Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

der Bezeichnung ganz ohne alle Schwierigkeiten
sind. Heißt man also überhaupt die vom Was-
se gedrückte Grundfläche b, die Höhe des Wasser-
standes a, das spezifische oder eigenthümliche Ge-
wicht des Wassers g, so hat man den Bodendruck
des Wassers auf horinzontale Flächen = b a g.

§. 21.
Bodendruck des Wassers auf schiefliegende Flächen.

In dem vorigen §. ist angegeben, wie man
augenblicklich den Bodendruck des Wassers auf
horinzontale Flächen finden könne. Auch so leicht
wird hier, den Bodendruck auf schiefliegende Flä-
chen zu finden gelehrt. Figur 4. stelle den Durch-
schnitt eines Gefäßes vor. ab sey die Grundfläche
im Profil, so wie ad = bg dessen Seiten, die pa-
rallel mit einander, und senkrecht auf ab stehn.
In dem Gefäße sey eine schiefliegende Fläche ag be-
festigt, über welcher das Wasser steht. Nun wird
der Druck, oder das Gewicht des die schiefe Ebne
drückenden Wasserkörpers, folgendergestalt be-
stimmt. Man nehme ab = dg als Grundlinie
an, multiplicire sie mit der Höhe ad = bg; dies
Product dividire man durch 2; (weil jedes Dreieck,
dergleichen adg auch ist, die Hälfte von einem Pa-
rallelogramme ist, das mit ihm gleiche Höhe und
Grundlinie hat.) Dieß erhaltene Product muiti-
plicire man wieder mit der Länge des Gefäßes,
(nemlich so lang, als Wasser wirklich in ihm
steht,) so hat man den Kubicinhalt von einem

Prisma.

der Bezeichnung ganz ohne alle Schwierigkeiten
ſind. Heißt man alſo uͤberhaupt die vom Waſ-
ſe gedruͤckte Grundflaͤche b, die Hoͤhe des Waſſer-
ſtandes a, das ſpezifiſche oder eigenthuͤmliche Ge-
wicht des Waſſers g, ſo hat man den Bodendruck
des Waſſers auf horinzontale Flaͤchen = b a g.

§. 21.
Bodendruck des Waſſers auf ſchiefliegende Flaͤchen.

In dem vorigen §. iſt angegeben, wie man
augenblicklich den Bodendruck des Waſſers auf
horinzontale Flaͤchen finden koͤnne. Auch ſo leicht
wird hier, den Bodendruck auf ſchiefliegende Flaͤ-
chen zu finden gelehrt. Figur 4. ſtelle den Durch-
ſchnitt eines Gefaͤßes vor. αβ ſey die Grundflaͤche
im Profil, ſo wie αδ = βγ deſſen Seiten, die pa-
rallel mit einander, und ſenkrecht auf αβ ſtehn.
In dem Gefaͤße ſey eine ſchiefliegende Flaͤche αγ be-
feſtigt, uͤber welcher das Waſſer ſteht. Nun wird
der Druck, oder das Gewicht des die ſchiefe Ebne
druͤckenden Waſſerkoͤrpers, folgendergeſtalt be-
ſtimmt. Man nehme αβ = δγ als Grundlinie
an, multiplicire ſie mit der Hoͤhe αδ = βγ; dies
Product dividire man durch 2; (weil jedes Dreieck,
dergleichen αδγ auch iſt, die Haͤlfte von einem Pa-
rallelogramme iſt, das mit ihm gleiche Hoͤhe und
Grundlinie hat.) Dieß erhaltene Product muiti-
plicire man wieder mit der Laͤnge des Gefaͤßes,
(nemlich ſo lang, als Waſſer wirklich in ihm
ſteht,) ſo hat man den Kubicinhalt von einem

