Zweitens fehlt auch der Platz, und die 2te Ver- wandruthung würde desto geringere Dienste lei- sten, je mehr sie, zum Erstenmal angewandt, zu leisten pflegt.
§. 136. 2) Gemauerte, ganz im Damme liegende Striegelschächte.
Auch diese Arten von Striegelschächten sind, gleich den steinernen Gerennen, bei weitem noch nicht so allgemein im Gebrauch, als sie es in der That verdienen. Freilich können sowohl die große Festigkeit der Bruchsteine, als auch die weite Ent- fernung derselben von dem Orte, wo sie genutzt wer- den sollen, ingleichen Mangel an Fuhrwerk etc. einen dergleichen Bau etwas merklich, über den Aufwand eines mit Holz verzimmerten Striegel- schachtes, erheben; allein -- da man, wie unten folgen wird, die Verbindung der Steine zu einem Ganzen, gleich stark oder noch stärker machen kann, als die durch Holz bewirkte, und da mit genugsa- mer Accuratesse bei dieser Arbeit, alle verdrüßliche Reparaturen fast gänzlich vermieden werden kön- nen, so ist es doch der Vernunft gemäßer, lieber die etwas größere Summe aufzuwenden, welche alle Besorgnisse hebt, indeß solche bei einer gerin- gern Summe so wachsen, wie letztere abnimmt.
Bei der Lage der von Stein aufgeführten Striegelschächte hat man zu merken, daß man sie nicht vor die innere Böschung der Dämme, also
gar
Teichb. T
Zweitens fehlt auch der Platz, und die 2te Ver- wandruthung wuͤrde deſto geringere Dienſte lei- ſten, je mehr ſie, zum Erſtenmal angewandt, zu leiſten pflegt.
§. 136. 2) Gemauerte, ganz im Damme liegende Striegelſchaͤchte.
Auch dieſe Arten von Striegelſchaͤchten ſind, gleich den ſteinernen Gerennen, bei weitem noch nicht ſo allgemein im Gebrauch, als ſie es in der That verdienen. Freilich koͤnnen ſowohl die große Feſtigkeit der Bruchſteine, als auch die weite Ent- fernung derſelben von dem Orte, wo ſie genutzt wer- den ſollen, ingleichen Mangel an Fuhrwerk ꝛc. einen dergleichen Bau etwas merklich, uͤber den Aufwand eines mit Holz verzimmerten Striegel- ſchachtes, erheben; allein — da man, wie unten folgen wird, die Verbindung der Steine zu einem Ganzen, gleich ſtark oder noch ſtaͤrker machen kann, als die durch Holz bewirkte, und da mit genugſa- mer Accurateſſe bei dieſer Arbeit, alle verdruͤßliche Reparaturen faſt gaͤnzlich vermieden werden koͤn- nen, ſo iſt es doch der Vernunft gemaͤßer, lieber die etwas groͤßere Summe aufzuwenden, welche alle Beſorgniſſe hebt, indeß ſolche bei einer gerin- gern Summe ſo wachſen, wie letztere abnimmt.
Bei der Lage der von Stein aufgefuͤhrten Striegelſchaͤchte hat man zu merken, daß man ſie nicht vor die innere Boͤſchung der Daͤmme, alſo
gar
Teichb. T
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0299"n="289"/>
Zweitens fehlt auch der Platz, und die 2te Ver-<lb/>
wandruthung wuͤrde deſto geringere Dienſte lei-<lb/>ſten, je mehr ſie, zum Erſtenmal angewandt, zu<lb/>
leiſten pflegt.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 136.<lb/>
2) Gemauerte, ganz im Damme liegende Striegelſchaͤchte.</head><lb/><p>Auch dieſe Arten von Striegelſchaͤchten ſind,<lb/>
gleich den ſteinernen Gerennen, bei weitem noch<lb/>
nicht ſo allgemein im Gebrauch, als ſie es in der<lb/>
That verdienen. Freilich koͤnnen ſowohl die große<lb/>
Feſtigkeit der Bruchſteine, als auch die weite Ent-<lb/>
fernung derſelben von dem Orte, wo ſie genutzt wer-<lb/>
den ſollen, ingleichen Mangel an Fuhrwerk ꝛc.<lb/>
einen dergleichen Bau etwas merklich, uͤber den<lb/>
Aufwand eines mit Holz verzimmerten Striegel-<lb/>ſchachtes, erheben; allein — da man, wie unten<lb/>
folgen wird, die Verbindung der Steine zu einem<lb/>
Ganzen, gleich ſtark oder noch ſtaͤrker machen kann,<lb/>
als die durch Holz bewirkte, und da mit genugſa-<lb/>
mer Accurateſſe bei dieſer Arbeit, alle verdruͤßliche<lb/>
Reparaturen faſt gaͤnzlich vermieden werden koͤn-<lb/>
nen, ſo iſt es doch der Vernunft gemaͤßer, lieber<lb/>
die etwas groͤßere Summe aufzuwenden, welche<lb/>
alle Beſorgniſſe hebt, indeß ſolche bei einer gerin-<lb/>
gern Summe ſo wachſen, wie letztere abnimmt.</p><lb/><p>Bei der Lage der von Stein aufgefuͤhrten<lb/>
Striegelſchaͤchte hat man zu merken, daß man ſie<lb/>
nicht vor die innere Boͤſchung der Daͤmme, alſo<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Teichb. T</fw><fwplace="bottom"type="catch">gar</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[289/0299]
Zweitens fehlt auch der Platz, und die 2te Ver-
wandruthung wuͤrde deſto geringere Dienſte lei-
ſten, je mehr ſie, zum Erſtenmal angewandt, zu
leiſten pflegt.
§. 136.
2) Gemauerte, ganz im Damme liegende Striegelſchaͤchte.
Auch dieſe Arten von Striegelſchaͤchten ſind,
gleich den ſteinernen Gerennen, bei weitem noch
nicht ſo allgemein im Gebrauch, als ſie es in der
That verdienen. Freilich koͤnnen ſowohl die große
Feſtigkeit der Bruchſteine, als auch die weite Ent-
fernung derſelben von dem Orte, wo ſie genutzt wer-
den ſollen, ingleichen Mangel an Fuhrwerk ꝛc.
einen dergleichen Bau etwas merklich, uͤber den
Aufwand eines mit Holz verzimmerten Striegel-
ſchachtes, erheben; allein — da man, wie unten
folgen wird, die Verbindung der Steine zu einem
Ganzen, gleich ſtark oder noch ſtaͤrker machen kann,
als die durch Holz bewirkte, und da mit genugſa-
mer Accurateſſe bei dieſer Arbeit, alle verdruͤßliche
Reparaturen faſt gaͤnzlich vermieden werden koͤn-
nen, ſo iſt es doch der Vernunft gemaͤßer, lieber
die etwas groͤßere Summe aufzuwenden, welche
alle Beſorgniſſe hebt, indeß ſolche bei einer gerin-
gern Summe ſo wachſen, wie letztere abnimmt.
Bei der Lage der von Stein aufgefuͤhrten
Striegelſchaͤchte hat man zu merken, daß man ſie
nicht vor die innere Boͤſchung der Daͤmme, alſo
gar
Teichb. T
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/299>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.