestimmt man einen Flächenmaßstab so, daß seine Einheit gleich der sh fachen Einheit des Momentenmaßstabs ist, so geben die hiernach gemessenen Ordinaten dieser Kurve auch die Größen M/sh. Man zeichne nun nach diesem Maßstab ein

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[381/0391] unterhalb des Rauchfanges und axial mit dem B. ein Strahlapparat angebracht, der oft auch als B., richtiger als Hilfsgebläse oder Schnelldampfer (s. d.) bezeichnet wird. Über die Lage der Blasrohrmündung gegenüber dem Siederohrbündel und Abstand der ersteren von der engsten Stelle des Rauchfanges sowie über die vorteilhafteste Größe der Mündung – Blasrohrquerschnitt – s. Rauchfang. Literatur: Troske, Vorteilhafteste Abmessung der Blasrohre. Glasers Ann. 1895. – Hoffmannsches Blasrohr. Zentralbl. d. Bauverw. 1903. – Die Lokomotiven der Gegenwart. Wiesbaden 1003, S. 179 ff. – Stockert, Handbuch des Eisenb.-Maschinenwesens. 1908, Bd. 3. – Strahl, Untersuchung und Berechnung der Blasrohre und Schornsteine von Lokomotiven. Organ. 1911. Gölsdorf. Blechträger (plate girder; poutre en tôle; trave di latta) sind vollwandige eiserne Träger, die aus Blechen, Winkeleisen und Flacheisen durch Vernietung zusammengesetzt sind. Sie bestehen aus dem Stehblech, aus den dieses [Abbildung Abb. 143. ] [Abbildung Abb. 144. ] säumenden Gurtwinkeln und aus den nach Erfordernis auf letztere genieteten Horizontalblechen oder Gurtungsplatten. Der so gebildete Querschnitt (Abb. 143) ist bei Blechbalken immer zur horizontalen Mittellinie symmetrisch, bei Blechbogen können sich aus der Beanspruchung auch unsymmetrische Querschnitte mit verschieden starken Gurtungen ergeben. Die Blechbalkenträger finden im Eisenhochbau und im Brückenbau als Tragkonstruktion vielfach Anwendung, u. zw. dort, wo man mit Walzträgern nicht mehr auslangt und wo die Gewichtsersparnis, die man mit gegliederten Trägern (Gitter- und Fachwerksträgern) gegenüber Vollwandträgern erzielen könnte, noch nicht ausschlaggebend ist. Im Brückenbau insbesondere verwendet man sie für die Fahrbahnträger (Längs- und Querträger) fast ausschließlich, ferner für die Hauptträger eiserner Balkenbrücken mit Stützweiten bis zu 20 m, ausnahmsweise auch noch bis 25–30 m. Zur Bestimmung der Abmessungen eines Blechbalkens wird zunächst ein Grundquerschnitt, bestehend aus Stehblech und den dieses säumenden 4 Winkeleisen, angenommen (Abb. 144). Man macht das Stehblech für Brückenträger 9–12 mm stark und gibt ihm eine Höhe von etwa 1/10 der Stützweite des Trägers. Die Winkeleisen erhalten in der Regel etwas größere Stärke als das Stehblech. Für einen solchen Querschnitt berechnet sich das Trägheitsmoment aus [FORMEL] 1 b' und b1' sind hierin die um das Maß der Nietschwächung verringerten Breiten b und b1, u. zw. werden zwei Nietdurchmesser in Abzug gebracht und für die Stärke des Stehblechs nur etwa 86% der wirklichen Dicke δ eingesetzt. Die erforderliche nutzbare Fläche der Gurtbleche folgt nun zunächst angenähert aus [FORMEL] 2 worin M das auf den fraglichen Querschnitt bezogene Moment der äußeren Kräfte und s die zulässige Inanspruchnahme bezeichnet. Mit anzunehmender Breite b0, bzw. abzüglich zweier Nietdurchmesser b0' ergibt sich die Dicke der Lamellen eines Gurts aus [FORMEL] Hiermit wird dann genauer die Fläche erhalten [FORMEL] 3 Diese Rechnung ist für eine Anzahl Querschnitte des Trägers durchzuführen, und man [Abbildung Abb. 145. ] wird, entsprechend der Veränderlichkeit des Biegungsmoments, für die verschiedenen Stellen des Trägers auch ein verschiedenes f als notwendige Lamellenfläche erhalten. Dieser theoretischen Fläche kann man sich in der Ausführung natürlich nicht genau anschließen, da durch Weglassung oder Hinzugabe von Lamellen nur eine sprungweise Veränderung möglich ist. Die beste Übersicht gibt die zeichnerische Darstellung der Materialverteilung (Abb. 145). Die Kurve a b c entspricht der Kurve der Maximalmomente; bestimmt man einen Flächenmaßstab so, daß seine Einheit gleich der sh fachen Einheit des Momentenmaßstabs ist, so geben die hiernach gemessenen Ordinaten dieser Kurve auch die Größen M/sh. Man zeichne nun nach diesem Maßstab ein

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/391>, abgerufen am 22.12.2024.