Prisma.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0047" n="37"/>
der Bezeichnung ganz ohne alle Schwierigkeiten<lb/>
&#x017F;ind. Heißt man al&#x017F;o u&#x0364;berhaupt die vom Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e gedru&#x0364;ckte Grundfla&#x0364;che <hi rendition="#aq">b,</hi> die Ho&#x0364;he des Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;tandes <hi rendition="#aq">a,</hi> das &#x017F;pezifi&#x017F;che oder eigenthu&#x0364;mliche Ge-<lb/>
wicht des Wa&#x017F;&#x017F;ers <hi rendition="#aq">g,</hi> &#x017F;o hat man den Bodendruck<lb/>
des Wa&#x017F;&#x017F;ers auf horinzontale Fla&#x0364;chen = <hi rendition="#aq">b a g.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.<lb/>
Bodendruck des Wa&#x017F;&#x017F;ers auf &#x017F;chiefliegende Fla&#x0364;chen.</head><lb/>
            <p>In dem vorigen §. i&#x017F;t angegeben, wie man<lb/>
augenblicklich den Bodendruck des Wa&#x017F;&#x017F;ers auf<lb/>
horinzontale Fla&#x0364;chen finden ko&#x0364;nne. Auch &#x017F;o leicht<lb/>
wird hier, den Bodendruck auf &#x017F;chiefliegende Fla&#x0364;-<lb/>
chen zu finden gelehrt. Figur 4. &#x017F;telle den Durch-<lb/>
&#x017F;chnitt eines Gefa&#x0364;ßes vor. <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;</hi> &#x017F;ey die Grundfla&#x0364;che<lb/>
im Profil, &#x017F;o wie <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B4;</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B2;&#x03B3;</hi> de&#x017F;&#x017F;en Seiten, die pa-<lb/>
rallel mit einander, und &#x017F;enkrecht auf <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;</hi> &#x017F;tehn.<lb/>
In dem Gefa&#x0364;ße &#x017F;ey eine &#x017F;chiefliegende Fla&#x0364;che <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B3;</hi> be-<lb/>
fe&#x017F;tigt, u&#x0364;ber welcher das Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;teht. Nun wird<lb/>
der Druck, oder das Gewicht des die &#x017F;chiefe Ebne<lb/>
dru&#x0364;ckenden Wa&#x017F;&#x017F;erko&#x0364;rpers, folgenderge&#x017F;talt be-<lb/>
&#x017F;timmt. Man nehme <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B2;</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B4;&#x03B3;</hi> als Grundlinie<lb/>
an, multiplicire &#x017F;ie mit der Ho&#x0364;he <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B4;</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B2;&#x03B3;</hi>; dies<lb/>
Product dividire man durch 2; (weil jedes Dreieck,<lb/>
dergleichen <hi rendition="#i">&#x03B1;&#x03B4;&#x03B3;</hi> auch i&#x017F;t, die Ha&#x0364;lfte von einem Pa-<lb/>
rallelogramme i&#x017F;t, das mit ihm gleiche Ho&#x0364;he und<lb/>
Grundlinie hat.) Dieß erhaltene Product muiti-<lb/>
plicire man wieder mit der La&#x0364;nge des Gefa&#x0364;ßes,<lb/>
(nemlich &#x017F;o lang, als Wa&#x017F;&#x017F;er wirklich in ihm<lb/>
&#x017F;teht,) &#x017F;o hat man den Kubicinhalt von einem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Prisma.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0047] der Bezeichnung ganz ohne alle Schwierigkeiten ſind. Heißt man alſo uͤberhaupt die vom Waſ- ſe gedruͤckte Grundflaͤche b, die Hoͤhe des Waſſer- ſtandes a, das ſpezifiſche oder eigenthuͤmliche Ge- wicht des Waſſers g, ſo hat man den Bodendruck des Waſſers auf horinzontale Flaͤchen = b a g. §. 21. Bodendruck des Waſſers auf ſchiefliegende Flaͤchen. In dem vorigen §. iſt angegeben, wie man augenblicklich den Bodendruck des Waſſers auf horinzontale Flaͤchen finden koͤnne. Auch ſo leicht wird hier, den Bodendruck auf ſchiefliegende Flaͤ- chen zu finden gelehrt. Figur 4. ſtelle den Durch- ſchnitt eines Gefaͤßes vor. αβ ſey die Grundflaͤche im Profil, ſo wie αδ = βγ deſſen Seiten, die pa- rallel mit einander, und ſenkrecht auf αβ ſtehn. In dem Gefaͤße ſey eine ſchiefliegende Flaͤche αγ be- feſtigt, uͤber welcher das Waſſer ſteht. Nun wird der Druck, oder das Gewicht des die ſchiefe Ebne druͤckenden Waſſerkoͤrpers, folgendergeſtalt be- ſtimmt. Man nehme αβ = δγ als Grundlinie an, multiplicire ſie mit der Hoͤhe αδ = βγ; dies Product dividire man durch 2; (weil jedes Dreieck, dergleichen αδγ auch iſt, die Haͤlfte von einem Pa- rallelogramme iſt, das mit ihm gleiche Hoͤhe und Grundlinie hat.) Dieß erhaltene Product muiti- plicire man wieder mit der Laͤnge des Gefaͤßes, (nemlich ſo lang, als Waſſer wirklich in ihm ſteht,) ſo hat man den Kubicinhalt von einem Prisma.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/47
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/47>, abgerufen am 21.12.2024.