nigstens noch einen andern Striegel anzulegen, je nachdem die Teiche viel oder wenig Zugänge ha- ben. Diese läßt man die Wasser gemeiniglich bis auf eine gewisse Tiefe abzapfen, und gewöhnlich geschieht dieß bis auf 12 oder 16 Fuß über dem tiefsten Puncte des Teiches. Dergleichen Striegel heißt man Helfstriegel, Beistriegel, Ne- benstriegel, auch wohl Oberstriegel.
§. 109.
An manchen Orten hat man die Gewohnheit, wenn mehrere Striegel vorhanden sind, den Grund- striegel unter das Wasser zu legen, so daß man erst die Wasser durch die Oberstriegel ablassen muß, ehe man zu dem unter Wasser gelegenen Grund- striegel kommen kann. Es will aber dies mehr nachtheilig als vortheilhaft scheinen; denn man kann einen solchen Striegel, wenn der Teich voll ist, gar nicht brauchen. Für den Fall der Noth ist er demnach als gar nicht vorhanden anzusehen. Man muß daher billig auch die Grundstriegel bis zur Kappe heraus, über den höchsten Wasserstand in die Höhe gehen lassen, oder die Helfstriegel bis auf den tiefsten Punct des Teiches niederführen, so daß sie also auch Grundstriegel werden. Denn je höher das Wasser steht, und je tiefer es also abgezapft werden kann, desto mehr und desto schnel- ler fließt es aus.
Dadurch daß man die Grundstriegel unter Wasser legte, suchte man das vielleicht am meisten
zu
nigſtens noch einen andern Striegel anzulegen, je nachdem die Teiche viel oder wenig Zugaͤnge ha- ben. Dieſe laͤßt man die Waſſer gemeiniglich bis auf eine gewiſſe Tiefe abzapfen, und gewoͤhnlich geſchieht dieß bis auf 12 oder 16 Fuß uͤber dem tiefſten Puncte des Teiches. Dergleichen Striegel heißt man Helfſtriegel, Beiſtriegel, Ne- benſtriegel, auch wohl Oberſtriegel.
§. 109.
An manchen Orten hat man die Gewohnheit, wenn mehrere Striegel vorhanden ſind, den Grund- ſtriegel unter das Waſſer zu legen, ſo daß man erſt die Waſſer durch die Oberſtriegel ablaſſen muß, ehe man zu dem unter Waſſer gelegenen Grund- ſtriegel kommen kann. Es will aber dies mehr nachtheilig als vortheilhaft ſcheinen; denn man kann einen ſolchen Striegel, wenn der Teich voll iſt, gar nicht brauchen. Fuͤr den Fall der Noth iſt er demnach als gar nicht vorhanden anzuſehen. Man muß daher billig auch die Grundſtriegel bis zur Kappe heraus, uͤber den hoͤchſten Waſſerſtand in die Hoͤhe gehen laſſen, oder die Helfſtriegel bis auf den tiefſten Punct des Teiches niederfuͤhren, ſo daß ſie alſo auch Grundſtriegel werden. Denn je hoͤher das Waſſer ſteht, und je tiefer es alſo abgezapft werden kann, deſto mehr und deſto ſchnel- ler fließt es aus.
Dadurch daß man die Grundſtriegel unter Waſſer legte, ſuchte man das vielleicht am meiſten
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nigſtens noch einen andern Striegel anzulegen, je
nachdem die Teiche viel oder wenig Zugaͤnge ha-
ben. Dieſe laͤßt man die Waſſer gemeiniglich bis
auf eine gewiſſe Tiefe abzapfen, und gewoͤhnlich
geſchieht dieß bis auf 12 oder 16 Fuß uͤber dem
tiefſten Puncte des Teiches. Dergleichen Striegel
heißt man Helfſtriegel, Beiſtriegel, Ne-
benſtriegel, auch wohl Oberſtriegel.
§. 109.
An manchen Orten hat man die Gewohnheit,
wenn mehrere Striegel vorhanden ſind, den Grund-
ſtriegel unter das Waſſer zu legen, ſo daß man
erſt die Waſſer durch die Oberſtriegel ablaſſen muß,
ehe man zu dem unter Waſſer gelegenen Grund-
ſtriegel kommen kann. Es will aber dies mehr
nachtheilig als vortheilhaft ſcheinen; denn man
kann einen ſolchen Striegel, wenn der Teich voll
iſt, gar nicht brauchen. Fuͤr den Fall der Noth
iſt er demnach als gar nicht vorhanden anzuſehen.
Man muß daher billig auch die Grundſtriegel bis
zur Kappe heraus, uͤber den hoͤchſten Waſſerſtand
in die Hoͤhe gehen laſſen, oder die Helfſtriegel bis
auf den tiefſten Punct des Teiches niederfuͤhren,
ſo daß ſie alſo auch Grundſtriegel werden. Denn
je hoͤher das Waſſer ſteht, und je tiefer es alſo
abgezapft werden kann, deſto mehr und deſto ſchnel-
ler fließt es aus.
Dadurch daß man die Grundſtriegel unter
Waſſer legte, ſuchte man das vielleicht am meiſten
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/243>, abgerufen am 21.12.2024.
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