Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.wird und durch dessen Besitz sie zur Empfangnahme des Frachtbriefes legitimiert sind. Der Empfänger hat den B. zu unterschreiben und dem den Frachtbrief ausfolgenden Beamten abzugeben. Bei den deutschen Bahnen sind ähnliche Drucksorten, die demselben Zwecke dienen, unter der Bezeichnung "Benachrichtigung" eingeführt. Biel-Magglingen (Schweiz), 1897 eröffnete Drahtseilbahn von 1633 m Länge, 1 m Spurweite, 320%0 größter, 273%0 durchschnittlicher Steigung. In der Steigung gemessen beträgt die Bahnlänge rund 1700 m, die erstiegene absolute Höhe ist 443 m. Ihr Ausgangspunkt ist die Pasquartpromenade bei Biel, ihr Ziel das kleine Bergdorf und Kurhaus Magglingen (900 m ü. M.) mit schöner Aussicht. Das Profil wurde, um die Erdarbeiten zu vermindern, möglichst dem Gelände angepaßt; der bedeutendste Kunstbau besteht in einer eisernen Brücke von 70 m Länge. Die Schienen wiegen 20 kg f. d. Laufmeter. Drei Schienenstränge bilden zwei Gleise, die sich nur in der Mitte auf etwa 100 m Länge voneinander entfernen, um etwa die Kreuzung des aufwärts fahrenden Wagens mit dem abwärts fahrenden zu ermöglichen. Jedes Gleis enthält eine Zahnstange, System Riggenbach. Das Drahtseil hat 32 mm Durchmesser und wiegt 3·28 Kg/m. Ein zweites, von den Wagen nach abwärts gehendes Seil dient als Gegengewicht für das obere Seil, um den Wasserbedarf auf das geringste Maß zu beschränken, mit welchem die Bahn durch Belastung des absteigenden Wagens betrieben wird. Die Wagen sind mit selbsttätiger, auf das Zahnrad wirkender Bremse versehen. Der Wasserbehälter kann 6 m3 aufnehmen. Der vollbelastete Wagen wiegt 12 t. Das Anlagekapital beträgt 447.958 Fr. (274.315 f. d. km). Dietler. Bienenzucht als Nebenbeschäftigung der Bahnbediensteten kommt namentlich für das Personal des Bahnbewachungs- und Bahnunterhaltungsdienstes, ferner für die Bediensteten auf kleinen Stationen in Betracht. Der tägliche Dienst dieser Bediensteten weist in der Regel größere Pausen auf, die die nötige Zeit für diese Nebenbeschäftigung gewähren. Die B. bringt auch lohnenden Gewinn, da, abgesehen von den Kosten für Anschaffung der erforderlichen Geräte, keine nennenswerten Ausgaben erwachsen. Schon im Jahre 1884 wurden in Österreich auf den Strecken Neulengbach-Pöchlarn und Brünn-Rossitz Versuche unternommen, die sehr günstig ausfielen. Auf den Versuchstrecken wurde den Bahnwärtern der notwendige Unterricht erteilt. Zur Anschaffung der Ständer, Materialien und Werkzeuge stellten die Bahnverwaltungen die erforderlichen Mittel bereit. Schon nach zwei Jahren hatte die B. eine nennenswerte Ausdehnung gefunden und einen angemessenen Ertrag geliefert. Auf Anregung der im Jahre 1903 in Wien versammelten Vertreter sämtlicher bienenwirtschaftlichen Landesvereine Österreichs hat das Eisenbahnministerium den Staatsbahndirektionen und Privatbahnverwaltungen auf das dringendste empfohlen, zur Bepflanzung von Damm- und Einschnittsböschungen vorzugsweise honigspendende Pflanzengattungen zu verwenden. Von den bayerischen Staatsbahnen werden sogenannte honigende Gewächse zur Anpflanzung der Böschungen und Bahngrundstücke zum Teil kostenlos bereitgestellt. Die badischen Staatsbahnen haben auf Grund der anderwärts gemachten günstigen Erfahrungen im Jahre 1905 ihren Bediensteten den Anschluß an Imkervereine empfohlen. Diese Vereine hatten sich erboten, die Bediensteten durch Rat zu unterstützen und alljährlich eine Anzahl Bedienstete unentgeltlich an den Imkerkursen teilnehmen zu lassen. In diesen Kursen sind bis Ende 1910 im ganzen 103 Bedienstete ausgebildet worden. Zum Besuche der Kurse wird dem Personal der erforderliche Urlaub gewährt; auch die erste Einrichtung für die B. bezahlt die Verwaltung, die bis Ende 1910 120 Bienenstände aufgestellt hat. Ferner stellt die Verwaltung eine Anzahl bienenwirtschaftlicher Geräte, wie Honigschleudern, Wabenpressen