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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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Aber, Kinder! es giebt auch Briefe ver-
mischten Innhalts: Wo ihr etwas meldet,
und zugleich um etwas bittet.

Z. E. Briefe, in welchen ihr jemanden,
der unzufrieden mit euch ist, oder seyn könnte,
die wahren Umstände meldet, und ihn um
Verzeihung des Fehlers bittet.

Briefe, vermischten Innhalts.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern.

Ich hatte zwar versprochen, so bald, als
ich hier ankäme, Euch Nachricht zu geben,
aber es ist bis jetzo noch nicht geschehen.
Nun habt Ihr zwar Recht, zu glauben, ich
sey nachläßig, und machte mich aus Euch
nicht viel. Ich will Euch aber alles geste-
hen, und denn werdet Ihr mir auch vergeben.

Die ersten Tage gieng keine Post, hernach
schickte mich mein Herr auf die Reise, und
wie ich vorgestern wiederkam, war eben die
Post abgegangen. Ich hätte freylich die er-
sten Tage, im Vorrath schreiben sollen, und
daran denken, daß hernach eine Hinderniß
vorfallen könnte: Aber das ist mir erst jetzo
beygefallen. Ich will mich auch hierinn bes-

sern,

Aber, Kinder! es giebt auch Briefe ver-
miſchten Innhalts: Wo ihr etwas meldet,
und zugleich um etwas bittet.

Z. E. Briefe, in welchen ihr jemanden,
der unzufrieden mit euch iſt, oder ſeyn koͤnnte,
die wahren Umſtaͤnde meldet, und ihn um
Verzeihung des Fehlers bittet.

Briefe, vermiſchten Innhalts.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern.

Ich hatte zwar verſprochen, ſo bald, als
ich hier ankaͤme, Euch Nachricht zu geben,
aber es iſt bis jetzo noch nicht geſchehen.
Nun habt Ihr zwar Recht, zu glauben, ich
ſey nachlaͤßig, und machte mich aus Euch
nicht viel. Ich will Euch aber alles geſte-
hen, und denn werdet Ihr mir auch vergeben.

Die erſten Tage gieng keine Poſt, hernach
ſchickte mich mein Herr auf die Reiſe, und
wie ich vorgeſtern wiederkam, war eben die
Poſt abgegangen. Ich haͤtte freylich die er-
ſten Tage, im Vorrath ſchreiben ſollen, und
daran denken, daß hernach eine Hinderniß
vorfallen koͤnnte: Aber das iſt mir erſt jetzo
beygefallen. Ich will mich auch hierinn beſ-

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[94/0116] Aber, Kinder! es giebt auch Briefe ver- miſchten Innhalts: Wo ihr etwas meldet, und zugleich um etwas bittet. Z. E. Briefe, in welchen ihr jemanden, der unzufrieden mit euch iſt, oder ſeyn koͤnnte, die wahren Umſtaͤnde meldet, und ihn um Verzeihung des Fehlers bittet. Briefe, vermiſchten Innhalts. 1) An Aeltern. Liebe Aeltern. Ich hatte zwar verſprochen, ſo bald, als ich hier ankaͤme, Euch Nachricht zu geben, aber es iſt bis jetzo noch nicht geſchehen. Nun habt Ihr zwar Recht, zu glauben, ich ſey nachlaͤßig, und machte mich aus Euch nicht viel. Ich will Euch aber alles geſte- hen, und denn werdet Ihr mir auch vergeben. Die erſten Tage gieng keine Poſt, hernach ſchickte mich mein Herr auf die Reiſe, und wie ich vorgeſtern wiederkam, war eben die Poſt abgegangen. Ich haͤtte freylich die er- ſten Tage, im Vorrath ſchreiben ſollen, und daran denken, daß hernach eine Hinderniß vorfallen koͤnnte: Aber das iſt mir erſt jetzo beygefallen. Ich will mich auch hierinn beſ- ſern,

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/116>, abgerufen am 20.11.2024.