Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Zwischen Spiel. Des Friedewünschenden Teutschlandes Zwischen Spiel. Erster Auffzug. Monsieur Sausewind allein. Dieser komt sehr a la mode jedoch etwas Stu- dentisch auffgezogen/ fähet gahr frech und frisch halb lachend an zu reden. WAs ist es gleichwol eine brave Sache üm Knabe G
Zwiſchen Spiel. Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes Zwiſchen Spiel. Erſter Auffzug. Monſieur Sauſewind allein. ☾ Dieſer komt ſehr a la mode jedoch etwas Stu- dentiſch auffgezogen/ faͤhet gahr frech und friſch halb lachend an zu reden. ☽ WAs iſt es gleichwol eine brave Sache uͤm Knabe G
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Zwiſchen Spiel.
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
Zwiſchen Spiel.
Erſter Auffzug.
Monſieur Sauſewind allein.
☾ Dieſer komt ſehr a la mode jedoch etwas Stu-
dentiſch auffgezogen/ faͤhet gahr frech und friſch halb
lachend an zu reden. ☽
WAs iſt es gleichwol eine brave Sache uͤm
einen jungen Cavallier, der was redlichs
hat ſtudiret und ſich auff allerlei Haͤndel auß-
buͤndig wol verſtehet? Jch zwahr halte dieſes
vor meinen hoͤheſten Reichthum und Gluͤkſe-
ligkeit/ daß Jch kein ungeſchikter grober Jdiot/
ſondern in allen Sprachen/ Kuͤnſten und Wiſ-
ſenſchafften trefflich bin unterrichtet und er-
fahren. Ja/ ſehet Jhr mich noch darauff an
Jhr Herren? Meinet Jhr vielleicht/ daß Jch
etwann die Wahrheit all zu kaͤrglich ſpendire
oder zu milde rede/ oder meiner Weinigkeit
gahr zu viel Qualiteten zuſchreibe? Mit nich-
ten: Jch bin viel ein ander Kerls/ als davor
Jhr mich achtet. Jch habe mich von meiner
zahrten Jugend befliſſen/ alles/ was nur ein
Menſch in ſeinem Kopfe kan erdenken/ zu wiſ-
ſen/ zu lernen und zu behalten. Da war kein
Knabe
G
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