und Wachsauslaßapparate kostenlos zur Verfügung. Auch die preußisch-hessischen Staatsbahnen fördern die B. So wurden im Jahre 1909 208 Bediensteten für Anschaffungen Unterstützungen in der Gesamthöhe von 12.200 M. gewährt. Am Ende des Jahres 1909 betrieben 2511 Bedienstete Bienenzucht. Bienenzüge sind Sonderzüge, die abgelassen werden, um Bienen aus Gegenden mit größerer Bienenzucht nach Orten zu schaffen, wo sich geeignete Weideplätze für die Bienen vorfinden. Die B. werden alljährlich Anfang August, zur Zeit der Blüte des Heidekrauts und des Buchweizens, u. zw., um das Schwärmen der Bienen zu vermeiden, zur Nachtzeit nach Vereinbarung mit den Bienenzüchtern gefahren. Nach etwa sechs Wochen werden die Stöcke in ähnlicher Weise zurückbefördert. Bienensendungen geringeren Umfangswerden in gewöhnlichen Güterzügen, u. zw. meistens ebenfalls zur Nachtzeit befördert; in Ermangelung geeigneter Güterzüge zur Nachtzeit werden Bienenstöcke und Körbe auf den deutschen wird und durch dessen Besitz sie zur Empfangnahme des Frachtbriefes legitimiert sind. Der Empfänger hat den B. zu unterschreiben und dem den Frachtbrief ausfolgenden Beamten abzugeben. Bei den deutschen Bahnen sind ähnliche Drucksorten, die demselben Zwecke dienen, unter der Bezeichnung „Benachrichtigung“ eingeführt. Biel-Magglingen (Schweiz), 1897 eröffnete Drahtseilbahn von 1633 m Länge, 1 m Spurweite, 320‰ größter, 273‰ durchschnittlicher Steigung. In der Steigung gemessen beträgt die Bahnlänge rund 1700 m, die erstiegene absolute Höhe ist 443 m. Ihr Ausgangspunkt ist die Pasquartpromenade bei Biel, ihr Ziel das kleine Bergdorf und Kurhaus Magglingen (900 m ü. M.) mit schöner Aussicht. Das Profil wurde, um die Erdarbeiten zu vermindern, möglichst dem Gelände angepaßt; der bedeutendste Kunstbau besteht in einer eisernen Brücke von 70 m Länge. Die Schienen wiegen 20 kg f. d. Laufmeter. Drei Schienenstränge bilden zwei Gleise, die sich nur in der Mitte auf etwa 100 m Länge voneinander entfernen, um etwa die Kreuzung des aufwärts fahrenden Wagens mit dem abwärts fahrenden zu ermöglichen. Jedes Gleis enthält eine Zahnstange, System Riggenbach. Das Drahtseil hat 32 mm Durchmesser und wiegt 3·28 Kg/m. Ein zweites, von den Wagen nach abwärts gehendes Seil dient als Gegengewicht für das obere Seil, um den Wasserbedarf auf das geringste Maß zu beschränken, mit welchem die Bahn durch Belastung des absteigenden Wagens betrieben wird. Die Wagen sind mit selbsttätiger, auf das Zahnrad wirkender Bremse versehen. Der Wasserbehälter kann 6 m3 aufnehmen. Der vollbelastete Wagen wiegt 12 t. Das Anlagekapital beträgt 447.958 Fr. (274.315 f. d. km). Dietler. Bienenzucht als Nebenbeschäftigung der Bahnbediensteten kommt namentlich für das Personal des Bahnbewachungs- und Bahnunterhaltungsdienstes, ferner für die Bediensteten auf kleinen Stationen in Betracht. Der tägliche Dienst dieser Bediensteten weist in der Regel größere Pausen auf, die die nötige Zeit für diese Nebenbeschäftigung gewähren. Die B. bringt auch lohnenden Gewinn, da, abgesehen von den Kosten für Anschaffung der erforderlichen Geräte, keine nennenswerten Ausgaben erwachsen. Schon im Jahre 1884 wurden in Österreich auf den Strecken Neulengbach-Pöchlarn und Brünn-Rossitz Versuche unternommen, die sehr günstig ausfielen. Auf den Versuchstrecken wurde den Bahnwärtern der notwendige Unterricht erteilt. Zur Anschaffung der Ständer, Materialien und Werkzeuge stellten die Bahnverwaltungen die erforderlichen Mittel bereit. Schon nach zwei Jahren hatte die B. eine nennenswerte Ausdehnung gefunden und einen angemessenen Ertrag geliefert. Auf Anregung der im Jahre 1903 in Wien versammelten Vertreter sämtlicher bienenwirtschaftlichen Landesvereine Österreichs hat das Eisenbahnministerium den Staatsbahndirektionen und Privatbahnverwaltungen auf das dringendste empfohlen, zur Bepflanzung von Damm- und