mauert wird. Wenn dieß Rammen mit einer gro- ßen Rammmaschine geschehen kann, wo der Bär recht schwer ist, so ist dieß so nöthig als nützlich, weil die kleinen Handrammen nur für den Noth- fall dienen, und weit weniger leisten.
Es ist auch rathsam, das fertig gewordene Striegelschachtfundament erst eine Zeit lang ruhen zu lassen, ehe man weiter darauf aufmauert, da- mit man sieht, ob es sich senkt.
§. 141.
Man bedienet sich aber auch folgender Metho- de mit Rasen und Thon. Man macht erst dieß Striegelschachtfundament, just so wie das im Grundgraben, fertig; hernach rammelt man das- selbe mit eichenen Pfählen aus, welche der Tiefe dieses Fundamentes und der Last des Striegel- schachtes proportionirlich lang und stark sind. Denn der bloße Rasen oder Thon würde sich, ohn- erachtet des Stampfens, bei der so großen Last des Striegelschachtes dennoch etwas senken. Alsdann legt man auf die Pfähle einen ordentlichen Rost, und diesen mauert man nachmals, wenn das Ge- renne gelegt ist, weiter auf.
Kann man ein Striegelschachtfundament von Quadern machen, so ist das ohnstreitig das aller- beste, wenn sie gehörig unter- vor- und rückwärts, wie auch an den Seiten, mit Thon verwahrt wer- den. Auch die Verklammerung derselben ist hie- bei sehr dienlich.
Es
mauert wird. Wenn dieß Rammen mit einer gro- ßen Rammmaſchine geſchehen kann, wo der Baͤr recht ſchwer iſt, ſo iſt dieß ſo noͤthig als nuͤtzlich, weil die kleinen Handrammen nur fuͤr den Noth- fall dienen, und weit weniger leiſten.
Es iſt auch rathſam, das fertig gewordene Striegelſchachtfundament erſt eine Zeit lang ruhen zu laſſen, ehe man weiter darauf aufmauert, da- mit man ſieht, ob es ſich ſenkt.
§. 141.
Man bedienet ſich aber auch folgender Metho- de mit Raſen und Thon. Man macht erſt dieß Striegelſchachtfundament, juſt ſo wie das im Grundgraben, fertig; hernach rammelt man daſ- ſelbe mit eichenen Pfaͤhlen aus, welche der Tiefe dieſes Fundamentes und der Laſt des Striegel- ſchachtes proportionirlich lang und ſtark ſind. Denn der bloße Raſen oder Thon wuͤrde ſich, ohn- erachtet des Stampfens, bei der ſo großen Laſt des Striegelſchachtes dennoch etwas ſenken. Alsdann legt man auf die Pfaͤhle einen ordentlichen Roſt, und dieſen mauert man nachmals, wenn das Ge- renne gelegt iſt, weiter auf.
Kann man ein Striegelſchachtfundament von Quadern machen, ſo iſt das ohnſtreitig das aller- beſte, wenn ſie gehoͤrig unter- vor- und ruͤckwaͤrts, wie auch an den Seiten, mit Thon verwahrt wer- den. Auch die Verklammerung derſelben iſt hie- bei ſehr dienlich.
Es
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0310"n="300"/>
mauert wird. Wenn dieß Rammen mit einer gro-<lb/>
ßen Rammmaſchine geſchehen kann, wo der Baͤr<lb/>
recht ſchwer iſt, ſo iſt dieß ſo noͤthig als nuͤtzlich,<lb/>
weil die kleinen Handrammen nur fuͤr den Noth-<lb/>
fall dienen, und weit weniger leiſten.</p><lb/><p>Es iſt auch rathſam, das fertig gewordene<lb/>
Striegelſchachtfundament erſt eine Zeit lang ruhen<lb/>
zu laſſen, ehe man weiter darauf aufmauert, da-<lb/>
mit man ſieht, ob es ſich ſenkt.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 141.</head><lb/><p>Man bedienet ſich aber auch folgender Metho-<lb/>
de mit Raſen und Thon. Man macht erſt dieß<lb/>
Striegelſchachtfundament, juſt ſo wie das im<lb/>
Grundgraben, fertig; hernach rammelt man daſ-<lb/>ſelbe mit eichenen Pfaͤhlen aus, welche der Tiefe<lb/>
dieſes Fundamentes und der Laſt des Striegel-<lb/>ſchachtes proportionirlich lang und ſtark ſind.<lb/>
Denn der bloße Raſen oder Thon wuͤrde ſich, ohn-<lb/>
erachtet des Stampfens, bei der ſo großen Laſt des<lb/>
Striegelſchachtes dennoch etwas ſenken. Alsdann<lb/>
legt man auf die Pfaͤhle einen ordentlichen Roſt,<lb/>
und dieſen mauert man nachmals, wenn das Ge-<lb/>
renne gelegt iſt, weiter auf.</p><lb/><p>Kann man ein Striegelſchachtfundament von<lb/>
Quadern machen, ſo iſt das ohnſtreitig das aller-<lb/>
beſte, wenn ſie gehoͤrig unter- vor- und ruͤckwaͤrts,<lb/>
wie auch an den Seiten, mit Thon verwahrt wer-<lb/>
den. Auch die Verklammerung derſelben iſt hie-<lb/>
bei ſehr dienlich.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Es</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[300/0310]
mauert wird. Wenn dieß Rammen mit einer gro-
ßen Rammmaſchine geſchehen kann, wo der Baͤr
recht ſchwer iſt, ſo iſt dieß ſo noͤthig als nuͤtzlich,
weil die kleinen Handrammen nur fuͤr den Noth-
fall dienen, und weit weniger leiſten.
Es iſt auch rathſam, das fertig gewordene
Striegelſchachtfundament erſt eine Zeit lang ruhen
zu laſſen, ehe man weiter darauf aufmauert, da-
mit man ſieht, ob es ſich ſenkt.
§. 141.
Man bedienet ſich aber auch folgender Metho-
de mit Raſen und Thon. Man macht erſt dieß
Striegelſchachtfundament, juſt ſo wie das im
Grundgraben, fertig; hernach rammelt man daſ-
ſelbe mit eichenen Pfaͤhlen aus, welche der Tiefe
dieſes Fundamentes und der Laſt des Striegel-
ſchachtes proportionirlich lang und ſtark ſind.
Denn der bloße Raſen oder Thon wuͤrde ſich, ohn-
erachtet des Stampfens, bei der ſo großen Laſt des
Striegelſchachtes dennoch etwas ſenken. Alsdann
legt man auf die Pfaͤhle einen ordentlichen Roſt,
und dieſen mauert man nachmals, wenn das Ge-
renne gelegt iſt, weiter auf.
Kann man ein Striegelſchachtfundament von
Quadern machen, ſo iſt das ohnſtreitig das aller-
beſte, wenn ſie gehoͤrig unter- vor- und ruͤckwaͤrts,
wie auch an den Seiten, mit Thon verwahrt wer-
den. Auch die Verklammerung derſelben iſt hie-
bei ſehr dienlich.
Es
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/310>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.