Einschnittsböschungen vorzugsweise honigspendende Pflanzengattungen zu verwenden. Von den bayerischen Staatsbahnen werden sogenannte honigende Gewächse zur Anpflanzung der Böschungen und Bahngrundstücke zum Teil kostenlos bereitgestellt. Die badischen Staatsbahnen haben auf Grund der anderwärts gemachten günstigen Erfahrungen im Jahre 1905 ihren Bediensteten den Anschluß an Imkervereine empfohlen. Diese Vereine hatten sich erboten, die Bediensteten durch Rat zu unterstützen und alljährlich eine Anzahl Bedienstete unentgeltlich an den Imkerkursen teilnehmen zu lassen. In diesen Kursen sind bis Ende 1910 im ganzen 103 Bedienstete ausgebildet worden. Zum Besuche der Kurse wird dem Personal der erforderliche Urlaub gewährt; auch die erste Einrichtung für die B. bezahlt die Verwaltung, die bis Ende 1910 120 Bienenstände aufgestellt hat. Ferner stellt die Verwaltung eine Anzahl bienenwirtschaftlicher Geräte, wie Honigschleudern, Wabenpressen und Wachsauslaßapparate kostenlos zur Verfügung. Auch die preußisch-hessischen Staatsbahnen fördern die B. So wurden im Jahre 1909 208 Bediensteten für Anschaffungen Unterstützungen in der Gesamthöhe von 12.200 M. gewährt. Am Ende des Jahres 1909 betrieben 2511 Bedienstete Bienenzucht. Bienenzüge sind Sonderzüge, die abgelassen werden, um Bienen aus Gegenden mit größerer Bienenzucht nach Orten zu schaffen, wo sich geeignete Weideplätze für die Bienen vorfinden. Die B. werden alljährlich Anfang August, zur Zeit der Blüte des Heidekrauts und des Buchweizens, u. zw., um das Schwärmen der Bienen zu vermeiden, zur Nachtzeit nach Vereinbarung mit den Bienenzüchtern gefahren. Nach etwa sechs Wochen werden die Stöcke in ähnlicher Weise zurückbefördert. Bienensendungen geringeren Umfangswerden in gewöhnlichen Güterzügen, u. zw. meistens ebenfalls zur Nachtzeit befördert; in Ermangelung geeigneter Güterzüge zur Nachtzeit werden Bienenstöcke und Körbe auf den deutschen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0377" n="367"/> wird und durch dessen Besitz sie zur Empfangnahme des Frachtbriefes legitimiert sind. Der Empfänger hat den B. zu unterschreiben und dem den Frachtbrief ausfolgenden Beamten abzugeben. 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wird und durch dessen Besitz sie zur Empfangnahme des Frachtbriefes legitimiert sind. Der Empfänger hat den B. zu unterschreiben und dem den Frachtbrief ausfolgenden Beamten abzugeben. Bei den deutschen Bahnen sind ähnliche Drucksorten, die demselben Zwecke dienen, unter der Bezeichnung „Benachrichtigung“ eingeführt.
Biel-Magglingen (Schweiz), 1897 eröffnete Drahtseilbahn von 1633 m Länge, 1 m Spurweite, 320‰ größter, 273‰ durchschnittlicher Steigung. In der Steigung gemessen beträgt die Bahnlänge rund 1700 m, die erstiegene absolute Höhe ist 443 m. Ihr Ausgangspunkt ist die Pasquartpromenade bei Biel, ihr Ziel das kleine Bergdorf und Kurhaus Magglingen (900 m ü. M.) mit schöner Aussicht. Das Profil wurde, um die Erdarbeiten zu vermindern, möglichst dem Gelände angepaßt; der bedeutendste Kunstbau besteht in einer eisernen Brücke von 70 m Länge. Die Schienen wiegen 20 kg f. d. Laufmeter. Drei Schienenstränge bilden zwei Gleise, die sich nur in der Mitte auf etwa 100 m Länge voneinander entfernen, um etwa die Kreuzung des aufwärts fahrenden Wagens mit dem abwärts fahrenden zu ermöglichen. Jedes Gleis enthält eine Zahnstange, System Riggenbach. Das Drahtseil hat 32 mm Durchmesser und wiegt 3·28 Kg/m. Ein zweites, von den Wagen nach abwärts gehendes Seil dient als Gegengewicht für das obere Seil, um den Wasserbedarf auf das geringste Maß zu beschränken, mit welchem die Bahn durch Belastung des absteigenden Wagens betrieben wird. Die Wagen sind mit selbsttätiger, auf das Zahnrad wirkender Bremse versehen. Der Wasserbehälter kann 6 m3 aufnehmen. Der vollbelastete Wagen wiegt 12 t. Das Anlagekapital beträgt 447.958 Fr. (274.315 f. d. km).
Dietler.
Bienenzucht als Nebenbeschäftigung der Bahnbediensteten kommt namentlich für das Personal des Bahnbewachungs- und Bahnunterhaltungsdienstes, ferner für die Bediensteten auf kleinen Stationen in Betracht. Der tägliche Dienst dieser Bediensteten weist in der Regel größere Pausen auf, die die nötige Zeit für diese Nebenbeschäftigung gewähren. Die B. bringt auch lohnenden Gewinn, da, abgesehen von den Kosten für Anschaffung der erforderlichen Geräte, keine nennenswerten Ausgaben erwachsen.
Schon im Jahre 1884 wurden in Österreich auf den Strecken Neulengbach-Pöchlarn und Brünn-Rossitz Versuche unternommen, die sehr günstig ausfielen. Auf den Versuchstrecken wurde den Bahnwärtern der notwendige Unterricht erteilt. Zur Anschaffung der Ständer, Materialien und Werkzeuge stellten die Bahnverwaltungen die erforderlichen Mittel bereit. Schon nach zwei Jahren hatte die B. eine nennenswerte Ausdehnung gefunden und einen angemessenen Ertrag geliefert. Auf Anregung der im Jahre 1903 in Wien versammelten Vertreter sämtlicher bienenwirtschaftlichen Landesvereine Österreichs hat das Eisenbahnministerium den Staatsbahndirektionen und Privatbahnverwaltungen auf das dringendste empfohlen, zur Bepflanzung von Damm- und Einschnittsböschungen vorzugsweise honigspendende Pflanzengattungen zu verwenden.
Von den bayerischen Staatsbahnen werden sogenannte honigende Gewächse zur Anpflanzung der Böschungen und Bahngrundstücke zum Teil kostenlos bereitgestellt.
Die badischen Staatsbahnen haben auf Grund der anderwärts gemachten günstigen Erfahrungen im Jahre 1905 ihren Bediensteten den Anschluß an Imkervereine empfohlen. Diese Vereine hatten sich erboten, die Bediensteten durch Rat zu unterstützen und alljährlich eine Anzahl Bedienstete unentgeltlich an den Imkerkursen teilnehmen zu lassen. In diesen Kursen sind bis Ende 1910 im ganzen 103 Bedienstete ausgebildet worden. Zum Besuche der Kurse wird dem Personal der erforderliche Urlaub gewährt; auch die erste Einrichtung für die B. bezahlt die Verwaltung, die bis Ende 1910 120 Bienenstände aufgestellt hat. Ferner stellt die Verwaltung eine Anzahl bienenwirtschaftlicher Geräte, wie Honigschleudern, Wabenpressen und Wachsauslaßapparate kostenlos zur Verfügung.
Auch die preußisch-hessischen Staatsbahnen fördern die B. So wurden im Jahre 1909 208 Bediensteten für Anschaffungen Unterstützungen in der Gesamthöhe von 12.200 M. gewährt. Am Ende des Jahres 1909 betrieben 2511 Bedienstete Bienenzucht.
Bienenzüge sind Sonderzüge, die abgelassen werden, um Bienen aus Gegenden mit größerer Bienenzucht nach Orten zu schaffen, wo sich geeignete Weideplätze für die Bienen vorfinden. Die B. werden alljährlich Anfang August, zur Zeit der Blüte des Heidekrauts und des Buchweizens, u. zw., um das Schwärmen der Bienen zu vermeiden, zur Nachtzeit nach Vereinbarung mit den Bienenzüchtern gefahren. Nach etwa sechs Wochen werden die Stöcke in ähnlicher Weise zurückbefördert.
Bienensendungen geringeren Umfangswerden in gewöhnlichen Güterzügen, u. zw. meistens ebenfalls zur Nachtzeit befördert; in Ermangelung geeigneter Güterzüge zur Nachtzeit werden Bienenstöcke und Körbe auf den deutschen
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